Habe das Teil hier gestern bekommen - ob ich das reparieren könne Steuergerät eines älteren Autos, 2 Relais wurden getauscht - von einer Firma! Beim Auslöten der alten Relais wurden sämtliche DKs gezogen. Lötaugen bottom waren mehr oder weniger auch alle weg. Und weil es nun nichts mehr zum Löten gab wurde freigekratzt und ohne Rücksicht auf irgendwelche gewollten oder nicht gewollten Verbindungen zugepappt. Rechnungstext sinngemäss: -Blinkerrelais getauscht wie angeboten -Reparatur nicht erfolgreich, weitere Fehler im Steuergerät vorhanden -150€ +MwSt Krass, oder?
H.Joachim S. schrieb: > -Reparatur nicht erfolgreich, weitere Fehler im Steuergerät vorhanden Da wäre wohl > -Reparatur nicht erfolgreich, weitere Fehler im Steuergerät verursacht der Wahrheit näher gekommen. Schöne Sauerei. Ich drücke dir die Daumen, das du es wieder hinkriegst.
Tja, das ist die Frage, ob durch die vielen Kurzschlüsse noch mehr kaputtgegangen ist. Der Originalzustand der Relaisverschaltung selbst dürfte sich wiederherstellen lassen. Das heisst aber eben nicht, dass es dann auch tatsächlich wieder funktioniert. Eigentlich wäre es gar nicht schwer gewesen: http://peugeot206repair.tripod.com/webonmediacontents/index.htm
H.Joachim S. schrieb: > -Reparatur nicht erfolgreich, weitere Fehler im Steuergerät vorhanden > -150€ +MwSt > > Krass, oder? Nicht wirklich, das läuft seit Jahrzehnten so, täglich zig tausend mal. Die meisten merken nicht, dass sie beschissen werden, oder sie unfähige Leute bezahlen, weil ihnen der Sachverstand fehlt. Hatte noch zu DM-Zeiten ein Problem mit der Blinkerkontroll-Lampe im Armaturenbrett. Die ist immer mal wieder für längere Zeit ausgefallen, besonders nach einem Schlagloch. Also das Auto in die Herstellerwerkstatt gegeben. Die Lampe ging danach wieder - bis zum nächsten Schlagloch. Gezahlt habe ich damals etwas über 500 DM, weil das Armaturenbrett "ausgebaut" werden musste. Ich habe mich dann erstmals selber rangemacht: Das Armaturenbrett haben die einfach rausgerissen, einige der inneren Halterungen waren abgerissen, die Metall-Halterungen an der Karosserie verbogen. Die Heizungschläuche hat man nicht mehr angeschlossen, sondern die Schlauchstücke einfach reingeworfen. Die Krönung: Die Lampe steckte direkt in der Leiterplatte der Armaturen, hier war mittels vergoldeter Flächen eine Steckdreh-Halterung (Renk) realisiert. Hier hat man - wohl um den elekrischen Kontakt zur Lampe zu verbessern - mit dem Schraubenzieher das Gold komplett bis auf das Kupfer runter gekratzt. Der Fehler lag übrigens ganz wo anders: Bei einem fetten Steckverbinder war der betreffende Stift in der Leiterplatte lose (schlechte Lötstelle). Einmal nachgelötet und die Sache war ein für alle mal aus der Welt. Seit dieser DummSauBlöd-Geschichte hat keines meiner Fahrzeuge mehr eine Werkstatt von innen gesehen, denn seit dem schraube ich selber. Und ich staune nicht schlecht, wie preiswert man reparieren und damit Autofahren kann.
Die Lötstellen sehen aus wie mit einem viel zu schwachem Lötkolben gearbeitet. Bei den großen Masseflächen braucht man halt mehr Hitze. Die ungewollten Kurzschlüsse kann man wohl nur mit Prinzip Hoffnung erklären. Die können auch nur noch Teile tauschen. Gerade aktuell bei uns: Bei einem 5 Jahre alten Mercedes geht die Sitzheizung nicht mehr. Grund dafür ist ein verschmorter Stecker unter dem Sitz. Man kommt sehr einfach ran und kann die Kabel gut z.B. durch Lüsterklemmen oder sonstige Steckverbinder verbinden. Die Fachwerkstadt "darf" das natürlich nicht machen. Es müssen Steuergeräte und Kabelbäume gewechselt werden. Circa 500EUR! Sie versuchen es über Kulanz abzurechnen, sonst werde ich es löten. Teiletauscher!
Das sind keine ungewollten Kurzschlüsse, sondern absichtliche Dämlichkeit, verbunden mit absoluter Unkenntnis einfachster elektrischer Zusammenhänge. Da ist extra der Lötstoplack abgekratzt, um die Relaiskontakte wenigstens irgendwo anlöten zu können :-) Und natürlich hatte der Lötkolben viel zu wenig Leistung. Wahrscheinlich ist das Prachtexemplar auch beim Auslöten benutzt worden.
Ich würde mal zugunsten des "Fachmanns" denken, dass er gedacht hat es muss so sein. Das er keine Ahnung hatte was er macht stimmt natürlich. Als ich mich mal mit einem KFZ Meister unterhalten habe und sagte dass ich was mit Elektronik zu tun habe meinte er sinngemäß "Respekt! Für mich ist das alles Magie."
Jeder kann heute ALLES. Jeder nimmt sich das Recht heraus, ALLES zu zu tun. Kfz.-Elektriker? Ach was! Brauchen wir nicht mehr! Kfz. -MECHATRONIKER ist das Stichwort. Ein Beruf für ALLES! -> Obige Bilder sind eine Folge davon. Mfg Paul
Bist Du mal in die ausführende Werkstatt gefahren und hast den "Künstler" auf sein Werk angesprochen!? Es würde ich interessieren wie er die Rechnung und evt. vorhanden Gewährleistungsansprüche bzgl. Folgefehler und der Forderung nach einer neuen Steuerplatine erklärt...
Paul B. schrieb: > Jeder kann heute ALLES. Jeder nimmt sich das Recht heraus, ALLES > zu zu > tun. > Kfz.-Elektriker? Ach was! Brauchen wir nicht mehr! > > Kfz. -MECHATRONIKER ist das Stichwort. Ein Beruf für ALLES! > > -> Obige Bilder sind eine Folge davon. > > Mfg Paul Die jungen Mechatroniker mit denen ich zu tun habe sind sind auf dem stand der Technik hervorragend ausgebildet. Was hingegen fast allen Aufzugtechnikern und auch Elektrikern und Elektronikern abgeht ist das Verständnis für komplexe Relaisbasierte elektromechanische Steuerungen. Sie kennen Relais nur mehr als Galvanische Trennung, Negator und Schaltverstärker. Relaislogik da beißt es aus, bei den Meisten. Namaste
Ich habe mit der anderen Werkstatt nichts zu tun, ist ein Kundengerät. Habe das erstmal nur dokumentiert. Wie es jetzt weitergeht wird sich zeigen. Reparaturversuch war ausdrücklich ohne Funktionsgarantie angeboten (aber man liess durchblicken, dass man das öfters macht und es fast immer funktioniert...) Aber das berechtigt natürlich nicht, solch ein Desaster mit evtl. weiteren Schäden anzurichten. Ich denke auch, dass ein neues Steuergerät fällig wäre. Kostet um die 500€ + ziemlicher Aufand, wieder alles anzulernen.
Winfried J. schrieb: > komplexe Relaisbasierte elektromechanische Steuerungen Hast du dafür ein paar nette Webseiten?
Uhu U. schrieb: > Winfried J. schrieb: >> komplexe Relaisbasierte elektromechanische Steuerungen > > Hast du dafür ein paar nette Webseiten? Leider nicht, sowas ist kaum mehr dokumentiert. Aber ich habe irgendwo noch Schaltplan- und Fotos auf dem NAS, von einem Schlierenlastenaufzug mit 3 Geschwindigkeiten Durchfahrmagnetschaltern und motorgetriebenem Schachtkopierwerk. Die Steuerung besaß ein bifilargewickeltes Relais bei dem sich die Magnetflüsse im Normalbetrieb aufheben und im Notfall zieht es an. Der Schaltplan ist 2,5 m breit und füllte 2 Wandtafeln ich habe die alte Steuerung nicht verschrottet, sie steht noch immer im Maschinenraum. Namaste
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Oje Winfried, danke hierfür ;-) Das erinnert mich am meine Lehrzeit, da durfte ich haufenweise Granulattrocker reparieren die zig Relais hatten. Da hieß es dann hinsetzen und alles sorgfältig mit dem Fluke durchmessen :-)
Ham die das zu Silvester beim Bleigießen mit dem Löffel gemacht? Fehlt nur noch Lötfett auf der Platine ;-)
Gerald B. schrieb: > Fehlt nur noch Lötfett auf der Platine ;-) Das hatte man sicher schon zum Füllen der Achsmanschetten verbraucht... MfG Paul
o.T. komplexe Relaissteuerungen https://www.google.at/search?q=THOMA-LIFTSTEUERUNG&client=safari&rls=en&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwjMi8io8tjSAhWEA8AKHaXrBBUQ_AUICCgB&biw=1280&bih=762#tbm=isch&q=elevator+relais+controller&*
Die alten Telefonvermittlungsanlagen und Konrad Zuses Z1 gehören auch in die Kategorie "komplexe relaisbasierte elektromechanische Steuerungen".
Der Beitrag von Winfried erinnert mich an die Pläne von alten mechanischen Flippern mit Nockenschaltwerk und magnetischen Zählstufen. Die Pläne hatten das Format eines übergroßen Handtuchs und die zusammengehörigen Relaisspulen und Kontakte waren wild verteilt.
Winfried J. schrieb: > Die Steuerung besaß ein bifilargewickeltes Relais bei dem sich die > Magnetflüsse im Normalbetrieb aufheben und im Notfall > zieht es an. Ach, sowas habe ich mir mal zur Überwachung meiner KFZ-Lampen gebaut. Kriege ich jetzt Lizenzgebühren von Euch? :-) > Der Schaltplan ist 2,5 m breit und füllte 2 Wandtafeln ich habe die alte > Steuerung nicht verschrottet, sie steht noch immer im Maschinenraum. Naja, für den Einstieg könnte man sich ja mal eine Steuerung für eine Sterndreieckschaltung mit Drehrichtungsumkehr ansehen. Für Elektroni- ker gewöhnungsbedürftig ist ja die Darstellung mit weit auseinander liegenden Relaisspulen und den dazugehörigen Kontakten. Gibt es für neugebaute Fahrstühle überhaupt noch Relaislogik, oder macht das alles der Mikrocomputer?
Harald W. schrieb: > Ach, sowas habe ich mir mal zur Überwachung meiner KFZ-Lampen gebaut. > Kriege ich jetzt Lizenzgebühren von Euch? :-) Das Prinzip steckt doch in jedem FI...
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Uhu U. schrieb: > Die alten Telefonvermittlungsanlagen und Konrad Zuses Z1 gehören auch in > die Kategorie "komplexe relaisbasierte elektromechanische Steuerungen". Ja allerdings. Die Schaltpläne einer ATZ65N (Nebenstellenanlage für ca. 100 Teilnehmer) füllten eine etwa 2 Meter lange Reihe aufrecht stehender Aktenordner. Vor 30 Jahren konnte ich die lesen und verstehen. Aber heute würde ich vermutlich auch erstmal reingucken wie die Sau ins Uhrwerk.
Icke ®. schrieb: > Ja allerdings. Die Schaltpläne einer ATZ65N (Nebenstellenanlage für ca. > 100 Teilnehmer) füllten eine etwa 2 Meter lange Reihe aufrecht stehender > Aktenordner. Vor 30 Jahren konnte ich die lesen und verstehen. Aber > heute würde ich vermutlich auch erstmal reingucken wie die Sau ins > Uhrwerk. Glaub ich nicht, ist wohl eher wie das Fahrradfahren - das verlernt man (so schnell) nicht. Jeffrey L. schrieb: > Das erinnert mich am meine Lehrzeit, da durfte ich haufenweise > Granulattrocker reparieren die zig Relais hatten. Da hieß es dann > hinsetzen und alles sorgfältig mit dem Fluke durchmessen :-) Für die ATZ hatte ich seinerzeit einen "Logikprüfstift", mit dem hab ich das Potential von vorn, an den Kontakten der FR-48 abgegriffen, die meisten Fehler konnte man so, mit ein wenig Logikverständnis finden. Schwierig wars immer rund um den Markierer, weil der seine gesamte Aufgabe innerhalb von etwa 100ms gemacht hat.
@Dieter Werner (dds5) >Die Pläne hatten das Format eines übergroßen Handtuchs und die >zusammengehörigen Relaisspulen und Kontakte waren wild verteilt. Ob dem logischen Verständnis zu gute kommt? Da sind die viel geschmähten "modernen" State Diagramme oder Logiktabllen deutlich übersichtlicher.
Falk B. schrieb: > Da sind die viel geschmähten "modernen" State Diagramme oder Logiktabllen > deutlich übersichtlicher. Und die ersetzen einen Schaltplan? Glaub ich nicht...
@Uhu Uhuhu (uhu) >> Da sind die viel geschmähten "modernen" State Diagramme oder Logiktabllen >> deutlich übersichtlicher. >Und die ersetzen einen Schaltplan? Glaub ich nicht... Nein, das sollen sie auch nicht. Aber aus so einem Schaltplan die Schaltlogik abzulesen ist bei etwas komplexeren Sachen eher aufwändig. Das hat eher was mit Reverse Engineering zu tun. In einem Statediagramm bzw. Logiktabelle kann man die Übergänge und Bedingungen DIREKT ablesen.
Falk B. schrieb: > @Dieter Werner (dds5) > >>Die Pläne hatten das Format eines übergroßen Handtuchs und die >>zusammengehörigen Relaisspulen und Kontakte waren wild verteilt. > > Ob dem logischen Verständnis zu gute kommt? Da sind die viel geschmähten > "modernen" State Diagramme oder Logiktabllen deutlich übersichtlicher. Zu einer normalen Doku gehoerte damals auch das Ablaufdiagramm, so wie im Anhang. Und DAS hilft extrem. Matthias
viel Spaß macht das erbhalten solcher Schätzchen, wen sie nicht so zerfleddert wurden https://m.youtube.com/watch?v=7s4npy21AYg Namaste
Das Video erinnert mich aber auch an meinen alten Flipper - wie schon von einem der Vorposter geschrieben. Ich hatte als Jugendlicher dummerweise die mitgeliferte Schaltplan Blaupause einige Wochen auf der Werkbank vor einem sonnigen SÜD Fenster liegen lassen. Schwupps wurde eine Geheimschaltplan / ein wundervolles leeres vergilbtes Stadtplangroßes informationsloses Stück Papier daraus. Und so eine Mechanik - imprägniert mit Nikotindampf und oben hereingelaufenen Getränken über Jahrzehnte - mit anschließender Kellerlagerung -hat ein ganz eigenes Aroma. Seit der Reparatur vor knapp 20 Jahren (mann - wie die Zeit vergeht) ist darin ein Hirschmann Laborkabel incl. der Klepse "eingebaut". Das große Nockenschaltwerk darin hat mich immer Geängtigt - dass doch schlimmere Fehler auftreten könnten. Gemeiner war aber die Reparatur eine alten Seeburg Musicbox - mit mechanischen Kreditspeicherrelais, dass eine große Scheibe mit 6 biegsamen Federschnappern beinhaltete - in denen die Anzahl der noch vorhanden Spiele verwaltet wurde. Dazu 100 Elektromagnete mit beweglichen Bistabilen Stiften - die die frischausgewählten Titel speicherten. Was für ein Verhau. Auch hier wieder eine Patina aus Kneipendestillat im Inneren. Also (Elektro)Mechanik ist teuer und Gefährlich. vg Maik
Winfried J. schrieb: > viel Spaß macht das erbhalten solcher Schätzchen, wen sie nicht so > zerfleddert wurden > > Youtube-Video "Machine Room Tour: Vintage Salem Elevator relay logic > controller" > > Namaste Nett! Hier vom gleichen Kanal - ne Nummer Größer von 1965: https://www.youtube.com/watch?v=p7EAW1HzGtk Wie das quietscht und teils funkt - und trotzdem noch läuft ;-)
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