Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehaltvorstellung in der Ost Schweiz


von Manuel (Gast)


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Hallo zusammen,


ich bin eine Dip.Ing ET und habe im dem nächsten eine 
Vorstellungsgespräch in Ost Schweiz.

Ich habe 7 Jahre Erfahrung.
Ich arbeite hauptsächlich als C/C++,Embedded, QT, LabVIEW, entwickler.

Da ich mich in der Schweiz gar nicht auskenne, möchte ich die jenigen 
Fragen, die sich auskennen:

Was soll ich für eine Gehaltsvorstellung haben?

Danke

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Manuel schrieb:
> Was soll ich für eine Gehaltsvorstellung haben?

Eine Ortsüblich halt!

von Manuel (Gast)


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Ich muss eine Zahl nennen.
Ich habe es einbisschen im Internet recherchiert und die zahlen lagen 
zwischen 75-110 K aber das weiss ich nicht wie vertarunwürdig sind diese 
Zahlen?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Nein, du musst keine Zahl nennen. Sie werden eine Zahl nennen. Dabei 
kommt es neben den Qualifikationen auch noch darauf an, wie gut dein 
Profil auf ihres passt, resp, wieviel on the Job dazugelernt werden 
muss. Denn diese Zeit bist du ja unproduktiv.
Und dann kommt es noch darauf an wie lange sie schon gesucht haben, und 
wie dringend das Projekt ist.
Und darauf, wie schnell du bist. Gerade in Software Jobs kann schnell 
man ein Faktor 5 in der Geschwindigkeit auftreten. Das merkt man aber 
erst hinterher, dh waehrend der Probezeit, und skaliert natuerlich nicht 
mit dem Lohn.

von Manuel (Gast)


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Einen ersten Vorstellungsgespräch habe ich schon gehabt.
Die Stelle entspricht genau meinen Profil.
Einzige was neu für mich, ist der Ort also von Deutschlan nach der 
Schweiz.

von Rick M. (rick-nrw)


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Manuel schrieb:
> Was soll ich für eine Gehaltsvorstellung haben?

Was hast du in Deutschland, was kannst du dir davon leisten?
Was brauchst Du, damit Du in der Schweiz gleich gut leben kannst.
Regelung in der Schweizer Rentenversicherung und Krankenversicherung 
beachten.

von Feldstecher (Gast)


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Ostschweiz kann verhandlungstechnisch schwierig sein durch die Naehe zu 
Oesterreich. Es ist dort keine Ausnahme, dass Deutsche und Oesterreicher 
deutlich weniger verdienen. Es kommt dabei natuerlich stark drauf an wie 
weit es bis zur Grenze ist.

von René H. (Gast)


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Wo in der Ostschweiz? Da gibt es sehr grosse Unterschiede. z.B. Thurgau 
ist anders als St. Gallen. Es kommt wirklich stark darauf an.

An Deiner Stelle würde ich ehrlich sein und sagen, Du kennst die 
ortsüblichen Gehälter nicht. Dann machst Du wenn es dann sein muss einen 
Vorschlag (100k). 100k ist für die Ostschweiz ein sehr hoher Lohn und 
das wirst Du auch kaum bekommen. 90k sind realistisch.

In Zürich wären es ca. 110k - 130k.

Grüsse,
René

von Manuel (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Was hast du in Deutschland, was kannst du dir davon leisten?

In Deutschland bekomme ich bei meinen jetzigen Arbeitsgeber 56 K.

René H. schrieb:
> Wo in der Ostschweiz?

In Chur "Graubünden"

von Manuel (Gast)


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Feldstecher schrieb:
> Es ist dort keine Ausnahme, dass Deutsche und Oesterreicher
> deutlich weniger verdienen

Das habe ich auch gehört aber ich kann das nicht bestätigen.

von Feldstecher (Gast)


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Das sollte auch nicht heissen, dass du Abstriche in deinen Forderungen 
machen sollst, sondern, dass du dich argumentativ darauf vorbereiten 
kannst.

Chur ist aber durch die Berge schon sehr gut von Oesterreich 
abgeschottet~

Beitrag #4938044 wurde von einem Moderator gelöscht.
von S. K. (hauspapa)


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Das Schweizer Bundesamt für Statistik ist Dein Freund:
https://www.gate.bfs.admin.ch/salarium/public/index.html#/start

Du musst mit den Einstellungen etwas herumspielen und vergleichen ob die 
Zahlen untereinander plausibel erscheinen. Grundsätzlich aber recht 
brauchbar.

viel Erfolg
hauspapa

von René H. (Gast)


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Manuel schrieb:
> In Chur "Graubünden"

110'000 chf. Aber das würde ich mir sehr gut überlegen. In Chur wird man 
als Deutscher nicht glücklich. Neue Kontakte, auch mit Arbeitskollegen, 
sind nahezu unmöglich. Das ist selbst für einen Schweizer fast nicht 
möglich.

In deiner Freizeit wirst du ziemlich einsam sein.


Grüsse,
René

von Grenzgänger (Gast)


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Soweit ich weiß ist Rene Schweizer und wenn er das schon sagt, sollte 
man sich das echt gut überlegen. Ich selber würde sogar behaupten, dass 
sich ein Job als Ingenieur in der Schweiz fast nur noch als Grenzgänger 
lohnt. Also arbeiten in der Schweiz, aber in einem günstigeren 
Nachbarland leben. Mehr oder weniger ergibt sich bei einem Wohnsitz in 
der Schweiz immer ein Nullsummenspiel. Zwar weniger Steuern in der CH, 
dafür kostet alles viel mehr. Für Kinderlose die mit wenig Wohnraum und 
diesen auch nur zur Miete, zufrieden sind und wenig auswärts essen 
gehen, ist die CH ein wenig lukrativer als Deutschland. Aber nicht 
unbedingt im Vergleich zu einem Job mit deutscher Konzernbezahlung. Wenn 
man Kinder hat/will und von einem Haus träumt, ist als EU-Einwanderer 
die Schweiz definitiv der falsche Ort. Da kann es sogar sein, daß man 
mit einem Job in Deutschland sogar besser fährt.

von René H. (Gast)


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Grenzgänger schrieb:
> Soweit ich weiß ist Rene Schweizer

Richtig. :)

Ich sage das, weil ich das selbst kenne und von einem deutschen Freund. 
Meine Partnerin (Kölnerin) arbeitet in der Zentralschweiz und selbst da 
ist es noch so.

Dem Rest Deines Beitrages kann ich nur zustimmen.

Grüsse,
René

von Manuel (Gast)


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Hi zusammen,

ich bin vor kurzen aus dem zweiten Vorstellungsgespäch rausgekommen.
Technisch wurde die Stelle genau zu mir passen.Das haben mir gesagt.
Nur die Finanzielle Frage ist ungeklärt geblieben.
Mir wurde 91 K vorgeschlagen und habe auch klar gesagt, dass es sehr 
wenig sei.
Unter 110 K wird die Stelle für mich nicht in Frage kommen.
Die überlegen sich und werden mir bis nächsten Mittwcoh beantworten.

von René H. (Gast)


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Mir kommt das bekannt vor. Lass mich raten, der Firmenname beginnt mit H 
und befindet sich in Bonaduz bei Chur.

von Manuel (Gast)


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René H. schrieb:
> Mir kommt das bekannt vor. Lass mich raten, der Firmenname beginnt
> mit H
> und befindet sich in Bonaduz bei Chur.

nicht ganz aber fast
:-)

von Ostschweizer (Gast)


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Ich komme aus der Region Ostschweiz (etwa 35 Autominuten von Chur 
entfernt), dafür direkt an der Grenze zu Österreich.
Die 110k sind möglich, aber ein gutes Gehalt. Meist wird einem um die 
95k-105k Geboten bei deinem Profil (was Aufgrund dem was ich von dir 
weiß, mit meinem übereinstimmt).
Wenn man sich Richtung Zürich bewegt, wird das Gehalt natürlich 
entsprechend höher...

von Manuel (Gast)


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Ostschweizer schrieb:
> (was Aufgrund dem was ich von dir
> weiß, mit meinem übereinstimmt).

Was meinst du?


Ich muss ersl mal warten und Tee trinken.
Mir hat aber deren Vorschlag 91 K überrascht.

von Timmy (Gast)


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Dass René Schweizer ist, hätte man auch direkt am Rufzeichen hb9 
erkennen können ;)

von René H. (Gast)


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Timmy schrieb:
> Dass René Schweizer ist, hätte man auch direkt am Rufzeichen hb9
> erkennen können ;)

:)

von Fabian (Gast)


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Hi,



ich arbeite selber in der Ost Schweiz und muss ehrlich sagen.
Ich habe mich ne das Gefühl gehabt, dass ich Willkommen bin.
Egal wie gut du bist, du bleibst immer der Deutsche......
In der Schweiz obwohl ich seit 10 Jahre hier bin, habe ich nicht 
geschafft Schweizerfreunde zu haben.
Alle meine Freunde sind Ausländer (Spanier, Araber Italiener, 
Französe,...)

Ob das Geld am wichtigsten ist, muss man sich selber entscheiden ...
Also viel Spass

von Neuer (Gast)


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Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ihr auf die Gehälter kommt.
Habe in Lichtenstein und Ostschweiz (Kanton SG) insgesamt drei Angebote 
a 83-85k pro Jahr angeboten bekommen.
Habe 4,5 Jahre Erfahrung in der Elektronik Entwicklung und die Stellen 
waren auch in diesem Bereich.
Geht das noch merklich hoch wenn man erstmal ein paar Jahre dort ist und 
sich dort "bewiesen" hat?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Neuer schrieb:
> Geht das noch merklich hoch wenn man erstmal ein paar Jahre dort ist und
> sich dort "bewiesen" hat?

Vllt.!

von S. K. (hauspapa)


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Unteres Rheintal bis etwa Sargans ist durch viele Pendler aus Österreich 
kein Gebiet für Spitzenlöhne.

viel Erfolg
hauspapa

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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S. K. schrieb:
> Unteres Rheintal bis etwa Sargans ist durch viele Pendler aus Österreich
> kein Gebiet für Spitzenlöhne.
>
> viel Erfolg
> hauspapa

Endlich sagst einer!

von Manuel (Gast)


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Hallo Zusammen,



ich habe es heute einen Anruf bekommen.
Sie haben mir zugesagt also ich kann die stelle ab 01.09.17 eintreten.
Mir wurde heute der Arbeitsvertrag zugeschickt.

Fabian schrieb:
> ich arbeite selber in der Ost Schweiz und muss ehrlich sagen.
> Ich habe mich ne das Gefühl gehabt, dass ich Willkommen bin.
> Egal wie gut du bist, du bleibst immer der Deutsche......
> In der Schweiz obwohl ich seit 10 Jahre hier bin, habe ich nicht
> geschafft Schweizerfreunde zu haben.
> Alle meine Freunde sind Ausländer (Spanier, Araber Italiener,
> Französe,...)

Das kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen.
Hier auch in Deutschland ist echt schwierig mit Leute, die man nicht 
kennt in Kontakt zu kommen.

Es ist fast überall so denke ich. Die Schweiz vielleicht einbisschen 
speziel aber wie gesagt das weiss ich nicht.

von Kurt A. (Gast)


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Manuel schrieb:
> Sie haben mir zugesagt also ich kann die stelle ab 01.09.17 eintreten.
> Mir wurde heute der Arbeitsvertrag zugeschickt.

Gratuliere zum Bewerbungserfolg.

Willkommen in der Schweiz.

von Cyblord -. (cyblord)


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Manuel schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
>
>
> ich habe es heute einen Anruf bekommen.
> Sie haben mir zugesagt also ich kann die stelle ab 01.09.17 eintreten.
> Mir wurde heute der Arbeitsvertrag zugeschickt.

Und mit welchem Gehalt? Haben sie die 110k akzeptiert?

von René H. (Gast)


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Neuer schrieb:
> Habe in Lichtenstein und Ostschweiz (Kanton SG) insgesamt drei Angebote
> a 83-85k pro Jahr angeboten bekommen.

Elektronik != Programmierung

Grüsse,
René

von Manuel (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Und mit welchem Gehalt? Haben sie die 110k akzeptiert?

Ja

von Martin (Gast)


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ab 1.9. ? Was ist  das denn für ein Unsinn?

Welche Firma  hat ab  1.9.  Personalbedarf aber jetzt  nicht?
Geht da einer  am 30.8. in Rente?

von Manuel (Gast)


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Martin schrieb:
> ab 1.9. ? Was ist  das denn für ein Unsinn?
>
> Welche Firma  hat ab  1.9.  Personalbedarf aber jetzt  nicht?
> Geht da einer  am 30.8. in Rente?

Ich kann erst ab 01.09.17 sonst geht es nicht.
ob jemenden in Rente geht, weiss ich nit

von Gästle (Gast)


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Martin schrieb:
> ab 1.9. ? Was ist  das denn für ein Unsinn?
>
> Welche Firma  hat ab  1.9.  Personalbedarf aber jetzt  nicht?

Wo stand denn jetzt gleich nochmal, dass die Firma nicht gerne einen 
früheren Starttermin gehabt hätte? Das Startdatum ist ebenso 
Verhandlungssache wie das Gehalt. Es müssen sich beide Seiten einigen.

von Qwertz (Gast)


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Manuel schrieb:
> Hier auch in Deutschland ist echt schwierig mit Leute, die man nicht
> kennt in Kontakt zu kommen.

Oh, wenn dir das in Deutschland schon schwer fällt, dann wirst du in der 
Ostschweiz sehr, sehr einsam sein. Aber vielleicht macht dir das ja 
nicht so viel aus und das Geld ist dir wichtiger. Für mich wäre das 
jedenfalls nichts, das kann das Geld leider auch nicht ausgleichen.

> Es ist fast überall so denke ich. Die Schweiz vielleicht einbisschen
> speziel aber wie gesagt das weiss ich nicht.

Nein, es ist nicht "fast überall so", es gibt da riesige Unterschiede, 
sowohl innerhalb der Schweiz als auch natürlich zwischen den 
europäischen Regionen.
Aber du wirst und musst wohl deine eigenen Erfahrungen machen. Das "ein 
bisschen" wirst du dann schon bald mit "sehr" ersetzen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Martin schrieb:
> ab 1.9. ? Was ist  das denn für ein Unsinn?
>
> Welche Firma  hat ab  1.9.  Personalbedarf aber jetzt  nicht?
> Geht da einer  am 30.8. in Rente?

Wenn der Vertrag es vllt. hergibt auch noch vor dem 30.08 "sorry, wir 
haben keinen Bedarf mehr" zu sagen!

von René H. (Gast)


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Hallo Manuel,

Glückwunsch zum Job!

Hier noch ein Link: http://www.hallo-schweiz.ch/
Der hilft Dir vielleicht etwas bei der "Eingliederung" :-). Insbesondere 
das Forum kann sehr hilfreich sein.

Wichtig ist, dass Du Dich mit der "Schweizer Höflichkeit" beschäftigst 
(im Grunde ist es keine Höflichkeit, sondern einfach um den heissen Brei 
reden).

Sonst wirst Du in den ersten Wochen ordentlich anecken :-).

Grüsse,
René

von Willi Wonka (Gast)


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Glückwunsch zur neuen Stelle, Manuel

ich beobachte die Schweiz bzw den Arbeitsmarkt dort auch schon eine 
Weile.(Meine Tochter wird gerade Ärztin) Speziell die Deutschschweiz ist 
geradezu panisch besessen vom großen Bruder. Das gibt es weder im Tessin 
so noch in der französischen Schweiz.
Ich wohne grenznah und empfange daher auch DRSx. Während man in den 
90ern durchaus noch was verstanden hat, (wohlgemerkt bei normalen 
redaktionellen Texten) ist das heute nur noch Glückssache. Der Dialekt 
wird geradezu p/m anisch immer weiter vorangetrieben um sich mit aller 
Gewalt vom großen Ekel abzuschotten.

Von der sprachlichen Seite her wirst du sicherlich erheblich zu kämpfen 
haben.

Ganz generell würde ich mir aber auch mehr "Schweiz" hier bei uns in D 
wünschen. Die Tatsache dass man dort z.B einfach langsamer spricht 
heisst weder
a) dass man unterbelichtet ist
b) dauernd unterbrochen werden will
c) scharf ist auf andauernde Besserwisserei

Immer dran denken, dass in der CH einige Dinge klar besser funktionieren 
als bei uns (z.B. solche Details wie DEMOKRATIE)

Die uns oft zum Vorwurf gemachte besondere "Art" ist imo wirklich nicht 
von der Hand zu weisen. Laut, Schnell, Holzhacker und in der Summe dann 
einfach unhöflich. Höflichkeit (ggfs betonte) ist bestimmt ein guter 
Start.

Aber auf der anderen Seite sind natürlich die Deutschweizer zum Teil 
auch wirklich grauenhaft, wenn sie mit ihrem total überbewerteten 
Franken (was ja keine Eigenleistung war/ist sondern nur ihrem 
Schwarzgeld und unserem Euro geschuldet) am Bodensee in D herumwedeln. 
Das ist schon widerlich, ähnlich muss es im Nachkriegsdeutschland mit 
den Amis gewesen sein.


Meine Tochter ist auch eher so ein schnatternder Dieter Thomas Heck Typ 
(studiert in Berlin) und ich habe sie vor einem Praktikum in CH 
eindrücklich darauf vorbereitet, einfach langsamer und mit viel Respekt 
an die Dinge heranzugehen.

Gleiches würde ich Dir raten. Ich fürchte allerdings auch, dass Dir der 
Einstieg nicht allzuleicht fallen wird, falls er überhaupt gelingt. 
Schön wäre ein Erfahrungsbericht hier in einem Jahr oder so.

Auf jeden Fall wünsche ich
VIEL ERFOLG !!!

von René H. (Gast)


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Willi Wonka schrieb:
> Der Dialekt
> wird geradezu p/m anisch immer weiter vorangetrieben um sich mit aller
> Gewalt vom großen Ekel abzuschotten.

Das ist so nicht richtig. Es haben lediglich die Moderatoren gewechselt 
und somit auch deren Dialekte.

Willi Wonka schrieb:
> Die uns oft zum Vorwurf gemachte besondere "Art" ist imo wirklich nicht
> von der Hand zu weisen. Laut, Schnell, Holzhacker und in der Summe dann
> einfach unhöflich.

Das sehe ich auch nicht so. Viele Deutsche Kollegen sind gar nicht so. 
Ich würde sagen, dass ist einfach Individuell und lässt sich nicht 
generell "dem Deutschen" unterstellen.

Willi Wonka schrieb:
> Höflichkeit (ggfs betonte) ist bestimmt ein guter
> Start.

Überbetonte Höflichkeit kommt genau so schlecht an. Ich habe eine 
Kollegin, die  in der Anrede immer "Lieber ......" formuliert. Da geht 
mir regelmässig die Hutschnur hoch. Wir arbeiten und sind nicht lieb. 
Fertig!

Aber die Sprache hat schon ihre Nuancen. z.Bsp:
Nicht schlecht ..... == grosses Lob
nicht schlecht, aber == heftigste Kritik

Grüsse,
René

von Daniel (Gast)


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Willi Wonka schrieb:
> Ich wohne grenznah und empfange daher auch DRSx. Während man in den
> 90ern durchaus noch was verstanden hat, (wohlgemerkt bei normalen
> redaktionellen Texten) ist das heute nur noch Glückssache. Der Dialekt
> wird geradezu p/m anisch immer weiter vorangetrieben um sich mit aller
> Gewalt vom großen Ekel abzuschotten.

Das ist a) großer Quatsch und b) einer der Hauptgründe, warum Deutsche 
in der Schweiz anecken. In der Schweiz ist man stolz auf seinen Dialekt 
und selbst wenn ein Schweizer "Hochdeutsch" spricht ist er klanglich 
stark gefärbt. Der Deutsche neigt immer dazu, Dialekte als dümmlich 
hinzustellen und findet es erstrebenswert Hochdeutsch zu sprechen. Die 
meisten "Nordlichter" scheitern damit schon in Süddeutschland, warum 
sollte es dann im noch südlicheren Süddeutschland besser werden!?

Willi Wonka schrieb:
> Ganz generell würde ich mir aber auch mehr "Schweiz" hier bei uns in D
> wünschen. Die Tatsache dass man dort z.B einfach langsamer spricht
> heisst weder
> a) dass man unterbelichtet ist
> b) dauernd unterbrochen werden will
> c) scharf ist auf andauernde Besserwisserei

Aber Hochdeutsch hat in der Schweiz eben genau diesen Charakter.

Man kann das ganze jetzt toll oder kacke finden, die Schweizer (ja, der 
Einfachheit Verallgemeinerung) ticken halt nunmal so.

von Willi Wonka (Gast)


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> René H.

> Viele Deutsche Kollegen sind gar nicht so.
Ähm doch. leider. ist mir mehr als einmal schon in gemischten Meetings 
peinlich gewesen, zu den "Falschen" zu gehören. Gerne dann auch noch 
oberlehrerhaft. wirklich peinlich.

>Es haben lediglich die Moderatoren gewechselt
also ich hab schon den Eindruck, dass das Schwyzerdütsch die letzten 
zwei Dekaden wirklich wesentlich intensiver "gepflegt" wird.

Rein statistisch - wenn es nur schlicht Personalwechsel war - hätten da 
ja auch ein paar "wieder weniger dialektende" mit dabei sein müssen - 
aber Fehlanzeige. Während ich zB "Kassensturz" in den 90ern ganz gerne 
gesehen habe ist das heute an der Grenze des Erträglichen.
(und ich bin akustisch mit dem oberschwäbischen "Singsang" wohlvertraut 
und kein Nordlicht)



Auf jeden Fall wäre hier ein Bericht von Manuel in einem Jahr höchst 
interessant, wie sich das alles angelassen hat.

Toi Toi

von Glückwunsch (Gast)


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Glückwunsch zum Gehalt.

Mit 110k SFR p. a. dürften so 80k SFR netto übrigbleiben. Das würdest du 
in Deutschland höchstens als Geschäftsführer erreichen.

In der Ostschweiz sind die Preise außerdem noch erträglicher.

Es geht also doch noch was in der Schweiz, allen Unkenrufen zum Trotz.

von Neuer (Gast)


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René H. schrieb:
> Neuer schrieb:
>> Habe in Lichtenstein und Ostschweiz (Kanton SG) insgesamt drei Angebote
>> a 83-85k pro Jahr angeboten bekommen.
>
> Elektronik != Programmierung
>
> Grüsse,
> René

Aber sind die Gehälter hier so unterschiedlich? Ich meine es ist nur 
eine andere Abteilung, man arbeitet tagtäglich zusammen, die 
Studiendauer war wahrscheinlich die gleiche, etc...
Was kann man denn als Elektronik-Entwickler erwarten? Wo ist es da 
gedeckelt in der Ostschweiz?

von Brenk (Gast)


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Hallo Leute,

Hallo Manuel, Glückwunsch zum neuen Job.

Ich würde den Thread für eine vergleichbare Anfrage kapern.

Bin Maschinenbau Dipl.-Ing. mit Vertiefung 
Mikrosystemtechnik/Sensortechnik, bin im südwestdeutschen Raum als 
Systemingenieur bei einem Automotive-Zulieferer-Konzern angestellt. Mein 
Bereich arbeitet am Thema hochautomatisierten Fahren. 3 Jahre 
Berufserfahrung.

Habe demnächst ein Vorstellungsgespräch in Frauenfeld (Thurgau) beim 
dortigen Sensorhersteller ("Passion for Sensors"). Es geht um eine 
Stelle als Entwicklungsingenieur mit Projektleiterfunktion.

Man findet EUR-CHF Gehalts-Umrechnungsfaktoren wie 1.5 und 1.8 im Netz. 
Je nachdem würde ich dann bei 110K CHF bis 130K CHF landen (40 
Wochenstunden in D). Dabei scheint mir jedoch schon die untere Grenze zu 
hoch angesetzt, wenn ich diesen Thread lese.

Vielleicht ist jemand hier, der speziell zum Einkommensniveau in dieser 
Region/bei diesem Unternehmen sagen kann. Tendenziell höher/niedriger 
als in Chur/Graubünden? Habe hier schon ein paar Threads dazu gefunden, 
aber die sind schon ein paar Jahre alt.

Ich bin alleinstehend, die Hauptmotivation ist nicht das Geld. Ich war 
quasi von Kindergarten bis Uni in der selben Stadt und bin es auch heute 
noch. Es geht vorangig um etwas Auslandserfahrung und privat um die Nähe 
zu den Alpen und zu Italien. Nichtsdestotrotz würde ich mich gegen eine 
finanzielle Verbesserung auch nicht wehren. :-)

Freue mich über jeden Input, der mir hilft, ein besseres Gefühl für die 
Ing. Gehälter in der Schweiz zu bekommen.

von Qwertz (Gast)


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Brenk schrieb:
> Es geht um eine
> Stelle als Entwicklungsingenieur mit Projektleiterfunktion.

Was soll das für eine Stelle sein? Außer in Klitschen, wo niemand 
ernsthaft arbeiten will, geht entweder nur das eine (Entwicklung) oder 
das andere (Projektleitung).
Du nimmst ja auch keine Stelle als Koch und Bedienung gleichzeitig an.

von Panzer H. (panzer1)


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Qwertz schrieb:
> Außer in Klitschen, wo niemand
> ernsthaft arbeiten will, geht entweder nur das eine (Entwicklung) oder
> das andere (Projektleitung).

Na schön wärs...
So was gibt es sogar bei MDAX-Unternehmen.

von David (Gast)


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@Brenk
130k wäre schön, wirst du aber eher nicht bekommen...
Mit 3 Jahren BE würde wird die realistische Spanne wohl eher zwischen 
95k-110k setzen.
P.S. es gibt hier einige Firmen die deutschen erstmal wesentlich weniger 
bieten und sich freuen wenn sie einverstanden sind...

von René H. (Gast)


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Ich schliesse mich meinem Vorschreiber an. Im Kanton Thurgau sind die 
Löhne (und Lebenshaltungskosten) generell etwas tiefer. Frauenfeld ist 
durch die Nähe von Winterthur allerdings etwas besser. 110k sind 
vermutlich das Maximum. Mit 3 Jahren BE eher tiefer.

Grüsse,
René

von hui (Gast)


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Das Klitschen Bashing sollte man eher sein lassen. In der Schweiz sind 
ueber 80% der Arbeistplaetze bei KMUs. Und da muss man als Arbeitnehmer 
multifunktional sein. Und ja die Loehne sind sehr verscheiden, auch weil 
es im Engineering keine Tarife gibt. Es gibt zB keine Gewerkschaft der 
Ingenieure.

von klausi (Gast)


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hui schrieb:
> Es gibt zB keine Gewerkschaft der Ingenieure.

Tja, in der CH gibt's in der Richtung eigentlich nix. Die Kultur ist da 
auch schon etwas anders.

Die "Dütschen" sind etwas unbeliebt, es wird nicht klipp und klar dir 
gesagt, lieber hinter deinem Rücken geredet.

Zudem gibt es viele "Secondos" (Ausländer in zweiter Generation) wie sie 
dort genannt werden.
Das sind meistens viele aus Ex Jugoslawien, die Einbürgerungsgesuche in 
der jeweiligen Gemeinde stellen müssen.  Meistens sieht man die mit 3er 
BMW oder schwarzen Audis herumfahren und prollen. Unangenehm, die haben 
anscheinend fast alle eine sch.. egal Mentalität und bleiben unter sich, 
ausser es gibt Zoff, dann kommt die ganze Sippschaft..

Gefühlt gibt es noch viel mehr Ausländer, Türken, Italiener, Spanier.. 
ab und zu gibt es aber auch gute Ausnahmen z.B. sympathische, gebildete 
Inder..
Jedenfalls ist die Ausländerrate eine der höchsten der Welt..

Es ist wie überall man lebt in der CH eher distanziert, irgendwie jeder 
in seiner Subkultur. sorry, Ist so!

von Pandur S. (jetztnicht)


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hui schrieb:
> Es gibt zB keine Gewerkschaft der Ingenieure.

Braucht es eigentlich auch nicht. Ich bin auch gleich meine eigene 
Gewerkschaft. Ein netter Nebeneffekt wenn man sowieso nicht befoerdert 
werden kann, weil's oben nichts gibt. Ferien sind wenn ich in die Ferien 
geh. 3 Monate am Stueck, auch gut. Da wuerde kein Vorgestzter zickig 
tun. Eigentlich wird/wurd kein Vorgesetzter je zickig, wegen 
wasauchimmer.
Ich allerdings auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Kire L. (Firma: HTW) (sachse88)


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Hallo Brenk,

basierend auf dem offiziellen Lohnbuch für die Schweiz 2017:

Löhne für Diplom/Master für die Region Thurgau, bis 30 Jahre
je nach Abteilung (Entw., Sales, Prod., QM etc)


MEDIAN 6300 - 6900 * 13 = 82.000 bis 90.000

Da Baumer recht gross (und recht erfolgreich) ist, solltest du min. die 
90.000 auch bekommen können. Das du die 100.000 knackst wünche ich dir, 
glaube ich aber nicht, ich denke 95.000 sind realistisch drin, wenn sie 
dich wirklich wollen.

Als Vergleich, ich bin im Mittelland (ähnliches / gleiches Lohnniveau) 
mit Diplom Maschinenbau (FH) und 3 Jahren BE (28) im 
Werkzeugmaschinenbau mit
6700*13 = 87.100 gelandet.

Hinweis, in der Schweiz wird noch stark nach Alter, nicht so sehr nach 
BE bezahlt, ERA System(e) gibt es quasi nicht, auch nicht bei großen 
Konzernen. Nicht wundern, wenn der 35 Jährige, der auch nur 3 Jahre BE 
als Ingenieur hat, 1000 mehr bekommt im Monat. Ihm wird die BE als 
Lehrling/Facharbeiter angerechnet, auch wenn Sie für den Job nichts 
bringt.

von Brenk (Gast)


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Hey, allen vielen Dank für die Auskunft. Jetzt habe ich ein deutlich 
klareres Bild.

Eine andere Frage noch, speziell an die Schweizer hier: welche 
interessanten Firmen aus dem Bereich Maschinenbau, Medizinaltechnik, 
Automotive, Elektrotechnik, IT/Telekommunikation gibt es in der 
französischsprachigen Schweiz?

Kenne Liebherr in Fribourg und Bosch Scintilla in St. Niklaus.

von F. F. (foldi)


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Rick M. schrieb:
> Was brauchst Du, damit Du in der Schweiz gleich gut leben kannst.

Dann kann er auch hier bleiben. Da soll doch wohl deutlich mehr raus 
springen.

Ich habe mal irgendwo gehört, wenn nicht wenigstens 20% mehr drin sind, 
lohnt ein Wechsel nicht. Bei den 20% muss natürlich der Vergleich zu den 
Kosten hier mit berücksichtigt werden. Ebenfalls muss auch über die 
Jahre eine "Heimkehrprämie" zusammen kommen.
Das muss man alles berücksichtigen.
Wenn du in Kamerun vielleicht von 20 Euro gut leben kannst, wie willst 
du davon zurück kommen oder das Geld für eine ordentliche Rückkehr 
zusammen bekommen?
Also, genau rechnen!

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Wenn du in Kamerun vielleicht von 20 Euro gut leben kannst, wie willst
du davon zurück kommen oder das Geld für eine ordentliche Rückkehr
zusammen bekommen?

Weshalb zurueckkommen ? Die Rentensysteme passen wahrscheinlich nicht 
zusammen. In der Schweiz sind die Leistungen kleiner, da ja auch weniger 
einbezahlt wird. Bei uns gehen die Rentner, die knapp bei Kasse sind, 
ueblicherweise in guenstigere Staaten, zB Spanien, Thailand, usw.
Bei uns werden Renten auch als Einkommen versteuert. Dh bei aehnlichem 
Einkommen fallen auch etwa aehliche Steuern an. Falls man zB 80% des 
vorherigen Einkommens hat, fallen trotzdem dieselben Steuern an, weil 
die ganzen Berufabzuege wegfallen. Dh das Einkommen nach Steuern ist 
dann nochmals tiefer.
Anders wuerds aussehen, wenn du in D ein bereits abbezahltes Haus hast.

von René H. (Gast)


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Brenk schrieb:
> französischsprachigen Schweiz?

Überleg Dir das mal gut, nur ein Rat. Ferien dort: sehr schön. Mit ihnen 
zu arbeiten: sehr schwierig.

Deutsche Schweiz: Pilatus Werke, Top Arbeitgeber. Schöne Gegend. Und die 
suchen.

Grüsse,
René (en Schwiitzer)

von René H. (Gast)


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René H. schrieb:
> Brenk schrieb:
>> französischsprachigen Schweiz?
>
> Überleg Dir das mal gut, nur ein Rat. Ferien dort: sehr schön. Mit ihnen
> zu arbeiten: sehr schwierig.
>
> Deutsche Schweiz: Pilatus Werke, Top Arbeitgeber. Schöne Gegend. Und die
> suchen.
>
> Grüsse,
> René (en Schwiitzer)

Um es genauer zu sagen, in der Deutschen Schweiz arbeitest Du als 
Deutscher mit angezogener Handbremse. In der Französischen Schweiz, mit 
durchgetretenem Bremspedal.

von Brenk (Gast)


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René H. schrieb:
> Um es genauer zu sagen, in der Deutschen Schweiz arbeitest Du als
> Deutscher mit angezogener Handbremse. In der Französischen Schweiz, mit
> durchgetretenem Bremspedal.



Haha, wirklich so schlimm? Naja, Zentralschweiz ist auch ok, Hauptsache 
nicht 20 km hinter der deutsch-schweizerischen Grenze. :D

Pilatus ist schon mal ein super Tipp, danke. Nie davon gehört, habe mich 
auch noch nicht näher mit der Luftfahrt beschäftigt, aber genau derlei 
Firmen meine ich.

Wie verstehen sich die Schweizer eigentlich untereinander? Ist ja bei 
all der sprachlichen und kulturellen Vielfalt auch eine spannende 
Gemengelage.

von klausi (Gast)


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Brenk schrieb:
> Wie verstehen sich die Schweizer eigentlich untereinander? Ist ja bei
> all der sprachlichen und kulturellen Vielfalt auch eine spannende
> Gemengelage.

Ein paar Einheimische mit Schwyzerdütsch, der Rest sind Ausländer und 
leben in Parallelgesellschaften distanziert voneinander.

von René H. (Gast)


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Brenk schrieb:
> Wie verstehen sich die Schweizer eigentlich untereinander? Ist ja bei
> all der sprachlichen und kulturellen Vielfalt auch eine spannende
> Gemengelage

Ignoriere den Klausi mal getrost. Da schreibt wohl mächtig viel Frust 
mit.

Wir unterhalten uns genauso wie man es in Deutschland auch macht. So wie 
der Schwabe mit dem Kölner. Die kulturelle Vielfalt, kann, aber muss im 
Arbeitsleben nicht ein Problem sein. Du wärst erstaunt wie gut das 
funktioniert.
Na ok, die Welschschweizer und Deutschschweizer meistens auf Englisch. 
Oder Deutsch wenn es BiLingue Westschweizer sind (Biel/Freiburg).

Brenk schrieb:
> Haha, wirklich so schlimm? Naja, Zentralschweiz ist auch ok,

Naja, ich kenne keinen Deutschen (sagte sogar auch meine Frau immer / 
Kölnerin), ist ist Mühsam in der Schweiz immer mit angezogener 
Handbremse zu arbeiten. Es ist nun mal so.
Und ja, es ist in der Tat so schlimm :-).

Die Zentralschweizer sind dafür sehr offen gegenüber anderen Kulturen 
und Personen.

Grüsse,
René

von Brenk (Gast)


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Ja, den Klausi ignoriere ich. Ich bin aus dem Stuttgarter Raum, da haben 
eh auch ~45% der Bevölkerung Migrationshintergrund, in meinem 
Unternehmen sind es wahrscheinlich eher gegen 60% (zumindest in der 
Entwicklung).

Darum ging es mir aber gar nicht. Die Frage war eher, wie es ist, wenn 
ein Züricher zB ins Berner Land zieht. Der wird anfangs wahrscheinlich 
fast genau so schräg angeschaut wie ein Dütscher. Aber das wird auch 
nicht anders sein, als wenn ein Nürnberger nach Mecklenburg zieht, oder 
ein Rheinländer nach Freiburg. Mir hat man das gleiche gesagt, bevor ich 
nach München gezogen bin. Jeder hat mich gewarnt, vor allem die Bayern 
selbst. Am Ende war das aber alles total locker.

von René H. (Gast)


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Brenk schrieb:
> Darum ging es mir aber gar nicht. Die Frage war eher, wie es ist, wenn
> ein Züricher zB ins Berner Land zieht. Der wird anfangs wahrscheinlich
> fast genau so schräg angeschaut wie ein Dütscher.

Berner Oberland ist ein sehr unglücklich gewähltes Beispiel. Da geht ein 
Schweizer, egal von wo, nur hin wenn er sehr einsam sterben will. Die 
sind dort wirklich sehr für sich.

Ansonsten, geht das sehr gut, man muss einfach offen sein, 
aufgeschlossen. Und am Anfang eine "Stammbeiz" im Dorf suchen. Früher 
oder später kommst Du ins Gespräch wenn man sich regelmässig zeigt.

Und man darf sich nicht irritieren lassen, Arbeitskollegen treffen sich 
extrem selten bis gar nicht in der Freizeit. Dort findet man also fast 
nie Freunde. Egal ob Schweizer oder Deutscher oder was auch immer.

Im übrigen, Fettnäpfchen in Zürich. Es ist der Zürcher und der 
Zürchersee. Nicht Züricher. :-)

Hope that helps.

Grüsse,
René

von René H. (Gast)


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PS: noch ein Tipp. Roche Diagnostics, Rotkreuz. Die bauen Virenscanner. 
Also Scanner für menschliche Viren ;-)

Hochinteressantes Umfeld und Thema, Arbeitsklima mittel. Zumindest bei 
den Software Entwickler weil sie mit den Anforderungen vom FDA 
überfordert sind.

Grüsse,
René

von Ordner (Gast)


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Manuel schrieb:
> René H. schrieb:
>> Mir kommt das bekannt vor. Lass mich raten, der Firmenname beginnt
>> mit H
>> und befindet sich in Bonaduz bei Chur.
>
> nicht ganz aber fast


Schlecht, da brauchst ja über eine Stunde bis nach Deutschland.

Wenn ich mir anschau, wieviel Schweizer in Konstanz nur zum Einkaufen 
nach Deutschland pendeln, wirst du wohl wöchentlich im Grenzverkehr 
unterwegs sein.

von Aha (Gast)


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In der Schweiz wechselt man eigentlich nie den Kanton, ausser man kommt 
von der Provinz nach Zuerich. Das ist der Gradient, nach Zuerich.

Und den Wohnort wechselt man auch nicht. Denn die naechste Wohnung ist 
immer teurer. Die Steuern aendern sich auch, die Krankenkassenpraemien 
auch. Dafuer ist man mit einer Stunde Pendeln fast durch das halbe Land.

Zur Rente geht man oft wieder in Ursprungskanton, weil's dort ruhiger 
ist. Man kennt dann zwar auch niemanden mehr, weil ja alle weg sind.

Wenn man Kontakt bekommen will, macht man bei Vereinen mit. Es gibt 
Vereine zu allem.

von René H. (Gast)


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Aha schrieb:
> In der Schweiz wechselt man eigentlich nie den Kanton, ausser man kommt
> von der Provinz nach Zuerich. Das ist der Gradient, nach Zuerich.

Stimmt nicht.

Aha schrieb:
> Und den Wohnort wechselt man auch nicht. Denn die naechste Wohnung ist
> immer teurer. Die Steuern aendern sich auch, die Krankenkassenpraemien
> auch.

Stimmt. In der Regel ist das aber ein Nullsummenspiel.

Aha schrieb:
> Zur Rente geht man oft wieder in Ursprungskanton, weil's dort ruhiger
> ist.

Nein. Das ist schon lange nicht mehr so.

Grüsse,
René

von F. F. (foldi)


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René H. schrieb:
> Arbeitskollegen treffen sich extrem selten bis gar nicht in der
> Freizeit.

Können ja nur gescheite Leute sein.
Finde das richtig krank sich auch noch in der Freizeit mit den Kollegen 
zusammen zu finden.
Ein Trend, der gerne in amerikanischen Filmen immer vorgelebt wird.
Nichts gegen die Kollegen, aber mit denen ist man doch schon 5 Tage die 
Woche und viele Stunden zusammen.  Die haben nun wirklich nichts im 
Privatleben verloren.

von René H. (Gast)


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F. F. schrieb:
> Können ja nur gescheite Leute sein.

Hallo Frank,

natürlich gebe ich dir Recht. Nur hier tickt das alles etwas anders. 
Wenn man gar keine Kontakte hier hat, ist es schier unmöglich Kontakte 
zu finden. Und wie gesagt, das gilt auch für Schweizer.

Vereine kann man sich antun, aber spätestens nach dem zweiten Treffen 
hat man darauf keinen Bock mehr, weil die unter sich derart zerstritten 
sind.

Man muss sich dessen einfach bewusst sein.

Grüsse,
René

von Pandur S. (jetztnicht)


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Dann gibt es auch noch meetup-gruppen. Siehe Meetup.com

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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René H. schrieb:
> natürlich gebe ich dir Recht. Nur hier tickt das alles etwas anders.
> Wenn man gar keine Kontakte hier hat, ist es schier unmöglich Kontakte
> zu finden. Und wie gesagt, das gilt auch für Schweizer.
> Vereine kann man sich antun, aber spätestens nach dem zweiten Treffen
> hat man darauf keinen Bock mehr, weil die unter sich derart zerstritten
> sind.

So schlimm? :-}

Vielleicht treffen wir immer die falschen Schweizer, aber "unsere" waren 
bisher sehr nett. Wir wurden schon von (Privat-)Kunden nach hause 
eingeladen und man geht essen (allerdings in Konstanz ;-)

> Man muss sich dessen einfach bewusst sein.

Das gilt übrigens für jegliche Auswanderung. Da muss das Gehalt schon 
deutlich (>50%) höher sein, um die Nachteile gerade im sozialen 
Bereich aufzuwiegen.

Denn man lässt natürlich Freunde, Bekannte, sein gesamtes soziales 
Umfeld bei einer Auswanderung zurück.

Und FB, WhatsApp und wie sie alle heißen können die schlichte Entfernung 
nicht auffangen.

Es ist unheimlich schwer, auch alte Freundschaften über große 
Entfernungen hinweg aufrecht zu halten.

Dieser Punkt wird meiner Beobachtung nach oft vollkommen übersehen - 
dabei ist er einer der wichtigsten.

Geld tröstet ein halbwegs sozialisiertes Wesen nicht, wenn es über Jahre 
abends und am WE quasi nur vorm Rechner/Smartphone in der Bude hockt.

von klausi (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Geld tröstet ein halbwegs sozialisiertes Wesen nicht, wenn es über Jahre
> abends und am WE quasi nur vorm Rechner/Smartphone in der Bude hockt.

Kommt auf die Menge drauf an ;-)

von René H. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> So schlimm? :-}

Naja, etwas übertrieben, aber in der Tat so ähnlich.

Chris D. schrieb:
> Vielleicht treffen wir immer die falschen Schweizer, aber "unsere" waren
> bisher sehr nett. Wir wurden schon von (Privat-)Kunden nach hause
> eingeladen und man geht essen (allerdings in Konstanz ;-)

Wir Schweizer sind keine rassistischen Idioten, zumindest die meisten 
davon nicht. Wir sind aber ein eher weniger Kontaktfreudiges Volk, dass 
ist einfach so. Die meisten leben ihr Leben und schauen Dich blöd an, 
wenn man sie anspricht.

Schweizer auf Reisen kennen zu lernen ist nicht das selbe, wie jene hier 
kennen zu lernen. Die Kontakte  zuknüpfen ist schwierig.

Ich habe viele Kollegen aus dem Ausland, die daran scheitern. Auch habe 
ich zwei aus diesem Forum bei der "Übersiedlung" unterstützt. Glücklich 
wurden sie dabei nicht. Ok, sie haben nicht auf mich gehört, das Wallis 
und Uri sind vielleicht eine schlechte Wahl für erste Erfahrungen.

Chris D. schrieb:
> Es ist unheimlich schwer, auch alte Freundschaften über große
> Entfernungen hinweg aufrecht zu halten.

Das ist so, meine Partnerin hat praktische alle Freundschaften verloren. 
Nur einer meldet sich stoisch.

Chris D. schrieb:
> Geld tröstet ein halbwegs sozialisiertes Wesen nicht, wenn es über Jahre> abends 
und am WE quasi nur vorm Rechner/Smartphone in der Bude hockt.

Geld wird kein Trost sein, nie. Kein Geld der Welt ist es das Wert. 
Meine Meinung.

Grüsse,
René

von klausi (Gast)


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Ich sag nur: der Fall ist momentan sehr bekannt und anscheinend schon 
über die Grenzen nach DE gekommen ;-)

http://m.spiegel.de/panorama/gesellschaft/schweiz-funda-yilmaz-einbuergerungsgesuch-in-buchs-abgelehnt-a-1158666.html

von klausi (Gast)


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René H. schrieb:
> Das ist so, meine Partnerin hat praktische alle Freundschaften verloren.
> Nur einer meldet sich stoisch.

Der scheint ja noch andere Interessen an ihr zu haben ;-)

von Cyblord -. (Gast)


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klausi schrieb:
> Ich sag nur: der Fall ist momentan sehr bekannt und anscheinend schon
> über die Grenzen nach DE gekommen ;-)
>
> 
http://m.spiegel.de/panorama/gesellschaft/schweiz-funda-yilmaz-einbuergerungsgesuch-in-buchs-abgelehnt-a-1158666.html

Was hier zu lasch ist, ist dort übertrieben. Ein gesundes Mittelmaß für 
beide wäre zielführender.

von René H. (Gast)


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klausi schrieb:
> René H. schrieb:
> Das ist so, meine Partnerin hat praktische alle Freundschaften verloren.
> Nur einer meldet sich stoisch.
>
> Der scheint ja noch andere Interessen an ihr zu haben ;-)

So verbittert?

Grüsse,
René

von René H. (Gast)


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klausi schrieb:
> Ich sag nur: der Fall ist momentan sehr bekannt und anscheinend
> schon über die Grenzen nach DE gekommen ;-)
>
> http://m.spiegel.de/panorama/gesellschaft/schweiz-...

Was willst Du erreichen? Wenn Du auf Polemik aus bist,schick mir eine 
PN. Die Eier wirst Du vermutlich nicht haben.

Du meinst Wissen über die Schweiz zu haben, schreibst aber nur Schrott.

Ah, jetzt, provozieren bis es knallt? SVP Wähler?

Grüsse,
René

von Pandur S. (jetztnicht)


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Naja Auswandern geht doch nach dem Schema :
- gegenwaertige Position : Null & Trostlos
- zukunftsaussichen zuhause : Null & gar nichts, serbeln
Im Ausland :
- Entfaltungsmoeglichkeiten : unbegrenzt
- da inneres Potential : unbegrenzt
- Wahrscheinlichkeit fuer endlosen Reichtum : hoch

Da kann man seine frueheren Freunde mal zu einer Party einfliegen lassen

: Bearbeitet durch User
von mimimimim (Gast)


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mimimimim :)

von klausi (Gast)


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René H. schrieb:
> Ah, jetzt, provozieren bis es knallt? SVP Wähler?
>
> Grüsse,
> René

Nein, habe eigentlich gegenteilige Ansichten ;-)

Ich meine nur.. wenn man sich wirklich einbürgern lassen will, muss man 
so einiges einplanen.

Aber genau: Ein Mittelmass würde Sinn machen.

von René H. (Gast)


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klausi schrieb:
> René H. schrieb:
>> Ah, jetzt, provozieren bis es knallt? SVP Wähler?
>>
>> Grüsse,
>> René
>
> Nein, habe eigentlich gegenteilige Ansichten ;-)
>
> Ich meine nur.. wenn man sich wirklich einbürgern lassen will, muss man
> so einiges einplanen.
>
> Aber genau: Ein Mittelmass würde Sinn machen.

Das kann man nicht planen, weil es ein subjektives System ist. Es taugt 
nicht. Wenn Du pech hast, mögen die Dich einfach nicht.

Der Gemeinderat entscheidet.

Grüsse,
René

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