Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Suche Kupplung


von Gaurav (Gast)


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Hallo liebes Forum!

Ich muss für ein Abschlussprojekt ein Schwungrad durch einen 
Getriebemotor antreiben.
Da das Schwungrad einen Encoder (Drehgeber) darstellt, eine Masse von 
etwa 5 kg hat und die Schwungscheibe durch den Motor ODER per Hand 
gedreht werden soll, brauche ich hierfür eine Kupplung zwischen Welle 
der Schwungscheibe und Welle des Getriebemotors.

Die Kupplung soll per Hand ein/ausgekuppelt werden, und das möglichst 
einfach. Ich suche also etwas "zwei-gliedriges", wodurch man einfach 
durch einen Art Schnapp-Mechanismus Motorwelle von Schwungradwelle 
trennt, am besten ohne Werkzeug.
Wichtig wäre außerdem, dass die Position des Schwungrads und die des 
Motors beim Trennen/Verbinden NICHT verändert wird.
Ich stelle mir da eine Art Kardanwelle zwischen Schwungradwelle und 
Motor vor. Ist sie ausgekuppelt, baumelt die Kardanwelle in der Luft. 
Kuppelt man sie ein, dann ist sie das Bindeglied zwischen Motorwelle und 
Schwungradwelle.
Im einfachsten Fall wäre eine Art "starrer Schlauch", den man von einer 
Wellenseite einfach abziehen könnte. Aber das wäre eine ziemliche 
Fummelei und hat vermutlich auch keine ausreichende Lebensdauer, wenn 
man diesen "Schlauch" desöfteren abzieht/aufsteckt.

Im Anhang befindet sich eine kleine Skizze vom Ganzen.

Könnt ihr mir weiterhelfen, wo ich genau so eine Kupplung finde?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen und ich habe es einigermaßen verständlich 
formuliert?

Danke!

von Gaurav (Gast)


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Noch eine Idee am Rande (siehe Anhang).

Wenn man auf beide Wellen eine Hülse montiert und diese dann mit einem 
Art Splint verbindet...diesen Splint könnte man beim Auskuppeln 
rausziehen und es würde sich die Kupplungshälfte der Schwungscheibe "in" 
der Kupplungshälfte des Motors drehen.

Ich hoffe es wird verständlicher.

von Michael B. (laberkopp)


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Gaurav schrieb:
> Die Kupplung soll per Hand ein/ausgekuppelt werden, und das möglichst
> einfach

Währed es dreht oder nur im Stillstand ?

Eine verschiebbare Hülse,
auf beiden Seiten ein Splint in offenen Schlitz,
kann sinnvoll sein.

Oder auch Achskupplungen mit Madenschrauben auf Weldonflächen der Achsen
und auf einer Seite die Madenschraube lösen wenn man entkuppeln will.

Oder einen "Teller" auf die Motorrachse oder Schwungschibenachse,
verschiebbar mit Split in Shclitz und eine Feder die ihn wegdrückt
der an die Schwungscheibe drückt und damit beschleunigt.
Diesen Teller dann mit einem Hebel von der Schwungscheibe wegdrücken
wenn man auskuppeln will, das ist sehr nah an einer Autokupplung
und auch während des Drehens möglich.

von Motorenfütterer (Gast)


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Tönt allzu umständlich, deine Beschreibung.

Mein Vorschlag: Klauenkupplung, Standard zu beschaffen.

In welcher Grössenordnung liegt denn der Achsdurchmesser? Fingerdick, 
schätze ich, aber so ohne Angaben...

von Gaurav (Gast)


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>Währed es dreht oder nur im Stillstand ?
Im Stillstand.

>Mein Vorschlag: Klauenkupplung, Standard zu beschaffen.
Leider nicht, denn das Gummi-Zwischenstück zwischen den Klauen lässt 
sich nicht ohne Weiteres entfernen.

Es muss etwas sein, was sich über die beiden Wellen schieben lässt, 
damit eine temporäre Verbindung zwischen den beiden Wellen besteht.

Achsdurchmesser auf beiden Seiten etwa 10mm

von homebrew (Gast)


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Oder besorg dir ne FlexKupplung.
z.B. 
http://www.usovo.de/shop/CNC-Machines-accessories/CNC-Components/Flex-Coupling-6-35-mm-M6-right-handed-thread::353.html?MODsid=klao549vg841fpjigr1lsuhc96
Wenns ohne Werkzeug soll ersetze eine Schraub durch eine Rändelschraube

von Cyborg (Gast)


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Wenn, dann musst du auch zeichnen wie das Konstrukt gelagert ist.
Die einfachste Methode die mir als Kupplung einfällt ist eine Stecknuss
und eine Mutter auf der Welle. Der Rest ist dann nur noch Fleißarbeit
auf der Drehbank.

von Motorenfütterer (Gast)


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>>Mein Vorschlag: Klauenkupplung, Standard zu beschaffen.
> Leider nicht, denn das Gummi-Zwischenstück zwischen den Klauen lässt
> sich nicht ohne Weiteres entfernen.

Nur weil die Google(-Bilder)-Suche auf der ersten Ergebnisseite solche 
zeigt, schliesst das nicht aus dass es auch welche OHNE Gummi (*.*) 
gibt. Weitersuchen!


> Es muss etwas sein, was sich über die beiden Wellen schieben lässt,
> damit eine temporäre Verbindung zwischen den beiden Wellen besteht.
Dann kann eine der 2 Wellen nicht rund sein, da muss ein weiteres 
Zwischenteil dazu (Flachzunge, Kreuz, Quadrat, ...)

> Achsdurchmesser auf beiden Seiten etwa 10mm
ACK.

Wie formschlüssig muss das sein? Wieviel Spiel darf noch sein?
Kommt Eigenbau in frage? Was für Möglichkeiten zur Materialbearbeitung 
liegen vor?

von Motorenfütterer (Gast)


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> Die einfachste Methode die mir als Kupplung einfällt ist eine Stecknuss
> und eine Mutter auf der Welle. Der Rest ist dann nur noch Fleißarbeit
> auf der Drehbank.

Viel Spass beim bearbeiten der Stecknuss ;-)

von Cyborg (Gast)


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Motorenfütterer schrieb:
> Viel Spass beim bearbeiten der Stecknuss ;-)

Da brauchst du nichts dran bearbeiten, wenn die Welle ein passender
Vierkant ist, passt das schon. Was der TO da wieder mal tatsächlich
im Sinn hat, wird er wie üblich nicht sagen, also muss er auch mit
unpassenden Antworten leben. ;-b

von Michael K. (aemkai)


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Gaurav schrieb:
> Wichtig wäre außerdem, dass die Position des Schwungrads und die des
> Motors beim Trennen/Verbinden NICHT verändert wird.
So wie ich diesen Satz verstehe geht es nicht mit einem Splint, denn 
dann müsste das Rad zum Verbinden erst passend gedreht werden.

von Meinegütedasistdochnichtsoschwer (Gast)


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Hülse drüberschieben, 2 Bohrungen machen, je 1 Splint reinstecken, 
fertig.
Verbindung wird getrennt, indem 1 Splint gezogen wird.

von Dieter W. (dds5)


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Eine Info zu Drehmoment, Drehzahl und Fluchtgenauigkeit der 
Wellenstümpfe wäre auch nicht verkehrt.

von Der Andere (Gast)


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Michael K. schrieb:
>> Wichtig wäre außerdem, dass die Position des Schwungrads und die des
>> Motors beim Trennen/Verbinden NICHT verändert wird.
> So wie ich diesen Satz verstehe geht es nicht mit einem Splint, denn
> dann müsste das Rad zum Verbinden erst passend gedreht werden.

Verstehe ich so, daß die Welle in genau einer fixen Position zur 
Schwungscheibe stehen darf. Vieleicht wegen eines Absolut-Winkelsensors.

Also würden praktisch alle genannten Lösungen so nicht gehen. Auch die 
Splint Methode hat zwei mögliche Positionen.
Statt dessen bräuchte man eher wine verschiebbare Hülse mit Keil und Nut 
oder eine andere Form, die man nicht verdreht einrasten kann.

von Gaurav (Gast)


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>Wie formschlüssig muss das sein? Wieviel Spiel darf noch sein?
>Kommt Eigenbau in frage? Was für Möglichkeiten zur Materialbearbeitung
>liegen vor?

Es darf ein Spiel bestehen, da es nicht um Präzision und 
formschlüssigkeit geht. Der Motor dient nur zum Beschleunigen der 
Schwungscheibe, was dem Encoder auf der Schwungscheibe letztlich keine 
Relevanz zuschreibt.
Ich habe Drehbank und Fräse und einiges an Messingmaterial.

Zur Stecknuss: Das habe ich mir auch schon überlegt, ABER: zum Abziehen 
der Stecknuss muss ebenfalls der Motor etwas von der Schwunscheibenwelle 
"weggezogen werden", sonst bekommt man ja die Stecknuss nicht von der 
Mutter heruntergezogen.

>Hülse drüberschieben, 2 Bohrungen machen, je 1 Splint reinstecken,
>fertig.
>Verbindung wird getrennt, indem 1 Splint gezogen wird.

Darauf wird es wohl oder übel hinauslaufen a la "Poti-Kupplung".

Fluchtgenauigkeit: ziemlich genau, sollte kein "Knick" dazwischen sein.
Drehmoment: kann ich leider nicht sagen
Drehzahl 3 Wellenumdrehungen/sec. (Motor zieht im Leerlauf 1 A bei 12 V)

von radiostar (Gast)


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Tut's auch ein Freilauf?

von Arno (Gast)


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Zum einen: Für viele solche Aufgaben findet man passendes bei Mädler 
(www.maedler.de)

Zum Beispiel sowas: 
http://www.maedler.de/product/1643/1622/1646/zahnkupplungen-boz-dreiteilig 
und dann die Madenschraube im Innenteil durch eine Rändelschraube 
ersetzen. Oder sowas: 
http://www.maedler.de/product/1643/1622/1650/rutschkupplungen-rutschnaben-typ-a 
wenn die minimalen und maximalen Drehmomente und Drehzahlen ausreichen.

Zum anderen: Mach dir Gedanken über die nötige Rundlaufgenauigkeit 
(abhängig von der Drehzahl) und den sonstigen Randbedingungen.

Arno

von Cyborg (Gast)


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Gaurav schrieb:
> Zur Stecknuss: Das habe ich mir auch schon überlegt, ABER: zum Abziehen
> der Stecknuss muss ebenfalls der Motor etwas von der Schwunscheibenwelle
> "weggezogen werden", sonst bekommt man ja die Stecknuss nicht von der
> Mutter heruntergezogen.

Wieso denn das nicht? Schwungscheibe und Motor können axial starr 
positioniert werden. Die Wellenstümpfe berühren sich nicht.
Auf welchem Wellenstumpf die Nuss und die Mutter platziert sind spielt
allenfalls beim Platzbedarf des verschieblichen Teils, vorrangig
der Stecknuss ein Rolle. Wenn die Nuss auf einer Vierkantwelle
für den benötigen Weg verschieblich konstruiert ist, ist das doch
kein Problem. Man muss eben nur eine Stecknuss nehmen, wo der
Vierkant durch schiebbar ist und das muss man prüfen, je nach dem
was man für eine Vierkantgröße wählt. Ich kenne da 1/4", 3/8", 1/2"
und 3/4" zur Auswahl. Was die Mutter angeht, gibts Sechskantstäbe
in den entsprechenden Schlüsselweiten zu kaufen.
Da kann man sich ein Kupplungstück prima drehen.

von Motorenfütterer (Gast)


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Gaurav schrieb:
>>Wie formschlüssig muss das sein? Wieviel Spiel darf noch sein?
>>Kommt Eigenbau in frage? Was für Möglichkeiten zur Materialbearbeitung
>>liegen vor?
>
> Es darf ein Spiel bestehen, da es nicht um Präzision und
> formschlüssigkeit geht. Der Motor dient nur zum Beschleunigen der
> Schwungscheibe, was dem Encoder auf der Schwungscheibe letztlich keine
> Relevanz zuschreibt.
> Ich habe Drehbank und Fräse und einiges an Messingmaterial.

Bastelvorschlag 1:

2 4-Kantrohre, welche sich übereinamderschieben lassen, d. Kleinere m. 
Innenmass=Wellendurchmesser.
Vom kleineren kommt ein kurzes Stück (z.B. 50mm) auf die 
Schwungradwelle, ein längeres (z.B. 150mm) auf die Motorwelle. Fixierung 
durch Querschraube, Splint oder kleben.
Vom grösseren ein Mittellanges Stück (z.B. 100mm) auf die Motorwelle; 
das kann nun zum einkuppeln (4 Pos. möglich) vorgeschoben werden, zurück 
zum auskuppeln.


Bastelvorschlag 2:

2 Runde Wellenadapter drehen, mit Querschraube, Splint, Aufschrumpfen 
od. Kleben auf  die Wellen fixierbar.
Vorne radial die Hälfte bis auf die Durchmesserlinie ausnehmen: die 
Halbkreiszapfen können gegeneinander eingreifen. Über ein Adapter ein 
Rohrstück drüberpressen, gegen radiale Kräfte im eingekuppelten Zustand 
(nur1 Position möglich)
Für Verschiebbarkeit sich was einfallen lassen :-)

von Wolfgang (Gast)


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Gaurav schrieb:
> die Schwungscheibe durch den Motor ODER per Hand
> gedreht werden soll, brauche ich hierfür eine Kupplung zwischen Welle
> der Schwungscheibe und Welle des Getriebemotors.

Freilauf oder Differentialgetriebe geht nicht?

von Dieter J. (fossi)


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Mach einen Adapter, der auf beiden Seiten eine Spannzange hat. Damit 
kriegst Du das Teil auch tangential spielfrei hin. Spannzangen kannst Du 
dann über einen Gewindering auf und zumachen, Wie Du den Gewindering 
gestaltest ist Dir überlassen.
Zum besseren Verstehen was gemeint ist, schau mal den Aufbau von 
Drehknöpfen mit Spannzangenbefestigung an oder schau mal bei 
Drehmaschhinen nach dem Begriff.
Für weitere Infos einfach Suchmaschine benutzen. Begriff Spannzange.

Gruß
fossi

von Ralf R. (corley)


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Moin,

wenn's nicht zu groß und klobig ist:
Bohrfutter von ner Bohrmaschine.
Das kriegste auf die antreibende Welle rauf,in die Bohreraufnahme kommt 
die angetriebene Welle rein. Die 10mm Wellendurchmesser passen da ja 
rein.
Damit kannst Du den Kraftschluss herstellen und trennen, ohne dass die 
Wellen sich verdrehen.


Andere Alternative, allerdings noch größer: Elektromagnetische Kupplung 
aus dem Bereich Kfz-Klimaanlagen. Durchmesser sind dort um die 
100-120mm.

Oder sowas hier:
http://at.rs-online.com/web/p/kupplungen-magnetisch/4889188/

Gruß
Ralf

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