Hallo Leute, ich habe einmal eine recht ungewöhnliche Frage! Wir brauchen Motoren die bei über 120°C Umgebungstemperatur betrieben werden können. Blauäugig wie wir waren, haben wir BLDC-Motoren genommen die mit Neodyn bestückt waren. "Damals" wussten wir noch nichts von Curietemperatur o.Ä. und schwups... Motor geht nicht mehr. Selbst das "Sezieren" brachte uns damals an die Erkenntnis, das der Isolierlack der Windungen nicht das Problem war (der soll 250°C und mehr aushalten). Es viel uns auf, als eine Schraube in den Motor viel, und diese nur sehr schwach an den Magneten haftete. -> diese Erkenntnis war für uns furchtbar da wir nur Erfahrungen mit BLDC-Motoren haben. Wir müssen diese Motoren im Servobetrieb fahren, sprich häufig ändernde Drehrichtungen und geschwindigkeiten. wir brauchen einen Motor, der bis zu 10.000 touren mit macht und relativ Wartungsfrei sein muss (also keine Bürsten o.Ä. Verschleißteile). Wir benutzen aktuell 1:160 Getriebe und können bis zu 5nm davor abverlangen. Versorgt werden die Motoren mit ~50Vdc. Wären da Asyncronmotoren eine Möglichkeit? Klar, das wir dann auch andere Motor-Treiber benötigen...
Wir brauchen am Abtrieb (also hinter dem Getriebe) 5NM - sorry, Si Einheit klein geschrieben :-/
Wolfgang schrieb: >> ... und können bis zu 5nm davor abverlangen > > Bitte was? Präzisionsmechanik. Mit sowas habe ich mich beruflich beschäftigt. :-) An den TE: Gabs kein Datenblatt für den Motor für den Motor und stand in dem kein Betriebstemperaturbereich? Oder ist Datenblattlesen nur noch was für Warmduscher?
Servus, spontan fällt mir da als Lösung ein Reluktanzmotor ein - der hat weder Permanentmagnete, noch Bürsten. Ob es die mit 10000 Upm gibt, weiß ich alledings nicht. Vielleicht könntet Ihr aber ein weniger untersetztes Getriebe nehmen?
Die Entmagnetisierung entsteht nicht über die Currie-Temperatur. Schaue dir mal die Hysteresekurve eines NeFeBr-Magneten an. Durch das Gegenfeld des Stators wird die Flussdichte im Magneten geschwächt. Kommt diese in den nichtlinearen Bereich der Kurve, so wird beim wegnehmen des Gegenfeldes nicht mehr auf der alten Kurve "zurückgefahren" sondern auf einer parallel nach unten verschobenen Kurve. Dadurch ist die verbleibende Remanenz im Magneten geringer. Bei NeFeBr-Magnete tritt der nichtlineare Teil mit steigender Temperatur sehr viel früher ein. Als alternative kann Ich dir Ferrit empfehlen. Da ist das Verhalten genau umgekehrt. Allerdings beträgt die Remanenz nur etwa 1/3. Ebenfalls sind Reluktanzmotoren eine Alternative oder einen fremderregten Motor, der dann halt über Schleifringe verfügt. Mit Neodym-Magneten ist diese Anforderung allerdings nicht zu lösen.
Nachtrag: Dieser Hersteller bietet Servomotoren bis 200°C an. http://www.servotecnica.com/de/produkte/spezielle-servomotoren/svtm-80b42-series.html Gruß
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