Hallo, ich möchte gerne eine 230 VAC Steuerspannung für ein Heizventil mit einem batteriegespeistem Gerät (AVR Controller) steuern. Normalerweise würde ich ein SSR nehmen, aber da das Gerät mit Batterien betrieben wird, muss es ein bistabiles Relais sein. Ich habe mir folgendes rausgesucht: http://www.mouser.ch/search/ProductDetail.aspx?R=0virtualkey0virtualkeyEA2-5SNJ Mein Plan ist, einfach direkt die Spule mit einem tiny anzusteuern. Der Spulenwiderstand von 250 Ohm lässt das zu. Schema: 230 V Steuer -------- Relais ----- AVR ---------------- Temperatursensor leitung Die Frage ist eher nach der Sicherheit. Da ich nur Bastler bin, möchte ich ungern einen Erdschluss mit meinem Körper herstellen. Wie sicher sind solche Relais? Der GAU wäre, wenn 230V am Temperatursensor anliegen, da die ganze Schaltung an der gleichen Masse hängt.
Die isolation des Relais ist nicht sicher genug. Die schaltung um ein Relais mit ausreichender isolation muss auch entsprechende isolation sicherstellen
Timmy schrieb: > Wie sicher sind solche Relais? Nicht besonders, sie dienen nicht der SELV Isolationstrennung, dafür ist schon der Pinabstand zu gering. In Deutschland muss ein fest eingebautes Relais (UP-Dose, Sicherungskasten) 4000V Isolationsspannung haben, eines in einer Schaltung angesteckt mit Netzkabel in Steckdose 2500V, und deines hat bloss 1000V, das dient bloss als Funktionsisolierung, d.h. taugt nur wenn die ansteuernde Seite ebenfalls auf 230V Potential liegt und berührgeschützt ist.
Und so ein Ventil ist eine induktive Last. Wenn nicht explizit im Datenblatt steht, es ist für Netzspannung und induktive Lasten geeignet, geht es sowieso nach ein paar Wochen kaputt.
Dann gibts sowas nicht. Ich habe mir jetzt 20 bistabile Relais um die 5 Euro angeschaut, aber überall steht nur was von resistiver Last, wenn auch gerne meistens mit 2 kW. Warum soll so ein Heizungsventil auch eine induktive Last sein? Keine Ahnung wie es intern aufgebaut ist, aber wenn man 230 V drauf gibt, geht es langsam auf und wenn man die Spannung wegnimmt, geht es wieder langsam zu. Sind die Teile genormt?
Leider sind die Spulen alle nur in eine Richtung gewickelt, dadurch gibts heftige Induktionsspitzen. Ich kenne kein Relais, wo die Spule in zwei gegenläufige Wicklungssinne aufgeteilt wäre. Marktlücke?? Zwei antiserielle PowerMOSFETs wären als AC-Schalter möglich. Die Gates würden fast leistungslos ihren Zustand halten. Ist aber nicht isoliert.
Nagut dann lass ich es. Ich nehme jetzt einfach ein 400 VAC 40 A China SSR der teureren Sorte. Das sollte hoffentlich mit den 30 VA klar kommen....
Abdul K. schrieb: > Leider sind die Spulen alle nur in eine Richtung gewickelt, dadurch > gibts heftige Induktionsspitzen. Ich kenne kein Relais, wo die Spule in > zwei gegenläufige Wicklungssinne aufgeteilt wäre. Marktlücke?? Und wozu sollte das gut sein? wendelsberg
Es gäbe keine Spannungsspitze mehr. Naja, fast keine mehr.
Abdul K. schrieb: > Es gäbe keine Spannungsspitze mehr. Naja, fast keine mehr. Wurde diese Marktlücke nicht durch Varistoren gefüllt?
Abdul K. schrieb: > Es gäbe keine Spannungsspitze mehr. Naja, fast keine mehr. Richtig. Aber eben auch keine magnetische Kraft mehr und damit keine Relaisfunktion. wendelsberg
Hi Timmy schrieb: > Warum soll so ein Heizungsventil auch eine induktive Last sein? > > Keine Ahnung wie es intern aufgebaut ist, aber wenn man 230 V drauf > gibt, geht es langsam auf und wenn man die Spannung wegnimmt, geht es > wieder langsam zu. Sind die Teile genormt? Die Dinger sind thermische Stellantriebe, darin ist nur eine 2W (teilweise 3W) Heizung, Die ein Bi-Metall erwärmt. Denke nicht, daß da großartige Phasenverschiebungen zusammen kommen :) (ungemessen !!) MfG
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wendelsberg schrieb: > Abdul K. schrieb: >> Es gäbe keine Spannungsspitze mehr. Naja, fast keine mehr. > > Richtig. Aber eben auch keine magnetische Kraft mehr und damit keine > Relaisfunktion. > > wendelsberg Wenn man den Kern passend macht, nicht. Gardena hat da auch so ein Patent. Oder der alte Trick mit der Stromreduzierung nach Anziehen um ca. 30%.
Abdul K. schrieb: > wendelsberg schrieb: >> Abdul K. schrieb: >>> Es gäbe keine Spannungsspitze mehr. Naja, fast keine mehr. >> >> Richtig. Aber eben auch keine magnetische Kraft mehr und damit keine >> Relaisfunktion. >> >> wendelsberg > > Wenn man den Kern passend macht, nicht. Na dann erklaer mal. Nach meinen Ueberlegungen ist der Sinn eines Relais die Bewegung eines beweglichen Teils mit Magnetkraft. Wenn Du jetzt die (angenommen 2 gleichen) Spulen so verschaltest, dass sich deren Spannungsspitzen aufheben, dann heben sich auch deren Magnetfelder auf. wendelsberg
Ich bin mir ziemlich sicher, daß bei längerem Nachdenken das machbar wäre. Habe ich momentan aber keine Lust drauf. So ein Relais kenne ich persönlich nicht am Markt. Vielleicht zu teuer in der Herstellung. Und deine aggressive Art paßt mir nicht.
Patrick J. schrieb: > Die Dinger sind thermische Stellantriebe, darin ist nur eine 2W > (teilweise 3W) Heizung, Die ein Bi-Metall erwärmt. > Denke nicht, daß da großartige Phasenverschiebungen zusammen kommen :) > (ungemessen !!) Ist eine rein ohmsche Last. Ist auch kein Bi-Metall, sondern ein Wachs, welches sich ausdehnt.
Ich würde auf jeden Fall die Aktoren durch 24V-Typen tauschen, dann gibt es keine Probleme mehr mit gefährlichen Spannungen.
Abdul K. schrieb: > Ich bin mir ziemlich sicher, daß bei längerem Nachdenken das machbar > wäre. Du liegst leider falsch. Und wendelsberg schrieb: > Richtig. Aber eben auch keine magnetische Kraft mehr und damit keine > Relaisfunktion. ist imho nicht aggressiv sondern beschreibt einfach nur nüchtern die Fakten.
Verstehe ich nicht. Angenommen man nimmt zwei Kerne und stellt die senkrecht auf den Tisch nebeneinander. Den linken bewickelt man linkssinnig, dann rechten rechtssinnig. Beide entstehenden Spulen schalte ich nun hintereinander, dann wäre die Induktionsspannung ergo Null. So, unter die beiden Kerne kommt ein Streifen Weicheisen. Und oben das gleiche als Anker nochmal. Dann würden sich die meisten Feldlinien nicht bis zum anderen Kern bemühen, sondern schon vorher die Abkürzung quer durch die Luft zum jeweiligen gegenseitigen Ursprungskernende nehmen. Ein lokaler Anziehungsbereich bleibt und würde den Anker bewegen. Was ist falsch dran? Ein Relais mit einem Motor betreiben oder einem Hilfsmagneten, ist vermutlich eleganter. Bin aber kein Magnetismusexperte.
Abdul K. schrieb: > Beide entstehenden Spulen > schalte ich nun hintereinander, dann wäre die Induktionsspannung ergo > Null. Wenn du zwei unabhängige Spulen hintereinander schaltest, kompensiert sich die Induktionsspannung nicht sondern verdoppelt sich. Du kannst du Induktionsspannung nur auf Null bekommen, wenn sich die Felder gegenseitig kompensieren - und dann hast du kein Feld mehr, mit dem du den Kontakt schalten könntest.
Es sind zwei getrennte Kerne und die Spulen sind antiseriell verschaltet. Könnte man aber auch genausogut parallel schalten.
Abdul K. schrieb: > getrennte Kerne und die Spulen sind antiseriell bei getrennten Kernen ohne magnetische Kopplung gibt es kein "antiseriell". Egal wie deren Wickelsinn ist: beim Abschalten werden sich die Induktionsspannungen gleichsinnig addieren.
Zurück zum ursprünglichen Thema: Es gibt schon bistabile Relais, die auch induktive Lasten schalten können und ausreichend isoliert sind. Z.B. Reichelt HFE20-1-005-1HT Und es ist mit 4,30€ auch preislich voll im Rahmen. Nachteil: das will ordentlich Strom sehen. Direkt mit dem AVR ansteuern geht nicht.
OK, dann noch einfacher: Zwei Relais deren Spulen antiseriell in Reihe geschaltet sind. Keinerlei magnetische Kopplung beider Relais. Die Schaltkontakte kannste dann verschalten wie du willst.
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