Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Murphy war mal wieder zu Gast LED hat falsches Pinning.


von Old P. (Gast)


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Hallo,
vor ein paar Tagen hatte ich eine größere Lieferung von DigiKey 
bekommen. Zunächst hatte ich ein Problem mit einem SMD-IC, welches es in 
zwei verschiedenen Pinnings gibt. Da wurde das falsche geliefert und ich 
habe es natürlich verbaut.... Ok, ausgelötet, umgedreht, hat überlebt.
Dann wunderte ich mich, warum ein Laderegler (LT3650) bei 
offensichtlichem Fehler seine "Fault-LED" nicht leuchten ließ. 
Leiterbahnen durchgeklingelt, alles ok.
Dann extern 2,6V/5mA direkt an die LED gelegt, tot! Watn dat? Ok, aus 
Jux & Dollerei die Testspannung verpolt, oha! Schönes rotes licht!

Laut Gehäuse und sichtbarem inneren Aufbau ist sie aber richtig verbaut. 
Gibt es wirklich unterschiedliche Pinnings?

Im Foto die beiden anderen leuchten in dieser Montagerichtung, die 
markierte eben nicht.

Old-Papa

von waflija (Gast)


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Old P. schrieb:
> Laut Gehäuse und sichtbarem inneren Aufbau ist sie aber richtig verbaut.
> Gibt es wirklich unterschiedliche Pinnings?

Eigentlich nicht, aber wenn man den LED_Kern bei der Herstellung falsch 
auflegt kommt sowas bei raus... Was ist das den für ein Hersteller, dass 
der so etwas nicht merkt? Normalerweise werden die ja automatisiert 
getest nach dem vergießen.

von Didi S. (kokisan2000)


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Eigentlich kann das nicht sein. Das Package ist eindeutig und 
asymmetrisch im inneren Aufbau und Hersteller haben eine Chipstruktur, 
kaum mehrere. Außerdem sollte es immer ein 100% Finaltest geben. Da 
fällt solch ein Fehler doch sofort aus. Magst mal schreiben, welcher 
Hersteller das sein soll?

Gruß
kokisan

von batman (Gast)


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Ich hatte schon mal eine 5mm LED, die mit Anode auf dem Reflektor lag 
und Bonddraht an der Kathode. Ich wollte es nicht glauben.

von Guest (Gast)


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batman schrieb:
> Ich hatte schon mal eine 5mm LED, die mit Anode auf dem Reflektor lag
> und Bonddraht an der Kathode. Ich wollte es nicht glauben.

Solche LEDs werden scheinbar gezielt so hergestellt. Habe einen ganzen 
Sack davon. Wenn man sich an das zugehörige Datenblatt hält, leuchten 
die LEDs sogar. Die unterschiedlich langen Anschlusspins und der Kelch 
sind genau umgekehrt.
Also muss eine "verpolte" LED nicht unbedingt ein Herstellungsfehler 
sein.

von Old P. (Gast)


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Nun ja, bei THD hatte ich das schon mehrfach, aber bei SMD und in dieser 
Bauform eben nicht.
Zumindest sind die jetzt "falsch herum" und leuchten.

Old-Papa

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich hatte mal ne VQA irgendwas DDR LED, die hat nach hinten raus zum 
Boden geleuchtet :-)

von Soul E. (Gast)


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batman schrieb:

> Ich hatte schon mal eine 5mm LED, die mit Anode auf dem Reflektor lag
> und Bonddraht an der Kathode. Ich wollte es nicht glauben.

Die alten GaAs-LEDs ("1,7 V") hatten die Kathode am Substrat und die 
Anode oben. Bei den heutigen InGaN-Typen ist meistens umgekehrt.



Das bei einem Hersteller der Verbau innerhalb einer Serie mal so und mal 
anders sein sollte, dürfte eigenlich ausgeschlossen sein. Entweder hat 
man dem TO da Fälschungen geliefert, oder der genaue Typ war gar nicht 
spezifiziert. Wenn im Katalog nur "LED ROT PLCC2" steht statt "Osram 
LST676-R1S1-1-0-20-R18Z", dann kann der Händler liefern was gerade 
herumliegt.

von Old P. (Gast)


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Fälschungen bei Digikey?
Ok, alles ist möglich...

Hier die Bestelllisten dazu.

Old-Papa

Update:
Ich habe mir jetzt die Datenblätter bei Digikey gezogen: Hersteller 
Kingbright und ja, die rote hat ein inverses Pinning!

Wat dat allet so jibt...

von Rainer V. (Gast)


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Hallo,
hatte mich am Anfang meines Studiums von einem Freund breitschlagen 
lassen, ihm einen schicken Digitaluhrbausatz zu bauen. Schickes 
Plexiglasgehäuse, überschaubare Leiterplatte mit ein paar TTL-ICs und 
einer mächtigen Diodenmatrix mit 1N914 und alles fix zusammengelötet und 
aufgebaut. Dann die große Enttäuschung, nichts ging und ich war nach 
stundenlanger Fehlersuche absolut frustriert. Habe dann zähneknirschend 
das Teil zur Herstellerfirma zurückgeschickt, mit der Bitte um 
Reparatur. Nach 2 Wochen kam alles zurück, mit einem handgeschriebenen 
Zettel mit der lakonischen Mitteilung : alle Dioden falsch herum... Was 
war passiert? Die Dioden waren alle an der Anode mit dem kleinen, 
schwarzen Ring gekennzeichnet! Toll. Seitdem halte ich immer ein Auge 
auf Bauteilekennzeichnungen, vor allem bei "rätselhaften" Fehlern. Nicht 
jedes Bauteil zeigt sein Fehlverhalten so schön an wie eine LED.

Gruß Rainer

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