Forum: HF, Funk und Felder I + Q Signale für Aufwärtsmischer


von Jo T. (j_thalbach)


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Servus,

der E8267D Signalgenerator benötigt ein I Signal und ein Q Signal am 
Eingang, um ein aufwärtsgemischtes Signal mit höheren Frequenzen zu 
generieren. Frage: theoretisch sollte es bei einem Eingangssignal 
ebenfalls gehen, nämlich entweder I oder Q. Was ist der Vorteil mit I 
und Q gleichzeitig?

Jo

von Killy the Bid (Gast)


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Die Symbolrate verdoppelt sich.

von Jo T. (j_thalbach)


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Danke. Das heisst, die Taktfrequenz halbiert sich.

Gibt’s Unterschiede bezüglich der Signalqualität? Ist das eine 
verbreitete Methode für Aufwärtsmischer?

Jo

von TBD (Gast)


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Jo T. schrieb:
> Frage: theoretisch sollte es bei einem Eingangssignal
> ebenfalls gehen, nämlich entweder I oder Q. Was ist der Vorteil mit I
> und Q gleichzeitig?

Was sollte bei einem Eingangssignal ebenfalls gehen?

Für bestimmte Modulationsschemen braucht man ein komplexwertiges 
Modulationssignal (asymmetrisches Spektrum um den Träger). ZB bei QAM, 
vorallem im Zusammenspiel mit OFDM.

von Georg A. (georga)


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Jo T. schrieb:
> Ist das eine verbreitete Methode für Aufwärtsmischer?

Bei allen modernen Übertragungsverfahren seit 25 Jahren gibts (fast) nur 
noch IQ, bei Auf- und Abwärtsmischern.

Mit einem "normalen" Mischer und einem reelen Signal (aka AM) produziert 
man um die Trägerfrequenz herum ja ein oberes und ein unteres Seitenband 
mit identischer Information. Kommt daher, dass ein reeles Signal 
symmetrisch um die Frequenz 0 herum ist. Der Mischer verschiebt das dann 
einfach nur. Wenn man ein Seitenband nicht will, weil man unnütz 
Bandbreite verschenkt, muss man das ausfiltern. Nicht immer ganz 
trivial...

IQ kann aber negative und positive Frequenzen darstellen, d.h. mit 
passender IQ-Signalform z.B. auch nur positive. Ein IQ-Mischer 
verschiebt das ebenfalls nur, damit gibts aber dann kein unteres 
Seitenband. In der Praxis durch Unsymmetrien im IQ-Mischer schon, aber 
vielviel schwächer als bei normaler AM.

Der übliche Einsatz ist aber der, dass die Information bei f<0 und f>0 
vorhanden, aber unterschiedlich ist. Die Modulationsfrequenz ist dann 
die Mittenfrequenz des erzeugten Signals.

Das mit komischen IQ hat noch eine andere Konsequenz: Das "übliche" 
Samplingtheorem (Nyquist) verändert sich. Bei reelen Signalen muss man 
mit 2*f samplen, um Frequenzen bis f darzustellen. Mit IQ reicht f. 
Klingt seltsam, wird aber klar, weil IQ mit Samplerate f von -f/2 bis 
+f/2 geht. Allerdings braucht man eben auch die doppelte 
Informationsmenge, d.h. effektiv nichts gewonnen, leider keine 
wundersame Informationskompression ;)

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