Hallo nur ein dummer Zufall, oder steht da tatsächlich etwas mehr dahinter? Ich habe mal aus Interesse nach tiefer gehende und gleichzeitig anspruchsvollen Operationsverstärker Grundlagenvideos in Englisch bei YouTube gesucht. Es gibt viel gutes, aber wenn diese Videos an Leute richtet die diese Grundlagen für die berufliche Aus- und Weiterbildung im weitesten Sinne benötigen so ist mir aufgefallen das sehr viele der "echten" Ausbildungsvideos von Indern und auch recht häufig aus den "arabischen" Raum stammen. Diese Videos sind sehr oft gut, verständlich und trotzdem inhaltlich anspruchsvoll ohne aber "Hardcorewissen" voraus zu setzten - im besten Sinne gute Erwachsenenbildung bzw. Qualifikation ("Telekolleg" / Volkhochschule -DE- , community college -USA-). Es gibt auch einige Videos aus den USA und Europa - dieses sind aber meist Vorlesungsvideos von Universitäten - mit entsprechenden Anspruch an das Vorwissen und an der Art der Wissensvermittlung. Steht da eurer Meinung mehr dahinter? Also wie stark Elektrotechnik überhaupt wertgeschätzt wird, und wie viel Interesse bei "normal" gebildeten an "echten" und wichtigen, tief gehenden Grundlagen an Elektrotechnik, aber auch Chemie, Physik usw. im beruflichen Umfeld und auch Allgemeinwissen (wollen) besteht? Im reinen Hobby- Fan- Nerd- / Amateurbereich sieht es dagegen deutlich vielseitiger aus. Viele Videotutorials in allen möglichen Sprachen und aus allen möglichen Regionen, aber eben in sehr unterschiedlicher Qualität - und letztendlich immer hauptsächlich an interessierten "Spaßnutzer" gerichtet. Ist Elektrotechnik (Physik)in Europa und USA und ... kein Thema in der Erwachsenenbildung außerhalb der Hochschulausbildung, bzw. der direkten beruflichen Ausbildung gezielt für einen Lehrberuf im Elektrobereich? Wenn ja (oder nein), woran liegt es eurer Meinung? Erwin Erwin
Da es bei uns zum Glück gute Bücher wie z.B. den Tietze-Schenk gibt, müssen wir uns nicht mit drögen (und fachlich oft fragwürdige bis eindeutig mistige) Erklär-Klaus-Videos quälen. Was bleibt denn von so einem Video hängen? Nichts bis 0.01% vielleicht. Man hat keinen Aufschrieb, Formeln kann man nicht verstehen, wenn man nicht ausreichend Zeit hat, späteres Nachvollziehen der Information ist quasi unmöglich. Wer nicht lernt aus Büchern und digitalen Dokumenten zu lernen, hat nichts gelernt.
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Ich vermute zu verstehen was du meinst, mir geht es da ähnlich. Die "westlichen" Videos scheinen mir gerne mal als Statussymbol gesehen zu werden. Da sind teilweise bewusst Hürden eingebaut oder Dinge weggelassen. Das ist entweder weil niemand den Kleinkram recherchieren will, der Dozent selber nicht weiß was er da tut, oder weil nur ein erlauchter Kreis den Inhalt verstehen soll. Teilweise sehr fokussiert und hochtrabend aufgezogen. Die guten Videos erläutern da dann noch mal kurz Grundlagen, oder brechen die Formeln auf das notwendige herunter. Schützt halt die Elite. Nur wer die Mathematik kann, darf sich durch den Berg an Infos graben und dann selbst die in 99% richtige und sinnvolle vereinfachte Lösung ableiten. Das merkt man ja auch an der Kritik an den Absolventen. In der Uni alles episch breit und tief plattgetreten aber der Blick für den groben Zusammenhang fehlt. Aber da haben beide Seiten noch keinen Mittelweg. Die Bastelsoftware vom Inder kann irgendwie alles und schmiert ständig ab, die perfekte europäische Ingenieurssoftware läuft stabil ist aber flexibel wie Kruppstahl und steckt in der Sackgasse weil die Features nicht mehr ins Konzept passen. Gilt für ETechnik genauso. Der Arduinofrickler passt nicht ins Konzept unserer perfekten Entwicklungsabteilung, aber irgendwie hat uns die verdammte Klitsche rechts überholt und schon den zweiten Prototypen am Markt...
Joe F. schrieb: > Da es bei uns zum Glück gute Bücher wie z.B. den Tietze-Schenk gibt, > müssen wir uns nicht mit drögen (und fachlich oft fragwürdige bis > eindeutig mistige) Erklär-Klaus-Videos quälen. Ganz ehrlich: so manches Video hat mir schon verdammt viel geholfen. Die Wissensvermittlung in Textform ist bei manchen Autoren verdammt schwach. Kann natürlich auch - und wird in vielen Fällen auch - an mir liegen. Aber eine anschlauliche Beschreibung (ggf. mit Animation) hilft oft den Zusammenhang einfacher zu verstehen. Bei Elektronischen Schaltungen die in Videos zusammen mit der Erklärung entwickelt werden kann man dann nachvollziehen wie das funtioniert. Da kann man alternativ Stundenlang auf den Schaltplan im Buch schauen und es macht nicht klick... Aber Lernen + Verständnis sind sehr individuell. Ich würde jedoch trotzdem nicht pauschal sagen das bei den Videos nur 0.01% hängen bleiben.
Joe F. schrieb: > Was bleibt denn von so einem Video hängen? > Nichts bis 0.01% vielleicht. Was ist denn z.B. mit einer Unterrichtsstunde in der Berufsschule? Das ist doch nichts Anderes, als ein "Live-Video" mit dem Ausbilder in der Hauptrolle. Diese Lernmethode ist bis heute nicht dadurch ersetzt, daß es heißt: "So, liebe Kinderchen -jetzt schlagt mal das Buch von Tietze und Schenk auf und arbeitet die Seiten 1-328 durch. In der nächsten Stunde schreiben wir dann eine Leistungskontrolle!" Ein guter Erklärbär ist durch kein Buch zu ersetzen. MfG Paul
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass in den Vorlesungen, wo der Prof die Formeln an der Tafel Schritt für Schritt hergelitten hat, ich mehr und leichter die Sachen verstanden hab, als wenn man eine fertige Powerpoint-Präsentation vorgeklatscht bekommt.
Ein Besuch in einer Universitätsbuchhandlung mit dem Vergleich der Regallänge Technik und Rechtswissenschaften sagt alles. In Deutschland/ USA wird Geld mit Abgasskandalen, BER,Umweltgutachten und Propellern gemacht. Jeglicher wissenschaftliche oder technische Sachverstand stört.
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Technisch sind die Inder, Chinesen und auch so manch Arabischstämmiger längst nicht mehr die Fronarbeiter der Globalisierung. An was es hapert, sind die Qualität, die Organisation, die Prozesse und die stimmige die Strategie. Gutes Management bis ganz unten in der Hierarchie und Leute, die die Gesamtzusammenhänge verstehen. Bei den Asiaten gibt es kein Team aus verschiedenen Typen, die in ihren Fachbereichen brillieren. Da ist die Typenvielfalt sehr eingeschränkt. Kein Wunder auch bei der kommunistischen Kadererziehung oder der nicht vorhanden ethnischen Diversität bei den Indern. Von daher muss ich meinem Vorredner hier widersprechen, dass nur noch Geld mit Abgasskandalen, BER, Umweltgutachten und Propellern gemacht wird. Die Rechts- und BWL-Heinis sind leider doch die Leute, die uns Ingenieure vor den Indern und Chinesen schützen, auch wenn es im gegenseitigen Interesse gilt.
Erwin schrieb: > Ist Elektrotechnik (Physik)in Europa und USA und ... kein Thema in der > Erwachsenenbildung außerhalb der Hochschulausbildung, bzw. der direkten > beruflichen Ausbildung gezielt für einen Lehrberuf im Elektrobereich? Ja > Wenn ja (oder nein), woran liegt es eurer Meinung? An den "Fachkräftemangel ist eine Lüge"-Heulern und umgreifender geistiger Unfitness.
Paul B. schrieb: > Ein guter Erklärbär ist durch kein Buch zu ersetzen. Gute Erklärbaren sind selten.
Marek N. schrieb: > Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass in den Vorlesungen, wo > der > Prof die Formeln an der Tafel Schritt für Schritt hergelitten hat, ich > mehr und leichter die Sachen verstanden hab, als wenn man eine fertige > Powerpoint-Präsentation vorgeklatscht bekommt. Auch (Powerpoint-)Präsentationen kann man sehr gut Schritt-für-Schritt aufbauen. Da sind ausnahmsweise mal Animationen, schrittweises Einblenden von Elementen und ähnliches wirklich angebracht. Das ist aber eine Höllenarbeit, die kaum jemandem Spaß macht, die niemand bezahlt und die deswegen gern liegen bleibt. Und mit etwas Pech auch nur zwei Powerpoint-Versionen hält, danach darf man von vorn beginnen. Deswegen ist vielleicht eine von 20 Präsentationen so gut wie der Handaufschrieb, aus dem genau die einzelnen Schritte hervorgehen, während er aufgeschrieben wird. Und eine von 50 vielleicht sogar besser, weil weniger bunte Linien kreuz und quer durch die Formeln/Schaltpläne gehen. In Büchern ist das tatsächlich schwierig. MfG, Arno
Ich denke das es an der Art liegt wie Videos konsumiert werden, dass nur so wenig hängen bleibt. Wenn man ein Video wie eine Vorlesung betrachtet, mit schreibt und Pausen einlegt für eigene Gedanken und Berechnungen hat das für mich den gleichen Effekt wie eine Vorlesung. Beim Video kann man dann sogar einzelne Stellen so oft schauen bis man es wirklich Verstanden hat. In den genannten Regionen der Welt gibt es wahrscheinlich kein so gut ausgebautes Verlagswesen und keine so gute Infrastruktur. Die Leute nutzen dann eben Youtube zum Veröffentlichen ihrer Inhalte. Außerdem schien in vielen Regionen der Welt der Ehrgeiz sehr groß durch Bildung und Innovationen die eigene Einkommenssituation zu verbessern. Da können wir mittlerweile das ein oder andere lernen.
Hallo Erwin. Erwin schrieb: > Ist Elektrotechnik (Physik)in Europa und USA und ... kein Thema in der > Erwachsenenbildung außerhalb der Hochschulausbildung, bzw. der direkten > beruflichen Ausbildung gezielt für einen Lehrberuf im Elektrobereich? Richtig. Erkundige Dich doch einmal nach Weiterbildung im technischen Bereich bei z.B. Volkshochschulen. Abgesehen von Kunsthandwerklichem für den Hobbybereich und Sprachkursen wird dort in erster Linie kaufmänniches oder Organisation/Management angeboten. > Wenn ja (oder nein), woran liegt es eurer Meinung? Angebot und Nachfrage. Wer Karriere machen will, muss halt seine kaufmännischen und Management Qualitäten Schulen. In den Managementkursen bekommt man dann auch gesagt, dass man sich auf seine Kernkompetenzen (Begabungen) beschränken sollte. Leute ohne kaufmännische oder Führungsbegabung sollten sich darum besser auf alles mögliche, aber nicht auf eine Karriere versteifen. Technischem Kram lässt man besser im Ausland erledigen, falls das möglich ist. Darum kann man ohne irgendwann auf die Verwaltungs oder Managementschine umzusteigen keine Karriere begründen. Allerdings umgekehrt können wohl technische Kenntnisse bei kaufmännischen oder Management Aufgaben sehr hilfreich sein. Aber das Primat liegt eindeutig auf dem Kaufmännischen und dem Organisatorischen. Darum sollte man eben das als Grundlage nehmen. Ich kann schon lange nicht mehr gegen die Konkurenz aus Indien oder Malaysia ankommen. Die sind besser als ich und können deutlich günstiger sein, da geringere Lebenshaltungskosten. Ich bin darum mit meinem E-Technik Studium auch zimlich in die Irre gelaufen. Darum würde ich heutzutage überhaupt nicht mehr studieren, weil mir für das Kaufmännische oder Organisatorische die Begabung fehlt. Rein mit meinen MINT Fähigkeiten müsste ich schon zu den besten 10% gehören, damit da noch etwas bei herumkäme. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Hallo Joe, Marek und Arno. Joe F. schrieb: > Was bleibt denn von so einem Video hängen? > Nichts bis 0.01% vielleicht. > Man hat keinen Aufschrieb, Formeln kann man nicht verstehen, wenn man > nicht ausreichend Zeit hat, späteres Nachvollziehen der Information ist > quasi unmöglich. Man kann stoppen, zurückspulen und neu laufen lassen.....aber dann doch besser ein Buch oder ein gutes PDF. > Wer nicht lernt aus Büchern und digitalen Dokumenten zu lernen, hat > nichts gelernt. Video ist halt eine zusätzliche Schiene. Und es gibt Leute, die damit hervorragend klarkommen. Ich hatte halt Kollegen, die Half-Life und Counterstrike Asse waren. Die haben das Training dafür, so schnell zu sehen und aufzunehmen. Aber muss man wohl halt schon in der Kindheit anfangen. Ausserdem scheint Counterstrike auch noch enorm die Teamfähigkeit zu trainieren. Marek N. schrieb: > Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass in den Vorlesungen, wo der > Prof die Formeln an der Tafel Schritt für Schritt hergelitten hat, ich > mehr und leichter die Sachen verstanden hab, als wenn man eine fertige > Powerpoint-Präsentation vorgeklatscht bekommt. Ich auch. Aber das liegt in erster Linie daran, dass Powerpoint dazu verführt, möglichst schnell vorzugehen, wesentlich schneller als würde man alles selber an die Tafel oder auf den Overhead Projektor schreiben. Das ist bei übervollen Lehrplänen durchaus auch nötig. Und wenn der Vertrieb eine Präsentation macht, soll die ja auch in erster Linie beeindrucken und möglichst nichts erklären. ;O) Arno schrieb: > Auch (Powerpoint-)Präsentationen kann man sehr gut Schritt-für-Schritt > aufbauen. Da sind ausnahmsweise mal Animationen, schrittweises > Einblenden von Elementen und ähnliches wirklich angebracht. Naja, die meisten Animationen könnte man sich schenken. Insbesondere einblenden, ausblenden und solcher Spuk. Ok, in z.b. Elektrodynamik gibt es schon Sachen, für die das interessant ist. Aber ob das den Aufwand rechtfertigt? > Das ist aber > eine Höllenarbeit, die kaum jemandem Spaß macht, die niemand bezahlt und > die deswegen gern liegen bleibt. Und mit etwas Pech auch nur zwei > Powerpoint-Versionen hält, danach darf man von vorn beginnen. Solange Du nicht unbedingt auf Animationen aus bist, kannst Du das alles auch in PDF machen. Dann geht das deutlich länger. Ich kenne viele, die das genau so handhaben. Auch für Animationen gibt es "Workarounds". z.B. ein Video. Ist natürlich nicht so elegant. Und da die meisten Präsentatoren eher beeindrucken als Wissen vermitteln wollen, sind diese verpönt. ;O) > > Deswegen ist vielleicht eine von 20 Präsentationen so gut wie der > Handaufschrieb, aus dem genau die einzelnen Schritte hervorgehen, > während er aufgeschrieben wird. Und eine von 50 vielleicht sogar besser, > weil weniger bunte Linien kreuz und quer durch die Formeln/Schaltpläne > gehen. > > In Büchern ist das tatsächlich schwierig. Richtig. Aber der Fall ist auch eher selten, und lässt sich im Zweifel halt durch eine ganze Reihe von Bildern ausdrücken. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Hallo ich. Ich schrieb: > Paul B. schrieb: >> Ein guter Erklärbär ist durch kein Buch zu ersetzen. > > Gute Erklärbaren sind selten. Und in Vorstellungsgesprächen bekam ich auch oft gesagt, dass man keinen Bedarf an Erklärbären hat. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Joe F. schrieb: > Was bleibt denn von so einem Video hängen? > Nichts bis 0.01% vielleicht. Und weil man aus akustisch Erklärtem einer textlichen/realen Vorlage sowenig lernt werden überall auf der Welt seit 2000 Jahren Schulunterricht und Studiumsvorlesungen per akustischem Vortrag an einer textlichen Vorlage/Mitschrift gegeben. Das macht Sinn, wo doch autodidaktisches Durchackern von Büchern so viel mehr bringt. hmm, mal überlegen, wieviele tausend Lehrer und Profs könnten wir da einsparen...?
mitarbeiter schrieb: > Ganz ehrlich: so manches Video hat mir schon verdammt viel geholfen. Mir auch. Ich vermute, dass das auch mit Spiegelneuronen zu tun hat. https://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelneuron Wenn jemand es vormacht, ist es leichter, es nachzumachen.
Marek N. schrieb: > wo der Prof die Formeln an der Tafel Schritt für Schritt hergelitten hat Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Vertipper ist. :)
Acn schrieb: > mitarbeiter schrieb: >> Ganz ehrlich: so manches Video hat mir schon verdammt viel geholfen. > > Mir auch. Ich vermute, dass das auch mit Spiegelneuronen zu tun hat. > > https://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelneuron > > Wenn jemand es vormacht, ist es leichter, es nachzumachen. Das würde dann auch erklären, wieso Studenten heute kaum noch in der Lage sind, ein Problem selbständig zu lösen bzw. ihr erworbenes Wissen kreativ auf ein unbekanntes Problem anzuwenden.
Hallo Wühlhase. Wühlhase schrieb: > ihr erworbenes Wissen > kreativ auf ein unbekanntes Problem anzuwenden. So etwas nennt sich "Transferdenken". Wenn Du soetwas gut kannst, lerne es gut zu verbergen. Das ist bei Vorgesetzten so beliebt, wie es im Mittelalter die Hexerei war. ;O) Wenn Du so Kommentare hörst wie "was hat das denn miteinander zu tun?" oder "da sehe ich keine Verbindung, das ist ja Kraut und Rüben", dann hast Du es höchstwahrscheinlich damit übertrieben. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Es ist wohl eine "Krankheit" der (west)Deutschen alles möglichst kompliziert und akademisch erklären zu wollen. Was dazu führt, dass viele Studenten die Aufgaben zwar so weit rechnen können um die Prüfung zu bestehen, ohne aber die Hintergründe verstanden zu haben. Ich habe deshalb schon während meines Studiums vor der Jahrtausendwende die Physikbücher aus dem (ehemaligen) Ostblock geliebt, natürlich in deutscher Sprache. Youtube gab es damals noch nicht.
Bernd W. schrieb: > Und in Vorstellungsgesprächen bekam ich auch oft gesagt, dass man keinen > Bedarf an Erklärbären hat. Hast Du Dich da für eine Arbeit als Berufsschullehrer beworben, oder wofür sonst? MfG Paul
Hallo Paul. Paul B. schrieb: >> Und in Vorstellungsgesprächen bekam ich auch oft gesagt, dass man keinen >> Bedarf an Erklärbären hat. > Hast Du Dich da für eine Arbeit als Berufsschullehrer beworben, oder > wofür sonst? Ne, normale Situation in einem Vorstellungsgespräch...."Erklären sie mal....". Naja, hat wohl nicht so geklappt. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Bernd W. schrieb: > Ne, normale Situation in einem Vorstellungsgespräch...."Erklären sie > mal....". Naja, hat wohl nicht so geklappt. Das widerspricht sich: Auf der einen Seite hältst Du Dich offenbar für einen Erklärbären bzw. schätzen Dich Ander so ein: > Und in Vorstellungsgesprächen bekam ich auch oft gesagt, dass man keinen > Bedarf an Erklärbären hat. Auf der anderen Seite war's wohl dann doch nicht so dolle mit den Erklärfähigkeiten. Grübel Paul
Paul B. schrieb: > Auf der anderen Seite war's wohl dann doch nicht so dolle mit den > Erklärfähigkeiten. Ich schätze mal eher, dass er es so genau erklärt dass dem Personaler nur noch die Ohren klingeln vor Fachchinesisch und der sich dann als komplett wertlos erachtet. Und dem Vorgesetzten wird Himmel Angst und Bange wenn er merkt dass da einer mehr weiss wie er selbst.
Hallo Paul. Paul B. schrieb: > Das widerspricht sich: Auf der einen Seite hältst Du Dich offenbar für > einen Erklärbären bzw. schätzen Dich Ander so ein: ~~~ ~~ ~ > Auf der anderen Seite war's wohl dann doch nicht so dolle mit den > Erklärfähigkeiten. > > *Grübel* Kein Grund zum Grübeln. Ich habe keine besonderen Fähigkeiten oder Begabungen. Für solche Leute sind Stellen rar. Darum bewerbe ich mich, wenn ich keine Arbeit habe, auf allen möglichen Kram, wo es halt nicht sofort offensichtlich ist, dass ich dafür ungeeignet bin. Auch wenn ich es damit nicht durch die Probezeit schaffe, jeder Monat ohne Harz IV ist ein gewonnener Monat. Und manchmal klappt es ja sogar weiter. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Ach so war das gemeint. Bernd W. schrieb: > Auch wenn ich es damit nicht durch die Probezeit schaffe, jeder Monat > ohne Harz IV ist ein gewonnener Monat. > Und manchmal klappt es ja sogar weiter. Das sind absolut wahre Worte. MfG Paul
@ Erwin Ich möchte gerne ein paar Links auf positive und negative Beispiele haben. Magst Du welche posten, bitte?
Ich kenne diese Videos auch. Die können kein Lehrbuch ersetzen. In einem Lehrbuch wird ein Modell systematisch aufgebaut und induktiv hergeleitet. Dabei versteht man wie das Modell im innersten funktioniert. Bei den Videos erfolgt meist eine Oberflächliche Beschreibung. Nur wenn man Vorkenntnisse hat, kann es einem zur Auffrischung oder Betrachtung weiterer Aspekte helfen. Auch mit dem Lehrbuch ist das ein zweischneidiges Schwert. Ich habe schon viele Lehrbücher erlebt, die mich zur Verzweiflung gebracht haben, weil schlicht Formel und Herleitungen falsch waren und Rechnungen und Druckfehler ein Nachvollziehen fast unmöglich gemacht haben. Ein Lehrbuch braucht Exaktheit und eine gute Qualitätskontrolle, sonst ist es im Zweifel wertloser als ein Lehrvideo.
Erwin schrieb: > nur ein dummer Zufall, oder steht da tatsächlich etwas mehr dahinter? Hallo, es ist kein Zufall. Schau dir z.B. die Erklärung von Laplace Transformation in der deutschen Wikipedia an, da hat jemand einfach seinen Script von FH reinkopiert, fertig. Die meisten verstehen nur Bahnhof, das spiegelt sich auch in Kritiken für diesen Beitrag. Jetzt schau die dieselbe Erklärung nach in der englischen Wikipedia. Und plötzlich verstehst du was Laplace Transformation ist, wozu es gut ist, wie und wo es angewendet wird usw. Ich denke schon dass es Absicht ist.
Die englischsprachigen Fachbücher haben den Spagat zwischen Theorie und Praxis meistens gut hinbekommen. Schönes Beispiel ist AoE, da kann man nach dem Durcharbeiten des Buches tatsächlich was und nicht nur Theorie. Deutschsprachige Bücher sind Theorielastig, man könnte meinen daß da jemand nur was für die Habil. raushauen mußte. Und so ist es auch bei den Videos.
Gästchen schrieb: > Schau dir z.B. die Erklärung von Laplace Transformation in der deutschen > Wikipedia an, da hat jemand einfach seinen Script von FH reinkopiert, > fertig. Die meisten verstehen nur Bahnhof, das spiegelt sich auch in > Kritiken für diesen Beitrag. Die Elektrotechnik-Artikel in der .de WP haben das Problem das der Kampf um die Deutungshoheit die selbstherrliche Redaktion Physik gewonnen hat und alle Elektrotechnik-Praktiker rausgeekelt wurden. Der Artikel zu Laplace scheint von der selben Krankheit befallen, da hat irgendein Möchtegern-Vollblut-Akademiker das so verquast hingerotzt wie er meint seinem Doktorvater in seinem Elfenbeinturm einen Gefallen zu tun. Die Ingenieure müssen dann mit dieser Bleiwüste die keinen Erkläransatz für die Alltagspraxis bietet überleben. Das passiert halt wenn man die WP-Grundregel "Wikipedia ist kein Ratgeber!" (https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Was_Wikipedia_nicht_ist Punkt 9) dogmatisch auslegt.
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