Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Motor für Heizkörperthermostat gesucht - RC300-FT/08650/DV


von Stephan B. (sboldt)


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Hallo zusammen,

ich habe mehrere RWE / Innogy Smarthome Heizkörperthermostate. Eines ist 
mir im Zuge einer Kellerüberschwemmung im Karton feucht geworden. Leider 
dachte ich der Karton sei leer, so dass sich die Feuchtigkeit etliche 
Wochen im Karton und im Thermostat ausbreiten konnte bevor ich es zum 
trocknen herausnahm.
Nach der Trocknung legte ich Batterien ein und zunächst sah alles 
ziemlich gut aus. Bis sich der Stift zur Ventilregelung hätte bewegen 
sollen. Der bewegte sich leider keinen mm mehr und es waren auch keine 
Motorengeräusche zu hören.
Nach dem Aufschrauben konnte ich feststellen, dass der Motor 
festgerostet war und einen unendlichen Widerstand aufwies - vermutlich 
also durchgebrannt. Der Plan war nun also den Motor zu ersetzen.
Auf dem Motor fand ich folgende Infos:

Standard Motor
RC300-FT/08650/DV

Leider findet sich dazu rein gar nichts im Netz bzw. man bekommt bei der 
Suche einen ähnlichen Motor angeboten:

Standard Motor
RC300-FT-08800

Dieser sieht jedoch exakt so aus wie der defekte Motor, also habe ich 
mal eine bestellt. Er passt auch perfekt und beginnt sich zu drehen, 
wenn er es soll. Allerdings bricht er nach kurzer Zeit ab und auf dem 
Display wird ein Fehlercode angezeigt (jedoch ein anderer als zuvor mit 
komplett defektem Motor). Die Rotation wird im angeschlossenen Getriebe 
per Zahnrad mit 3 Reflektoren + Lichtschranke erfasst und ich vermute, 
dass die Drehzahl möglicherweise nicht stimmt - der Motor ist ja auch 
nicht 100%ig der Originale. Leider finde ich ja aber den originalen 
nicht zu kaufen. Hat jemand eine Idee oder weiß woher ich einen Ersatz 
für den Originalen bekommen kann?

Viele Grüße,
Stephan

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Stephan B. schrieb:
> ich habe mehrere RWE / Innogy Smarthome Heizkörperthermostate

Da Du ja bereits einen Thermostaten erfolgreich geöffnet hast, könntest 
Du bei einem Funktionierendem den Motor ausmessen.
Ob Dich/uns die Spannungs-/Stromwerte weiter bringen ... wird sich aber 
erst zeigen.

Könnte es ggf. auch sein, daß die Dreherkennung (denke, dort wird ggf. 
auch gezählt, wie weit das Ventil verfahren ist) durch das Wasser 
blind/verschmutzt ist?

Die Fehlermeldungen könnte bei Dir
- Motorstrom zu hoch (ggf. nur 1x ...)
- Motorstrom zu tief (weil durchgebrannt)
- keine Dreherkennung trotz laufendem Motor
gewesen sein.

MfG

von Harald (Gast)


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RWE bezieht doch die Komponenten von EQ3 (sprich ELV). Wenn die bei EQ3 
eine gewisse Gleichteile-Strategie haben, könnte der Homematic-Bausatz 
die entsprechenden Ersatzteile liefern:
https://www.elv.de/homematic-funk-heizkoerperthermostat-arr-bausatz.html
hier ein paar mehr Bilder:
http://saschas-blog.net/feed/2014/11/howto-max-heizkoerperthermostat-elv-arr-bausatz/

Natürlich wird die Software anders sein, aber das hast Du ja noch 
funktionstüchtig, oder?
Beim Bausatz bekommst Du einen detaillierten Schaltplan dabei.

von Stephan B. (sboldt)


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Harald schrieb:
> RWE bezieht doch die Komponenten von EQ3 (sprich ELV). Wenn die bei EQ3
> eine gewisse Gleichteile-Strategie haben, könnte der Homematic-Bausatz
> die entsprechenden Ersatzteile liefern:
> https://www.elv.de/homematic-funk-heizkoerperthermostat-arr-bausatz.html
> hier ein paar mehr Bilder:
> 
http://saschas-blog.net/feed/2014/11/howto-max-heizkoerperthermostat-elv-arr-bausatz/


Danke für den guten Tip, die Bauteile sind scheinbar tatsächlich 
weitestgehend identisch. Ich habe jedoch einen anderen Lösungsweg 
gefunden: Ich habe den alten verrosteten Motor vorsichtig geöffnet, die 
Motorwelle samt Anker und Wicklungen entnommen und die Anker mit einem 
Glasfaserstift vom Rost befreit + leicht (!) eingefettet.
Einen der neuen Motoren habe ich ebenfalls vorsichtig geöffnet und 
konnte die alte Motorwelle mit Ankern dort einsetzen.
Zudem habe ich mal den Widerstand zwischen den Wicklungen je zweier 
Anker gemessen und festgestellt, dass dieser bei dem neuen Motor gerade 
mal 10 Ohm beträgt, bei dem alten allerdings jeweils 32 Ohm. Ich vermute 
mal, der alte hat einfach mehr Wicklungen und daher ein stärkeres 
Magnetfeld, jedoch eben auch einen höheren Widerstand.
Nachdem ich das neue Gehäuse mit dem Inhalt des alten Motors wieder 
verschlossen und in das Thermostat eingebaut hatte funktionierte alles 
wieder 1A!

Viele Grüße,
Stephan

: Bearbeitet durch User
von Ivan Petkov (Gast)


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