Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltung für analogen Lautstärkeregler


von Martin H. (elektrofritz)


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Hallo,
ich habe ein Elektrokleingerät, das einen Klinkenausgang für 
handelsübliche Ohrhörer hat, aber keinen Lautstärkeregler. Nun habe ich 
mir bei eBay einen einfachen analogen Laustärkeregler zum Einschleifen 
gekauft, der auch gut funktioniert.

Nun mein Problem: Ich möchte einen solchen Lautstärkeregler nachbauen. 
Die beste Lösung wäre wohl, einen Spannungsteiler an den Eingang des 
NF-Verstärkers in der Schaltung zu setzen. Das geht hier aber nicht 
leicht, weil es eine dicht gepackte SMD-Schaltung ist und dort etwas zu 
modifizieren ziemlich riskant wäre.

Nun habe ich das Teil mal gemessen. Im Innern sitzt ein Poti mit 1,8 
kOhm. Was mich wundert ist, dass es nicht wie ein Spannungsteiler 
geschaltet ist - also


Audio out ---
        -
       ! !
       ! !<-------- Earphone
       ! !
        -
GND --------------- GND

sondern genau andersherum; das verstehe ich nicht.

Der Eingangswiderstand ändert sich von ca 1 Ohm bis 1,8 kOhm, der 
Ausgangswiderstand bleibt die ganze Zeit bei 1,8 kOhm.

Hat jemand eine Idee?

von HildeK (Gast)


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Martin H. schrieb:
> Hat jemand eine Idee?

Ein- und Ausgang vertauscht.

von Stefan F. (Gast)


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>> sondern genau andersherum

Zeiche das mal auf.

Wenn ich in deiner zeichnung das Poti genau anders herum drehe, sieht 
der Schaltplan nämlich immer noch genau so aus, wie vorher.

>> Hat jemand eine Idee?
> Ein- und Ausgang vertauscht.

Das wäre schon ziemlich Gaga, es so verkaufen.

von Bastler (Gast)


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Martin H. schrieb:
> Hat jemand eine Idee?

Vermutlich handelt es sich hier um einen L-Regler (Spezial-Poti).

von Martin H. (elektrofritz)


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HildeK schrieb:
> Martin H. schrieb:
>> Hat jemand eine Idee?
>
> Ein- und Ausgang vertauscht.

Dann hat das aber der chinesische Hersteller gemacht. Ich messe am 
KlinkenSTECKER, und der geht ja meistens in den Ausgang des Gerätes.

von Martin H. (elektrofritz)


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Stefan U. schrieb:
>>> sondern genau andersherum
>
> Zeiche das mal auf.
>
> Wenn ich in deiner zeichnung das Poti genau anders herum drehe, sieht
> der Schaltplan nämlich immer noch genau so aus, wie vorher.
>
                 !-------------- Earphone
                 -
                ! !
Audio out --->  ! !
                ! !
                 -
GND -------------!-------------- GND

von Martin H. (elektrofritz)


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Ich dachte, das sei vielleicht ein schlauer Schaltungstrick, um damit 
zurechtzukommen, dass solche Ausgänge ja i.d.R. niederohmig sind, vor 
allem im Vergleich zu typischen Poti-Widerstandswerten.

Oder doch eher ein simples China-Qualitätsproblem?

von HildeK (Gast)


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Martin H. schrieb:
> Dann hat das aber der chinesische Hersteller gemacht. Ich messe am
> KlinkenSTECKER, und der geht ja meistens in den Ausgang des Gerätes.

Glaube ich dir gerne, trotzdem könnte der chinesische Hilfsarbeiter eine 
schlechten Tag oder zuviel Reiswein gehabt haben und da die Käbelchen 
vertauscht angelötet haben.
Wie sieht den das Teil aus? Kann man es öffnen?

von Stefan F. (Gast)


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> Oder doch eher ein simples China-Qualitätsproblem?
Ja, scheint so.

von Martin H. (elektrofritz)


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Bastler schrieb:
> Martin H. schrieb:
>> Hat jemand eine Idee?
>
> Vermutlich handelt es sich hier um einen L-Regler (Spezial-Poti).

Kannst Du mir das etwas genauer erklären? Das wäre nett!

Danke!

von Martin H. (elektrofritz)


Angehängte Dateien:

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Anbei übrigens der Ausgang des Gerätes, um das es mir geht.

von Route_66 H. (route_66)


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Martin H. schrieb:
> Ich messe am
> KlinkenSTECKER, und der geht ja meistens in den Ausgang des Gerätes.

Am PC haben die EINGÄNGE für LIN bzw. MIC Klinkenbuchsen!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Route 6. schrieb:
> Am PC haben die EINGÄNGE für LIN bzw. MIC Klinkenbuchsen!

Aber auch die Ausgänge. Wofür die kleine China Box gedacht ist, wissen 
wir nach wie vor nicht ohne Links auf das betreffende Dings.

von Martin H. (elektrofritz)


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Matthias S. schrieb:
> Route 6. schrieb:
>> Am PC haben die EINGÄNGE für LIN bzw. MIC Klinkenbuchsen!
>
> Aber auch die Ausgänge. Wofür die kleine China Box gedacht ist, wissen
> wir nach wie vor nicht ohne Links auf das betreffende Dings.

Hi,

hier der Link zu dem Artikel:

http://www.ebay.de/itm/191630023216?_trksid=p2057872.m2749.l2649&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT

Ich denke, ein geringbezahlter Mitarbeiter hat die feinen Drähte einfach 
falsch herum angeschlossen. Das funktioniert sogar, weil ja irgendwann 
ein Großteil des Stroms durch das Poti fließt und nicht durch den 
parallel geschalteten Kopfhörer. Kurz vor dem Minimum ist halt die 
Impedanz für den Verstärker sehr niedrig.

In der Zwischenzeit habe ich experimentiert: Mit einem 1k-Poti als 
normaler Spannungsteiler funktioniert es recht gut. Danke für alle 
Tipps.

von Harald W. (wilhelms)


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Martin H. schrieb:

> Nun habe ich das Teil mal gemessen. Im Innern sitzt ein Poti mit 1,8
> kOhm. Was mich wundert ist, dass es nicht wie ein Spannungsteiler
> geschaltet ist

Spannungsteiler macht für "Leistungsausgänge" keinen Sinn. Obige
Schaltung ist zum Anschluss von Kopfhörern ideal. Zum Anschluss
von Lautsprechern ist sie allerdings nicht geeignet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Martin H. schrieb:
> hier der Link zu dem Artikel:
>
> Ebay-Artikel Nr. 191630023216

Das ist doch mal ein seltener Artikelstandort. Bisschen einsam ist es da 
ja.

von Tom (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Das ist doch mal ein seltener Artikelstandort.

Mit St. Helena verwechselt?

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias S. schrieb:

> Das ist doch mal ein seltener Artikelstandort. Bisschen einsam ist es da
> ja.

Naja, bald werden uns diese Orte ferner sein als Französisch Guyana.
Brexit sei Dank. :-)

von Martin H. (elektrofritz)


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Nachdem ich das Hauptproblem jetzt gelöst habe, kommt (wie immer ;-) die 
nächste Frage:

Beim Drehen am Regler kratzt das Signal immer ein bisschen. Irgendwo in 
meinem Hinterkopf erinnere ich mich daran, dass das ein typisches 
Problem ist, wenn das Audio-Signal nicht gleichspannungsfrei ist.

1. Stimmt das?
2. Oder liegt es eher an einem minderwertigen Poti?

Am Ausgang der Audioquelle ist ein 33 uF Elko eingebaut, der sollte doch 
eigentlich kein DC durchlassen...

Viele Grüße & vielen Dank im voraus!

Martin

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Martin H. schrieb:
> 1. Stimmt das?

Jo.

Martin H. schrieb:
> Am Ausgang der Audioquelle ist ein 33 uF Elko eingebaut, der sollte doch
> eigentlich kein DC durchlassen...

Dann aber liegt vllt. am Eingang der Folgeschaltung Gleichspannung.

von Martin H. (elektrofritz)


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Matthias S. schrieb:
> Martin H. schrieb:
>> Am Ausgang der Audioquelle ist ein 33 uF Elko eingebaut, der sollte doch
>> eigentlich kein DC durchlassen...
>
> Dann aber liegt vllt. am Eingang der Folgeschaltung Gleichspannung.
Danke! Also dann am besten noch einen passenden Elko an den Schleifer 
des Potis?

Oder vorher mal mit dem Oszi schauen, in welche Richtung der Gleichstrom 
fließt? Es könnte ja sowohl eine Gleichspannung am Eingang des 
nachgeschalteten LM386 als auch ein kleiner Unterschied im GND-Potential 
sein. Nicht, dass mir der Elko noch um die Ohren fliegt ;-)

Martin

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