Forum: Offtopic Pizzastahl - Erfahrungen/Selbstbau?


von Borislav B. (boris_b)


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Hallo liebe Pizzafreunde,
hat jemand Erfahrung mit einem solchen Pizzastahl (z.B. im Gasgrill)?

https://www.amazon.de/Gourmetrics-Pizzastahl-38x32-8mm-Griddle/dp/B013IUOVM6/ref=sr_1_2?s=kitchen&ie=UTF8&qid=1490265583&sr=1-2&keywords=Pizzastahl

Taugt das was?


Allerdings finde ich den Preis ganz schön happig. Könnte man da eine 
x-beliebige Stahlplatte aus dem Online-Handel nehmen? Worauf wäre zu 
achten?

von Dirk D. (dicky_d)


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Ich backe mein Pizza immer in Gusseisernen Pfannen und bin mit dem 
Ergebniss ziemlich zufrieden.
Das ist deutlich günstiger, die Pfanne nimmt kein extra platz in der 
Küche weg, die braucht man ja eh, und das einmehlen inkl. des übrigen 
Mehls an der Pizza hinterher entfällt :)

Evtl ist das eine Alternative?

von Thomas E. (thomase)


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Wir haben einen Pizzastein aus Mamor. Tolle Sache und war bei weitem 
nicht so teuer.

von Michael B. (laberkopp)


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Borislav B. schrieb:
> Taugt das was?

Nein, natürlicht nicht, jemals von Stahlplattenpizza als 
Qualitätsmerkmal gehört ?

Der Pizzabäcker bäckt auf Blaublech.

Tiefkühlpizza kann man auch auf einem Pizzastein aufwärmen, für richtige 
Pizza taugen die eher nichts weil verbrannte Reste nicht abschabbar 
sind.

Ein Gasgrill als Pizzaofen ist sicherlich schwer zu kontrollieren.


Borislav B. schrieb:
> Worauf wäre zu achten?

Dicke Blechplatten in der Hitze wölben sich, vor allem schlecht 
wärmeleitender Edelstahl, teilweise springen sie um wie ein Knackfrosch.

von Holger L. (max5v)


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Ich habe einen Pizzastein aus Schamott mal beim Discounter für nen 10ner 
erstanden. Kann ich nur empfehlen, gerade Sachen wie Flammkuchen und 
Brot werden dadurch deutlich besser.
Der brauch allerdings eine Vorwärmzeit von 20-30 Minuten. Wenn man sich 
sowas zulegt muß man beachten das er möglichst dick ist. Abgewaschen 
werden darf er auch nicht, was aber nicht unbedingt von Nachteil ist ;)

von Maik .. (basteling)


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Hat einer eine Idee- um was für eine "Spezialstahlsorte" es sich 
handelt?

Es scheint ja gemäß Herstellerseite kein rostfreier Stahl zu sein, 
sondern mit einem Pflanzenöl als Korrosiosnsnchutz vorbehandeltes.
Wäre da Leinöl eine Idee?
Spricht etwas gegen die Nutzung von Edelstahl?
Hätte stinknormaler ST37 oder ST52 igrndweleche Nachteile?

Soo - nach dem Mittagessen werde ich mein Flachmaterialregal 
durchsuchen.
Da ist bestimmt was passendes dabei.

bald gibt es Pizza.

von Borislav B. (boris_b)


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Maik .. schrieb:
> Spricht etwas gegen die Nutzung von Edelstahl?

Ich vermute mal die schlechte Wärme-Leitfähigkeit.

Michael B. schrieb:
> Borislav B. schrieb:
>> Taugt das was?
>
> Nein, natürlicht nicht, jemals von Stahlplattenpizza als
> Qualitätsmerkmal gehört ?

Das muss ja nix heißen ;-)
Dass Pizzasteine einen guten Job machen ist ja hinlänglich bekannt. Wenn 
dieser Stahl nun noch günstigere physikalische Eigenschaften besitzt, 
warum sollte dann nicht auch das Ergebnis besser sein können?

von Holger L. (max5v)


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Stahl nimmt keine Feuchtigkeit auf, Naturstein hingegen schon. Ist die 
Frage ob man damit einen anständigen Boden hinbekommt oder es nicht doch 
eine Amerikanische Pizza wird.

von Route_66 H. (route_66)


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Maik .. schrieb:
> mit einem Pflanzenöl als Korrosiosnsnchutz vorbehandeltes.
> Wäre da Leinöl eine Idee?

Leinöl hat einen starken Eigenaroma und ist überhaupt nicht 
hitzebeständig.
Es entstehen sehr schnell giftige Transfettsäuren.

Nur kalt oder lauwarm verwenden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Holger L. schrieb:
> Stahl nimmt keine Feuchtigkeit auf, Naturstein hingegen schon.

Wenn der Naturstein eine halbe Stunde lang vorgeheizt wird, ist 
Feuchtigkeit nichts, worüber man nachdenken müsste.

von Dirk D. (dicky_d)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wenn der Naturstein eine halbe Stunde lang vorgeheizt wird, ist
> Feuchtigkeit nichts, worüber man nachdenken müsste.

Doch, grade dann.
Beim Pizzastein geht es im den knusprigen Boden.
Da hilft der Pizzastein in dem er die Feuchtigkeit aufnimmt die die 
Pizza so mitbringt.
Das macht Metall nicht, da kommt weicher, teigiger Boden bei rum.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Holger L. schrieb:
> Stahl nimmt keine Feuchtigkeit auf, Naturstein hingegen schon.

Ein alter Granit (Grauer Bohus, Blauer Rönne) hat einen Sd Wert jenseits 
von Gut und Böse. Die kannst du aber nicht so dünn schneiden und von 
unten anheizen. Das gibt zu viel Thermospannung. So ein italienischer 
Junggranit wie ein Bianco Sardo ist da poröser, verzeihender. Aber halt 
auch nicht robust, solide und erfahren - eben wie alle Jungspunde.

Marmor ist doof, weil es ein Kalkstein ist und weil da zu viel saures 
raufkommt, z.B. Tomaten (pH Wert 4,1).

Für die Pizza sollte man Kunststeine wie Schamotte oder einfach eine 
unglasierte Tonplatte nehmen. Die sind schön porös und billig und der 
Dampf kann nach unten in den Stein ziehen. Damit es eben keine "american 
Deep-Pan Pizza" wird.

Mit den Jahren sabbern die Teere der verbrannten Fette die Poren zu. 
Dann muss man entweder schleifen oder austauschen.

Sedimentgesteine (= Naturstein) wie Sandstein oder Schiefer statt 
Keramik geht auch, ist aber teurer und geht leichter kaputt.


Für die Küche kann man sich eine Gusseisenplatte besorgen. Die ist mit 
der üblichen Keramikschicht des Gusseisens überzogen und wird fettig 
gehalten.
zum Simmern und zum Braten
Backen kann man darauf nicht - Backen hat was mit heisser Luft zu tun - 
und genau das kann ein Grill nicht - der Grill nutzt Wärmestrahlung. 
Warum sich

In der Bronzezeit hat man den Ofen erfunden und kam von der reinen 
Grillkost ab. Warum Menschen 2-3000 Jahre später wieder anfangen einen 
Grill zum Ofen behelfsmässig umzubauen ist mir unverständlich.

von Michael B. (laberkopp)


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Sebastian L. schrieb:
> In der Bronzezeit hat man den Ofen erfunden und kam von der reinen
> Grillkost ab. Warum Menschen 2-3000 Jahre später wieder anfangen einen
> Grill zum Ofen behelfsmässig umzubauen ist mir unverständlich.

Man könnte argumentieren, weil der vorhandene Backofen maximal 250 GradC 
bringt, die gute Pizza aber über 350 sehen will, und kaum jemand so 
etwas hat, sondern eben den alten Weber-Gasgrill zweckentfremden muss 
(ist eh schon rund...)

Dirk D. schrieb:
> Beim Pizzastein geht es im den knusprigen Boden.
> Da hilft der Pizzastein in dem er die Feuchtigkeit aufnimmt die die
> Pizza so mitbringt.
> Das macht Metall nicht, da kommt weicher, teigiger Boden bei rum.

Natürlich nicht. Auch Pizza auf Blech oder in Blaublech-Schale kann 
knusprig bis hin zum Knäckebrot werden, wenn man mit genug Hitze von 
unten kommt.

Der gute Italiener schiebt die Pizza erst in Oberhitze bis der Käse 
schmilzt, dann legt er das Blech direkt auf den heissen Boden des Ofens 
(Unterhitze) bis sich die Pizza vom Blech (ganz ohne Teflon oder 
Backpapier) löst, dann ist der Boden grade richtig.

Ein Pizzastein verhindert genau das, denn die Pizza liegt auf ihm und 
man kann nicht kontrollieren wie lange von oben und wie lange von unten 
gebacken wird, er kostet nur Vorheizenergie, macht den Ofen aber um kein 
GradC wärmer, und bringt die Wärme nicht besser an die Pizza als ein 
Blech. Aber es lässt sich gut Geld mit verdienen.

Bei der guten Pizza kann man das 1/8 Stück in die Hand nehmen ohne dass 
die Spitze abklappt und den Belag abwirft.

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