Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Entmagnetisierung eines Kerns


von Tobi F. (tobbi)


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Guten Tag,

ich möchte einen Ringkern der in der Sättigung war entmagnetisieren. An 
diesem wurden zwei Wicklungen mit verschiedenen Windungszahlen selbst 
gewickelt.

Jetzt habe ich zur Entmagnetisierung einfach einen Wechselstrom ca. 3 A 
mit vorgeschaltetem PTC in eine Wicklung eingespeist, damit dieser 
abklingt. Bedingt durch den PCT wird der Strom nie Null erreichen. Es 
fließt noch ein Reststrom von ca. 70 mA bis 170 mA effektiv.

Meine Frage ist jetzt wie gut ist dieser Kern Entmagnetisiert. Wie kann 
man das am einfachsten feststellen? Und ob dieses Verfahren für weitere 
Kerne genutzt werden kann.

Ist es möglich einfach mit einem RLC-Meter die Induktivität zu bestimmen 
und diese mit einem unmangnetisiertem Kern zu vergleichen?

Danke!
Tobbi

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja, kann man so messen. Der umgekehrte Weg wurde früher in Fernsehern 
verwendet.

Wenn du noch weiter runterregeln willst, nimm einfach deinen 
Wechselstrom und ein halbwegs belastbares Poti in Reihe.

Eigentlich kann man normale Ferritkerne nicht dauerhaft magnetisieren. 
Es gibt aber Spezialtypen. Bei einer Bauart für HF-Filter durfte man 
nicht zu nahe mit dem Lötkolben kommen, damit sie nicht dauerhaft 
schlechter werden.

Vielleicht verwechselt mit einem Eisenkern, aus nem Relais?

von Hp M. (nachtmix)


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Tobi F. schrieb:
> ich möchte einen Ringkern der in der Sättigung war entmagnetisieren.

Wenn er nicht bewickelt oder lackiert, oder sonstwie mit nicht 
hitzebeständigen Materialien versehen ist, kannst du ihn einfach ein 
paar Grad über die Curietemperatur erwärmen.
Deren Wert steht im Datenblatt des Ferrits und du kannst das Erreichen 
überwachen, weil das Material dort schlagartig "unmagnetisch" wird.

P.S.:
Die Curietemperaturen von weichmagnetischen Ferriten mit hohem µ liegen 
oft in der Gegend von vielleicht 150°C bis 250°C.
HF-Ferrite haben oft höhere Curietemperaturen und bei Blechen sind 
wesentlich höhere Werte möglich.
Bei Blechen oder Eisenpulverkernen besteht auch Oxidationsgefahr, und 
deshalb sollte man dieses Verfahren dort möglichst nicht anwenden.
Ferrite sind bereits Oxide und m.W. ist eine Erhitzung an der Luft 
unschädlich, natürlich mit Ausnahme der kunststoffgebundenen 
Materialien.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Der umgekehrte Weg wurde früher in Fernsehern verwendet.

Frühere TV-Entmagnetisierung: große Luftspule, dann langsam vom 
Farbbildschirm entfernt wurde und erst in WEITER Entfernung 
ausgeschaltet wurde (wenn alle Farbflecken verschwunden waren).

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ach ja Curie. Nette Idee.

@oszi40:
Ich meinte sowas in Richtung Transduktor.

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