Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Verschiedene Spannungen, Widerstände vergleichen


von Markus W. (schroeder90)


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Moin,

ich habe folgendes Problem:

Wie im Anhang dargestellt, habe ich einen Taster der 2 verschiedene 
Widerstandswerte am Ausgang "ausgibt" wenn er betätigt wird.

Da dieser Taster ein geschlossenes Bauteil ist, sind die Werte der 
Widerstände und der Anschluss an 0V nicht veränderbar.

Mit diesem Schalter möchte ich nun 2 Relais ansteuern.
Jeweils eins wenn 100 Ohm betätigt wird und jeweils eins wenn 820 Ohm 
betätigt wird. In der Mittelstellung soll kein Relais anziehen.

Mit einem Spannungsteiler habe ich es schon versucht jedoch komme ich 
damit nicht so recht weiter, da immer beide Relais Schalten bei jedem 
Tastvorgang.

Kann dies Problem mit einem diskreten aufbau gelöst werden oder ist ein 
µC erforderlich?

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Mit einem MC liesse sich das sehr einfach lösen, nötig ist es aber 
nicht.
Such mal nach Komparator bzw Fensterkomparator. Erfordert dann eben 
einiges an Bauteilen. Ich würde einen Tiny25 nehmen und ein paar Zeilen 
Code.

von Markus W. (schroeder90)


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Wie wäre das dann Schaltungstechnisch aufzubauen mit einem Tiny25?

Das ganze müsste dann 2 mal Aufgebaut werden, da es doppelt ausgeführt 
ist.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das kann der Tiny auch für 2 Eingänge und 4 Relais...
"Ausgang" an +5V, deine "0V" über einen Widerstand (sagen wir mal 470R) 
nach Masse, und den "0V"-Pin an einen A/D-Eingang.
Jetzt kannst du folgendes messen:
Taster nicht betätigt: 0V
Taster 1: ca. 4,1V
Taster 2: ca.  1,8V

von Markus W. (schroeder90)


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Würde das so funktionieren mit dem LM324?

Mit der Programmierung vom µC kenne ich mich nicht weiter aus von daher 
denke ich das eine Analoge Schaltung besser wäre.

: Bearbeitet durch User
von Manfred (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Wie im Anhang dargestellt, habe ich einen Taster der 2 verschiedene
> Widerstandswerte am Ausgang "ausgibt" wenn er betätigt wird.

Spannungsteiler, Berufsschule erstes Jahr. Wir legen 5V über 820Ohm an 
den Schalter:

Schalter offen gibt 5V am Knotenpunkt.
820 zu 820 = kommen 2,5V heraus.
820 zu 100Ohm = (5/920)*100 = 0,54V

Es gibt also drei Zustände: 5 / 2,5 / 0,54V

Nun brauchst Du zwei Komparatoren:
Kleiner 2,6V und kleiner 0,6V umschalten. Die jeweilige Referenz leitest 
Du per Spannungsteiler aus der gemeinsamen Versorgung ab, deren 
Abweichung kompensiert sich dann.

Und jetzt müssen beide Komparatoren noch logisch verknüft werden .. 
suche nach "Fensterdiskriminator".

von Wolfgang (Gast)


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Manfred schrieb:
> Es gibt also drei Zustände: 5 / 2,5 / 0,54V
>
> Nun brauchst Du zwei Komparatoren:
> Kleiner 2,6V und kleiner 0,6V umschalten

In der Berufsschule sollte man auch lernen, dass man die Schaltpunkte 
nicht so dicht an die Pegel der Zustände legt. Wenn man die 
Schaltschwellen schön in die Mitte legt, also bei etwa 3.8V und bei 
1.5V, hat man maximalen Störabstand.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Du bist ja ein toller Berufsschüler...Kann man so machen, muss man aber 
nicht.
Was machst du denn, wenn noch mehr Schalter/Taster dazukommen? Lehnt man 
das dann ab oder verschiebt man jedesmal die Pegel neu, um wieder "schön 
in der Mitte zu landen"? 200mV sind heutzutage mehr als genug, um auch 
mit billigen Bauteilen und dementsprechenden Toleranzen zuverlässig zu 
detektieren. Geht ja nicht um den Start von Atomraketen.

von Markus W. (schroeder90)


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Also ich hatte gestern eine Schaltung mit 2 (4) Komparatoren Simuliert.
Habe die Schaltung wie in meinem letzten Post aufgebaut, jedoch doppelt 
ausgeführt, also mit 4 Komparatoren.

An sich hat es funktioniert, jedoch mit dem 3. Zustand (5V)  im nicht 
geschaltetem Zustand des Schalters, war immer ein Ausgang eines 
Komparators "high", jedoch sollten im 3. Zustand alle ausgänge "low" 
sein.

Beim Betätigen des Schalters mit 820 Ohm Schalteten immer beide 
Komparatoren. (nur einer soll umschalten)

Beim betätigen des Schalters mit 100 Ohm habe ich es mit den Potis so 
eingestellt bekommen, das der andere Komparator gewechselt hat.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Markus W. schrieb:
> Mit der Programmierung vom µC kenne ich mich nicht weiter aus von daher
> denke ich das eine Analoge Schaltung besser wäre.
Du hast da einen  mentalen Kurzschluss: natürlich wäre eine Lösung mit 
uC besser, einfacher und flexibler. Auch wenn du dich nicht damit 
auskennst.

Da wäre im ersten Ansatz nur ein ATtiny9 nötig und höchstens zwanzig 
Zeilen Code...

von Markus W. (schroeder90)


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Also müsste  der Attiny9 an einem Eingang 3 versch. Spannungen auswerten 
und entprechend dazu 2 Ausgänge Schalten.

Wenn ich jetzt noch wüsste wie ich das Programmiertechnisch anstellen 
soll dann wäre das ja bestimmt kein Problem.

Ist dann eine Außenbeschaltung notwendig?

von Zeno (Gast)


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Markus W. schrieb:
> An sich hat es funktioniert, jedoch mit dem 3. Zustand (5V)  im nicht
> geschaltetem Zustand des Schalters, war immer ein Ausgang eines
> Komparators "high", jedoch sollten im 3. Zustand alle ausgänge "low"
> sein.

Du brauchst halt noch ein bissel Logik.

Manfred hatte Dir doch paar Post's weiter oben sogar mit Spannungen 
gezeigt wie es geht.

Manfred schrieb:
> Schalter offen gibt 5V am Knotenpunkt.
> 820 zu 820 = kommen 2,5V heraus.
> 820 zu 100Ohm = (5/920)*100 = 0,54V
>
> Es gibt also drei Zustände: 5 / 2,5 / 0,54V

Diese 3 Spannungen mußt Du auswerten. Und das geht mit einem 
Fensterkomperator dessen Fenster z.B. auf 1,5 ... 3,5V eingestellt wird. 
Damit kannst Du alle 3 Pegelwerte sicher erfassen.
Schaltung und Pegeldiagramm zum Fensterkomperator findest Du hier 
https://de.wikipedia.org/wiki/Fensterkomparator.

Wenn Du andere Pegel brauchst um Deine Relais wie gewünscht anzusteuern, 
wirst Du wohl noch etwas Logik in Form von ein paar NAND's bemühen 
müssen.


Ist doch nicht so schwer.


Zeno

von Werner H. (pic16)


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Zeno schrieb:
> in Form von ein paar NAND's

??

Zb mit dem LM3915 im Punktmodus. Damit kannst du 10 verschiedene 
Zustände detektieren, ganz ohne Programmierkenntnisse und bei Bedarf auf 
20 Zustände erweiterbar.

von Markus W. (schroeder90)


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Wenn mir dann noch jemand erklären könnte wie ich das mit dem LM3915 
realisieren kann?

Oder wie das mit einem µC zu realisieren ist?

von Werner H. (pic16)


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Markus W. schrieb:
> wie ich das mit dem LM3915 realisieren kann?

Du solltest dich mit Spannungsteilern und dem Datenblatt beschäftigen! 
Mit nur zwei Widerständen geht es sowieso nicht.

>mit einem µC zu realisieren

Da müsstest du erst mal programmieren können.

: Bearbeitet durch User
von Markus W. (schroeder90)


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Ahh jetzt hat es "klick" gemacht.

Mit dem 3915 habe ich schön öfter VU-Meter für Verstärker realisiert.

Ich werde mal ein paar Simulationen ausprobieren!

von Route_66 H. (route_66)


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Nimm das uralte Arbeitspferd 2 Stück 555er oder einen 556er.

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