Forum: Platinen Überlagerte HASL-Platinen besser lötbar machen


von Sepp (Gast)


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Ich habe hier ein paar unbestückte Platinen mit HASL-Oberfläche, wobei 
ich glaube, dass die Zinnschicht leicht oxidiert ist. Man sieht nichts, 
aber die Lötpaste benetzt nur sehr unschön. Gibt es einen Weg, eine 
Behandlung, wie ich das Ganze wieder etwas besser lötbar (mit Paste) 
machen kann? Leichtes Aufrauen? Essigsäure? Citronensäure? Was sind eure 
Erfahrungen?

von Werner H. (pic16)


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Mit verdünnter Methansulfonsäure sollte es gehen, ist aber 
schweineteuer!

von Cyborg (Gast)


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Fluxer, Lötcreme...
http://www.ebay.de/sch/i.html?_odkw=amtech&_osacat=0&_from=R40&_trksid=p2045573.m570.l1313.TR1.TRC0.A0.H0.Xamtech+flux.TRS0&_nkw=amtech+flux&_sacat=0

Einfach damit der Lötpaste beimengen und gut durchmischen.
Dann müsste es wieder gehen. Darf aber nicht verklumpt sein.

Werner H. schrieb:
> Mit verdünnter Methansulfonsäure sollte es gehen, ist aber
> schweineteuer!

Mit Verdünnen wird aber nichts gewonnen. Das haben schon Andere
mit anderen organischen Chemikalien erfolglos versucht.
Die Paste muss sowohl eine bestimmte Konsistenz wie auch Klebrigkeit
haben und das geht nur mit Kolophonium. Die deoxidierenden
Eigenschaften brauche ich ja wohl nicht erläutern?

von Sepp (Gast)


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Das mit dem Beimischen von Flussmittel (Kolophonium) habe ich schon 
probiert- das verschlechtert die Eigenschaften der Paste eigentlich nur. 
Zumindest war das Ergebnis sehr zweifelhaft.
Andere Platinen löte ich mit der gleichen Paste völlig problemlos.
Ich meinte eigentlich: Kann ich die problematischen Platinen irgendwie 
vorbehandeln? Da es nur eine handvoll Platinen sind, will ich auch keine 
teuren Chemikalien kaufen. Ich dachte, dass man hier ähnlich wie bei 
oxidiertem Eisen auch etwas mit Zitronensäure machen kann.

von Cyborg (Gast)


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Sind es Rohs-Platinen?
Ein Silberputzmittel könnte hilfreich sein.
Beim Silberbesteck gehts ja auch für gewöhnlich.
Bei Fruchtsäuren bin ich nicht sicher, es sei denn
du legst mehr auf einen Zitronen frischen Duft.
Oxyde können recht Widerstandsfähig sein. ;-b

von Werner H. (pic16)


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Cyborg schrieb:
> Mit Verdünnen wird aber nichts gewonnen. Das haben schon Andere
> mit anderen organischen Chemikalien erfolglos versucht.
> Die Paste muss sowohl eine bestimmte Konsistenz....

Einfach mal richtig lesen, die verdünnte MSS wird nicht in die Lötpaste 
gegeben, damit wird die Platine gewaschen. MSS löst Zinnoxid vollständig 
greift aber das Zinn selbst nicht an. Andere Säuren greifen das Zinn an 
und man hat wieder irgendwas drauf, oder sie sind nicht in der Lage das 
Oxid zu lösen.

: Bearbeitet durch User
von Cyborg (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Einfach mal richtig lesen,

Einfach besser schreiben...
Dann gibts auch weniger Missverständnisse.
Scheint ja beschaffbar zu sein.

von M. L. (ado)


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"Mit verdünnter Methansulfonsäure sollte es gehen ..."


Gibt es da eine Hausnummer, wie stark die MSS verdünnt wird, 1:3 ?

: Bearbeitet durch User
Beitrag #4943248 wurde vom Autor gelöscht.
von Lutz H. (luhe)


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Eine Leiterplatte zum Test mit einer wässrigen Lösung von 
Natriumcarbonat, Natriumpercarbonat, Alkohol, C10-12, ethoxyliert 
propoxyliert und Polyethylenglykol MG 4000 ca. 20 Minuten besprühen und 
dann in warmer Luft trocknen.

von Werner H. (pic16)


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Lutz H. schrieb:
> zum Test mit einer wässrigen Lösung......

Was ist bei diesem "Rezept" der aktive Part? Hast du das schon getestet?

M. L. schrieb:
> wie stark die MSS verdünnt wird

2%ig sollte reichen.

von Lutz H. (luhe)


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Werner H. schrieb:
> Was ist bei diesem "Rezept"

Im Laden heißt es Geschirrspültab. .-)

von Gerhard H. (ghf)


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Ich habe mal ein paar überlagerte Proto-Platinen mit Lotsauglitze 
geputzt. Das ging überraschend gut. Danach mit Isopropanol 
blankgewischt.
Nebenbei waren die danach so eben, dass sich auch SC-70 u.ä. wohlgefühlt 
haben.

Gruß, Gerhard

von Gerd E. (robberknight)


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Könnte man die Platine nicht auch flächig mit kräftigerem Flussmittel 
(ROM1, ROH1 oder so) bestreichen und dann einmal durch den Ofen mit nem 
normalen Lötprofil?

Da müsste doch eigentlich das kräftigere Flux die Oxide vom Zinn 
runterlösen.

Hinterher halt einmal waschen und wieder trocknen und tempern. Der 
Platine sollte ein Durchgang mehr durch den Lötofen nix ausmachen.

von TipTop (Gast)


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Hast du einen Ultraschallreiniger?
Ich habe mit dem Reinigungskonzentrat EM-100 sehr gute Erfahrungen 
gemacht. Reines Kupfer oder Münzen sind nach ein paar Minuten fast 
komplett frei von Oxiden.
Mit reinem Zinn noch nicht probiert, aber müsste genau so gut 
funktionieren

von Gebhard (Gast)


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Ich würd das einfach mit Haushalt-Scheuermittel behandeln, abspülen, 
trocknen und dann mit guter frischer Lötpaste bei vielleicht etwas 
höherer Löttemperatur verarbeiten.

Grüsse

von Uhu U. (uhu)


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Wie muss man denn verzinnte Platinen lagern, damit sowas nicht passiert?

von Schreiber (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Wie muss man denn verzinnte Platinen lagern, damit sowas nicht
> passiert?

unter einer leicht reduzierenden Schutzgasatmosphäre.

von Werner H. (pic16)


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Gebhard schrieb:
> Haushalt-Scheuermittel

Optisch besonders ansprechend mit Lötstopplack und Bestückungsaufdruck.

Uhu U. schrieb:
> Wie muss man denn verzinnte Platinen lagern

Woraus ergibt sich die Notwendigkeit die Platinen zu lagern?

Schreiber schrieb:
> ...reduzierenden Schutzgasatmosphäre.

Was soll da reduziert werden und womit?

HASL lässt sich bei trockener Lagerung auch nach 3 Monaten noch sehr gut 
löten.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Wie wärs, die Platine mit Kolophonium-Alkohol-Gemisch zu bepinseln?

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