Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einschalten eines mehrere Jahre nicht eingeschalteten Verstärkers


von Nils N. (nils_normal)


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Hallo,

ich möchte einen Audio-Verstärker von Yamaha betreiben, der mehrere 
Jahre nicht in Betrieb war. Ich hörte, dass beim Einschalten 
wahrscheinlich ein paar Elkos draufgehen werden. Kann ich das irgendwie 
verhindern?

MFG
Nils

: Verschoben durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Alte PCs werden von verschiedenen Leuten mit einem Fön vorgewärmt, damit 
die Elkos keinen Schreck kriegen. Bei einem Qualitätsverstärker sollte 
das aber nicht nötig sein. Mein B&O ist damals nach 15 Jahren Ruhe auch 
ohne Knurren und Brummen gestartet.
Sofern noch nicht geschehen, stell ihn auf 240V Netzspannung.

: Bearbeitet durch User
von Nils N. (nils_normal)


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Alles klar, danke.
Ist jedenfalls ein sehr hochwertiges High-End-Gerät. Dann versuche ich 
es ohne Vorarbeiten, diesen einzuschalten.

Danke
MFG
Nils

von H. L. (hans_la)


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Schalte eine Glühlampe (60 oder 100W) in Reihe dazu, das ist ein 
wirksamer Strombegrenzer und schützt auch bei defekten Elkos wenigstens 
den Trafo
Gruß
Hans

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (bitverdreher)


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H. L. schrieb:
> Schalte eine Glühlampe (60 oder 100W) in Reihe dazu, das ist ein
> wirksamer Strombegrenzer und schützt auch bei defekten Elkos wenigstens
> den Trafo
> Gruß
> Hans

Würde ich nicht machen. Das Problem dabei ist, daß die Endstufe dabei 
nicht die volle Spannung abbekommt. Dann arbeitet sie aber nicht mehr 
unbedingt symetrisch und hat eine Gleichspannung am Ausgang. Unklar, ob 
die Endstufe dabei hopps geht. Die Lautsprecher auf jeden Fall, falls 
sie Gleichspannungsgekoppelt sind.
Das kann man nur machen, wenn man die ganze Elektronik darin außer den 
Gleichrichter/Elko abklemmt.
Ich würde den Verstärker einfach einschalten und nach 10-20s wieder 
ausschalten. Dann per Hand prüfen (Gehäuse öffnen, Netzstecker ziehen), 
ob etwas warm oder heiß wurde. Wenn ok, dann laufenlassen.

Gruß
Andreas

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Wenn man superaengstlich ist, kann man den Verstaerker ja erstmal ein 
paar h statt direkt an 230V~ an 12V~ z.B. aus einem konventionellen 
Halogenlampentrafo haengen (ohne Lautprecher dran). Dann koennen sich 
die Elkos wieder ein bisschen an Spannung gewoehnen. Aber ob's das 
wirklich bringt?

Gruss
WK

von BastelIng (Gast)


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Bei richtig historischen Geräten (Röhrengeräte) - mache ich das gern mit 
einem Regel-Trenntrafo (RFT LS006).
Mit einem "ClipOn mA -Meter" (z.B. HP428) kann man dann richtig schön 
sehen, wie der (Sieb)Kondensator-Leckstrom zunächst hoch ist, und dann 
fix sinkt.
Das gilt aber für Geräte, die 40 Jahre und mehr icht mehr in Betrieb 
waren.


Bei jüngeren Geräten habe ich diesen Aufwand noch nicht getrieben - und 
bislang damit keine Kondensatoren gesprengt.

von Elektrofan (Gast)


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Vorschlag:
-ggf. auf 240 V umklemmen, wie schon vorgeschlagen.
-die Lautsprecher abstecken.
-Einschalten, nach 10 min messen, ob der Ausgang ca. auf null liegt
-Wenn i.O., Signal draufgeben, aufdrehen.
-Wenn nix ungewöhnliches passiert, fertig.

von michael_ (Gast)


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BastelIng schrieb:
> mache ich das gern mit
> einem Regel-Trenntrafo (RFT LS006).

Ein Spartrafo reicht völlig!

von Carsten (Gast)


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Was sind ein paar Jahre genau? Yamaha ist kein Schrott, was sollte da in 
ein paar Jahren passiert sein?

von bastelIng (Gast)


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Zum Formieren mag ein Spartrafo völlig reichen.
Mein Leben ist mir aber etwas wichtiger - so dass ich hier einen 
Trenn-Regeltrafo nutze.

So lauert der Tod bei Röhren oder Netztspannungsgeräten nicht mehr an 
jeder Ecke.

von Johannes S. (Gast)


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Am Netz Eingang wird ein X2 Kondensator sein der gegen einen neuen 
getauscht werden sollte. Früher hatten wir 220V, jetzt 230V und die 
alten Dinger werden Spröde.
Es gab von Yamaha sogar nach über 20 Jahren einen Rückruf von einigen 
Geräten, google mal danach. Für meinen A-1060 habe ich nach knapp 30 
Jahren kostenlos die Kondensatoren bekommen, alternativ hätte ich einen 
Preisnachlass beim Kauf eines neuen bekommen.
Mein X2 hatte schon Risse, die Bilder hatte ich irgendwann mal hier 
reingestellt. Nachdem der C im Verstärker lief hat sich der X2 im Revox 
B790 mit Zischen und Gestank verabschiedet.

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