Forum: PC Hard- und Software diverse Festplatten löschen mit "dd" - paar Fragen


von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Mir sind 5 Festplatten zugelaufen. Jeweils 1TB gross,
alle noch mit akzeptablen Betriebsstunden (um 1,5k)

Die will ich löschen.
Ich bekomme hier an USB Löschraten um die 33MB/sek hin,
an SATA nicht wesentlich mehr.

Da mein Wissen noch auf gefährlichem Halbzustand ist,
muss ich dazu mal fragen, die "dd" genau vorgeht.

ich lösche grad eine Platte mit dem Befehl
1
dd if=/dev/zero of=xx.txt bs=1M

ist dabei eigentlich auch noch die Systemfestplatte beteiligt?

/dev/zero liegt ja dort.

wie fliessen die Daten da genau?

von Peter II (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> dd if=/dev/zero of=xx.txt bs=1M

also schreibt du in eine Datei? Festplatten löscht man in dem man auf 
das Device schreibt


dd if=/dev/zero of=/dev/sda1 bs=1M


> /dev/zero liegt ja dort.
nein, dev liegt nirgends.

von Mikro 7. (mikro77)


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● J-A V. schrieb:
> ist dabei eigentlich auch noch die Systemfestplatte beteiligt?
>
> /dev/zero liegt ja dort.
>
> wie fliessen die Daten da genau?

Nein. Es wird lediglich das Ziel geschrieben.

Plattenaktivität kannst du bspw. in 10s Intervallen mit "sar -d 10" oder 
"iostat 10" monitoren.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ich lasse das in Dateien schreiben, die auf der Zielplatte landen.

Peter II schrieb:
> nein, dev liegt nirgends.

und da fängt das gefährliche Halbwissen an... ;)

von Toni Tester (Gast)


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Siehe https://wiki.ubuntuusers.de/dd/

Wichtig bzgl. Geschwindigkeit: Ist der Cache wirklich nur 1MB groß? 
Glaube ich nicht...

=> Im o. a. Link unter "Festplatten löschen" nachlesen.

von Toni Tester (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> ich lasse das in Dateien schreiben, die auf der Zielplatte landen.

Käse.
Kannst Du zwar machen, aber was Du wirklich willst, ist, das block 
device so lange mit Nullen zu beschreiben, bis es "voll" ist.
Siehe meinen o. a. Link.

von Peter II (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> ich lasse das in Dateien schreiben, die auf der Zielplatte landen.

und warum? ein Dateisystem braucht man hier nicht und macht die ganze 
Sache langsamer.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> ich lasse das in Dateien schreiben, die auf der Zielplatte landen.
>
> und warum? ein Dateisystem braucht man hier nicht und macht die ganze
> Sache langsamer.

und bei Unterbrechungen?
(Stromausfall etc)

-alles neu von vorne?

von meckerziege (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> ich lasse das in Dateien schreiben, die auf der Zielplatte landen.

Warum das? Du weißt nicht, was das Dateisystem im Hintergrund macht 
(deduplication, compression etc.). Außerdem wir das Dateisystem selbst 
nicht überschrieben und es könnten in den dortigen Metainformationen 
Daten erhalten bleiben.
Mach dein dd direkt auf /dev/sda, /dev/sdb oder wo auch immer deine 
Platte hernach liegt. Wichtig: NICHT /dev/sda1 sondern wirklich 
/dev/sda.
Danach musst du dann neu partitionieren.

von Peter II (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> und bei Unterbrechungen?
> (Stromausfall etc)
>
> -alles neu von vorne?

ja, also ob man nach einen Stromaufall einen Dateisystem noch trauen 
kann.

Wie oft ist bei dir der Strom weg, das dir wegen 5 Festplatten die man 
gleichzeitig in 5-6 Stunden platte machen kann, sorgen machst?

von Mikro 7. (mikro77)


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meckerziege schrieb:
> Wichtig: NICHT /dev/sda1 sondern wirklich /dev/sda.

Um wirklich sicherzugehen (HPA) wäre ein Secure Erase wohl noch besser.

Beitrag "festplatte komplett löschen"

von c.m. (Gast)


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> Mach dein dd direkt auf /dev/sda, /dev/sdb oder wo auch immer deine
> Platte hernach liegt. Wichtig: NICHT /dev/sda1 sondern wirklich
> /dev/sda.

meckerziege schrieb:
> Danach musst du dann neu partitionieren.

und windows behauptet die platte sei "farikneu". hihi.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Dann muss ich anders fragen:

Da ich einen Rechner z.B. nicht gerne unbeaufsichtigt
und auch nicht über Nacht laufen lasse,
suche ich eine Möglichkeit, eine Platte in mehreren "Sitzungen"
nach und nach zu überschreiben.

eine Fortschrittsanzeige für sowas wäre auch gut.

von c.m. (Gast)


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ddrescue. gibt fortschritt an, und du kannst angeben ab welchem offset 
du (weiter) überschreiben willst.

von c.m. (Gast)


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aber eine 1TB Festplatte sollte bei durchschnittlich vielleicht 80MB/s 
in 4 stunden durch sein.
haste kein USB3 oder eSATA gehäuse rumfliegen?

von Dave (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Da ich einen Rechner z.B. nicht gerne unbeaufsichtigt
> und auch nicht über Nacht laufen lasse,
> suche ich eine Möglichkeit, eine Platte in mehreren "Sitzungen"
> nach und nach zu überschreiben.

Bei dd kannst du mit skip und Count angeben, ab welchem Block wieviele 
Blöcke überschrieben werden sollen. Die grösse eines Blocks gibst du mit 
bs an

http://askubuntu.com/questions/215505/how-do-you-monitor-the-progress-of-dd

Hier noch was zum lesen wie du eine fortschittanzeige + 
schreibgeschwindigkeit erhältst. Wobei du beim pv die gesamtgrösse 
zusätzlich angeben musst. Sonst stimmt die prozentzahl und der balken 
nicht

von Jan L. (ranzcopter)


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nimm' einfach
https://sourceforge.net/projects/dban/
einstöpseln, anschalten, Kaffee trinken gehen... :-)
Zumindest wenn die Platte(n) wirklich komplett und 
"restaurierungssicher" gelöscht werden sollen imo sehr brauchbar; nur 
für's Löschen für den Eigenbedarf vielleicht etwas oversized...

von Joachim S. (oyo)


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● J-A V. schrieb:
>
1
dd if=/dev/zero of=xx.txt bs=1M

Ich meine mal gelesen zu haben dass
1
bs=1M
 nicht ideal ist, und es schneller geht, wenn man
1
bs=4M
 (oder noch mehr?) nimmt.

Und wenn man die ganze Disk plattmachen will, dann sollte man natürlich
1
of=/dev/sd[a|b|c|whatever]
 benutzen - nur so macht man die Disk tatsächlich platt, ausserdem 
sollte es die Geschwindigkeit deutlich erhöhen.

von Peter M. (r2d3)


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● J-A V. schrieb:
> Mir sind 5 Festplatten zugelaufen. Jeweils 1TB gross,
> alle noch mit akzeptablen Betriebsstunden (um 1,5k)
>
> Die will ich löschen.
> Ich bekomme hier an USB Löschraten um die 33MB/sek hin,
> an SATA nicht wesentlich mehr.
>
> Da mein Wissen noch auf gefährlichem Halbzustand ist,
> muss ich dazu mal fragen, die "dd" genau vorgeht.
>
> ich lösche grad eine Platte mit dem Befehl
> dd if=/dev/zero of=xx.txt bs=1M

Du kopierst mit diesem Befehl den Inhalt des Zero-Device in die Datei 
xx.txt.
Dafür werden Blöcke der Größe 1M verwendet.

Das Zero-Device ist kein physikalisches Gerät, sondern eine als Gerät 
eingebundene Art Funktion, die nur Nullen liefert.

> ist dabei eigentlich auch noch die Systemfestplatte beteiligt?
>
> /dev/zero liegt ja dort.

Die Systemfestplatte ist bei /dev/zero als Datenquelle nicht beteiligt, 
aber der Gerätetreiber, der die Nullen liefert, muss ja ausgeführt 
werden.
Ich weiß nicht, wo der genau bei Linux liegt, ob im Kernel, oder einen 
anderen Datei - auf dem Systemlaufwerk.

>
> wie fliessen die Daten da genau?

Die Daten, also die Nullen, verlängern die Zieldatei solange, bis xx.txt 
aus Platzmangel nicht mehr verlängert werden kann.
Diese Art der Löschung geht aber an Deinem Ziel vorbei.


c.m. schrieb:
> aber eine 1TB Festplatte sollte bei durchschnittlich vielleicht 80MB/s
> in 4 stunden durch sein.
> haste kein USB3 oder eSATA gehäuse rumfliegen?

Wieso sollte USB3 oder eSata schneller sein, wenn er mit SATA-Anbindung 
keinen signifikanten Geschwindigkeitszuwachs erzielt?

Benutze ddrescue anstelle von dd.
Die Fortschrittsanzeige gehört mit dazu, wie c.m. schon sagte.
Wenn Du beim Aufruf die Protkollfunktion in ein Logfile nutzt, kannst Du 
zwischendurch die Löschaktion abbrechen und später wieder fortsetzen, 
wenn Du ddrescue mit diesem Logfile aufrufst.
Einfacher geht es nicht.

Eine Festplatte löscht man allerdings nicht, indem man einfach eine neue 
Datei auf eine formatierte Festplatte schreibt, wie schon Meckerziege 
und PeterII erwähnten. Es bleibt ja alles Vorhandene unberührt!

Du solltest die Platte schon komplett löschen.
Das heißt, Du schreibst vom Nulldevice auf Device, das Deine Festplatte 
darstellt. Dann sind auch Partitionen und MBR-Informationen oder 
GPT-Informationen gelöscht.

Achtung, zwei Versionen von ddrescue sind verbreitet.
Die Version von Knut Garloff hat noch einen Unterstrich zwischen dd und 
rescue. Nimm die GNU-Version.

: Bearbeitet durch User
von c.m. (Gast)


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Peter M. schrieb:

> c.m. schrieb:
>> aber eine 1TB Festplatte sollte bei durchschnittlich vielleicht 80MB/s
>> in 4 stunden durch sein.
>> haste kein USB3 oder eSATA gehäuse rumfliegen?
>
> Wieso sollte USB3 oder eSata schneller sein, wenn er mit SATA-Anbindung
> keinen signifikanten Geschwindigkeitszuwachs erzielt?

das kommt wohl eher daher weil er in eine datei schreibt, anstatt auf 
das block device.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Peter M. schrieb:
> Eine Festplatte löscht man allerdings nicht, indem man einfach eine neue
> Datei auf eine formatierte Festplatte schreibt, wie schon Meckerziege
> und PeterII erwähnten. Es bleibt ja alles Vorhandene unberührt!

ich hatte von der Platte vorher alles gelöscht.
die ganze Platte war frei, bis aufs Dateisystem natürlich.

von c.m. (Gast)


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ist trotzdem besser die sektoren von 0-ende auszunullen anstatt in eine 
datei zu schreiben.
ersteres löscht wirklich alles, letzteres macht nur doofen overhead.

von Daniel A. (daniel-a)


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Hast du mit df nachgeschaut, ob die Platte sich auch tatsächlich 
auffüllt? Ich glaube zwar, dass Linux noch nicht prüft, ob ein ganzer 
block ausgenullt ist, aber wer weiss, sparse files sind möglich. Ich 
habe mal eben ein 15TB File auf meiner 195GB Partition erstellt, ist 
schön "genullt", und ich habe immernoch 33GB frei:
1
daniel@colibri:~/x$ df -h .
2
Filesystem      Size  Used Avail Use% Mounted on
3
/dev/sda2       195G  153G   33G  83% /
4
daniel@colibri:~/x$ truncate -s 15T largeFile
5
daniel@colibri:~/x$ ls -lh largeFile 
6
-rw-r--r-- 1 daniel daniel 15T Mar 17 18:56 largeFile
7
daniel@colibri:~/x$ head largeFile -c 16 | hexdump -C
8
00000000  00 00 00 00 00 00 00 00  00 00 00 00 00 00 00 00  |................|
9
00000010
10
daniel@colibri:~/x$ df -h .
11
Filesystem      Size  Used Avail Use% Mounted on
12
/dev/sda2       195G  153G   33G  83% /
13
daniel@colibri:~/x$

von c-hater (Gast)


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Peter M. schrieb:

> Die Systemfestplatte ist bei /dev/zero als Datenquelle nicht beteiligt,

In gewissem Sinne schon, denn dev ist ein mountpoint unterhalb von  
und bei / ist nunmal die Systemplatte eingehängt.

Aber klar, beim Lesen von /dev/zero wird natürlich in keinster Weise auf 
der Systemplatte rumgeschrammelt.

> Achtung, zwei Versionen von ddrescue sind verbreitet.
> Die Version von Knut Garloff hat noch einen Unterstrich zwischen dd und
> rescue. Nimm die GNU-Version.

Das trifft den Sachverhalt nicht ganz. dd_rescue ist eine leicht 
gepatchte Variante von dd, bei der einfach nur Lesefehler ignoriert und 
statt der wegen des Lesefehlers nicht gelesenen Daten Nullen in's Ziel 
geschrieben werden.

ddrescue hingegen hat mit dd so gut wie nix gemein, sondern ist von 
Grund auf speziell für die Datenrettung/Forensik designed worden. Die 
einzige Verwandschaft zwischen dd_rescue und ddrescue besteht wirklich 
nur in der Ähnlichkeit der Namen.

Für das Löschen einer voll funktionsfähigen HD allerdings sind alle drei 
Tools genau gleich gut geeignet.

Hat man allerdings ein teildefekte HD und will auf der wenigstens die 
noch schreibbaren Bereiche löschen, dann muss die Wahl zwingend auf 
ddrescue fallen, denn da bricht dd_rescue genauso beim ersten 
Schreibfehler ab wie dd.

Noch sehr viel sicherer ist in diesem Fall allerdings: Schraubenzieher 
und Hammer...

von Jupp (Gast)


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1
dd if=/dev/zero conv=noerror,notrunc,sync bs=65536 | pv >/dev/sda

Mach es so. Genau so.

(sda ggf. angepasst auf die eigenen Verhältnisse)

von Peter M. (r2d3)


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Bei der Variante gibt es keine Möglichkeit, abzubrechen und an derselben 
Stelle bequem fortzufahren.

Nach meiner Erfahrung hängt die Übertragungsgeschwindigkeit sehr von der 
gewählten Blockgröße (bs) ab. Damit müsstest Du herumspielen.

von oszi40 (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Ich bekomme hier an USB Löschraten um die 33MB/sek hin,
> an SATA nicht wesentlich mehr.

1.Mal nachgesehen was der GENAUE HD-Typ überhaupt leistet? Eine 5400er 
Platte ist an einem P75 kein D-Zug.

2.NUR eine DATEI mit Nullen schreiben garantiert noch nicht, daß sich 
kein Virus auf dem REST des Datenträgers befindet. Deshalb erbarmungslos 
/dev/sdx komplett (ohne1) überschreiben und später neu partitionieren.

3.Statt Zufallszahlen alles Nullen schreiben kann später den Vorteil 
haben, daß Images dieser Platte platzsparender komprimiert werden 
können.

von Rolf M. (rmagnus)


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Jupp schrieb:
> dd if=/dev/zero conv=noerror,notrunc,sync bs=65536 | pv >/dev/sda

Was soll denn noerror und sync bei dd bringen, wenn es von /dev/zero 
liest und in eine Pipe schreibt?

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Man kann mit dd auch fortsetzen, die Option "skip" hilft dabei.
"ddrescuve -vv ..." gibt auch Fortschrittsanzeigen und Geschwindigkeit 
aus.

von Rolf M. (rmagnus)


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Rolf M. schrieb:
> Jupp schrieb:
>> dd if=/dev/zero conv=noerror,notrunc,sync bs=65536 | pv >/dev/sda
>
> Was soll denn noerror und sync bei dd bringen, wenn es von /dev/zero
> liest und in eine Pipe schreibt?

Wenn ich's mir recht überlege, bringt dd bei dieser Kommandozeile 
eigentlich überhaupt nichts mehr. Eigentlich kannst du dir, wenn du es 
so machst, dd also auch gleich ganz schenken und ein
1
pv < /dev/zero > /dev/sda
draus machen. Ich würde also sagen:

Jupp schrieb:
> Mach es so. Genau so.

... nicht!

Übrigens hat dd zwar keine Verlaufsanzeige, aber die aktuelle Position 
kann man sich trotzdem ausgeben lassen, indem man ihm ein SIGUSR1 
schickt.
1
$ dd if=/dev/zero of=/dev/null&
2
[1] 32314
3
$ kill -USR1 $!
4
28642879+0 Datensätze ein
5
28642878+0 Datensätze aus
6
14665153536 bytes (15 GB, 14 GiB) copied, 6,1279 s, 2,4 GB/s
7
$

Peter M. schrieb:
> Bei der Variante gibt es keine Möglichkeit, abzubrechen und an derselben
> Stelle bequem fortzufahren.

Abbrechen kann man jederzeit, und es ist nicht erforderlich, an exakt 
der selben Stelle weiterzumachen. Wenn man ein paar Bytes zweimal 
ausnullt, passiert nix schlimmes.

von Jupp (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Bei der Variante gibt es keine Möglichkeit, abzubrechen und an derselben
> Stelle bequem fortzufahren.

Lässt sich abbrechen, man sieht wieviel schon geschrieben wurde. Dort 
kann man fortsetzen.

> Nach meiner Erfahrung hängt die Übertragungsgeschwindigkeit sehr von der
> gewählten Blockgröße (bs) ab. Damit müsstest Du herumspielen.

Die o.g. bs ist Ergebnis vieler, vieler praktischer Tests. Theoretisch 
gibt es "bessere" Werte, praktisch bewirkt die angegebene bs bei nahezu 
allen Plattentypen Schreibraten am oberen Limit, unabhängig von 
Cache-Strategie, Größe und zig weiteren Faktoren. Theorie und Praxis 
gehen hier (warum auch immer) weit auseinander.

von Jupp (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Wenn ich's mir recht überlege, bringt dd bei dieser Kommandozeile
> eigentlich überhaupt nichts mehr.

Unfug. RTFM.

> Jupp schrieb:
>> Mach es so. Genau so.
>... nicht!

Weil du das sagst? Ich plätte seit Ewigkeiten Platten genau so, bei 
nahezu allen Plattentypen mit Schreibraten am oberen Limit.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Ob die Platte nun 4MB oder 16MB cache hat, mach bei 1MB blocksize kaum 
einen Unterschied. Der Overhead, 16 Blöcke zu schreiben, ist kaum 
messbar. Schreibst du aber 1k-Blöcke, brauchst du davon 16384 Stück, das 
reisst die Schreibgeschwindigkeit runter.

von Jupp (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Was soll denn noerror und sync bei dd bringen, wenn es von /dev/zero
> liest und in eine Pipe schreibt?

noerror verhindert das Abbrechen des Schreibvorgangs z.B. bei defekten 
Sektoren. In Verbindung mit notrunc & sync zwingt das manche 
Plattenfirmware dazu, sich etwas intensiver als im Normalbetrieb um 
Ersatz für defekte Sektoren zu bemühen ;)

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Jupp schrieb:
> Ersatz für defekte Sektoren

Der Händler der Wahl verschickt auch neue Platten, der beste Ersatz.
Für mich ist das ein No-Go, eine Platte zu verwenden, die schonmal 
rumzickte.

//edit: Achja, bevor ich so eine Platte wegschmeisse, geh ich da mit 
schwerem Werkzeug ran und dann ab in den Schrott, geht viel schneller, 
als Defekte Sektoren versuchen zu überschreiben...

Vorschlaghammer, Flex, Mikrowelle, kam alles schon zum Einsatz.

: Bearbeitet durch User
von Jupp (Gast)


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Nils S. schrieb:
> Für mich ist das ein No-Go, eine Platte zu verwenden, die schonmal
> rumzickte.

Für mich auch. Aber hier gings doch um dd, nicht um gute oder schlechte 
Händler (was für mich persönlich sowieso nicht relevant ist).

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Jupp schrieb:
> nicht um gute oder schlechte
> Händler

Mir gings darum auch nicht. Die Option, defekte Sektoren zu Ersetzen und 
dem mit trunc+sync nachzuhelfen, hörte sich danach an, jede Platte um 
jeden Preis weiterverwenden zu wollen.
Ich meinte damit "Ersatz für defekte Sektoren beschafft der Händler".

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ich lasse erstmal die diversen Empfehlungen wirken ;)

von MM (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Ich lasse erstmal die diversen Empfehlungen wirken ;)

Vergess dabei die Kühlung der Platten nicht, wenn du stundenlang drauf 
rumschreiben lässt. 1500 Betriebsstunden ist ja fast wie neu. Nach so 
einer Tortour ohne Kühlung kann es dann schnell ein Fall für die Tonne 
sein.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Peter II schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> dd if=/dev/zero of=xx.txt bs=1M
>
> also schreibt du in eine Datei? Festplatten löscht man in dem man auf
> das Device schreibt
>
> dd if=/dev/zero of=/dev/sda1 bs=1M

Genau: auf das Device, nicht die Partition:

dd if=/dev/zero of=/dev/sda bs=1M

von Sheeva P. (sheevaplug)


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● J-A V. schrieb:
> Peter II schrieb:
>> ● J-A V. schrieb:
>>> ich lasse das in Dateien schreiben, die auf der Zielplatte landen.
>>
>> und warum? ein Dateisystem braucht man hier nicht und macht die ganze
>> Sache langsamer.
>
> und bei Unterbrechungen?
> (Stromausfall etc)
>
> -alles neu von vorne?

Ja. Meine Güte, es geht hier doch um das einmalige Nullen von Disks, 
oder? Wie oft hast Du denn Stromausfälle?

von Rolf M. (rmagnus)


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Jupp schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Was soll denn noerror und sync bei dd bringen, wenn es von /dev/zero
>> liest und in eine Pipe schreibt?
>
> noerror verhindert das Abbrechen des Schreibvorgangs z.B. bei defekten
> Sektoren.

Das bringt nur nichts, da dd gar nicht ins Device schreibt, sondern in 
eine Pipe! Sofern die Pipe also nicht gerade defekten Sektoren bekommt, 
ist dieser Parameter nutzlos, wenn du die Ausgabe von dd über Pipe an 
pv weiterleitest. Und das gilt für alles andere, was dd normalerweise 
macht, auch.

> In Verbindung mit notrunc & sync zwingt das manche
> Plattenfirmware dazu, sich etwas intensiver als im Normalbetrieb um
> Ersatz für defekte Sektoren zu bemühen ;)

Aber nur, wenn dd überhaupt auf die Platte zugreift und nicht nur auf 
eine Pipe.

Jupp schrieb:
>> Jupp schrieb:
>>> Mach es so. Genau so.
>>... nicht!
>
> Weil du das sagst?

Nein, sondern weil du halt nicht bedacht hast, dass deine Kommandozeile 
den Nutzen von dd geschickt umgeht.

> Ich plätte seit Ewigkeiten Platten genau so, bei nahezu allen
> Plattentypen mit Schreibraten am oberen Limit.

Es ist ja nicht so, dass es gar nicht funktionieren würde. Aber so wie 
du es machst, bringt dd leider gar nichts mehr.

von Bernd K. (prof7bit)


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Rolf M. schrieb:
> Übrigens hat dd zwar keine Verlaufsanzeige

Doch hat es: einfach status=progress als weiteren Parameter angeben.

von Jupp (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Es ist ja nicht so, dass es gar nicht funktionieren würde. Aber so wie
> du es machst, bringt dd leider gar nichts mehr.

Na dann mache ich seit Jahren und manchmal dutzenden Platten in der 
Woche was falsch. Is klar. Komisch nur, das dd, in genau dieser Art 
angewendet, genau das macht, was es soll und wozu es aufgefordert 
wird. Aber sicher willst du das auch wieder besser wissen.

Ich werde jetzt keine Romane schreiben, nur soviel: Nimm dir einen 
Stapel Platten und probiere es aus.

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Bernd K. schrieb:
> Doch hat es: einfach status=progress als weiteren Parameter angeben.

Manpage ganz lesen hätte mir schon einige Male ddrescue installieren 
erspart. Das kam oft nur wegen der Fortschrittsanzeige.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Sheeva P. schrieb:
> Wie oft hast Du denn Stromausfälle?

Sheeva P. schrieb:
> Meine Güte

ja meine Güte, Sheeva wieder...

Es geht ja nicht nur um Stromausfälle.
Die Praxis ist eben doch immer mal anders als die Theorie.
Das schrieb ich oben aber schon.

von Dirk D. (dicky_d)


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Nils S. schrieb:
> Bernd K. schrieb:
>> Doch hat es: einfach status=progress als weiteren Parameter angeben.
>
> Manpage ganz lesen hätte mir schon einige Male ddrescue installieren
> erspart. Das kam oft nur wegen der Fortschrittsanzeige.

Das ist noch relativ neu, das gibt's "erst" seid 8.24, das kam Mitte 
2015.

Und dann muss es ja auch noch den weg in deine Distri finden...

Aber ja, das ist genau das was man ständig will :)

von Rolf M. (rmagnus)


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Jupp schrieb:
> Komisch nur, das dd, in genau dieser Art
> angewendet, genau das macht, was es soll und wozu es aufgefordert
> wird. Aber sicher willst du das auch wieder besser wissen.

Da du offenbar gar nicht erst versuchen willst zu verstehen, wie das mit 
den Pipes funktioniert und warum daher das von dir genannte Kommando 
Blödsinn ist, hat es eigentlich keinen Zweck, weiter zu diskutieren.

> Ich werde jetzt keine Romane schreiben, nur soviel: Nimm dir einen
> Stapel Platten und probiere es aus.

Ich hab ja schon geschrieben, dass es prinzipiell funktioniert - nur 
nicht so, wie du glaubst. Das hast du aber auch ignoriert. Mach es 
einfach weiter so - schaden tut's ja nicht, "ignorance is a bliss" und 
so ...


Noch so am Rande:

Jupp schrieb:
> Rolf M. schrieb:
>> Wenn ich's mir recht überlege, bringt dd bei dieser Kommandozeile
>> eigentlich überhaupt nichts mehr.
>
> Unfug.

Rolf M. schrieb:
> Eigentlich kannst du dir, wenn du es so machst, dd also auch gleich ganz
> schenken und ein
> pv < /dev/zero > /dev/sda
> draus machen.

Jupp schrieb:
> RTFM.

Nun rate mal, was ich gerade in der man-Page von pv gefunden habe:
1
       Zeroing a disk:
2
3
              pv < /dev/zero > /dev/sda

von Sheeva P. (sheevaplug)


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● J-A V. schrieb:
> Da ich einen Rechner z.B. nicht gerne unbeaufsichtigt
> und auch nicht über Nacht laufen lasse,
> suche ich eine Möglichkeit, eine Platte in mehreren "Sitzungen"
> nach und nach zu überschreiben.
>
> eine Fortschrittsanzeige für sowas wäre auch gut.

Du hast also nicht einmal in die Manpage von dd(1) geschaut. Dann 
hättest Du die entsprechenden Optionen dafür nämlich schon gefunden.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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● J-A V. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Wie oft hast Du denn Stromausfälle?
>
> Sheeva P. schrieb:
>> Meine Güte
>
> ja meine Güte, Sheeva wieder...
>
> Es geht ja nicht nur um Stromausfälle.

Sondern? Was gibt es denn noch, das so ein Ausnullen unterbrechen 
könnte?

> Die Praxis ist eben doch immer mal anders als die Theorie.

Ja, und hier geht es um das popelige Ausnullen von Disks. Das ist ja 
wohl wirklich keine Raketenwissenschaft.

> Das schrieb ich oben aber schon.

Jedenfalls lese ich Deine Beiträge aufmerksamer als Du die Manpages der 
Werkzeuge, nach denen Du hier fragst. :-)

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Sheeva P. schrieb:
> nicht einmal in die Manpage von dd(1) geschaut.

Nunja, mir wäre diese Vortschrittsanzeigemöglichkeit auch nicht bekannt 
gewesen.
Einzig, die Methode mit

Rolf M. schrieb:
> $ kill -USR1 $!

wäre mir aus meiner Vergangenheit aus bekannt gewesen (und ich hätte 
danach im WWW trotzdem suchen müssen, wäre wohl bei ubuntuusers.de 
gelandet) und somit hätte ich die man-page mit Sicherheit nicht erneut 
angeschaut, da mir bekannt ist, daß 'dd' Das 'nicht drauf hat' ... ok, 
inzwischen wohl Vergangenheit, aber liest Du Dir zu jedem Quatsch, Den 
Du relativ häufig benutzt, die Unterlagen jedes Mal durch?

Die Fortschrittsanzeige hat aber auch bei Ubuntuusers Einzug erhalten:
https://wiki.ubuntuusers.de/dd/#Fortschrittsanzeige

... aber auch dort hätte ich nach dem kill-Aufruf gesucht (den ich 
bereits kannte), als nachzuforschen, ob irgend wer irgend wo irgend was 
irgend wie geändert hat.

Gott sei Dank führen aber viele Wege nach Rom - konsequent wäre gewesen, 
die kill-Variante bei dieser Änderung weg-zu-optimieren ;)

MfG

von Dirk D. (dicky_d)


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Patrick J. schrieb:
> konsequent wäre gewesen,
> die kill-Variante bei dieser Änderung weg-zu-optimieren ;)


...damit tausende shellscripte kaputt gehen?

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Patrick J. schrieb:
> liest Du Dir zu jedem Quatsch, Den
> Du relativ häufig benutzt, die Unterlagen jedes Mal durch?

Nein. Aber wenn mir eine naheliegende Funktionalität fehlt, die ich 
gerade haben möchte, dann schon. Und bevor ich ein ganzes Forum mit 
meiner Frage aufscheuche, auch -- schon aus Respekt vor den anderen 
Nutzern.

von Peter M. (r2d3)


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Sheeva P. schrieb:
> Ja. Meine Güte, es geht hier doch um das einmalige Nullen von Disks,
> oder? Wie oft hast Du denn Stromausfälle?

Ich glaube, der desinfector wechselt im Tagesverlauf einfach die 
Standorte, wollte uns das aber nicht auf die Nase binden.

Da kann es sein, dass man den Löschvorgang abbrechen muss.

Das liegt doch auf der Hand, daß man sich so organisiert, wenn man so 
viele Platten löschen muss.

Rolf M. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Bei der Variante gibt es keine Möglichkeit, abzubrechen und an derselben
>> Stelle bequem fortzufahren.
>
> Abbrechen kann man jederzeit, und es ist nicht erforderlich, an exakt
> der selben Stelle weiterzumachen. Wenn man ein paar Bytes zweimal
> ausnullt, passiert nix schlimmes.

Natürlich geht es auch so.
Ich bin aber ein bequemer Mensch.
Nach dem Abbruch rufe ich einfach meinen Ausgangsbefehl über die Shell 
wieder auf. Und da ich immer ein logfile schreiben lasse, holt sich 
ddrescue die Information aus dem logfile, wo es weiter machen soll.
Ich muss also weder nachdenken, noch rechnen, das gefällt mir!

Rolf M. schrieb:
> Was soll denn noerror und sync bei dd bringen, wenn es von /dev/zero
> liest und in eine Pipe schreibt?

Danke für den Hinweis, dass die Parameter so sinnvoll sind wie 
Mobilat-Salbe bei der Bundeswehr, war mir beim Drüberlesen gar nicht 
aufgefallen!

: Bearbeitet durch User
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Sheeva P. schrieb:
> Und bevor ich ein ganzes Forum mit
> meiner Frage aufscheuche, auch -- schon aus Respekt vor den anderen
> Nutzern.

wir sind alles mündige Bürger...
das muss ja jeder selbst wissen, ob man sich aufscheuchen lässt :-)

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Peter M. schrieb:
> Ich glaube, der desinfector wechselt im Tagesverlauf einfach die
> Standorte, wollte uns das aber nicht auf die Nase binden.
>
> Da kann es sein, dass man den Löschvorgang abbrechen muss.

In der Manpage steht auch dafür die passende Lösung. ;-)

von michael_ (Gast)


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Der Mensch ist eigentlich dafür bekannt, dass er Werkzeug benutzt.

Warum sich mit sowas rumquälen.
Au der c't CD ist dafür das  dc3dd drauf.

Von Paragon gibt es das WipeDisk.

Und die HD-Hersteller haben sowas oft in ihrer Diagnose-Soft.
Wenn man die privat nutzen will, reicht doch nur neu partitionieren.

Für einen gewerblichen Verkauf reicht aber das Nullen sowieso nicht aus.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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michael_ schrieb:
> Der Mensch ist eigentlich dafür bekannt, dass er Werkzeug benutzt.

Paßt doch: dd(1) ist ein Werkzeug, Manpages sind auch Werkzeuge.

> Warum sich mit sowas rumquälen.

Wer "quält" sich denn?

> Au der c't CD ist dafür das  dc3dd drauf.

Das ist auch nur eine gepatchte Version des bereits erwähnten dd(1) -- 
und die Manpage müßte man auch da lesen.

> Von Paragon gibt es das WipeDisk.

Das ist aber ein Windows-Programm, oder?

> Für einen gewerblichen Verkauf reicht aber das Nullen sowieso nicht aus.

Dafür bieten viele Linux-Distributionen spezielle Programme wie shred(1) 
und sfill(1) (im Paket secure-delete) an -- welche die Festplatten nach 
verschiedenen Algorithmen und Standards wie der Gutmann-Methode oder der 
Richtlinie DoD 5220.22-M des us-amerikanischen Verteidigungsministeriums 
löschen können.

Noch höhere Sicherheit bietet meines Wissens lediglich ein Erhitzen der 
Platter über ihre Curie-Temperatur. Aber für Festplatten, die verkauft 
werden sollen, fällt diese Lösung aus ökonomischen Gründen aus. ;-)

von Fantasie nach Rom (Gast)


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Daniel A. schrieb:
> Hast du mit df nachgeschaut, ob die Platte sich auch tatsächlich
> auffüllt? Ich glaube zwar, dass Linux noch nicht prüft, ob ein ganzer
> block ausgenullt ist, aber wer weiss, sparse files sind möglich.

Da verwende ich anstatt /dev/null irgend ein mal runtergeladenes 
ISO-Image (also ohnehin öffentlich zugängliche Daten als möglichst 
Grosse Datei).

/dev/random wurde noch nicht erwähnt. Dieses device hat aber selten 
den Durchsatz von Massespeicher Schnittstellen und wirkt entsprechend 
als zuverlässige Bremse.

von Peter M. (r2d3)


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michael_ schrieb:
> Für einen gewerblichen Verkauf reicht aber das Nullen sowieso nicht aus.

Warum reicht Nullen nicht aus?
Was ist denn für einen "gewerblichen Verkauf" nötig?

von Joachim S. (oyo)


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Peter M. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Für einen gewerblichen Verkauf reicht aber das Nullen sowieso nicht aus.
>
> Warum reicht Nullen nicht aus?
> Was ist denn für einen "gewerblichen Verkauf" nötig?

Das soll sich wohl darauf beziehen, dass ein professioneller 
forensischer Datenretter theoretisch die Disks der "genullten" 
Festplatte ausbauen und dann mit Labor-Equipment die Daten zumindest 
teilweise rekonstruieren könnte. Weshalb es früher mal die Ansicht gab, 
alte Festplatte mindestens soundsoviel mal hintereinander mit 
Zufallszahlen oder sowas zu überschreiben, damit man da nichts mehr 
rekonstruieren kann.

Allerdings habe ich schon vor ein paar Jahren (ich glaube in der c't 
oder auf heise) diesbezüglich die Aussage genau so eines professionellen 
Datenretters gelesen, dass das zwar anno dazumal eine Berechtigung 
gehabt haben mag, als die Festplatten noch geringe Speicherdichten 
hatten, bei den heutigen Festplatten mit ihren extrem hohen 
Speicherdichten aber im Grunde unnötig ist, und schon ein einfaches 
Nullen im Grunde ausreicht.

Ich persönlich würde heutzutage, wenn ich mal ganz auf Nummer sicher 
gehen wollte, maximal einmal mit
1
dd if=/dev/urandom of=/dev/sdX bs=4M
überschreiben.

von oszi40 (Gast)


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Joachim S. schrieb:
> Weshalb es früher mal die Ansicht gab,
> alte Festplatte mindestens soundsoviel mal hintereinander mit

einige Sicherheitsstufen https://www.bsi.bund.de/

von Georg (Gast)


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Joachim S. schrieb:
> bei den heutigen Festplatten mit ihren extrem hohen
> Speicherdichten aber im Grunde unnötig ist

Zusammenfassend: mehrfaches Überschreiben bringt zwar nichts, schadet 
aber auch nicht, also wenn's der eigenen Beruhigung dient...

Was anderes wäre es, wenn die Atomcodes der USA auf der Festplatte wären 
und sich die Geheimdienste dafür interessieren würden, aber das betrifft 
wohl nur wenige Forumsteilnehmer.

Georg

von Bernd K. (prof7bit)


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Georg schrieb:
> Was anderes wäre es, wenn die Atomcodes der USA auf der Festplatte wären
> und sich die Geheimdienste dafür interessieren würden, aber das betrifft
> wohl nur wenige Forumsteilnehmer.

Die Atomcodes sind 00000000¹. Das eignet sich hervorragend um Platten zu 
löschen.

Wenn die Spur auf einer Platte nach dem Schreiben immer noch das zuvor 
geschriebene ebenfalls wiedergeben könnte dann würden die Hersteller 
dies schon längst bemerkt haben und den Effekt nutzen um Platten mit 
noch höherer Speicherdichte bauen, so lange bis jedes Fitzelchen Fläche 
auf dem Datenträger wirklich 100% ausgenutzt würde und kein Platz mehr 
für alte Daten bliebe.


_________________
¹) 
https://www.heise.de/security/meldung/00000000-Passwort-fuer-US-Atomraketen-2060077.html

von Peter M. (r2d3)


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Joachim S. schrieb:
> Allerdings habe ich schon vor ein paar Jahren (ich glaube in der c't
> oder auf heise) diesbezüglich die Aussage genau so eines professionellen
> Datenretters gelesen, dass das zwar anno dazumal eine Berechtigung
> gehabt haben mag, als die Festplatten noch geringe Speicherdichten
> hatten, bei den heutigen Festplatten mit ihren extrem hohen
> Speicherdichten aber im Grunde unnötig ist, und schon ein einfaches
> Nullen im Grunde ausreicht.

Genau das habe ich auch in der c't gelesen, ich glaube, dass war eine 
Aussage von Kroll Ontrack und genau deswegen habe ich den Gast Michael 
gefragt, der es natürlich nicht begründen konnte.

Nullen heißt aber nicht, eine lange Datei in's Dateisystem schreiben, so 
wie es desinfector beschrieben hat.
Nullen heißt, die Festplatte komplett zu löschen.
Wenn jetzt jemand sagt, es müsse der ATA-Befehl Secure Erase genutzt 
werden, ist das Stoff für einen Extrafaden.

Extremparanoiker nutzen das Gutmann'sche Verfahren des 35-maligen 
Überschreiben, was bei heutigen Platten nicht mehr notwendig scheint.

https://en.wikipedia.org/wiki/Gutmann_method

von michael_ (Gast)


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Sheeva P. schrieb:
>> Au der c't CD ist dafür das  dc3dd drauf.
>
> Das ist auch nur eine gepatchte Version des bereits erwähnten dd(1) --
> und die Manpage müßte man auch da lesen.

Ja, aber schon praktisch angepasst.
Der TO will eine Platte mit Partitionen löschen, was ja schon Unsinn 
ist.
Den MBR und unpartitionierte Bereiche erreicht man damit nicht.

Sheeva P. schrieb:
>> Von Paragon gibt es das WipeDisk.
>
> Das ist aber ein Windows-Programm, oder?

Entschuldigung, bei Paragon ist das Disk Wiper.
Aber auch enthalten in der HD Suite.
Was stört dich an einem WIN-Programm?

Peter M. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Für einen gewerblichen Verkauf reicht aber das Nullen sowieso nicht aus.
>
> Warum reicht Nullen nicht aus?
> Was ist denn für einen "gewerblichen Verkauf" nötig?

War in einem Artikel der c't dargelegt.
Eigentlich für einen Privatmann unerreichbar.

von Peter M. (r2d3)


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michael_ schrieb:
> War in einem Artikel der c't dargelegt.
> Eigentlich für einen Privatmann unerreichbar.

Ich bin Privatmann und c't-Abonnent seit dem Jahre 2000.
Sei so lieb und nenn' mir den Artikel.
Ich lerne gerne dazu!

Selbst wenn ich die Zeitung nicht abonniert hätte, kann ich Dir aus dem 
Kopf 3 Bibliotheken in Hannover nennen, die die c't abonniert haben:

Stadtbibliothek
Technische Informationsbibliothek
Fachhochschule Hannover (wurde verbal aufgewertet als "Hochschule 
Hannover")

Und es gibt definitiv noch mehr, aber das sind meine üblichen 
Verdächtigen.

Der Online-Artikelverkauf steht übrigens auch "Privatleuten" im 
Heise-Verlag zur Verfügung, dafür muss man nicht die 
"Nerd-Club-Mitgliedskarte" besitzen.

Auch der kleine Edeka-Markt in der Südstadt verkauft die "unerreichbare" 
c't, er archiviert sie allerdings nicht.

Wohnst Du nicht in Deutschland?

: Bearbeitet durch User
von Автомат К. (dermeckrige)


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● J-A V. schrieb:
> Ich lasse erstmal die diversen Empfehlungen wirken ;)

Übersetzung: Du hast von all dem nicht viel bis rein gar nix verstanden 
;)

von michael_ (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Ich bin Privatmann und c't-Abonnent seit dem Jahre 2000.
> Sei so lieb und nenn' mir den Artikel.
> Ich lerne gerne dazu!

Ich bin zu faul, das letzte halbe Jahr für dich nachzuschlagen.
Aber länger ist es nicht her.
Gut, ein 3/4 Jahr???
Tu mal selber blättern.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Автомат К. schrieb:
> ● J-A V. schrieb:
>> Ich lasse erstmal die diversen Empfehlungen wirken ;)
>
> Übersetzung: Du hast von all dem nicht viel bis rein gar nix verstanden
> ;)

Ich hab zumindest schon mal verstanden,
dass es für viele OK ist, nicht so wirklich die Übersicht zu behalten.

von michael_ (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Sei so lieb und nenn' mir den Artikel.

Ich bin nicht lieb, aber ein Gutmensch, der für dich geblättert hat.
Also setze mal eine Lesebrille auf und schau rein:

c't 8/2016 S. 136   Kasten auf S. 137 ist interessant (DIN 66399)

c't 13/2016 mehrere Artikel ab S. 84

Unter WIN gibt es das Tool Diskpart.

von werdenn (Gast)


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Warum nehmt Ihr eigentlich nicht das einfache dd if=/dev/zero 
of=/dev/sda?

von Georg (Gast)


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werdenn schrieb:
> Warum nehmt Ihr eigentlich nicht das einfache dd if=/dev/zero
> of=/dev/sda?

U.a. weil J-V Angst hat, dass der Strom ausfällt, und dass daher das 
Löschen einmal in 500 Jahren nicht funktioniert.

Georg

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> Angst hat, dass der Strom ausfällt

Angst nicht, aber es gibt genügend andere Gründe.

Ich lasse eine Rechner auch nicht gerne in Abwesenheit laufen.
auch nicht nachts. Momentan steht die Kiste nämlich in der Schlafbude.

wenn ich merke, dass das alles länger dauert, als ich es mag,
kann ich halt am nächsten Tag weiter machen und muss nicht wieder
von vorne anfangen, wie es bei so einigen anderen Tipps nötig wäre.

von e2fsprogs (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> ... Festplatten zugelaufen. Jeweils 1TB gross,
> alle noch mit akzeptablen Betriebsstunden ...
>
> Die will ich löschen.

Geh doch gleich einen Schritt weiter, e2fsprogs badblocktest.

badblocks -wsv /dev/<device>
every accessible block the device effectively gets wiped

https://wiki.archlinux.org/index.php/Badblocks#read-write_Test_.28warning:destructive.29

von e2fsprogs (Gast)


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Und um das zweite Teilproblem zu adressieren:

Wenn man eine Vorstellung von der Geschwindigkeit des Vorgangs nach 
einem Test(an)lauf hat kann man das ja auch Abschnittsweise in Angriff 
nehmen.
Bzw dort weiter machen wo man den Vorgang abrach, im verbose-mode zeigt 
es ja dauernd an wo er sich grad befindet, vom letzten bearb. Block aus 
könnte man ja dann wieder starten. (Zu beachten ist aber wirklich das 
man ein Muster angibt sonst dauert das noch länger wenn es verschiedene 
hintereindader durchlaufen läßt ..., random als opt. gibt es ebenfalls)

da gibts auch was dazu, ansonten hilft $man badblocks
https://superuser.com/questions/692912/is-there-a-way-to-restart-badblocks


---

Würde so einen Ansatz für geeigneter halten.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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michael_ schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>>> Au der c't CD ist dafür das  dc3dd drauf.
>>
>> Das ist auch nur eine gepatchte Version des bereits erwähnten dd(1) --
>> und die Manpage müßte man auch da lesen.
>
> Ja, aber schon praktisch angepasst.
> Der TO will eine Platte mit Partitionen löschen, was ja schon Unsinn
> ist.
> Den MBR und unpartitionierte Bereiche erreicht man damit nicht.

Doch, natürlich erreicht man die. Aber dazu muß man die Platte selbst 
(zB. /dev/sda) mit dd(1) behandeln, und nicht nur eine Partition 
(/dev/sda1).

> Sheeva P. schrieb:
>> Das ist aber ein Windows-Programm, oder?
>
> Was stört dich an einem WIN-Programm?

Daß der TO ausdrücklich sagt, daß er Linux benutzen will. Mir persönlich 
ist das herzlich egal -- ich habe zwar kein Windows, kann aber mit 
meinem Linux und seinen Werkzeugen gut genug umgehen, um das vom TO 
Gewünschte umzusetzen -- und ansonsten würde ich in meine Manpages 
schauen. ;-)

von Bernd K. (prof7bit)


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● J-A V. schrieb:
> wenn ich merke, dass das alles länger dauert, als ich es mag,
> kann ich halt am nächsten Tag weiter machen und muss nicht wieder
> von vorne anfangen

Dann setz den Rechner doch einfach in den Hibernate bevor Du schlafen 
gehst. Das tut doch dem dd keinen Abbruch.

von Peter M. (r2d3)


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michael_ schrieb:

>
> c't 8/2016 S. 136   Kasten auf S. 137 ist interessant (DIN 66399)

Danke für den Hinweis, doch da sind die Schutzklassen zur Vernichtung 
von Datenträgern nach DIN 66399 aufgeführt.

Du schriebst aber:

michael_ schrieb:
> Für einen gewerblichen Verkauf reicht aber das Nullen sowieso nicht aus.

Unter "gewerblichen Verkauf" habe ich den Verkauf an einen 
Weiterverwender, keinen Entsorger verstanden!

> c't 13/2016 mehrere Artikel ab S. 84
>
> Unter WIN gibt es das Tool Diskpart.

Mein Windows hat kein Diskpart, das gab es erst später.

von Oliver S. (phetty)


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Nehmt doch dban:

https://dban.org/

Damit haben wir schon mal tonnenweise ältere Server gelöscht.

USB-Stick, davon starten, los gehts.

von Tek (Gast)


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Hier ist der Artikel bei Heise:

https://www.heise.de/security/meldung/Sicheres-Loeschen-Einmal-ueberschreiben-genuegt-198816.html

Das ist ein tolles Beispiel wie man mit geschickter Formulierung einen 
falschen Eindruck erzeugen kann:

Wenn ich sage das ich mit 56%iger Wahrscheinlichkeit Daten auf einer 
einmal überschriebenen Festplatte wieder herstellen kann, hört sich das 
ja gar nicht mal so schlecht an... Das es sich dabei um den Zustand nur 
eines Bits handelt und damit die Chance nur ein Byte korrekt wieder 
herzustellen bei unter 1% liegt macht natürlich deutlich weniger her.

von Soul E. (Gast)


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Am einfachsten ist es, Du wirfst für jedes Bit eine Münze. Damit kannst 
Du mit 50%iger Wahrscheinlichkeit dessen Wert wiederherstellen. Die 
Verbundwahrscheinlichkeit für ein korrektes Byte liegt dann bei 0,4%.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wollte jetzt hier in der Firma an einem Ubuntu 12.04 Rechner

mit

dd if=/dev/zero of=sdb bs=1M

eine 80er Platte löschen.

Ergebnis:
Es schreibt mir sda3 (Home-Partition) voll.

was blicke ich da nicht?

der Baum sieht hier so aus:

sda      8:0    0 149,1G  0 disk
├─sda1   8:1    0   1,9G  0 part [SWAP]
├─sda2   8:2    0  37,3G  0 part /
└─sda3   8:3    0 109,9G  0 part /home
sdb      8:16   0  80,0G  0 disk

von Timo S. (timose)


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● J-A V. schrieb:
> dd if=/dev/zero of=sdb bs=1M

schreibt die Date sdb (im aktuellen Pfad)

Korrekt:

dd if=/dev/zero of=/dev/sdb bs=1M

von Dirk D. (dicky_d)


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● J-A V. schrieb:
> dd if=/dev/zero of=sdb bs=1M

Wo auch immer du das Kommando ausgeführt hast liegt jetzt ne Datei mit 
dem namen sdb.

if=/dev/zero
of=sdb

da fehlt wohl nen dev vorm sdb

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ja ich habs grad selbst gesehen.
ich bin noch nicht so klar am frühen morgen ;)

mit "einem Mal" ist da ein 53GB grosser Klotz im Ordner ;)

von seltener Nutzer (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> wollte jetzt hier in der Firma an einem Ubuntu 12.04 Rechner
>
> mit
>
> dd if=/dev/zero of=sdb bs=1M
>
> eine 80er Platte löschen.
>
> Ergebnis:
> Es schreibt mir sda3 (Home-Partition) voll.
>
> was blicke ich da nicht?
>

Du hast dir wohl mit "of=sdb" eine Datei namens sdb im dem aufrufenden 
Verzeichnis generiert.

von Dirk D. (dicky_d)


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● J-A V. schrieb:
> Datum: 21.03.2017 15:45
                    ^^^^^
--------------------|||||

> ich bin noch nicht so klar am frühen morgen ;)

...ich hätt ja jetzt was über das laue Studentenleben gesagt, aber da 
kam irgendwo noch das Wort "Firma" vor.

Jetzt bin ich verwirrt :D

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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immerhin, ich habs noch nicht geschafft,
irgendwo eine Systemplatte zu nullen.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Bist aber schon ganz nah dran.
Nur Mut!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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ich guck mir bei jedem Mal die Baumstruktur mit "lsblk" an.
Soviel Zeit muss sein.

von Le X. (lex_91)


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● J-A V. schrieb:
> ich guck mir bei jedem Mal die Baumstruktur mit "lsblk" an.
> Soviel Zeit muss sein.

Merke:
Mit dd kannst du dir so richtig selbst ins Knie schießen.
Mit deinem falschen Aufruf "of=sdb" warst du schon nah dran aber es ging 
nochmal gut aus.

Die dd-Parameter sind doppelt und dreifach zu prüfen, nicht nur ein 
lsblk.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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nö wieso?
ich wollte doch sdb in der Tat überschreiben.
Nur übersah ich den Syntax-Fehler mit dem /dev/sdb
und ich wunderte mich über den Datei-Klotz in sda3

das kann ich schon noch überblicken,
dass ich das System nicht zergurke.

Und selbst wenn, dann hätte ich noch einen Platten-Klon
des Firmenrechners gehabt. Da ist kaum was drauf,
nur was zum Schreiben und DaBlä laden/drucken etc.

von Le X. (lex_91)


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● J-A V. schrieb:
> nö wieso?

Weil dd kein Netz oder doppelten Boden hat und deinen Befehl einfach 
stumpf ausführt, auch wenn er falsch formuliert ist.

In deinem Fall hat das nicht gestört: hast anstelle deine Festplatte zu 
Nullen eben eine dicke Datei mit vielen Nullen angelegt.
Alles nochmal gut gegangen.

Beim nächsten Typo überbügelst du dir vielleicht die Systempartition 
oder deine Urlaubsfotos der letzten 10 Jahre weil du "sdx" statt "sdxy" 
schreibst.

dd ist ein Befehl den man einfach sorgfältig benutzen sollte.
Ähnlich wie rm kann er richtigen Schaden anrichten.
Deswegen ist dd nicht böse oder schlecht, setzt aber beim Anwender etwas 
mehr Sorgfalt vorraus.

● J-A V. schrieb:
> Syntax-Fehler mit dem /dev/sdb

Das ist kein Syntax-Fehler sondern ein gültiger dd Aufruf!
Deswegen passieren bei dd auch so gerne Fehler.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Le X. schrieb:
> Beim nächsten Typo überbügelst du dir vielleicht die Systempartition
> oder deine Urlaubsfotos der letzten 10 Jahre weil du "sdx" statt "sdxy"
> schreibst.

ja wenn ich das mit einem Rechner mache würde,
wo solche Fotos als Einziges überhaupt drauf sind,
darft du mich erschiessen, so blöd war nicht mal meine Omma.

von Le X. (lex_91)


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● J-A V. schrieb:
> ja wenn ich das mit einem Rechner mache würde,
> wo solche Fotos als Einziges überhaupt drauf sind,
> darft du mich erschiessen, so blöd war nicht mal meine Omma.

Ach VdH, das war ein gut gemeinter Rat. Manche Befehle verlangen eben 
Konzentration und Sorgfalt und verzeihen keine Fehler.
Da gibts dann keine 2. Chance.

Das hat auch nichts mit Blödheit zu tun, ein Typo passiert jedem mal.
Solltest du wirklich gegen solch menschliche Fehler immun sein dann nehm 
ich meinen Ratschlag zurück bzw. reiche ihn an die Normalsterblichen 
Menschen weiter (so wie mir) denen manchmal Fehler passieren.
Fühl dich dann einfach nicht angesprochen.

● J-A V. schrieb:
> das kann ich schon noch überblicken,
● J-A V. schrieb:
> so blöd war nicht mal meine Omma

Nachdem was man von dir im letzten Jahr, seit du auf deinem Linux-Trip 
bist so liest bezweifle ich das zwar, aber du wirst schon wissen was du 
tust.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Trip würde ich das noch nicht nennen.
Ich kratz gerade mal an der Oberfläche.

von Georg (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> darft du mich erschiessen, so blöd war nicht mal meine Omma.

Die vielleicht nicht, ich kenne sie ja nicht, aber tausende, oder eher 
Millionen User schon. Die Foren sind voll von Hilferufen der Art "ich 
habe meine Festplatte an ein falsches Netzteil angeschlossen" oder "ich 
bin versehentlich mit dem Auto über mein Notebook gefahren", mit der 
Frage "wie kann ich jetzt meine Urlaubsfotos auslesen?". Die Antwort mit 
der Frage nach einem Backup kann man sich gleich sparen.

Georg

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> Hilferufen der Art "ich
> habe meine Festplatte an ein falsches Netzteil angeschlossen" oder "ich
> bin versehentlich mit dem Auto über mein Notebook gefahren"

ist aber schon noch ziemlich was anderes als mein "Trip"

von Bernd K. (prof7bit)


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● J-A V. schrieb:
>> bin versehentlich mit dem Auto über mein Notebook gefahren"
>
> ist aber schon noch ziemlich was anderes als mein "Trip"

  "ich hab versehentlich meine Familienbilder mit dd überbügelt, wie 
kann ich die wieder herstellen?"

  "wärst mal lieber stattdessen mit dem Auto drüber gefahren, dann gäbs 
noch ne Chance."

von S. R. (svenska)


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Georg schrieb:
> Die Foren sind voll von Hilferufen der Art "ich
> habe meine Festplatte an ein falsches Netzteil angeschlossen" oder "ich
> bin versehentlich mit dem Auto über mein Notebook gefahren", mit der
> Frage "wie kann ich jetzt meine Urlaubsfotos auslesen?".

Oder du machst es wie meine Nachbarn. Erst lieb fragen, ob man die Daten 
von der kaputten Festplatte kratzen kann, sie dann voller Freude auf den 
Rechner kopieren.

Und den dann am nächsten Tag neu formatieren und installieren, weil er 
voll war. ;-)

von michael_ (Gast)


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Vor allem 10x das Risiko herausfordern, ist schon mutig.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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● J-A V. schrieb:
> Trip würde ich das noch nicht nennen.
> Ich kratz gerade mal an der Oberfläche.

Statt Dir einzelne Befehle aus dem Internet herauszusuchen und dann hier 
zu fragen, wenn sie irgendwie doch nicht tun, was Du Dir wünschst, 
könntest Du die Sache aber auch einfach mal richtig angehen. Zum 
Beispiel das Buch [1] lesen und die vorhandene und meist mitinstallierte 
Dokumentation (Man- und Infopages) benutzen. Das würde Dein Leben mit 
Linux enorm vereinfachen und produktiver machen, und Du müßtest hier 
auch keine Fragen mehr stellen, die Du Dir mit einem kurzen Blick in die 
Manpage in wenigen Sekunden selbst hättest beantworten können.

[1] https://kofler.info/buecher/linux/

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Sheeva P. schrieb:
> und Du müßtest hier
> auch keine Fragen mehr stellen,

ich stelle solche Fragen nicht nur für mich.
sondern damit das für andere auch findbar wird.

Und:
letztlich lebt ein Forum davon.

von Le X. (lex_91)


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● J-A V. schrieb:
> ich stelle solche Fragen nicht nur für mich.
> sondern damit das für andere auch findbar wird.

Dann versteh ich nicht wieso du aufgrund meines Rates gleich in den 
Rumpelstielzchen-Modus schalten musst.
Nachdem das eigentliche Thema geklärt war wollte ich nochmal hervorheben 
dass Kommandos wie "dd", "rm" usw. mit großer Sorgfalt zu verwenden 
sind.

Du selbst bist das beste Beispiel dass man das nicht oft genug erwähnen 
kann.
Du hast nachweislich "dd" falsch aufgerufen, "dd" hat deinen Aufruf aber 
nicht als Fehler erkannt sondern stumpf ausgeführt.
Und es war reines Glück dass nur eine große leere Datei angelegt wurde 
und nichts Schlimmeres passiert ist.

Und anstelle zu kapieren wie nah du der Datenapokalypse warst kommst du 
mit so lustigen Ausreden daher:
● J-A V. schrieb:
> ja wenn ich das mit einem Rechner mache würde,
> wo solche Fotos als Einziges überhaupt drauf sind,
> darft du mich erschiessen, so blöd war nicht mal meine Omma.

Der Witz an "Bedienfehlern" ist ja dass man vorher nicht weiß dass man 
sie macht. Sonst würde man sie ja nicht machen.

Meinst du ich denk mir auf Arbeit "Morgen ist ein wichtiges Release, da 
mach ich ausnahmsweise mal keine Fehler und bau keine Bugs ein"?
Und genauso kann dir ein Fehler passieren wenn du an deinem Foto-Rechner 
gerade deine 5 Festplatten nullst.
Sagen wir, es ist halb 12 Abends und bei der 5. Festplatte übernimmst du 
versehentlich die Falsche Zeile aus der "lsblk"-Ausgabe.
Dann steht da auf einmal of=/dev/sdc" statt of=/dev/sdd und schon wars 
das.
Und dein Backup stammt noch von vor der letzten Weltreise.

Fehler passieren nun mal und du weißt vorher nicht wann dir einer 
passieren wird.
Deswegen muss man immer sorgfältig arbeiten besonders wenn man Tools 
benutzt die keine Fehler verzeihen.

: Bearbeitet durch User
von Sheeva P. (sheevaplug)


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● J-A V. schrieb:
> ich stelle solche Fragen nicht nur für mich.
> sondern damit das für andere auch findbar wird.

So ein Unsinn. Du stellst solche Fragen, weil Du zu faul bist, Dich 
richtig einzuarbeiten und die Dokumentation zu lesen. Deswegen sind 
Deine Fragen kein Dienst an der Gemeinschaft, sondern ein Mißbrauch 
ihrer Hilfsbereitschaft.

> letztlich lebt ein Forum davon.

Ein Forum lebt nicht von Fragen nach Dingen, die in der Dokumentation 
stehen. Ein Forum lebt von Fragen nach Dingen, die nicht in der 
Dokumentation stehen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Sheeva P. schrieb:
> Ein Forum lebt von Fragen nach Dingen, die nicht in der
> Dokumentation stehen.

steht da auch dass das Schreiben in eine Datei
oder auf das Device keinen Unterschied in der Geschwindigkeit 
darstellen?

das hatte ich jetzt aus 2 Rechnern so.

Sheeva P. schrieb:
> So ein Unsinn.

ja, Du siehst vieles überheblich als Unsinn an.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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btw - es lässt sich alles, was hier gefragt wird anderweitig "erlesen"

-so ein Unsinn.

Das ist wirklich eine geniale Einstellung von Dir!

von Sheeva P. (sheevaplug)


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● J-A V. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Ein Forum lebt von Fragen nach Dingen, die nicht in der
>> Dokumentation stehen.
>
> steht da auch dass das Schreiben in eine Datei
> oder auf das Device keinen Unterschied in der Geschwindigkeit
> darstellen?

Sowas muß nicht in der Dokumentation stehen, weil es sich jedem, der die 
Dokumentation gelesen hat, schon von selbst erschließt. In beiden Fällen 
geschieht weitestgehend dasselbe: es wird auf eine Festplatte 
geschrieben. Weshalb sollte es dabei einen "Unterschied in der 
Geschwindigkeit" geben?

> Sheeva P. schrieb:
>> So ein Unsinn.
>
> ja, Du siehst vieles überheblich als Unsinn an.

So wie Du eine vernünftige Einarbeitung und die Benutzung der 
Dokumentation? Als überheblich empfinde ich es eher, das beides zu 
verweigern, stattdessen die Hilfsbereitschaft anderer Menschen zu 
mißbrauchen und dann auch noch zu heucheln, es gehe dabei um einen 
Dienst an der Allgemeinheit.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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● J-A V. schrieb:
> btw - es lässt sich alles, was hier gefragt wird anderweitig "erlesen"

Alle Fragen, die ich von Dir in diesem Forum zum Thema Linux gelesen 
habe, hättest sich Dir entweder gar nicht gestellt, oder Du hättest sie 
Dir selbst beantworten können -- wenn Du Dich bloß vernünftig 
eingearbeitet hättest und die Dokumentation benutzt würdest.

> Das ist wirklich eine geniale Einstellung von Dir!

Danke, aber ich bin kein Genie. Ich hab auch nur die Dokumentation 
gelesen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Sheeva P. schrieb:
> In beiden Fällen
> geschieht weitestgehend dasselbe: es wird auf eine Festplatte
> geschrieben. Weshalb sollte es dabei einen "Unterschied in der
> Geschwindigkeit" geben?


weil sowas immer wieder gesagt wird:

Joachim S. schrieb:
> Und wenn man die ganze Disk plattmachen will, dann sollte man
> natürlichof=/dev/sd[a|b|c|whatever] benutzen - nur so macht man die Disk
> tatsächlich platt, ausserdem
> sollte es die Geschwindigkeit deutlich erhöhen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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● J-A V. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> In beiden Fällen
>> geschieht weitestgehend dasselbe: es wird auf eine Festplatte
>> geschrieben. Weshalb sollte es dabei einen "Unterschied in der
>> Geschwindigkeit" geben?
>
> weil sowas immer wieder gesagt wird:
>
> Joachim S. schrieb:
>> Und wenn man die ganze Disk plattmachen will, dann sollte man
>> natürlichof=/dev/sd[a|b|c|whatever] benutzen - nur so macht man die Disk
>> tatsächlich platt, ausserdem
>> sollte es die Geschwindigkeit deutlich erhöhen.

Joachim S.' Aussagen zur Geschwindigkeit beziehen sich natürlich auf 
seine Ausführungen zur Blockgröße -- was jeder gewußt und verstanden 
hätte, der die Dokumentation gelesen hat. So zeigt sich wieder einmal, 
wie fatal es ist, daß Du Dich statt einer seriösen Einarbeitung lieber 
auf die Aussagen eines Forums verläßt, die Du dann weder verstehen noch 
einordnen kannst.

Echt jetzt: daß ich und andere Dir den Rat geben, die vernünftig ins 
Thema Linux einzuarbeiten und die Dokumentation zu benutzen, ist doch 
nicht böse gemeint -- sondern im Gegenteil ein sehr sinnvoller und 
vernünftiger Rat, der Dich vor Schäden schützen, Deine Arbeitseffizienz 
mit und Deinen Spaß an Deinem Linux-System steigern soll. Probier das 
doch mal aus. Du wirst schnell feststellen, daß die hervorragende 
Dokumentation, die für Linux verfügbar ist, zu seinen stärksten 
Vorteilen gehört.

von seltener Nutzer (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> In beiden Fällen
>> geschieht weitestgehend dasselbe: es wird auf eine Festplatte
>> geschrieben. Weshalb sollte es dabei einen "Unterschied in der
>> Geschwindigkeit" geben?
>
>
> weil sowas immer wieder gesagt wird:
>
> Joachim S. schrieb:
>> Und wenn man die ganze Disk plattmachen will, dann sollte man
>> natürlichof=/dev/sd[a|b|c|whatever] benutzen - nur so macht man die Disk
>> tatsächlich platt, ausserdem
>> sollte es die Geschwindigkeit deutlich erhöhen.

Naja dd kopiert Dateien,

es wird gelesen, ggf. etwas manipuliert und dann geschrieben.
Wenn man aufgrund des Umfangs die Geschwindigkeit des Ablaufs verbessern 
will muss man an der Eingangangsseite gucken.

Aus dem permanenten blockweise lesen und schreiben in gleicher 
Block-Größe könnte man ein einmaliges lesen machen in dem vorher die 
Anzahl der Blöcke und Größe des Ziels ermittelt und entsprechende 
parameter zum auffüllen setzt. Dann könnte sich der der Ablauf 
beschleunigen.

----
padding/sync-option, auffüllen mit Nullen zur Blockgröße

An sicherem Plätzchen testen, zum Beispiel

$echo | dd bs=10k of=testfile conv=sync

$hexdump -C  testfile
00000000  0a 00 00 00 00 00 00 00  00 00 00 00 00 00 00 00 
|................|
00000010  00 00 00 00 00 00 00 00  00 00 00 00 00 00 00 00 
|................|
*
00002800



-----

Nicht weiter untersucht!
Aber bs kann lt. man auch > 1T  werden.

von Dirk D. (dicky_d)


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seltener Nutzer schrieb:
> Aber bs kann lt. man auch > 1T  werden.

und du glaubst DADURCH wird's schneller?

weil ja erst das ganze file gelesen wind und dann geschrieben, statt das 
irgendwie halbwegs parallel zu machen?

von seltener Nutzer (Gast)


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Dirk D. schrieb:
> seltener Nutzer schrieb:
>> Aber bs kann lt. man auch > 1T  werden.
>
> und du glaubst DADURCH wird's schneller?
>
> weil ja erst das ganze file

Hi,

Das ganze INPUT-file besteht eg. aus einem einzelnen Byte.
Das auffüllen macht dd selber.

root@box:$echo "x" | dd bs=10k of=testfile conv=sync
0+1 records in
1+0 records out
10240 bytes (10 kB) copied, 0.00185283 s, 15.5 MB/s
root@box:$hexdump -C  testfile
00000000  78 0a 00 00 00 00 00 00  00 00 00 00 00 00 00 00 
|x...............|
00000010  00 00 00 00 00 00 00 00  00 00 00 00 00 00 00 00 
|................|

Der Unterschied sollte darin bestehen das nicht (hier als Bsp.) 10240 
mal eg. /dev/zero herangezogen wird.

von S. R. (svenska)


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seltener Nutzer schrieb:
> Aber bs kann lt. man auch > 1T  werden.

Dann brauchst du aber auch > 1 TB RAM, damit das funktioniert.
Und es wird langsamer sein.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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seltener Nutzer schrieb:
> Naja dd kopiert Dateien,
>
> es wird gelesen, ggf. etwas manipuliert und dann geschrieben.
> Wenn man aufgrund des Umfangs die Geschwindigkeit des Ablaufs verbessern
> will muss man an der Eingangangsseite gucken.

Man muß auf beide Seiten schauen. Wenn die Ausgansseite saturiert ist, 
dann helfen Optimierungen auf der Eingangsseite auch nichts mehr. Und in 
dem hier diskutierten Fall, wo von einem schnellen Kernel-Pseudodevice 
wie /dev/zero gelesen wird, spielt das ohnehin keine Rolle: der Kernel 
und die notwendigen Kontext-Switches zum Transport der generierten Daten 
in den Userspare wirst Du nicht beschleunigen können, und die 
Zeitaufwände dafür sind im Verleich zur Schreibperformance der 
Ausgangsfestplatte weitgehend vernachlässigbar. Der einzig sinnvolle 
Ansatz zur Optimierung ist die Ausgangsseite.

von seltener Nutzer (Gast)


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S. R. schrieb:

> Dann brauchst du aber auch > 1 TB RAM, damit das funktioniert.

Stimmt leider, da hast du recht.

von Peter M. (r2d3)


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Sheeva P. schrieb:
> Sowas muß nicht in der Dokumentation stehen, weil es sich jedem, der die
> Dokumentation gelesen hat, schon von selbst erschließt. In beiden Fällen
> geschieht weitestgehend dasselbe: es wird auf eine Festplatte
> geschrieben. Weshalb sollte es dabei einen "Unterschied in der
> Geschwindigkeit" geben?

Es gibt einen Unterschied, ob man linear auf ein Gerät wegschreibt oder 
"höher" auf Dateisystemebene in eine Datei schreibt.

Offensichtlich wird es dann, wenn das Dateisystem relativ voll und 
fragmentiert ist und der Festplattenarm hin- und herfahren muss.
Das gilt natürlich nicht für eine SSD.

Jüngst hatte ich etwas von einer Art "Befehlssimulator" für Linux 
gehört, der dann eventuell gefährliche Schreibbefehle abfängt und man 
irgendwie sehen kann, was die Kommandozeileneingabe bewirkt hat.
Der Name ist mir leider entfallen.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Peter M. schrieb:
> Es gibt einen Unterschied, ob man linear auf ein Gerät wegschreibt oder
> "höher" auf Dateisystemebene in eine Datei schreibt.

Der Overhead durch das Dateisystem selbst ist weitgehend 
vernachlässigbar, gerade für einzelne, große Dateien oder gar ganze 
Festplatten. Bei vielen kleinen Dateien kann das eine Rolle spielen, 
angesichts der Performanz und Effizienz moderner Rechner, Betriebs- und 
Dateisysteme bleibt diese aber auch marginal. Nicht nur meß-, sondern 
auch spürbare Auswirkungen hat das nach den mir bekannten Daten und 
meinen eigenen Erfahrungen nur noch im Zusammenhang mit verschlüsselten 
oder komprimierten Dateisystemen.

> Offensichtlich wird es dann, wenn das Dateisystem relativ voll und
> fragmentiert ist und der Festplattenarm hin- und herfahren muss.
> Das gilt natürlich nicht für eine SSD.

In der Praxis fragmentieren die meisten Linux-Dateisysteme wenig bis gar 
nicht, und versuchen dennoch aufgetretene Fragmentierungen im 
Hintergrund selbständig zu beheben. Mein mittlerweile acht Jahre altes 
/-Dateisystem wird täglich intensiv genutzt, noch nie manuell 
defragmentiert, und kommt aktuell auf einen Fragmentierungsgrad von ca. 
5,5 Prozent.

In Abhängigkeit von Dateigrößen und der Größe von Dateisystemen und 
ihrer Belegung kann in seltenen Fällen natürlich trotzdem eine 
Fragmentierung auftreten, und in diesem seltenen Ausnahmefall ist das 
Schreiben in das Dateisystem tatsächlich langsamer. Wobei in dem Falle 
aber auch noch ein Dateisystempuffer dazwischen sitzt und die 
Schreibzugriffe optimiert und neu ordnet, um die Bewegungen der 
Plattenköpfe zu reduzieren.

> Jüngst hatte ich etwas von einer Art "Befehlssimulator" für Linux
> gehört, der dann eventuell gefährliche Schreibbefehle abfängt und man
> irgendwie sehen kann, was die Kommandozeileneingabe bewirkt hat.
> Der Name ist mir leider entfallen.

Sowas kenne ich leider auch nicht, außer den Schaltern für interaktive 
Modus von CLI-Programmen wie rm(1), cp(1) und Co -- aber das ist etwas 
gänzlich anderes als ein Simulator, wie Du ihn beschreibst. Wenn Du den 
wiederfindest, wäre ich daran aber sehr interessiert.

von S. R. (svenska)


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Peter M. schrieb:
> Jüngst hatte ich etwas von einer Art "Befehlssimulator" für Linux
> gehört, [...]

Daran wäre ich auch sehr interessiert.

Vor den meisten Dummheiten (cp, mv, rm) kann man sich schützen, indem 
man konsequent billige Snapshots anlegt, wenn das Dateisystem sowas 
unterstützt, wie z.B. bei ZFS. Hilft aber auch nicht, wenn man sich mit 
dd gleich das gesamte Blockdevice wegschießt...

Sheeva P. schrieb:
> Der Overhead durch das Dateisystem selbst ist weitgehend
> vernachlässigbar, gerade für einzelne, große Dateien oder gar ganze
> Festplatten.

Das ändert sich aber, wenn das Dateisystem anfängt, die letzten Bytes 
zusammenzukratzen. Dann steigen sowohl Fragmentierung und CPU-Last bei 
sinkender Performance ziemlich deutlich an.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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S. R. schrieb:
> Sheeva P. schrieb:
>> Der Overhead durch das Dateisystem selbst ist weitgehend
>> vernachlässigbar, gerade für einzelne, große Dateien oder gar ganze
>> Festplatten.
>
> Das ändert sich aber, wenn das Dateisystem anfängt, die letzten Bytes
> zusammenzukratzen. Dann steigen sowohl Fragmentierung und CPU-Last bei
> sinkender Performance ziemlich deutlich an.

Wie gesagt: unter ungünstigen Umständen kann es auch bei 
Linux-Dateisystemen zu einer Fragmentierung kommen. Aber wenn das 
passiert, ist (vor allem auch angesichts aktueller Preise für 
Festplatten) IMHO schon deutlich früher was schiefgelaufen -- erst bei 
der Dimensionierung und dann beim Monitoring.

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