Forum: Offtopic Elektroauto: Anfahren am Berg


von Gustav K. (hauwech)


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Hallo,

ein Elektroauto hat je bekanntlich kein Getriebe (also sozusagen nur den 
5. Gang). Das volle Drehmoment soll bereits beim Anfahren verfügbar 
sein.

Habe hier in der Gegend eine Steigung mit 15%, da bin ich beim Benziner 
froh, dass es einen 1. Gang gibt. An der 15% Steigung im 5. Gang 
anzufahren wäre absolut unmöglich.

Ich frage mich, wie das Anfahren an einer steilen Steigung mit dem 
Elektroauto ohne Getriebe funktionieren soll. Haben Elekroautos deshalb 
so eine brachiale Leistung, damit das Anfahren an Steigungen im letzten 
Gang eben noch funktioniert?

Bei einem Pedelec mit handelsüblichem Nabenmotor (im 5. Gang) hat man an 
der 15% Steigung beim Anfahren keine Chance. Bei Ausführungen mit 
Mittelmotor und Kettenschaltung klappt das Ganze jedoch problemlos.

Es grüßt euch
Gustav

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gustav K. schrieb:
> Habe hier in der Gegend eine Steigung mit 15%, da bin ich beim Benziner
> froh, dass es einen 1. Gang gibt.

Die Gangschaltung beim Verbrenner ist ja nur eine Krücke, um das 
Drehmoment des Motors immer in dem Bereich zu halten, bei dem er welches 
liefern kann. Ein Elektromotor hat immer das gleiche Drehmoment 
unabhängig von der Drehzahl. Gibst du also E-Gas, wird der Motor das 
Drehmoment liefern, das du ihm (abzüglich seines Wirkungsgrades) als 
elektrische Leistung zur Verfügung stellst.

von Falk B. (falk)


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@Gustav K. (hauwech)

>ein Elektroauto hat je bekanntlich kein Getriebe (also sozusagen nur den
>5. Gang).

Nö, sie haben quasi ein elektronisches Getriebe, das macht der 
Frequenzumrichter.

>Elektroauto ohne Getriebe funktionieren soll. Haben Elekroautos deshalb
>so eine brachiale Leistung, damit das Anfahren an Steigungen im letzten
>Gang eben noch funktioniert?

Nö. Einen E-Motor kann man im Stand mit maximalem Strom betreiben und 
hat damit maximales Drehmoment. Dazu muss aber die Spannung runter. All 
das macht der Frequenzumrichter.

>Bei einem Pedelec mit handelsüblichem Nabenmotor (im 5. Gang) hat man an
>der 15% Steigung beim Anfahren keine Chance. Bei Ausführungen mit
>Mittelmotor und Kettenschaltung klappt das Ganze jedoch problemlos.

Der Vergleich hinkt, denn die Pedelecs haben AFAIK keinen vergleichbaren 
Umrichter drin, eher eine deutlich einfachere Ansteuerung.

von Falk B. (falk)


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@Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)

>liefern kann. Ein Elektromotor hat immer das gleiche Drehmoment
>unabhängig von der Drehzahl.

Das halte ich für ein Gerücht ;-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Falk B. schrieb:
> Das halte ich für ein Gerücht ;-)

Ich nicht:

http://www.kemmerich-elektromotoren.de/faq-lexikon/formeln-beispiele.html

MfG Paul

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Hier ist ein Beispiel für so einen Motor:

  http://www.brusa.biz/produkte/antrieb/motoren-400-v/hsm1-101813.html

Wie du in den Diagrammen erkennen kannst, liefert der Motor im Bereich
von 0 bis ca. 5000 U/min sein maximales Drehmoment. Wenn das Auto also
überhaupt in der Lage ist, eine bestimmte Steigung zu bewältigen, kann
es an dieser auch anfahren.

Gustav K. schrieb:
> Bei einem Pedelec mit handelsüblichem Nabenmotor (im 5. Gang) hat man an
> der 15% Steigung beim Anfahren keine Chance.

Bei einem Pedelec ohne Schiebehilfe startet der Motor erst, wenn es
bereits rollt, denn der Motor soll ja nur eine Unterstützung für den
Fahrer sein. Das Anfahren obliegt hier deswegen alleine dem Fahrer.

Pedelecs mit Schiebehilfe fahren auch ohne Mithilfe des Fahrers an.
Dieser muss hier erst ab einer Geschwindigkeit von 6km/h in die Pedale
treten.

von Falk B. (falk)


Angehängte Dateien:

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@ Paul Baumann (paul_baumann)

> Das halte ich für ein Gerücht ;-)

>Ich nicht:

>http://www.kemmerich-elektromotoren.de/faq-lexikon...

Das Drehmoment ist dort über einen relativ weiten Bereich konstant, 
sackt dann aber ab. Das widerspricht aber ein wenig der vollmundigen 
Behauptung

"Ein Elektromotor hat immer das gleiche Drehmoment unabhängig von der 
Drehzahl."

Sagen wir lieber

"Ein Elektromotor kann mittels Frequenzumrichter und Stromregelung über 
einen relativ weiten Drehzahlbereich ein konstantes Drehmoment 
erzeugen."

Denn eine einfacher (DC) Motor OHNE Stromregler kann das nicht. Siehe 
Anhang. Ist vom einem Motor von Conrad, 236243 - 62.
Das ist ein permanenteregter Gleichstrommotor, also gilt I~N

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Falk B. schrieb:
> Sagen wir lieber
>
> "Ein Elektromotor kann mittels Frequenzumrichter und Stromregelung über
> einen relativ weiten Drehzahlbereich ein konstantes Drehmoment
> erzeugen."

Nö, du probierst nur deine falsche Behauptung zu retten und fängst nun 
an, Haare zu spalten.
Das hat auch nichts mit Frequenzumrichter oder so zu tun, sondern gilt 
genauso für einen Bürstenmotor mit PWM. Das Drehmoment bleibt in weiten 
Grenzen konstant und ist abhängig von der in den Motor gesteckten 
Leistung, aber nicht von der Drehzahl, solange man sich an die Daten des 
Motors hält.
Mit einer PWM nimmt man ja in den Motor gesteckte Leistung weg, logisch 
verringert sich das Drehmoment.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)

>Nö, du probierst nur deine falsche Behauptung zu retten und fängst nun
>an, Haare zu spalten.

Keine Sekunde.

>Das hat auch nichts mit Frequenzumrichter oder so zu tun,

Doch, denn sonst hättest du keine konstanten Drehmomentkennlinien. Das 
kann ein Motor ALLEIN NiCHT!

>sondern gilt
>genauso für einen Bürstenmotor mit PWM.

Nö.

> Das Drehmoment bleibt in weiten
>Grenzen konstant und ist abhängig von der in den Motor gesteckten
>Leistung,

Quark. Das Drehmoment ist beim permanent erregten DC Motor linear 
proportional zum Strom.


> aber nicht von der Drehzahl, solange man sich an die Daten des
>Motors hält.

Un wie erklärst du dann die Motorkennlinien in meinem Beitrag?

>Mit einer PWM nimmt man ja in den Motor gesteckte Leistung weg,

Schon wieder falsch. Die PWM vermindert die effektiv am Motor 
anliegende Spannung! Die Last (Drehmoment) bestimmt, wieviel Leistung 
der Motor aufnimmt. Das kann man sehr leicht in einem 
(Gedanken)experiment prüfen. Man nehmen einen kleinen E-Motor und lasse 
ihn mit einer mittleren Spannung laufen. Leerlauf. Wie hoch sind 
Drehzahl und Stromaufnahme und damit Drehmoment? Antwort: Hohe Drehzahl, 
niedriger Strom/Drehmoment. Nun belaste man die Well durch Festhalten 
bei konstanter Eingangsspannung. Was passiert? Die Drehzahl sinkt, der 
Strom steigt und somit das Drehmoment.
Wo ist das Drehmoment hier konstant?

> logisch verringert sich das Drehmoment.

Träum weiter. Denn dann würde bei nahe 0V das Drehmoment ja auf 0 
sinken. Tut es aber nicht, wenn man einen STROMregler/Fu einsetzt. Man 
muss nichtmal hochwissenschaftliche Formeln zitieren, um diese Aussage 
als falsch zu entlarven.

von Gustav K. (hauwech)


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Yalu X. schrieb:
> Wenn das Auto also
> überhaupt in der Lage ist, eine bestimmte Steigung zu bewältigen, kann
> es an dieser auch anfahren.

Interessant, aber was heißt nun "bewältigen"?

Würde das bedeuten, dass das Elektroauto die 15%ige Steigung mit 
Höchstgeschwindigkeit (z.B. 150kmh) hoch schnurren könnte? Dazu würde es 
m.E. aber einer brachialen Leistung bedürfen. Denkfehler?

Yalu X. schrieb:
> Bei einem Pedelec ohne Schiebehilfe startet der Motor erst, wenn es
> bereits rollt, denn der Motor soll ja nur eine Unterstützung für den
> Fahrer sein. Das Anfahren obliegt hier deswegen alleine dem Fahrer.

Schmeiss die Schiebehilfe raus und gebe dem Nabenmotor den vollen Strom. 
Trotzdem wird es an einer 15% Steigung keinen mm vorwärts gehen. Weil 
der Nabenmotor konstruktionsbedingt immer im "größten Gang" ist, er 
seine Nenndrehzahl bei 25kmh erreicht. Treibe mit dem gleichen 
Nabenmotor das Tretlager an und nutze den ersten Gang der 
Kettenschaltung, dann wird das Bike bei 15% Steigung problemlos 
anfahren. Man kann dann zwar nebenher laufen, aber das Bike fährt an und 
der Motor erreicht mühelos seine Nenndrehzahl.

von A. S. (Gast)


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Die Meinung, ein E-Motor habe konstantes Drehmoment kommt aus dem 
Maschinenbau, wo Nenndrehzahl-Betrieb relevant ist und der Rest 
drumherum darauf ausgelegt ist.

Im Auto braucht es
entweder ein Getriebe
oder mehrfache E-Motor-Leistung
oder eine deutliche Über-Bestromung in niederen Drehzahlen und/oder 
Drehzahlen über beste Wirkungsgrade.

Getriebe und überdimensionierte Motoren kosten Geld und Gewicht. Darum 
fällt das Drehmoment (und sogar die Leistung) beim E-Auto bei hohen 
Drehzahlen drastisch ab.

Ein E-Bike (z.B. 250W) hat ein Hundertstel der Leistung eines Autos und 
wiegt "beladen" 1/10tel, + 1/5 bei der Endgeschwindigkeit (Übersetzung). 
Aber ein E-Bike wird über weite Strecken in Vollast betrieben. Es gibt 
darum kaum höhere Drehmomente bei niedrigen Drehzahlen (und sind dort 
auch nicht notwendig).

von Jan H. (j_hansen)


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Gustav K. schrieb:
> Würde das bedeuten, dass das Elektroauto die 15%ige Steigung mit
> Höchstgeschwindigkeit (z.B. 150kmh) hoch schnurren könnte? Dazu würde es
> m.E. aber einer brachialen Leistung bedürfen. Denkfehler?

Gäbe es den Luftwiderstand nicht, dann würde deine Annahme unter den 
hier vereinfachten Randbedingungen (konstantes Drehmoment) denke ich 
zutreffen.

von A. S. (Gast)


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Jan H. schrieb:
> hier vereinfachten Randbedingungen (konstantes Drehmoment)

Es geht (hands on) doch nur noch um die Frage, ob konstantes Drehmoment 
bei E-Autos vorliegt.

Beim Teslar (als Beispiel) ganz klar: Nein. Das Drehmoment fällt 
rapide ab. (google->drehmomentverlauf->tesla)

von Michael O. (michael_o)


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Mein 1,6to schwerer Kango maxi Z.E. kann das jedenfalls mit seinen 60Ps 
besser als mein 1,5to schwerer 128PS Diesel Hyundai I30. Der I30 braucht 
1500U/min um überhaupt vernünftig sein Eigengewicht zu beschleunigen bei 
4500 U/min ist dann wieder Schluss mit Lustig. Brauchbares Drehmoment 
fängt bei 2000 U/min an.
Der Kangoo hat eine feste Untersetzung von 3/1. Da die "Automatik" vom 
Mango nicht krabbelt wie alle anderen, kann ich auf der Ebene stehen 
bleiben, am Berg vorwärtsfahren oder Rückwärts rollen oder den Wagen mit 
dem Gaspedal festhalten. In Hamburg ist es nicht so steil aber im 
Treppenviertel geht das auch problemlos an 12% Steigung.
Da der Kangoo keine ASR besitzt dreht in Kurven selbst bei trockener 
Straße gern mal ein Rad durch, was im Gegensatz zum I30, bei dem das mit 
mühe auch mal zu schaffen ist, kein quietschen auftritt. Der dreht 
einfach durch und es stinkt ordentlich nach verbranntem Gummi und auch 
noch ganz leise...


mfg
Michael

von Old P. (Gast)


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Warum eigentlich kein Getriebe?
Zumindest im Anfahrmoment müssen doch erstmal viele Kilogramm (eher 1-2 
Tonnen) in ihrer Masseträgheit überwunden werden. Dabei könnte doch ein 
Getriebe unendlich hilfreich sein. Das ist ja auch beim Verbrenner einer 
der Gründe eines zu verbauen.

Old-Papa

von S. R. (svenska)


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Getriebe kostet Geld, Gewicht und ist mechanisch aufwändig. Bei E-Autos 
ist es aber nicht zwingend notwendig, bei Verbrennern schon.

von Georg A. (georga)


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Old P. schrieb:
> Zumindest im Anfahrmoment müssen doch erstmal viele Kilogramm (eher 1-2
> Tonnen) in ihrer Masseträgheit überwunden werden.

Die Masseträgheit (Energiezuführung zum Erreichen einer bestimmten 
Geschwindigkeit) gibts immer, aber anders als du denkst: E=1/2 *m*v^2

Wenn überhaupt, gibts beim Anfahren Haftreibung. Und wenn die echt 
stört, sollte man einfach die Reifen abkühlen...

Der Grund eines Getriebes beim Verbrenner ist nur der, dass das eine 
Dreckstechnik ist. Da hilft auch kein Tieferlegen oder eine 
Hämorrhoiden-Heizung.

von Old P. (Gast)


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Georg A. schrieb:
>
> Die Masseträgheit (Energiezuführung zum Erreichen einer bestimmten
> Geschwindigkeit) gibts immer, aber anders als du denkst: E=1/2 *m*v^2

Na wenn Du das sagst...

> Wenn überhaupt, gibts beim Anfahren Haftreibung. Und wenn die echt
> stört, sollte man einfach die Reifen abkühlen...

Die stört nicht nur, sie ist funktionswichtig. Mit Schmierseife auf den 
Reifen kann ich diese auch verringern...

> Der Grund eines Getriebes beim Verbrenner ist nur der, dass das eine
> Dreckstechnik ist.

Die die Menschheit bisher gut weiter und noch weiter gebracht hat. 
E-Autos gab es ganz zu Anfang auch, haben sich damals eben nicht 
durchgesetzt. Damals waren genau diese Gefährte "Dreckstechnik"
Das ändert sich gerade, mal sehen wohin die Reise geht.
Zumindest kann ich mir im Moment keinen Traktor oder 
Schwerlasttransporter mit eigenem Kraftwerk vorstellen. Und ohne 
Verbrennermotor in der Produktionskette baut auch heute noch kein 
Hersteller auch nur ein E-Auto.

> Da hilft auch kein Tieferlegen oder eine Hämorrhoiden-Heizung.

Wo ist in diesem Thread der Bezug zu diesen Themen?

Old-Papa

von A. S. (Gast)


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Old P. schrieb:
> Warum eigentlich kein Getriebe?

Schau Dir die Leistungs und Drehmomentenkurve eines Teslas an.

Die Leistung(!) bei kleinen Drehzahlen ist viel höher, als es der 
Nennleistung entspricht.

von Falk B. (falk)


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@Georg A. (georga)

>Der Grund eines Getriebes beim Verbrenner ist nur der, dass das eine
>Dreckstechnik ist. Da hilft auch kein Tieferlegen oder eine
>Hämorrhoiden-Heizung.

Auch DU Brutus, ähh Georg? Bist du jetzt auch auf dem 
"Verbrennungsmotoren sind Teufelszeug"-Trip? Bisher warst du doch eher 
ein vernünftiger Diskussionsteilnehmer.

von Falk B. (falk)


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@Achim S. (achs)

>Die Leistung(!) bei kleinen Drehzahlen ist viel höher, als es der
>Nennleistung entspricht.

Weil man so einen Motor mittels FU kurzzeitig ordentlich überlasten 
kann. Langfristig bekommt man das aber nicht gekühlt. Für den 
Kavalliersstart reicht es ;-)

von oldeurope O. (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> Ich frage mich, wie das Anfahren an einer steilen Steigung mit dem
> Elektroauto ohne Getriebe funktionieren soll.

Schau mal wie man das bei der Straßenbahn gelöst hat:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrschalter

LG
old.

von U. B. (Gast)


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Drehmoment beim Elektromotor:

Beim DC-Motor mit Permanentmagnet- bzw. Fremderregung mit konstantem 
Feldstrom ist das Feld konstant, das Drehmoment also (praktisch) 
proportional zum Strom.

Verringert man beim fremderregten DC-Motor das Feld, wird das vom 
Ankerstrom erzeugte Moment geringer (und die Leerlaufdrehzahl größer).

Bei einer Reihenschlussmaschine (Standard bei klassischen Bahnen) wächst 
das Drehmoment mit dem Quadrat des Stroms.

Auch bei den heutigen Bahn-, E-Auto- u.a. Anrieben mit 
Asynchronmaschinen nutzt man i.d.R. Feldschwächbetrieb, durch Erhöhen 
der Drehfeldfrequenz bei konstanter Spannung.

von Thomas E. (thomase)


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MAKE TUBES G. schrieb:
> Schau mal wie man das bei der Straßenbahn gelöst hat:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrschalter

Das ist aber Technik von vorgestern. Auch wenn sie vielleicht noch 
irgendwo im Einsatz ist. Beim ICE macht man das heute anders.


U. B. schrieb:
> Auch bei den heutigen Bahn-, E-Auto- u.a. Anrieben mit
> Asynchronmaschinen nutzt man i.d.R. Feldschwächbetrieb, durch Erhöhen
> der Drehfeldfrequenz bei konstanter Spannung.

Nein.

Die Mutter aller modernen E-Loks:

https://de.wikipedia.org/wiki/DB-Baureihe_120#Die_...

: Bearbeitet durch User
Beitrag #4946971 wurde vom Autor gelöscht.
von Georg A. (georga)


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Falk B. schrieb:
> Auch DU Brutus, ähh Georg? Bist du jetzt auch auf dem
> "Verbrennungsmotoren sind Teufelszeug"-Trip? Bisher warst du doch eher
> ein vernünftiger Diskussionsteilnehmer.

Teufelszeug nicht, ich gurke ja auch damit rum. Ich halte das ganze 
Prinzip aber für inzwischen (eigentlich schon seit 30 Jahren) 
ausgereizt. Man sieht ja, dass es offensichtlich trotz massiver 
Investitionen keine grossen Optimierungsmöglichkeiten mehr gibt, ohne 
dass es bei anderen Parametern wieder bergab geht.

Wenn man das mit dem Fortschritt in der Elektronik vergleicht, hat sich 
beim Auto eigentlich seit 100 Jahren nichts mehr bewegt. Und dieses 
Basisproblem kann man nicht mit Luxusausstattung oder "Sportlichkeit" 
übertünchen, wenn leider auch viele darauf reinfallen.

Old P. schrieb:
>> Die Masseträgheit (Energiezuführung zum Erreichen einer bestimmten
>> Geschwindigkeit) gibts immer, aber anders als du denkst: E=1/2 *m*v^2
>
> Na wenn Du das sagst...

Berechne doch mal die Energiedifferenz von 0auf 1km/h vs von 10 auf 
11km/h. Nur weil ein Verbrenner beim "falschen" Anfahren gern abstirbt, 
heisst das doch nicht, dass man da am meisten Energie aufwenden muss... 
Sonst könnten Muskelprotze auch keine Lok anschieben...

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


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Zur Veranschaulichung hier mal eine Kurve / Berechnung eines 300PS 
Teslas: http://www.cbcity.de/zur-laengsdynamik-des-tesla-roadster-s

Er fährt etwa 200km/h bei Drehzahlen von 14.000Upm.
Nur bis etwa 5000Upm verhält er sich "wie erwartet" mit "konstantem 
Drehmoment". Das entspricht etwa 75km/h. Da er hier auch seine maximale 
Leistung hat, haben wir also quasi

- ein Auto mit einem 300PS-Motor
- das in einem Gang fährt, der bis etwa 80 geht
- und höhere Geschwindigkeiten mit fallender Leistung erklettert


Der Wagen geht also in Stadt und Land ab wie eine Rakete und auch noch 
bis zur mittleren Spur der Autobahn.

Bis 80 gilt also die "alte" Vorstellung des konstanten Drehmoments.
Es ist kein Getriebe erforderlich, weil die Leistung brachial ist und 
der Gang quasi nur bis 80 geht.

Bei Geschwindigkeiten über 80 muss man sich von der 
konstant-Drehmoment-Therie langsam verabschieden und fällt (hier ab 
160km/h) trotz 300PS (die schon lange nicht mehr anliegen) hinter den 
Passat zurück.

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

oha, hier wird aber viel durcheinander geschrieben - anscheinend hat 
sich hier kaum einer wirklich mit elektrischer Antriebstechnik im KFZ 
beschäftigt...

Umrichtergesteuerte Maschinen, die im KFZ eingesetzt werden, haben den 
bei Brusa beschriebenen Drehmomentenverlauf: halbwegs 
Drehmoment-Konstant bis zur Nenndrehzahl, danach halbwegs 
Leistungskonstant (Seiten-Notiz: sehr kompetenter Laden, aber heftige 
Preise).

Dabei gibt es (neben der Leistung) zwei Auslegungspunkte für die 
E-Maschine:

- Stillstandmoment und
- Höchstgeschwindigkeit.

Da in der Regel ein Kompromiss zwischen diesen beiden gefunden werden 
muss (hohes Moment wird z.B. durch größeren Durchmesser erreicht, 
während dies wiederum die Höchstgeschwindigkeit begrenzt), gibt es 
unterschiedliche Möglichkeiten des elektrischen Antriebs:

- Radnabenmotoren
- Zentralmotor(e) mit Getriebe

Der Radnabenmotor hat in der Regel einen (relativ zur Leistung) großen 
Durchmesser und benötigt auch nur eine kleine End-Geschwindigkeit. 
Allerdings ist er in der Leistung eher eingeschränkt, weswegen in der 
Regel in jedes Rad ein solcher Motor eingebaut wird. Vorteil ist der 
einfache Aufbau, Nachteile sind die Kosten und die ungefederte Masse 
(umso mehr, je höher Steigfähigkeit und/oder Leistung sein sollen). In 
der Regel haben Radnabenmotoren-Systeme dabei kein optimales Verhältnis 
zwischen Leistung und Stillstandsmoment).

Der Zentralmotor wird heute in der Regel mit einer festen Übersetzung 
eingesetzt (z.B. 1:3), wobei dadurch aber wieder ein Kompromiss zwischen 
Motorgröße, Steigfähigkeit und Höchstgeschwindigkeit eingegangen werden 
muss. Daher unterstützen z.B. elektrische Hinterachsen in der Regel 
nicht über den ganzen Fahrzeug-Geschwindigkeitsbereich.

In der weiteren Entwicklung kann und wird es Sinn machen, den 
Zentralmotor mit einem Getriebe mit mindestens zwei Gängen zu versehen, 
da dann einerseits der Arbeitsbereich mit optimalem Wirkungsgrad größer 
wird und andererseits Steigfähigkeit und Höchstgeschwindigkeit 
unabhängig voneinander einstellbar sind.

Dadurch kann z.B. bei einem Fahrzeug der Fiesta-Klasse die notwendige 
E-Maschinen-Größe nahezu halbiert werden, wenn die vom Verbrennungsmotor 
gewöhnten Fahrtleistungen als Ziel definiert sind.

Als Konzepte gibt es dabei schon so ziemlich alles, was man sich 
vorstellen kann: elektrischer Allrad mit zwei Maschinen und 
Konstantübersetzung, Kombination von E-Motor und automatisiertem 
Schaltgetriebe, zwei E-Maschinen an einem automatisierten 
Schaltgetriebe, zwei E-Maschinen an einem Planetengetriebe, eine 
E-Maschine an einem Doppelkupplungsgetriebe,....

Fazit: die aktuellen Serienautos mit (reinem) E-Antrieb sind entweder 
hoffnungslos überdimensioniert, was die elektrische Leistung angeht 
(z.B. Tesla Model S), oder gehen Kompromisse in der 
Höchstgeschwindigkeit ein (z.B. Renault Zoe - 65 kW würden bei einem 
ähnlichen Benziener für eine Höchstgeschwindigkeit von >170 reichen) um 
die notwendige Steigfähigkeit zu erreichen. Aber die Entwicklung steht 
ja noch am Anfang...

Schöne Grüße,
Martin

: Bearbeitet durch User
von Korax K. (korax)


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Danke, Martin, für die Erläuterungen, hab einiges gelernt..

von Falk B. (falk)


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@Georg A. (georga)

>> "Verbrennungsmotoren sind Teufelszeug"-Trip? Bisher warst du doch eher
>> ein vernünftiger Diskussionsteilnehmer.

>Teufelszeug nicht, ich gurke ja auch damit rum. Ich halte das ganze
>Prinzip aber für inzwischen (eigentlich schon seit 30 Jahren)
>ausgereizt.

Das ist der Bleistift auch. Oder das Größenwachstum der Menschen. Über 
2m wirds nicht sonderlich besser.

> Man sieht ja, dass es offensichtlich trotz massiver
>Investitionen keine grossen Optimierungsmöglichkeiten mehr gibt, ohne
>dass es bei anderen Parametern wieder bergab geht.

Nur weil eine Technologie ausgereift ist, ist sie doch nicht per se 
schlecht.
Kann es sein, daß wir alle ein wenig auf einem Speed-Trip sind? Hallo! 
Wir leben in Zeiten exponentiellen Wachstums in fast allen Bereichen.
Nicht nur CPU-Leistung, auch Datenvolumen und Verkehr, Städte- und 
Bevölkerungswachstum etc.
Und du jammerst, daß es nicht mehr vorwärts geht? Weil Star Tek noch 200 
Jahre auf sich warten läßt?

>Wenn man das mit dem Fortschritt in der Elektronik vergleicht, hat sich
>beim Auto eigentlich seit 100 Jahren nichts mehr bewegt.

Was soll das Gejammer? Reale Mechanik kannst du nicht aus sub-Micron 
Strukturen schrumpfen.
Vergleiche mal ein Auto von vor 100 Jahren mit einem aktuellen!
Ja, beide haben 4 Räder, Lenkrad, Verbrennungsmotor, Sitze. Das PRINZIP 
hat sich nicht verändert, die Qualität sehr wohl!

>heisst das doch nicht, dass man da am meisten Energie aufwenden muss...
>Sonst könnten Muskelprotze auch keine Lok anschieben...

Dampflokanschieber war früher ein ehrbarer Beruf ;-)

von S. R. (svenska)


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Genau das ist doch der Punkt: In einer Welt, in der das exponentielle 
Wachstum (bzw. dessen Prognose) zählt, ist ein lineares oder sogar 
stagnierendes Wachstum nicht mehr akzeptabel. Und daher per Definition 
"schlecht".

Siehe Glühlampen.

von Bernhard S. (gmb)


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Falk B. schrieb:
> Nur weil eine Technologie ausgereift ist, ist sie doch nicht per se
> schlecht.

Ich finde viel schlimmer dass sich seit über 100 Jahren nichts an der 
Tatsache geändert hat dass mit dem Erdöl endliche Resourcen verbraucht 
werden.

Stattdessen haben wir uns an eine Mobilität gewöhnt, die ohne 
Verbrennermotor und fossilen Brennstoffen nicht realisierbar ist, sei es 
weil man nicht so viel Strom regenerativ erzeugen kann oder weil man ihn 
nicht ausreichend speichern kann.

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Reale Mechanik kannst du nicht aus sub-Micron
> Strukturen schrumpfen.

Doch, die Mechanik schon. Probleme gibts nur mit den Insassen.
https://www.heise.de/tp/features/Molekularer-Vier-Takt-Motor-3403231.html

von Georg A. (georga)


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S. R. schrieb:
> In einer Welt, in der das exponentielle
> Wachstum (bzw. dessen Prognose) zählt, ist ein lineares oder sogar
> stagnierendes Wachstum nicht mehr akzeptabel.

Ich fände schon einen linear zurückgehenden Kraftstoffverbrauch super... 
Und zwar in der Realität und nicht nur im NEFZ-Fake.

Falk B. schrieb:
> Nur weil eine Technologie ausgereift ist, ist sie doch nicht per se
> schlecht.

Wenn wir schon bei hinkenden Vergleichen sind: Irgendwann wird sie auch 
überreif und ist dann im Vergleich zu neuen Sachen schlecht geworden. 
Dampfloks waren auch ausgereift. Mechanische Rechenmaschinen auch (hab 
noch eine Olivetti im Keller, ein Zahnrad/Stangen-Wunderwerk). Trotzdem 
sind sie inzwischen ausgestorben.

Wenn alle grossen Hersteller rumtricksen bis betrügen müssen, um mit 
noch wirtschaftlichem Aufwand einen (scheinbaren) Fortschritt zu 
erreichen, dann ist da was faul. Ich glaube nicht mal, dass da der gute 
Wille fehlt, es geht schlicht nichts mehr.

von Dieter W. (dds5)


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Georg A. schrieb:
> Ich fände schon einen linear zurückgehenden Kraftstoffverbrauch super...
> Und zwar in der Realität und nicht nur im NEFZ-Fake.

Der geht ja hauptsächlich deshalb (gefaked) zurück, weil danach der für 
die Steuer und das Umwelt-Image maßgebliche CO2 Ausstoß berechnet wird.
Wenn die Steuer auf den Treibstoffpreis umgelegt würde wär das Tricksen 
längst nicht mehr so attraktiv.

von U. B. (Gast)


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Thomas Eckmann schrieb:

> U. B. schrieb:
>> Auch bei den heutigen Bahn-, E-Auto- u.a. Anrieben mit
>> Asynchronmaschinen nutzt man i.d.R. Feldschwächbetrieb, durch Erhöhen
>> der Drehfeldfrequenz bei konstanter Spannung.

> Nein.

Doch, wie will man Feldschwächung sonst realisieren?
(OHNE Feldschwächung würden die Motoren ausser bei Höchstgeschwindigkeit 
nie mit maximaler Leistung betrieben.)

Das alles konnte man schon ca. 1980 in der ETZ (habe ich leider nicht 
mehr) nachlesen.
Lt. Aussage eines Lokführers, den ich mal fragte, beginnt bei der 120 
eben diese Feldschwächung bei ca. 105km/h (natürlich abhängig u.a. vom 
Raddurchmesser), also bei ca. der halben Höchstsgeschwindigkeit.

Das sieht immer so ähnlich aus, wie bei:
http://heineken.homepage.t-online.de/Yoghurtbecher/Yoghurtbecher.ZV-Diagramm.ex_Glas.Ann.122_199809_10.jpg

von Thomas E. (thomase)


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U. B. schrieb:
> Doch, wie will man Feldschwächung sonst realisieren?
> (OHNE Feldschwächung würden die Motoren ausser bei Höchstgeschwindigkeit
> nie mit maximaler Leistung betrieben.)

In dem Wikipediaartikel zur 120 steht das:
"Die Pulswechselrichter werden aus dem Zwischenkreis gespeist und 
erzeugen den Dreiphasen-Wechselstrom mit variabler Spannung (0–2200 V 
verkettet) und Frequenz (0,4–150 Hz) für die Fahrmotoren."

von Falk B. (falk)


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@ Georg A. (georga)

>Ich fände schon einen linear zurückgehenden Kraftstoffverbrauch super...
>Und zwar in der Realität und nicht nur im NEFZ-Fake.

Dann lass deinen SUV stehen und kauf dir einen Prius et al.

>Wenn wir schon bei hinkenden Vergleichen sind: Irgendwann wird sie auch
>überreif und ist dann im Vergleich zu neuen Sachen schlecht geworden.

Sind unsere Auto heute sooo schlecht? Ich glaube auch DU musst mal ein 
hartes WINTERsemester jenseits des Urals einlegen, damit du wieder an 
Bodenhaftung gewinnst!

>Dampfloks waren auch ausgereift. Mechanische Rechenmaschinen auch (hab
>noch eine Olivetti im Keller, ein Zahnrad/Stangen-Wunderwerk). Trotzdem
>sind sie inzwischen ausgestorben.

Weil eben eine bessere Technologie die alte abgelöst hat. Im Moment 
versucht das der E-Antrieb, schwächelt aber trotz diverser Fortschritte 
und Tricks immer noch beim Energieträger.

>erreichen, dann ist da was faul. Ich glaube nicht mal, dass da der gute
>Wille fehlt, es geht schlicht nichts mehr.

Stimmt, Auto werden heute vor allem durch vollstopfen mit Schnick 
Schnack "weiterentwickelt". Denn was verkauft man den Leuten, wenn sie 
schon alles haben? Das Wort Übersättigung kommt mir in den Sinn . . .

Ich glaube ein Großteil der Menscheit wäre sehr glücklich und vielleicht 
auch dankbar, wenn er unsere Autos fahren könnte . . .

von Gustav K. (hauwech)


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Martin L. schrieb:
> Fazit: die aktuellen Serienautos mit (reinem) E-Antrieb sind entweder
> hoffnungslos überdimensioniert, was die elektrische Leistung angeht
> (z.B. Tesla Model S) ...

Also lag ich mit meinem Bauchgefühl nicht so ganz daneben:

Gustav K. schrieb:
> Haben Elektroautos deshalb
> so eine brachiale Leistung, damit das Anfahren an Steigungen im letzten
> Gang eben noch funktioniert?

Wie ich nun lernen konnte, sind Elektroautos mit fester Übersetzung 
eigentlich für den Stadtbetrieb konzipiert, da gehen die ab wie Teufel. 
Regelrecht gefährlich kann dann ein Überholmanöver bei höheren 
Geschwindigkeiten werden, wenn man meint, man könne den Vordermann noch 
eben packen, so wie man das von seinem ebenfalls übermotorisierten 
Verbrenner gewohnt ist.

Bei meinem Recherchen las ich irgendwo, dass ein Elektrofahrzeug mit 
einem 2-Gang Getriebe auf den Markt kommen soll. Also das volle 
Drehmoment bis z.B. 80 km/h, den Rest fährt man dann - mit voll 
verfügbarem Drehmoment - im 2. Gang.

Auch von mir vielen Dank an Martin L. für seinen ausführlichen und sehr 
informativen Beitrag.

von A. S. (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> dass ein Elektrofahrzeug mit
> einem 2-Gang Getriebe auf den Markt kommen soll.

der erste Tesla war auch damit geplant: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Tesla_Roadster#Antrieb

Beitrag #4947986 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dipl.- G. (hipot)


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Matthias S. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Sagen wir lieber
>>
>> "Ein Elektromotor kann mittels Frequenzumrichter und Stromregelung über
>> einen relativ weiten Drehzahlbereich ein konstantes Drehmoment
>> erzeugen."
>
> Nö, du probierst nur deine falsche Behauptung zu retten und fängst nun
> an, Haare zu spalten.

Inkorrekt. Falks Berichtigung war berechtigt und richtig.

"Elektromotor" ist zunächstmal ein zu vermeidendes Idiotenwort wie z.B. 
"Stromspannung" etc. denn es heißt besser "elektrische Maschine", da es 
keinen bevorzugten Betriebsbereich gibt und die Umschaltung von 
generatorisch auf motorisch im allgemeinen keine Probleme bereitet 
(außer vielleicht bei Ausnahmen wie der Reihenschlußmaschine oder so).
Sagt man "Elektromotor", wird überhaupt nicht klar, welche elektrische 
Maschine gemeint ist.

Eine Asynchronmaschine hat SELBSTVERSTÄNDLICH kein konstantes 
Drehmoment.
Im untersynchronen Betrieb (motorisch) gibt es auf der n-M-Kennlinie den 
für Drehzahlregelungen interessanten Bereich des Nebenschlußverhaltens. 
Weiter rechts kommt das Kippmoment und danach wird es nichtlinear.
Von Drehmoment-Schlupf-Kennlinie und Kloss'scher Formel fange ich gar 
nicht erst an.

Das Drehmoment der Synchronmaschine ist eine Funktion des Polradwinkels 
und bei Turboläufern wegen der 2/3-Konstruktion des Induktors quasi 
sinusförmig, während bei Schenkelpolläufern das sinusoidale Drehmoment 
noch von der Reluktanz der ausgeprägten Pole (quadrature axis, 
q-Komponente)  überlagert wird (magnetische Unsymmetrie des Polrades), 
so daß ein "arg verbogener Sinus" rauskommt, dessen Form außerdem noch 
von der Erregung abhängig ist.

Abschließend noch die älteste und heutzutage bedeutungsloseste Maschine, 
die Gleichstrommaschine.
Bei ihr ist das Drehmoment proportional zum Ankerstrom und zum Fluß pro 
Pol. Die Formel wurde einem im Energietechnikstudium eingehämmert 
schlimmer als die Mitternachtsformel:

M = k phi I

Wo das konstant sein soll, weiß nichtmal mein Vorgesetzter, Dr.-Gott. :D

Hinzukommen noch Komplikationen wegen der Ersatzschaltung/ Betriebsart: 
Nebenschlußmaschine, Reihenschlußmaschine, fremderregte Maschine, 
Doppelschlußmaschine (Compoundmaschine).

Bei der Reihenschlußmaschine geht der Zusammenhang Fluß-Errergerstrom 
sogar mit der dritten Wurzel, lol, so daß das Drehmoment wunderschöne 
nichtlineare Kurven macht und die Reihenschlußmaschine deswegen einige 
Besonderheiten zeigt (Drehmoment geht quadratisch mit dem Strom, so daß 
man auch Wechselspannung beaufschlagen kann, keine Leerlaufdrehzahl - 
Durchgehen der Maschine ohne Last, Drehzahl stark abhängig vom 
Drehmoment ergo nicht geeignet für Antriebe mit konstanter Drehzahl 
usw.)


Nichtkonstante Drehmomente gibt es auch bei den Kommutatormaschinen 
(Scherbius-Motor, Schrage-Motor, ständergespeister 
Nebenschlußkommutatormotor).



> Bürstenmotor mit PWM

Wenn Du damit eine bürstenlose Gleichstrommaschine meinst (brushless 
DC), ist das nichts weiter als eine permanenterregte Synchronmaschine im 
Blockbetrieb/Trapezbetrieb...so daß Falk nach wie vor prinzipiell 
absolut recht hat, daß nämlich hier die maschinentheoretische Kennlinie 
elektronisch verbogen wird.

: Bearbeitet durch User
von U. B. (Gast)


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> Abschließend noch die älteste und heutzutage bedeutungsloseste Maschine,
> die Gleichstrommaschine.

Wieviel von solchen Dingern sind in jedem Premium-Auto eingebaut ?  ;-)
http://blog.mercedes-benz-passion.com/2013/07/mit-uber-100-kleinen-stellmotoren-die-neue-s-klasse/

> Bei ihr ist das Drehmoment proportional zum Ankerstrom und
> zum Fluß pro Pol. Die Formel wurde einem im Energietechnikstudium
> eingehämmert
> schlimmer als die Mitternachtsformel:
> M = k phi I

Solch ein Motor ist doch durch die Motorkonstante definiert,
mit der Einheit:
V/(s^-1)= Vs = Nm/A

Diese eine Konstante gibt also gleichzeitig an, wieviel Spannung pro 
Drehzahl generiert wird bzw. wieviel (inneres) Drehmoment bei welchem 
Strom entsteht.

von Falk B. (falk)


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@ U. B. (pasewalker)

>> Abschließend noch die älteste und heutzutage bedeutungsloseste Maschine,
>> die Gleichstrommaschine.

>Wieviel von solchen Dingern sind in jedem Premium-Auto eingebaut ?  ;-)
>http://blog.mercedes-benz-passion.com/2013/07/mit-...

OMG! Das ist SPÄTrömische Dekadenz!

Aber der Dipl-Gott meinte wohl eher im Zusammenhang mit ordentlich 
großer   Antriebsleistung.

von Axel L. (axel_5)


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Falk B. schrieb:

>
>>Wenn wir schon bei hinkenden Vergleichen sind: Irgendwann wird sie auch
>>überreif und ist dann im Vergleich zu neuen Sachen schlecht geworden.
>
> Sind unsere Auto heute sooo schlecht? Ich glaube auch DU musst mal ein
> hartes WINTERsemester jenseits des Urals einlegen, damit du wieder an
> Bodenhaftung gewinnst!
>
Sind sie. Die Abgaswerte sind katastrophal und sehen nur deswegen 
vergleichsweise gut aus, weil die Abgaswerte der Autos von letzem Jahr 
noch beschissener waren. Das ändert aber nichts daran, dass sie giftig 
sind, sie sind nur ein bischen weniger giftig als bei der letzten 
Generation von Zerknalltreiblingen.

>
> Weil eben eine bessere Technologie die alte abgelöst hat. Im Moment
> versucht das der E-Antrieb, schwächelt aber trotz diverser Fortschritte
> und Tricks immer noch beim Energieträger.
>
>>erreichen, dann ist da was faul. Ich glaube nicht mal, dass da der gute
>>Wille fehlt, es geht schlicht nichts mehr.
>
> Stimmt, Auto werden heute vor allem durch vollstopfen mit Schnick
> Schnack "weiterentwickelt". Denn was verkauft man den Leuten, wenn sie
> schon alles haben? Das Wort Übersättigung kommt mir in den Sinn . . .
>
> Ich glaube ein Großteil der Menscheit wäre sehr glücklich und vielleicht
> auch dankbar, wenn er unsere Autos fahren könnte . . .
Es ändert nichts daran, dass nichts mehr geht. In immer mehr Gegenden 
und vor allem den grossen Ballungszentren der Welt ist nicht die 
Höchstgeschwindigkeit das Mass der Dinge, sondern wie stark sie die Luft 
verpesten. Da interessiert es auch keine Sau, wie der Drehmomentverlauf 
des E-Autos bei 200 km/h ist, ausser in Deutschland fährt keiner so 
schnell.

Gruss
Axel

von Old P. (Gast)


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Axel L. schrieb:
>
> Es ändert nichts daran, dass nichts mehr geht. In immer mehr Gegenden
> und vor allem den grossen Ballungszentren der Welt ist nicht die
> Höchstgeschwindigkeit das Mass der Dinge, sondern wie stark sie die Luft
> verpesten.

Das stimmt ganz sicher. Andererseits ist überhaupt noch nicht klar, 
welche Folgen der notwendige Ausbau der E-Kraftwerke, der ins 
Gigantische gesteigerte Abbau seltener Erden, die ebenfalls gigantische 
Steigerung der Lithiumproduktion für die derzeit exixtierende 
Akkutechnologie und und und, in den Produktionsgebieten haben wird. 
Sowas interessiert hier im glücklichen Deutschland keinen vermeintlichen 
Ökofreak, hauptsache man fährt elektrisch.


> Da interessiert es auch keine Sau, wie der Drehmomentverlauf
> des E-Autos bei 200 km/h ist, ausser in Deutschland fährt keiner so
> schnell.

Nö, die, die es sich leisten können, die kommen nach Deutschland, nur um 
auf der Autobahn man zu rasen. Die, die es sich nicht leisten können, 
träumen davon.

Old-Papa

von (prx) A. K. (prx)


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Old P. schrieb:
> Sowas interessiert hier im glücklichen Deutschland keinen vermeintlichen
> Ökofreak, hauptsache man fährt elektrisch.

Die Ökofreaks von der Regierung Chinas interessiert es. Die haben alles 
davon. Den Abbau, den Ausbau und ziemlich viel Dreck. Und die Autos, 
zunehmend elektrisch.

: Bearbeitet durch User
von Old P. (Gast)


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A. K. schrieb:
>
> Die Ökofreaks von der Regierung Chinas interessiert es. Die haben alles
> davon. Den Abbau, den Ausbau und ziemlich viel Dreck. Und die Autos,
> zunehmend elektrisch.

Ja, es jnteressiert die Regierung aber auch nur für die großen 
Ballungsgebiete. In den Weiten des Landes und zunehmend im Ausland 
(Afrika) wird die Umwelt dafür umso mehr geschändet. Nicht nur, aber 
auch wegen E-Autos.
Ich will ja die Verbrenner nicht heilig sprechen, doch bis das 
Energiespeicherproblem nicht gelöst ist, wird der Verbrenner noch sehr 
lange das Maß der Transportdinge sein. Und ohne Verbrenner wäre es auf 
dem langen Weg der Industrialisierung überhaupt nicht gegangen.

Old-Papa

von U. B. (Gast)


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>> Sind unsere Auto heute sooo schlecht?

>  Sind sie. Die Abgaswerte sind katastrophal und sehen nur deswegen
>  vergleichsweise gut aus, weil die Abgaswerte der Autos von letzem Jahr
>  noch beschissener waren.

Quatsch.

Eine bekannte Physikerin aus der ehemaligen Ostzone bekundet, so wahr 
ihr der Liebe Gott helfe, Diesel-Blechkisten seien "umwelfreundlich".
Im Gegensatz zu Kernkraftwerken gilt ein einmal (gegen gute Bezahlung?) 
gefundenes Qualitätsurteil für Deutschlands Liebstes Kind VIEL länger.

Wenn solch eine Koryphäe keine Ahnung hat, wer dann?   ...   SCNR

https://www.merkur.de/politik/merkel-bricht-eine-lanze-fuer-diesel-auto-zr-8003682.html

von Thomas E. (thomase)


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Old P. schrieb:
> Und ohne Verbrenner wäre es auf
> dem langen Weg der Industrialisierung überhaupt nicht gegangen.

Das klingt so alternativlos.

Man stelle sich aber mal vor, wie es verlaufen wäre, wenn man den 
Verbrennungsmotor gar nicht erfunden hätte. Zwingend notwendig war das 
nicht, denn den Elektromotor gab es da schon. Wo stünden wir heute?

von Falk B. (falk)


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@Thomas Eckmann (Firma: Thomas Eckmann Informationst.) (thomase)

>> Und ohne Verbrenner wäre es auf
>> dem langen Weg der Industrialisierung überhaupt nicht gegangen.

>Das klingt so alternativlos.

Man hat sich damals für die Alternative Verbrennungsmotor entschieden. 
Warum wohl?

>Man stelle sich aber mal vor, wie es verlaufen wäre, wenn man den
>Verbrennungsmotor gar nicht erfunden hätte. Zwingend notwendig war das
>nicht,

Ist aber passiert. Denn der ist die logische Fortführung der 
Dampfmaschine.

> denn den Elektromotor gab es da schon. Wo stünden wir heute?

Schlechter als heute. Denn der Motor ALLEIN reicht nicht, man braucht 
einen kompakten, mobilen Energieträger. Und da ist Öl/Diesel/Benzin nun 
mal deutlich besser als Kohle oder Holz. Ganz zu schweigen von Akkus 
bzw. den Akkus vor 100 Jahren.

von Peter D. (peda)


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Thomas E. schrieb:
> Zwingend notwendig war das
> nicht, denn den Elektromotor gab es da schon. Wo stünden wir heute?

Ich stelle mir grad vor, wie jede Nacht die Verlängerungsstrippen aus 
den Fenstern hängen zu den auf der Straße parkenden E-Autos. Und im 
Keller hält jede Nacht einer Wache, um die überlasteten Sicherungen 
wieder reinzudrücken.
Oder im Kofferraum tuckert ein Notstromaggregat vor sich hin zum 
Aufladen.

Das Ladeproblem ist weit entfernt davon, gelöst zu werden. Tanken geht 
viel schneller und problemloser.

von Thomas E. (thomase)


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Falk B. schrieb:
> Man hat sich damals für die Alternative Verbrennungsmotor entschieden.
> Warum wohl?

Weil das Militär das so wollte.

Falk B. schrieb:
> Ist aber passiert. Denn der ist die logische Fortführung der
> Dampfmaschine.

Das ist die Dampfturbine.

Falk B. schrieb:
> Ganz zu schweigen von Akkus
> bzw. den Akkus vor 100 Jahren.

Die man heute auch noch verbauen würde. In der S-Klasse sitzt ja auch 
noch der Motor von Carl Benz.

Peter D. schrieb:
> Ich stelle mir grad vor, wie jede Nacht die Verlängerungsstrippen aus
> den Fenstern hängen zu den auf der Straße parkenden E-Autos.

Kaufst du dein Benzin auch noch in der Apotheke?

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas E. schrieb:
> Wo stünden wir heute?

Es gäbe eine ganze Riege von Begeisterten,
die endlich als alternativen Antrieb für Autos
den Verbrennungsmotor bejubeln würden,
und staatlich Förderungen zu seinem Einsatz
und dem Ausbau des Tankstellennetzes fordern würden.
ist er doch so viel besser geeignet als ein Elektromotor,
leicht, kein Akku, günstigen Sprit und zudem Reichweiten
quer durch Deutschland und nicht mehr stundenlanges Warten
auf Aufladen des Akkus an Tankstellen, die bisher gigantische
Parkplätze mit entsprechendem Flächenverschleiss gewesen wären.
Die angeschlossenen Spielkasinos an jeder Autobahntankstelle
würden aber das Ende ihres Geschäftsmodells bejammern.

Ausserdem könnte man endlich mal fliegen, was bisher mit
den schweren Elektromotoren und deren Akkus immer scheiterte,
mal ausgehend von der Tatsache daß Strahltriebwerke auch
noch nicht erfunden wären.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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Thomas E. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Ist aber passiert. Denn der ist die logische Fortführung der
>> Dampfmaschine.
>
> Das ist die Dampfturbine.

Turbinen sind ein völlig anderes Konzept, als Kolbenmaschinen - das ist 
keine logische Fortführung der Dampfmaschine.

von Thomas E. (thomase)


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Michael B. schrieb:
> Es gäbe eine ganze Riege von Begeisterten,
> die endlich als alternativen Antrieb für Autos
> den Verbrennungsmotor bejubeln würden

Und endlich gäbe es Honda Civic mit Potenzröhren groß wie Ofenrohre.

Und Birkenstocklatschen als Serienzubehör für den Volvo 244, der dann 
auch endlich gebaut wird.

: Bearbeitet durch User
von John D. (drake)


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Michael B. schrieb:
> Thomas E. schrieb:
>> Wo stünden wir heute?
>
> Es gäbe eine ganze Riege von Begeisterten,
> die endlich als alternativen Antrieb für Autos
> den Verbrennungsmotor bejubeln würden,
> und staatlich Förderungen zu seinem Einsatz
> und dem Ausbau des Tankstellennetzes fordern würden.

Möglich. Die meisten würden aber sagen, dass es ein unvorstellbarer 
Aufwand wäre, überall neue Stellen für die Abgabe von Treibstoff zu 
errichten - ganz abgesehen von den unwägbaren Risiken, große Mengen 
brennbarer Flüssigkeiten zu lagern und diese kreuz und quer durch das 
Land zu transportieren. Außerdem würde man argumentieren, dass 
augenblicklich ja nichteinmal genügend Benzin o.ä. produziert würde, um 
alle E-Autos gleichzeitig auf Verbrennungsbetrieb umzustellen.
Da es vermutlich keinen Terrorismus in jetziger Form gäbe, fiele 
wenigstens das Argument weg, dass es bei dem propagierten 
"Tankstellen"-System ja durchaus passieren könnte, dass mehrere Liter 
Benzin in unkontrollierten Besitz geraten könnten...

von (prx) A. K. (prx)


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Ein paar Szenen à la Hollywood, wo Unfallwagen praktisch immer 
spektakulär in Flammen aufgehen, und die Idee wäre wieder gestorben. 
Solche Risiken liesse sich heute kaum jemand aufs Auge drücken.

: Bearbeitet durch User
von Thomas E. (thomase)


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Michael B. schrieb:
> ist er doch so viel besser geeignet als ein Elektromotor,
> leicht, kein Akku, günstigen Sprit und zudem Reichweiten
> quer durch Deutschland und nicht mehr stundenlanges Warten
> auf Aufladen des Akkus an Tankstellen, die bisher gigantische
> Parkplätze mit entsprechendem Flächenverschleiss gewesen wären.
> Die angeschlossenen Spielkasinos an jeder Autobahntankstelle
> würden aber das Ende ihres Geschäftsmodells bejammern.

Ich glaube nicht, daß 150 Jahre Entwicklungszeit an der 
E-Antriebstechnik spurlos vorüber gegangen wären. Was du schilderst, das 
wäre die "gute alte Zeit".

von Axel L. (axel_5)


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Michael B. schrieb:
> Thomas E. schrieb:
>> Wo stünden wir heute?
>
> quer durch Deutschland und nicht mehr stundenlanges Warten
> auf Aufladen des Akkus an Tankstellen, die bisher gigantische
> Parkplätze mit entsprechendem Flächenverschleiss gewesen wären.

Ich würde eher vermuten, dass man es als unzumutbar betrachten würde, 
das Auto nicht mehr laden zu können, wo man sowieso gerade parkt und 
extra zu noch zu schaffenden Einrichtungen fahren muss, wo man dann in 
einer ekligen, dreckigen und stinkenden Prozedur Treibstoff auffüllen 
müsste statt einfach nachts kontaktlos aufzuladen.

Gruss
Axel

von U. B. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Turbinen sind ein völlig anderes Konzept, als Kolbenmaschinen - das ist
> keine logische Fortführung der Dampfmaschine.

Und zu was gehört dann die Drehkolbenmaschine?    ;-)
https://www.hk-auto.de/grafik/Emblem/Wankelmotor.jpg

von (prx) A. K. (prx)


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U. B. schrieb:
> Und zu was gehört dann die Drehkolbenmaschine?    ;-)

Dem mechanischen Prinzip nach ist doch völlig schnurz, ob der Drehkolben 
von Verbrennungsgasen oder von Dampf angetrieben wird.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@Thomas Eckmann (Firma: Thomas Eckmann Informationst.) (thomase)

>> Man hat sich damals für die Alternative Verbrennungsmotor entschieden.
>> Warum wohl?

>Weil das Militär das so wollte.

Das ist zu einfach. Der zivile Sektor hätte ja die Wahl gehabt. Warum 
hast er sich für den Verbrenner entschieden? Die damals alles andere als 
Euro6 Norm erfüllten?

>> Ist aber passiert. Denn der ist die logische Fortführung der
>> Dampfmaschine.

>Das ist die Dampfturbine.

Wieviele Mobile Dampfturbinen gibt es? Schiffe mal ausgenommen?

>> Ganz zu schweigen von Akkus
>> bzw. den Akkus vor 100 Jahren.

>Die man heute auch noch verbauen würde. In der S-Klasse sitzt ja auch
>noch der Motor von Carl Benz.

Naja, im Prinzip schon, praktisch ist er schon "etwas" ausgereifter. So 
wie wir im Prinzip noch auf Tontafeln schreiben . . .

von Thomas E. (thomase)


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Axel L. schrieb:
> statt einfach nachts kontaktlos aufzuladen.

Warum nachts? Warum aufladen? Wenn man Ladestrom induzieren kann, kann 
man auch Fahrstrom induzieren. Irgendwann. Und dieses Irgendwann wäre 
nach 100 Jahren Entwicklung bestimmt erreicht gewesen. Also vor 50 
Jahren. Sozusagen Schnee von gestern.

von Thomas E. (thomase)


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Falk B. schrieb:
> Der zivile Sektor hätte ja die Wahl gehabt.

LOL.

Die Motorisierung ging doch, außer in den USA, erst nach dem 2.Weltkrieg 
richtig los. Da war der Drops doch längst gelutscht. Bis dahin war das 
Auto doch nur ein Spielzeug für reiche Leute.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Falk B. schrieb:
> Wieviele Mobile Dampfturbinen gibt es? Schiffe mal ausgenommen?

Nicht viele, aber Chrysler hat mal ein Auto mit Gasturbine gebaut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chrysler_Turbine_Car
Fuhr mit so gut wie allem, was flüssig war und brennen konnte. Auch mit 
Tequila...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Es wurde glücklicherweise nie Realität, aber man kam ernsthaft auch auf 
die Idee, Autos mit Kernkraft zu anzutreiben:
https://en.wikipedia.org/wiki/Ford_Nucleon

Bei Flugzeugen hat man es indes tatsächlich probiert:
https://en.wikipedia.org/wiki/Nuclear-powered_aircraft

: Bearbeitet durch User
von S. R. (svenska)


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A. K. schrieb:
> Bei Flugzeugen hat man es indes tatsächlich probiert:
> https://en.wikipedia.org/wiki/Nuclear-powered_aircraft

Ja, wobei im kalten Krieg auch darüber nachgedacht wurde, Flugzeuge mit 
offenen Reaktoren auszustatten, um Europa vollständig zur verbrannten 
Erde machen zu können.

Die Gesellschaften heutzutage akzeptieren keine Risiken mehr, es lebe 
der Safe Space. Die Freiheit, dumme Entscheidungen treffen zu dürfen, 
wird zunehmend nicht mehr als Freiheit angesehen; Benjamin Franklin 
hatte dazu mal ein passendes Zitat.

von U. B. (Gast)


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> Wieviele Mobile Dampfturbinen gibt es? Schiffe mal ausgenommen?

Es gab auch ein paar Lokomotiven, ca. 27:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dampfturbinenlokomotive

von Falk B. (falk)


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@Thomas Eckmann (Firma: Thomas Eckmann Informationst.) (thomase)

>> Der zivile Sektor hätte ja die Wahl gehabt.

>LOL.

Selber LOL!

>Die Motorisierung ging doch, außer in den USA, erst nach dem 2.Weltkrieg
>richtig los. Da war der Drops doch längst gelutscht. Bis dahin war das
>Auto doch nur ein Spielzeug für reiche Leute.

Jaja, was wäre die Welt ohne Verschwörungstheorien?

von Thomas E. (thomase)


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Falk B. schrieb:
> Jaja, was wäre die Welt ohne Verschwörungstheorien?

Wo siehst du denn da eine Verschwörung? Nur weil du dir nicht vorstelen 
kannst, daß etwas sich auch ganz anders hätte entwickeln können, wenn 
man die Weichen zum richtigen Zeitpunkt anders gestellt hätte?

Von mir aus.

von Uhu U. (uhu)


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Thomas E. schrieb:
> Nur weil du dir nicht vorstelen
> kannst, daß etwas sich auch ganz anders hätte entwickeln können, wenn
> man die Weichen zum richtigen Zeitpunkt anders gestellt hätte?

Na ja, dass die Entwicklung in Richtung Verbrennungsmotor ging, war kein 
Zufall und auch kein böser Wille irgend welcher finsteren Mächte.

Grund war ganz einfach, dass man keine Aussichten hatte, mit den 
damaligen Möglichkeiten der Elektrotechnik und der Chemie die Akku- und 
die elektrische Antriebstechnik so weit voran zu treiben, dass der 
elektrische Antrieb mit der Energiespeicherung in Kohlenwasseerstoffen 
und der recht simplen Motortechnik konkurrieren konnte.

von Thomas E. (thomase)


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Uhu U. schrieb:
> Na ja, dass die Entwicklung in Richtung Verbrennungsmotor ging, war kein
> Zufall und auch kein böser Wille irgend welcher finsteren Mächte.

Hat das irgendwer behauptet? Ich jedenfals nicht.

von Falk B. (falk)


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@Thomas Eckmann (Firma: Thomas Eckmann Informationst.) (thomase)

>> Jaja, was wäre die Welt ohne Verschwörungstheorien?

>Wo siehst du denn da eine Verschwörung? Nur weil du dir nicht vorstelen
>kannst, daß etwas sich auch ganz anders hätte entwickeln können, wenn
>man die Weichen zum richtigen Zeitpunkt anders gestellt hätte?

Wunschdenken trifft es bei dir eher.

Genauso könnte man jammern, warum denn das billige, miese VHS gegen 
Betamax und Video2000 gewonnen hat. Oder BlueRay gegen HD-DVD oder, 
oder, oder.
Eben weil sich in der Realität NICHT naiverweise immer das technisch 
Beste und moralisch Edelste durchsetzt sondern das 
DURCHSETZUNGSSTÄRKSTE! Egal mit welchen Mitteln und Tricks. Siehe 
Politik 8-0

von Thomas E. (thomase)


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Falk B. schrieb:
> Wunschdenken trifft es bei dir eher.

Meine Fresse, setz mal deine bewusstseinsverändernden Drogen ab. Ich 
habe lediglich eine hypothetische Frage gestellt.

Und jetzt kommt der Typ hier mit Betamax...

von Falk B. (falk)


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@ Thomas Eckmann (Firma: Thomas Eckmann Informationst.) (thomase)

>Meine Fresse, setz mal deine bewusstseinsverändernden Drogen ab. Ich
>habe lediglich eine hypothetische Frage gestellt.

Nein, das hast du nicht. Du hast immer wieder Antworten in die Richtung 
gegeben, daß nur die bösen Mächte wie z.B. Militär den Verbrennungsmotor 
gegen den E-Motor bevorzugt hätten.

von Thomas E. (thomase)


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Falk B. schrieb:
> Nein, das hast du nicht.

Aber sicher habe ich das.

Falk B. schrieb:
> daß nur die bösen Mächte wie z.B. Militär den Verbrennungsmotor
> gegen den E-Motor bevorzugt hätten.

Das Militär hat tatsächlich die leichten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor 
bevorzugt. Nur warum das böse Mächte sein sollen, mußt du nicht mit mir, 
sondern mit deinen Esoterikern auf deinem nächsten Okkultismustreffen 
klären.

von Timm T. (Gast)


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Old P. schrieb:
> die ebenfalls gigantische
> Steigerung der Lithiumproduktion für die derzeit exixtierende
> Akkutechnologie

Aktuell werden - ohne USA - jährlich 32.000t Lithium gefördert. Das 
geschätzte Vorkommen sind 40Mio t. Reicht also noch 1000 Jahre, 
Recycling nicht eingerechnet.

Momentan gehen 1/3 der Lithiumförderung in die Akkutechnologie, wobei 
auch sämtliche Handy, Akkuschrauber, Rasenmäherroboter-Akkus drin sind. 
1/3 geht in die Glas- und Keramikherstellung. Der Rest in Schmierstoffe, 
Legierungen und so Kram.

Kannst Du alles bei Wikipedia nachlesen, falls Du mal Fakten sehen 
willst.

Old P. schrieb:
> Sowas interessiert hier im glücklichen Deutschland keinen vermeintlichen
> Ökofreak, hauptsache man fährt elektrisch.

Heuchler. Als Shell in Nigeria Militärregime unterstützt hat und 
Kritiker umbringen liess, die Umwelt durch kaputte Ölleitungen verseucht 
hat, oder wenn irgendwo vor Alaska oder Spanien die Öltanker die Küste 
verseuchen, oder wenn Regierungen gestürzt, Menschen in den Krieg 
getrieben werden, um an das Öl ranzukommen, hat euch das die letzten 30, 
40, 50 Jahre auch nicht interessiert. Und plötzlich macht ihr euch um 
den Lithiumabbau und die seltenen Erden Sorgen? Das nimmt euch doch 
keiner ab. Bäh!

von Falk B. (falk)


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@ Timm Thaler (timm-thaler)

>> die ebenfalls gigantische
>> Steigerung der Lithiumproduktion für die derzeit exixtierende
>> Akkutechnologie

>Aktuell werden - ohne USA - jährlich 32.000t Lithium gefördert. Das
>geschätzte Vorkommen sind 40Mio t. Reicht also noch 1000 Jahre,
>Recycling nicht eingerechnet.

Das mit den 1000 Jahren war schon mehr als einmal eine (deutsche) 
Fehleinschätzung ;-)

>Momentan gehen 1/3 der Lithiumförderung in die Akkutechnologie, wobei
>auch sämtliche Handy, Akkuschrauber, Rasenmäherroboter-Akkus drin sind.
>1/3 geht in die Glas- und Keramikherstellung. Der Rest in Schmierstoffe,
>Legierungen und so Kram.

Und Medikamente, wie sowas hier . . .

http://www.onmeda.de/Wirkstoffe/Lithium.html

von Old P. (Gast)


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Timm T. schrieb:
>
> Aktuell werden - ohne USA - jährlich 32.000t Lithium gefördert. Das
> geschätzte Vorkommen sind 40Mio t. Reicht also noch 1000 Jahre,
> Recycling nicht eingerechnet.

Sagt welche Statistik?

> Momentan gehen 1/3 der Lithiumförderung in die Akkutechnologie, wobei
> auch sämtliche Handy, Akkuschrauber, Rasenmäherroboter-Akkus drin sind.
> 1/3 geht in die Glas- und Keramikherstellung. Der Rest in Schmierstoffe,
> Legierungen und so Kram.

Na wie schön...

> Kannst Du alles bei Wikipedia nachlesen, falls Du mal Fakten sehen
> willst.

Wikipedia und Fakten sind nicht das gleiche.

> Heuchler. Als Shell in Nigeria Militärregime unterstützt hat und
> Kritiker umbringen liess, die Umwelt durch kaputte Ölleitungen verseucht
> hat, oder wenn irgendwo vor Alaska oder Spanien die Öltanker die Küste
> verseuchen, oder wenn Regierungen gestürzt, Menschen in den Krieg
> getrieben werden, um an das Öl ranzukommen, hat euch das die letzten 30,
> 40, 50 Jahre auch nicht interessiert. Und plötzlich macht ihr euch um
> den Lithiumabbau und die seltenen Erden Sorgen? Das nimmt euch doch
> keiner ab. Bäh!

Doch! Und es interessiert und berührt mich noch immer! Woher nimmst Du 
die Frechheit mir sowas zu unterstellen? Ich habe beruflich gegen 
Ungerechtigkeit und Unterdrückung gearbeitet, was hast Du dazu 
vorzuweisen?
Wenn wegen Öl die Welt zerstört wird ist das Bäh, wegen seltener Erden, 
Lithium, Gold, Diamanten.... ist das dann weniger schlimm? Heuchler!

Old-Papa

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Wir haben das in Echt gemacht. Einen Daihatsu Hijet auf Elektroantrieb 
umgebaut. Die Gleichstromreihenschlussmaschine hat nur eine Leistung von 
7kW und ein Drehmoment von 140Nm. Damit können wir an jedem Berg 
anfahren, zumal wir das Getriebe weiterhin verwenden.

von Gustav K. (hauwech)


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Ralf L. schrieb:
> Die Gleichstromreihenschlussmaschine hat nur eine Leistung von
> 7kW und ein Drehmoment von 140Nm. Damit können wir an jedem Berg
> anfahren, zumal wir das Getriebe weiterhin verwenden.

Na also, es lebe das Getriebe !

Aus reinem Interesse:
Wie schnell kommt man mit 7kW auf der Ebene voran?

von Ralf L. (ladesystemtech)


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In der Ebene und ohne Gegenwind schafft die Kiste sogar fast 50km/h. Die 
Lithiumbatterie hat einen Energiegehalt von 8kWh und man kommt damit 
40km weit. Das Nachladen dauert 3 Stunden (3kW Ladegerät an Bord). Zum 
Anfahren in der Ebene reicht der 3. Gang (es werden meistens nur der 3. 
und 4. Gang benötigt), weil die Gleichstrommaschine bei Drehzahl Null 
ein enormes Drehmoment erzeugt. Ohne Strombegrenzung bei 350 Ampere 
würde uns der Wellenzapfen abreißen. Dieser Motor hat die ideale 
Drehmomentkennlinie für Fahrzeuge aller Art.

von U. B. (Gast)


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> Dieser (Reihenschluss-) Motor hat die ideale
> Drehmomentkennlinie für Fahrzeuge aller Art.

Leider geht das Nutzbremsen nicht so bequem.

von Korax K. (korax)


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Peter D. schrieb:
> Ich stelle mir grad vor, wie jede Nacht die Verlängerungsstrippen aus
> den Fenstern hängen

Ralf L. schrieb:
> Wir haben das in Echt gemacht. Einen Daihatsu Hijet auf Elektroantrieb
> umgebaut.


Mir gefällt das Ladekabel aus dem Fenster. ;-)

von Old P. (Gast)


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Fra N. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Ich stelle mir grad vor, wie jede Nacht die Verlängerungsstrippen aus
>> den Fenstern hängen
>
> Ralf L. schrieb:
>> Wir haben das in Echt gemacht. Einen Daihatsu Hijet auf Elektroantrieb
>> umgebaut.
>
>
> Mir gefällt das Ladekabel aus dem Fenster. ;-)

das müsste aber seeeehr lange dort hängen. Bei gut 2-3000W einer 
Stino-Steckdose muss das Autochen sehr klein sein oder eben lange laden.

Dabei fällt mir ein:
Wie schützt man eigentlich das Ladekabel über Nacht gegen Vandalismus? 
Irgendwelche durchgeknallten Zeitgenossen sind ja immer unterwegs. Auf 
dem eigenen oder dem Firmengrundstück noch machbar, aber an öffentlichen 
Zapfsäulen?

Old-Papa

von Peter D. (peda)


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Wolfgang Endrich hat sich kürzlich auch zur ungelösten Ladeproblematik 
geäußert:

https://www.endrich.com/fm/2474/EndrichNews_M%C3%A4rz_2017_D_online.pdf

von Gu. F. (mitleser)


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Thomas E. schrieb:
> Warum nachts? Warum aufladen? Wenn man Ladestrom induzieren kann, kann
> man auch Fahrstrom induzieren.

und dann noch Schienen um den idealen Pfad für den Fahrstrom zu nicht zu 
verlassen und...
Ähhhhm kommt mir irgendwie bekannt vor.

von Timm T. (Gast)


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Old P. schrieb:
> das müsste aber seeeehr lange dort hängen. Bei gut 2-3000W einer
> Stino-Steckdose muss das Autochen sehr klein sein oder eben lange laden.

3 bis 4 Stunden. Steht doch da, der Akku hat 8kWh.

von Korax K. (korax)


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Old P. schrieb:
> das müsste aber seeeehr lange dort hängen.

Ich spielte eigentlich auf Ralfs Bild mit dem Daihatsu Hijet an..

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Georg A. schrieb:
> Wenn alle grossen Hersteller rumtricksen bis betrügen müssen, um mit
> noch wirtschaftlichem Aufwand einen (scheinbaren) Fortschritt zu
> erreichen, dann ist da was faul. Ich glaube nicht mal, dass da der gute
> Wille fehlt, es geht schlicht nichts mehr.

Der politische Wille ist da.
Und der hat ein ziemliches Gewicht!

von Korax K. (korax)


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● J-A V. schrieb:
> Der politische Wille ist da.

Nee, nur der Gabriel

● J-A V. schrieb:
> hat ein ziemliches Gewicht!

von Falk B. (falk)


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@Peter Dannegger (peda)

>Wolfgang Endrich hat sich kürzlich auch zur ungelösten Ladeproblematik
>geäußert:

>https://www.endrich.com/fm/2474/EndrichNews_M%C3%A...

Der gute Herr Endrich begeht den gleichen Fehler, den er anderen 
vorwirft. Er meint, die Lösung in der Schublade zu haben. Hat er aber 
nicht. Wenn er seine Erkenntnis,  " . . . ohne Profi sein zu wollen . . 
." mal wirklich konsequent umsetzen würde, würde er den Nuhr machen 
(einfach mal die F**** halten). Denn sowohl Wasserstoffspeicher als auch 
Brennstoffzellen haben diverse technische wie ökonomische Probleme.

von Old P. (Gast)


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Timm T. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> das müsste aber seeeehr lange dort hängen. Bei gut 2-3000W einer
>> Stino-Steckdose muss das Autochen sehr klein sein oder eben lange laden.
>
> 3 bis 4 Stunden. Steht doch da, der Akku hat 8kWh.

Ja, wenn der Akku ideal das aufnimmt, was er abgibt. Dem ist aber nicht 
so.
Und auch nur, wenn am Ende der langen Strippe 2-3000W ankommen. Dem ist 
aber auch nicht so. Aber ok, beim 8kWh-Modell gehts noch, doch wieviele 
kWh haben halbwegs taugliche Autos wirklich? Der Kollege mit seinem 
8kW-Daihatsu kommt bei max. 50kmh ja ooch nich wirklich weit.

Old-Papa

von Dipl.- G. (hipot)


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Ralf L. schrieb:
> In der Ebene und ohne Gegenwind schafft die Kiste sogar fast 50km/h. Die
> Lithiumbatterie hat einen Energiegehalt von 8kWh und man kommt damit
> 40km weit. Das Nachladen dauert 3 Stunden (3kW Ladegerät an Bord). Zum
> Anfahren in der Ebene reicht der 3. Gang (es werden meistens nur der 3.
> und 4. Gang benötigt), weil die Gleichstrommaschine bei Drehzahl Null
> ein enormes Drehmoment erzeugt. Ohne Strombegrenzung bei 350 Ampere
> würde uns der Wellenzapfen abreißen. Dieser Motor hat die ideale
> Drehmomentkennlinie für Fahrzeuge aller Art.

https://www.tu-chemnitz.de/uk/pressestelle/2001/05.21-14.12.html

http://www.qucosa.de/fileadmin/data/qucosa/documents/4604/data/tu56.html

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Old P. schrieb:
> Und auch nur, wenn am Ende der langen Strippe 2-3000W ankommen. Dem ist
> aber auch nicht so.

Ja, und vielleicht hat er auch nur Klingeldraht genommen. Und die 
Leitung ist nur auf 110V. Gleichstrom. Wie vorm Krieg.

Ist Dir das nicht zu blöd, ständig irgendwelche Gründe 
zusammenzuklauben, nur um Dein Ressentiment gegen Elektroautos hegen zu 
können? Ich frag ja nur...

von Old P. (Gast)


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Timm T. schrieb:
>
> Ja, und vielleicht hat er auch nur Klingeldraht genommen. Und die
> Leitung ist nur auf 110V. Gleichstrom. Wie vorm Krieg.

Deine Phantasie geht durch!

> Ist Dir das nicht zu blöd, ständig irgendwelche Gründe
> zusammenzuklauben, nur um Dein Ressentiment gegen Elektroautos hegen zu
> können? Ich frag ja nur...

Und nochmal: Phantasie...
Ich bin sogar ein Fan von Elektrofahrzeugen, bin gerade von einer gut 
30km-Tour mit dem E-Bike zurück. E-Bike ist ein Eigenbau, auch der Akku.
Ich habe nur Ressentiments gegen Leute, die E-Autos als das 
heilbringende im Universum preisen und Verbrenner als Teufelszeug abtun.
Solange das Energiespeicherproblem nicht wirklich massentauglich gelößt 
ist, wird das mit diesen E-Mobilen eben nichts. Von Massentauglichkeit 
sind wir noch weit entfernt, sonst hätte die breite Masse längst 
E-Mobile.

Old-Papa

von Uhu U. (uhu)


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Old P. schrieb:
> Ich bin sogar ein Fan von Elektrofahrzeugen, bin gerade von einer gut
> 30km-Tour mit dem E-Bike zurück.

Sportlich, sportlich...

Ich muss immer über die Oppas grinsen, die mit Helm und Rennradlerdress 
auf ihren Pedelecs hocken und meinen, sie könnten mir altem Mann jetzt 
einfach so davon fahren und dann saublöd gucken, wenn sie merken, dass 
das nix wird... Letzhin hat sich einer gerächt, indem er mich dadurch 
abschüttelte, dass er so langsam fuhr, dass es mir in seinem 
Windschatten zu langweilig wurde und ich ihn überholt und abgehängt habe 
- oder hatte er nur den Akku ausgelutscht?

Beitrag #4954069 wurde vom Autor gelöscht.
von Le X. (lex_91)


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Uhu U. schrieb:
> Ich muss immer über die Oppas grinsen, die mit Helm und Rennradlerdress
> auf ihren Pedelecs hocken und meinen, sie könnten mir altem Mann jetzt
> einfach so davon fahren und dann saublöd gucken, wenn sie merken, dass
> das nix wird..

Können halt nicht alle so krass drauf sein wie du...

von Uhu U. (uhu)


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Le X. schrieb:
> Können halt nicht alle so krass drauf sein wie du...

Bist du auch einer von den Oppas?

von Peter D. (peda)


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Falk B. schrieb:
> Denn sowohl Wasserstoffspeicher als auch
> Brennstoffzellen haben diverse technische wie ökonomische Probleme.

Die im Gegensatz zu Akkus aber lösbar sind bzw. wo es schon praktisch 
nutzbare Lösungen gibt.
Stofflich gebundene Energie läßt sich viel besser transportieren, 
speichern und tanken.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Hyundai-Brennstoffzellen-Auto-geht-in-Serie-3645984.html

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu U. schrieb:
> Ich muss immer über die Oppas grinsen, die mit Helm und Rennradlerdress
> auf ihren Pedelecs hocken und meinen, sie könnten mir altem Mann jetzt
> einfach so davon fahren und dann saublöd gucken, wenn sie merken, dass
> das nix wird... Letzhin hat sich einer gerächt, indem er mich dadurch
> abschüttelte, dass er so langsam fuhr, dass es mir in seinem
> Windschatten zu langweilig wurde und ich ihn überholt und abgehängt habe
> - oder hatte er nur den Akku ausgelutscht?

Wenn sie nicht modifiziert sind, ist ab 25km/h ja eh Schluss.
Auf gerader Strecke haben diese Räder gegen uns (Tandem) natürlich keine 
Chance. Selbst ein trainierter Rennradfahrer kommt nur weg, wenn wir uns 
keine Mühe geben. Am Berg überholen uns dann aber natürlich die 
Pedelecs.

Was ich persönlich furchtbar finde sind Rennräder oder Mountain-Bikes 
mit E-Antrieb. ich meine: das sind doch Sportgeräte.

Andererseits würden vermutlich viele Ältere nicht mehr fahren, weil es 
ihnen zu anstrengend ist. Wir sehen hobbybedingt ja viele Radfahrer. Und 
da hat die Anzahl der Älteren durch die neuen Antriebe schon deutlich 
zugenommen. Da sind solche Hilfen wirklich schön. Wichtig ist nur, dass 
sie damit auch umgehen können.

Mittlerweile gibt es an der Mosel auch in jeder kleinen 
Strausswirtschaft Ladestationen, es geht einem also nie der Saft aus.

Insofern: ich freu mich, dass dadurch viele das Radfahren wiederentdeckt 
haben.

Wir müssen halt schwitzen - wollen wir aber auch :-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Denn sowohl Wasserstoffspeicher als auch
>> Brennstoffzellen haben diverse technische wie ökonomische Probleme.
>
> Die im Gegensatz zu Akkus aber lösbar sind bzw. wo es schon praktisch
> nutzbare Lösungen gibt.
> Stofflich gebundene Energie läßt sich viel besser transportieren,
> speichern und tanken.

Jepp. Und man muss vor allem nur einen Teil der Energie mitschleppen. 
Den Rest holt man sich aus der Luft.

> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Hyundai-Brennstoffzellen-Auto-geht-in-Serie-3645984.html

Jetzt muss man das nur noch auf Methanol umstellen, dann hätte man 
wirklich einen alltagstauglichen Antrieb.

Ich bin mal gespannt, was sich zukünftig bei offenen Batteriesystemen 
tut.

von Le X. (lex_91)


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Uhu U. schrieb:
> Bist du auch einer von den Oppas?

Eher einer von der "Leben und leben lassen"-Fraktion.

Soll doch jeder machen was er meint.
Was meinst wieviele Läufer/Kraftsportler ich sehe die in voller 
Adidas-Montur und allerlei technischen Gimmicks auflaufen aber nicht vom 
Fleck kommen / nur lustlos mit den kleinsten Scheiben rumrudern?

Ja und, stört mich das?
Muss ich da hämisch den Dicken raushängen lassen?
Solangs um Hobby & Freizeit geht: jeder so wie er meint.

Chris D. schrieb:
> Andererseits würden vermutlich viele Ältere nicht mehr fahren, weil es
> ihnen zu anstrengend ist. Wir sehen hobbybedingt ja viele Radfahrer. Und
> da hat die Anzahl der Älteren durch die neuen Antriebe schon deutlich
> zugenommen. Da sind solche Hilfen wirklich schön. Wichtig ist nur, dass
> sie damit auch umgehen können.

Genau so siehts aus!

: Bearbeitet durch User
von U. B. (Gast)


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> Stofflich gebundene Energie läßt sich viel besser transportieren,
> speichern und tanken.

Stimmt:    E= 1/2mc²             SCNR

von Old P. (Gast)


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Chris D. schrieb:
>
> Was ich persönlich furchtbar finde sind Rennräder oder Mountain-Bikes
> mit E-Antrieb. ich meine: das sind doch Sportgeräte.

Das ist allerdings wahr. Ein Ruder-Achter hat auch keinen Motor.

> Andererseits würden vermutlich viele Ältere nicht mehr fahren, weil es
> ihnen zu anstrengend ist. Wir sehen hobbybedingt ja viele Radfahrer. Und
> da hat die Anzahl der Älteren durch die neuen Antriebe schon deutlich
> zugenommen. Da sind solche Hilfen wirklich schön. Wichtig ist nur, dass
> sie damit auch umgehen können.

Auch viele jüngere sind erst seit Pedelec wieder auf dem Rad.
Und es passt zum Threadtitel, am Berg ist es eine große Hilfe.
Bei Gegenwind auch.

> Mittlerweile gibt es an der Mosel auch in jeder kleinen
> Strausswirtschaft Ladestationen, es geht einem also nie der Saft aus.

Naja, hier haben wie doch wieder das Problem der langen Ladezeit. Mein 
36V/10Ah Akku braucht mit einem normalen Ladegerät schon Stunden. Ein 
30A-Lademonster wird man nicht mitnehmen wollen.

> Insofern: ich freu mich, dass dadurch viele das Radfahren wiederentdeckt
> haben.

So isset.

> Wir müssen halt schwitzen - wollen wir aber auch :-)

 Ich muss auch schwitzen, Akku nur am Berg bzw. bei Gegenwind...

Old-Papa

von Korax K. (korax)


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Na, auf der Geraden und Bergab muss du doch nicht

Old P. schrieb:
> auch schwitzen

von Timm T. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Was ich persönlich furchtbar finde sind Rennräder oder Mountain-Bikes
> mit E-Antrieb. ich meine: das sind doch Sportgeräte.

Googel mal nach Motor-Doping und Tour de France.

von S. R. (svenska)


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Old P. schrieb:
> Ein 30A-Lademonster wird man nicht mitnehmen wollen.

Aber wenn es schon in der Landschaft steht... ;-)

von Old P. (Gast)


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S. R. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Ein 30A-Lademonster wird man nicht mitnehmen wollen.
>
> Aber wenn es schon in der Landschaft steht... ;-)

Dann ok. Nur, bei den dutzenden verschiedenen Ladeanschlüssen werden die 
Kneipen wohl kaum für alles was vorrätig haben. Oder man hat immer ein 
paar Standardadapter in der Satteltasche.
Ich bin allerdings eher der Quer-Feld-Ein-Fahrer, da gibbet nix 
Stromtanke.
Mit gelegentlicher Motorunterstützung komm ich auf etwa 80km, das reicht 
derzeit gut.

Old-Papa

von Dipl.- G. (hipot)


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Timm T. schrieb:

> Googel mal nach Motor-Doping und Tour de France.

Kleiner Scherz am Rande:

Wer gewann die erste Tour de France?
Die 7. Panzerdivision.

von Uhu U. (uhu)


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Chris D. schrieb:
> Was ich persönlich furchtbar finde sind Rennräder oder Mountain-Bikes
> mit E-Antrieb. ich meine: das sind doch Sportgeräte.

Elektrodoping...

von Uhu U. (uhu)


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Old P. schrieb:
> Ich bin allerdings eher der Quer-Feld-Ein-Fahrer, da gibbet nix
> Stromtanke. Mit gelegentlicher Motorunterstützung komm ich auf
> etwa 80km, das reicht derzeit gut.

Ich mach das bei schönem Wetter bis zu 3 mal die Woche mit jeweils knapp 
110 km und ohne Motor...

von Old P. (Gast)


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Uhu U. schrieb:
>
> Ich mach das bei schönem Wetter bis zu 3 mal die Woche mit jeweils knapp
> 110 km und ohne Motor...

Und Chuck Norris macht das auf einem Kinderroller 2x am Tag! ;-)

Old-Papa

von Korax K. (korax)


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Uhu U. schrieb:
> 3 mal die Woche mit jeweils knapp 110 km und ohne Motor...

Wer sonst nix zu tun hat..
Und erzähl mir nicht, das wäre der Arbeitsweg.

von Timm T. (Gast)


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Fra N. schrieb:
> Wer sonst nix zu tun hat..

Klatsch Dich halt vor die Glotze, ist sinnvoller... und hält Strassen 
frei.

von Thomas E. (thomase)


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Wenn das so weiter geht, sind wir bald bei "Wer hat den längsten?".

von Old P. (Gast)


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Thomas E. schrieb:
> Wenn das so weiter geht, sind wir bald bei "Wer hat den längsten?".

Den längsten Akku, den längsten Berg?

Duck & weg

Old-Papa

von Thomas E. (thomase)


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Old P. schrieb:
> Den längsten Akku, den längsten Berg?

Arbeitsweg. Was dachtest du denn?

von Old P. (Gast)


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Thomas E. schrieb:
> Old P. schrieb:
>> Den längsten Akku, den längsten Berg?
>
> Arbeitsweg. Was dachtest du denn?

Achso...! Ist ja auch logisch ;-)

Old-Papa

von Korax K. (korax)


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Uhu U. schrieb:
> 3 mal die Woche mit jeweils knapp 110 km und ohne Motor...

Timm T. schrieb:
> Fra N. schrieb:
>> Wer sonst nix zu tun hat..
>> Und erzähl mir nicht, das wäre der Arbeitsweg.
> Klatsch Dich halt vor die Glotze, ist sinnvoller...

Also nach der Arbeit noch 110km Hobbystrampeln, da habe ich mit Haus&Hof 
keine Zeit für..

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Fra N. schrieb:
> Also nach der Arbeit noch 110km Hobbystrampeln, da habe ich mit Haus&Hof
> keine Zeit für..

So viel Zeit frisst das nicht. Wenn er mit 30km/h unterwegs ist, dann 
sind das knapp vier Stunden. Samstags hat man die Zeit, sonntags auch, 
bleibt nur ein Abend, aber jetzt, wo es länger hell ist, ist das auch 
kein Problem.

Wir fahren im Prinzip sogar jeden Abend, wenn das Wetter einigermaßen 
ist (bekennende Schönwetterfahrer :-) Dann fällt um fünf der Hammer und 
es geht bis sieben/acht Uhr auf's Tandem. Da kommen pro Abend auch 
schnell 60-70km zusammen, allerdings mit Pause und öfter mal Riesling 
;-)

Und das ganze mit Haus und Frau und als Unternehmer =:-O

Geht alles und geht eigentlich nur auf Kosten der Glotze :-)

von Thomas E. (thomase)


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Fra N. schrieb:
> Also nach der Arbeit noch 110km Hobbystrampeln, da habe ich mit Haus&Hof
> keine Zeit für..

Sind ja keine 110km, sondern nur knapp 110. Und du weißt ja sicher, wie 
das ist, wenn die Angler erzählen, wie groß der Fisch war.

Chris D. schrieb:
> Wenn er mit 30km/h unterwegs ist

Ist er nicht, sondern er fährt im Windschatten hinter Pedelecs her. Also 
höchstens 25km/h. Macht 4,5h, mindestens.

von Gustav K. (hauwech)


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Old P. schrieb:
> Wie schützt man eigentlich das Ladekabel über Nacht gegen Vandalismus?

Das habe ich mich auch schon oft gefragt. Die Tage haben paar schlecht 
gelaunte Jungs kaum ein auf der Straße geparktes Auto unbeschädigt 
gelassen. Die Außenspiegel scheinen offensichtlich sehr zu provozieren.

Vor kurzem einen BWM 3i an einer Ladesäule gesehen, dazwischen ein 
Spiralkabel, in der Mitte des Spiralkabels ein Kasten, der im Dreck lag. 
Kann man das Kabel nun an beiden Enden einfach so abziehen, oder wird 
das während des Ladevorgangs verriegelt?

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Das Ladekabel wird mit einem Durchmesser = 5mm Kunststoffstift in der 
Ladesäule verriegelt. Erst beim Beenden des Ladevorgangs wird der Typ 2 
Stecker mechanisch entriegelt, nicht jedoch wenn der Akku geladen ist, 
sonst könnte jeder das Kabel klauen. Der Fahrer muss zum Beenden im 
Fahrzeug aktiv einen Knopf drücken, oder er benutzt seine persönlichen 
Lade-App-Daten zum entriegeln.

von Raul K. (ramelio)


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Das hat doch mit Verbrennungsmotor-Verächter nichts zu tun. Selbst wenn 
du einen  Downsized Motor hernimmst würde ein E-Auto besser abschneiden. 
Das ist eben die nächste technologische Evolutionsstufe.

von Route_66 H. (route_66)


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Ralf L. schrieb:
> sonst könnte jeder das Kabel klauen.

Die Kupferdiebe haben für diesen Zweck praktische TÜV-geprüfte 
Kabelschneidgeräte mit !Achtung! Akkubetrieb.

http://katalog.klauke.com/de/elektro/produkte/press-und-schneidwerkzeuge-2/akkuhydraulische-press-schneid-und-universalwerkzeuge-2/akkuhydraulische-schneidwerkzeuge-2/

von Gustav K. (hauwech)


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Ralf L. schrieb:
> Das Ladekabel wird mit einem Durchmesser = 5mm Kunststoffstift in der
> Ladesäule verriegelt.

Wie verhält sich das an der Autoseite, ist der Stecker dort auch 
verriegelt?

Ich gehe mal davon aus, dass man nicht versehendlich losfahren kann, 
solange das Ladekabel eingesteckt ist - richtig?

Raul K. schrieb:
> Selbst wenn du einen  Downsized Motor hernimmst...

Was ist nun ein "Downsized Motor"?

Route 6. schrieb:
> Die Kupferdiebe haben für diesen Zweck praktische TÜV-geprüfte
> Kabelschneidgeräte mit !Achtung! Akkubetrieb.

Die E-Bikediebe haben mittlerweile eine Flex mit Akkubetrieb in der 
Hosentasche. Da ist jedes zusätzliche Schloss rausgeschmissenes Geld. 
Eine Überwachungskamera sieht da nur noch 3 Meter Funkenflug - und weg 
ist das Bike.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gustav K. schrieb:
> Ich gehe mal davon aus, dass man nicht versehendlich losfahren kann,
> solange das Ladekabel eingesteckt ist - richtig?

So isses. Diese Mimik haben alle E-Autos, bzw. Ladegeräte, selbst die 
alten aus den Anfängen.

Gustav K. schrieb:
> Was ist nun ein "Downsized Motor"?

E-Maschinen kann man im Gegensatz zu Verbrennern gnadenlos überlasten, 
wenns nicht dauernd ist. So kann z.B. eine 7KW Maschine, obwohls 
umgerechnet nur etwa 10-11 PS sind, einen Daihatsu Hijet beschleunigen, 
ohne das er zum Verkehrshindernis wird.

von Richard H. (richard_h27)


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Matthias S. schrieb:
> E-Maschinen kann man im Gegensatz zu Verbrennern gnadenlos überlasten,
> wenns nicht dauernd ist. So kann z.B. eine 7KW Maschine, obwohls
> umgerechnet nur etwa 10-11 PS sind, einen Daihatsu Hijet beschleunigen,
> ohne das er zum Verkehrshindernis wird.

Alles Quatsch. Ein E-Auto hat gar keinen Motor, sagt zumindest die 
Göring-Eckardt.

von Timm T. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> So isses. Diese Mimik haben alle E-Autos, bzw. Ladegeräte, selbst die
> alten aus den Anfängen.

Das hat immerhin den Vorteil, das sowas nicht passieren kann: 
https://youtu.be/gFQu36aO91k?t=139

von Michael O. (michael_o)


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Ein Ladekabel der 43kW Säule unter Spannung durchzuschneiden dürfte sich 
kaum lohnen. 5m - 6 Quadrat Drehstromkabel ist sicher deutlich billiger 
als ein Satz neue Schneidbacken von Klause.
Der Type 2 Mennekes Stecker wird in der Säule immer verriegelt. Im Auto 
ist heute auch Type 2 eingebaut ältere Auto haben Teilweise noch Type 1 
Der hat eine Verriegelung als Taste im Stecker die bei mir durch die 
Zentralverriegelung blockiert wird. Bei Aufgeschlossenem Auto 
unterbricht der Druck auf die Taste den Ladevorgang und der Stecker kann 
gezogen werden. Die Säule rückt dann (hoffentlich) das Kabel raus.

mfg
Michael

von Old P. (Gast)


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Hmmm,
wer hat eine 43kW-Säule zuhause oder am Straßenrand?

Old-papa

von Gustav K. (hauwech)


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Michael O. schrieb:
> Die Säule rückt dann (hoffentlich) das Kabel raus.

Interessant, bei einer Störung (Ladesäule entriegelt nicht) muss ich 
dann mein Ladekabel opfern. M.E. werden da eine Menge Probleme 
entstehen, an die man heute nicht mal im Traum denkt.

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Falls bei einer RWE-Ladesäule das Kabel nicht richtig entriegelt, 
besteht die Möglichkeit den RWE-Operator mit einer 0800er Nummer 
anzurufen (gilt Tag und Nacht) damit er die Ladesäule aus der Ferne 
(Datenleitung) freischalten kann. Dafür muss der Ladekunde mit seinem 
Handy an der Ladesäule stehen und dem Operator die Ladesäulennummer, die 
auf der Ladesäule aufgedruckt ist (siehe Bild) vorlesen z.B. BA-0213-2. 
Zusätzlich wird vom Operator noch die Vertragsnummer bzw. die 
Contract-Identifikationsnummer mit dem dazugehörigen Passwort abgefragt. 
Sonst könnte ein Spaziergänger einfach anrufen und zum Spaß den Stecker 
rausziehen.

von Old P. (Gast)


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Ralf L. schrieb:
> Falls bei einer RWE-Ladesäule das Kabel nicht richtig entriegelt,
> besteht die Möglichkeit den RWE-Operator mit einer 0800er Nummer
> anzurufen (gilt Tag und Nacht) damit er die Ladesäule aus der Ferne
> (Datenleitung) freischalten kann. Dafür muss der Ladekunde mit seinem
> Handy an der Ladesäule stehen und dem Operator die Ladesäulennummer, die
> auf der Ladesäule aufgedruckt ist (siehe Bild) vorlesen z.B. BA-0213-2.

Das ist doch wohl nicht ernst gemeint.
Der Aufkleber an der wohl noch neuen Ladesäule ist schon jetzt an einer 
Ecke abgepusselt. Es ist doch nur eine Frage der Zeit bis durch 
Vandalismus der Aufkleber ab oder anderweitig zerstört ist (Grafity).
Wenn überhaupt, gehört sowas direkt in die Gussform der ganzen Säule 
eingebracht. Das geht aber nur bei einheitlicher Nummer.....

> Zusätzlich wird vom Operator noch die Vertragsnummer bzw. die
> Contract-Identifikationsnummer mit dem dazugehörigen Passwort abgefragt.
> Sonst könnte ein Spaziergänger einfach anrufen und zum Spaß den Stecker
> rausziehen.

Um sein Handy zu laden? ;-)

Old-Papa

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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was wenn ein "Vorlader" den Stecker nicht wieder rein steckt?

von Jörg S. (joerg-s)


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Michael O. schrieb:
> Der Type 2 Mennekes Stecker wird in der Säule immer verriegelt. Im Auto
> ist heute auch Type 2 eingebaut ältere Auto haben Teilweise noch Type 1
Nicht nur ältere. Neuwagen aus asiatischen Landen (u.a. Nissan Leaf) 
haben z.T. auch heute noch Typ1 (Und CHAdeMO statt CCS).

von S. R. (svenska)


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Ralf L. schrieb:
> Falls bei einer RWE-Ladesäule das Kabel nicht richtig entriegelt,
> [...]damit er die Ladesäule aus der Ferne (Datenleitung)
> freischalten kann.

Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie die Autofahrer an der Tankstelle 
gefangen sind, weil gerade Stromausfall ist und die Entriegelung nicht 
funktioniert. Oder, eher relevant, weil das Internet gerade ausgefallen 
ist und jede Entriegelung von der Zentrale gemanaged werden muss. Wegen 
IoT und so.

von Old P. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
>
> E-Maschinen kann man im Gegensatz zu Verbrennern gnadenlos überlasten,
> wenns nicht dauernd ist.

Die Schrottcontainer dieser Welt sind voll mit "gnadenlos überlasteten 
E-Maschinen". Ein paar davon habe ich beigetragen: Betonmischer 
(blockiert), Rasenmährer (auf verstecktes Stück Eisenbahnschine 
gekommen), Oberfräse (zuviel Span genommen)....
All diese nur relativ "kurz" überlastet und AUS...

Old-Papa

von Ralf L. (ladesystemtech)


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Die 7kW E-Maschine aus dem Daihatsu ist von der Fa. Sauer Danfoss (jetzt 
Schabmüller), also richtige deutsche Wertarbeit aus dem Jahre 2002 
(Neupreis 2200 Euro). Sie schafft sogar 10kW für eine halbe Stunde, 
benötigt dann aber eine Pause um abzukühlen, bzw. langsam fahren. 
Zusätzlich ist noch ein Temperatursensor verbaut, der bei 75°C 
Motortemperatur über ein Siemens-Logomodul, eine Warnleuchte 
einschaltet. Ein weiterer Temperaturschalter (Bimatall) schaltet den 
Motor bei ca. 90°C ab.

von Vn N. (wefwef_s)


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Die Ladesäule bei einem Totalausfall (Kommunikation und Strom) in einen 
sicheren Zustand (entriegelt) überzuführen, ist nun wirklich nicht die 
große Hexerei...

Old P. schrieb:
> Die Schrottcontainer dieser Welt sind voll mit "gnadenlos überlasteten
> E-Maschinen".

Darin zeigt sich höchstens der Unterschied "unkontrollierte Überlast bei 
blockierender ASM" und "kontrollierte Überlast durch stromgeregeltem 
Betrieb mit 1,x*Inenn für eine bestimmte Zeit t".

: Bearbeitet durch User
von Timm T. (Gast)


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Old P. schrieb:
> All diese nur relativ "kurz" überlastet und AUS...

Bitte? Willst Du irgendwelchen Chinakram mit richtigen E-Motoren 
vergleichen?

S. R. schrieb:
> Ich stelle mir gerade bildlich vor, wie die Autofahrer an der Tankstelle
> gefangen sind, weil gerade Stromausfall ist

Wenn Stromausfall ist, kannst Du nicht tanken, und die Kasse geht auch 
nicht.

von Old P. (Gast)


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Timm T. schrieb:
>
> Bitte? Willst Du irgendwelchen Chinakram mit richtigen E-Motoren
> vergleichen?

Deine Glaskugel muss aus China sein. Sonst könnte sie nicht solchen 
Scheiß hervorbringen.
Betonmischer mit Motor "Made in Germany", Rasenmäher dito, Oberfräse 
Bosch.

Old-Papa

von Vn N. (wefwef_s)


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Dann bliebe nur noch Ahnungslosigkeit als Erklärung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Old P. schrieb:
> Rasenmährer (auf verstecktes Stück Eisenbahnschine
> gekommen)

Das ist mir mit meinem Chinamäher auch schon öfter passiert ( 
Mäherblockade - allerdings ohne Eisenbahnschiene) und er hats immer 
überlebt. Und übrigens auch der grössere Uniropa. Du hast also 
vermutlich nur Pech gehabt oder bist Fehlkonstruktionen aufgesessen.
Der 9kW Kewet jedenfalls, den wir in der Firma hatten, ging beim Tritt 
aufs Pedal deutlich schneller ab als ein gleichschweres Auto mit 12 PS 
Verbrenner. Durch die Bleibatterien wog die Kiste leider knapp 1 Tonne. 
Maschine war ein Trige DC mit 600A Curtis Controller. 
Höchstgeschwindigkeit etwa 90 km/h. Allerdings war die Kiste für ein 
E-Auto schweinelaut.

: Bearbeitet durch User
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