Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ringkern von Pollin kann das ein xyz sein?


von Wumpus (Gast)


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Hollerie ;-)

Hat sich jemand mal Pollin 250 411 bestellt 
(http://www.pollin.de/shop/dt/ODg1OTQ3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Passive_Bauelemente/Spulen_Filter_Ferrite/Ferrit_Ringkerne_10_Stueck.html)? 
Das ist ein Zehnerpack das bei der Farbe und der Größe mich an T68-52 
erinnert. Stimmt das? Können das T68-52 sein?

: Verschoben durch User
von ArnoR (Gast)


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Wumpus schrieb:
> Hat sich jemand mal Pollin 250 411 bestellt
> 
(http://www.pollin.de/shop/dt/ODg1OTQ3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Passive_Bauelemente/Spulen_Filter_Ferrite/Ferrit_Ringkerne_10_Stueck.html)?

Ja.

> Das ist ein Zehnerpack das bei der Farbe und der Größe mich an T68-52
> erinnert. Stimmt das? Können das T68-52 sein?

Nein, die Farbe passt nicht: grau/blau zu grün/blau, die Höhe passt 
nicht: 4,8mm zu 6,7mm und der Al-Wert auch nicht: AL=51nH/Wdg² (von mir 
gemessen) zu 420mH/100Wdg².

Alle Werte von Amidon-Seite:
http://www.amidon.de/contents/de/d629.html

von Wumpus (Gast)


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ArnoR schrieb:
> Nein, die Farbe passt nicht: grau/blau zu grün/blau, die Höhe passt
> nicht: 4,8mm zu 6,7mm und der Al-Wert auch nicht: AL=51nH/Wdg² (von mir
> gemessen) zu 420mH/100Wdg²

Ah okay, ich hatte wegen der Größe dieses Datenblatt zur Rate gezogen: 
http://www.tme.eu/de/Document/82fc93ef93d05a020041f9203a13131a/MICROMETALS-Tseries.pdf

Demnach würden auch die von dir gemessenen 51nH (laut Datenblatt 54nH) 
und auch die darin angegebenen Größen zu einem T68-52A Kern passen.

Ich dachte immer das Amidon und Micrometals das selbe sind...
Könntest du das vielleicht noch einmal gegen das Micrometals Datenblatt 
verifizieren? Bei der Farbe... bin etwas Farbenblind und habe ja auch 
nur das Foto zu rate gezogen ;)

von Achso? (Gast)


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Eines würde mich schon interessieren:
Den AL-Wert bekommt man ja vielleicht noch heraus, aber woher weiß man 
jetzt, ob das ein EMV-Material mit hohen Kernverlusten hat, oder eines 
für Schaltregler?

Summa Sumarum:
- Man weiß nichts über Sättigung
- Man hat keine Ahnung, für welche Frequenz das taugt
- Wie groß die Kernverluste sind

Die Unterschiede können gewaltig sein...

Ehrlich mal, was tut man denn damit?
Sind Kerne mit bekannten Eigenschaften wirklich teurer?

von Sven D. (Gast)


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Wumpus schrieb:
> Demnach würden auch die von dir gemessenen 51nH (laut Datenblatt 54nH)
> und auch die darin angegebenen Größen zu einem T68-52A Kern passen.

T68-52A ist nicht der gleiche Kern wie wie T68-52.

von Kleiner Hüpfer (Gast)


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Achso? schrieb:
> Summa Sumarum:
> - Man weiß nichts über Sättigung
> - Man hat keine Ahnung, für welche Frequenz das taugt
> - Wie groß die Kernverluste sind

Zur Not messen
1. Kernverluste: Schwingkreis aufbauen und  schwach mit 
Rechteckgenerator koppeln. Die Anzahl der gedämpften Schwingungen zählen 
und daraus Schwingkreis Güte Berechnen. Daraus Kernverluste ableiten.

2. Sättigung: Basis eines Leistungstransistor an Rechteckgenerator. 
Spule zwischen Collector/Drain und +12V. Rücklauf Diode parallel zu 
Spule. Stromanstieg auf Oszilloskop beobachten. Sättigung zeigt sich 
durch steilen Anstieg plötzlich mitten auf der Rampe.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Sven D. schrieb:
> Wumpus schrieb:
>> Demnach würden auch die von dir gemessenen 51nH (laut Datenblatt 54nH)
>> und auch die darin angegebenen Größen zu einem T68-52A Kern passen.
>
> T68-52A ist nicht der gleiche Kern wie wie T68-52.

Ach! Kann es vielleicht sein, daß er genau das sagen wollte?

Von vielen Kerngrößen bieten die Hersteller mehrere Varianten mit 
gleichem Durchmesser, aber verschiedener Höhe an. Da der genannte Kern 
von Pollin 6.7mm dick sein soll, kann er offensichtlich kein T68 sein 
(der wäre nur 4.8mm dick). Sehr wohl aber ein T68A (nominal 6.35mm 
dick). Die von Arno gemessenen AL=51nH passen dann auch sehr gut zu 
einem Material mit µr=75, was für einen Kern mit den Maßen eines T68A 
nominal AL=54nH ergibt.

Gängige Materialen mit µr=75 wären #26 (weiß/gelb) und #52 (grün/blau). 
Letzteres paßt damit am ehesten zu dem Kern. Auf jeden Fall besser als 
Material #34, dem "eigentlich" die Kennfarben grau/blau zugeordnet sind.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Achso? schrieb:
> Eines würde mich schon interessieren:
> Den AL-Wert bekommt man ja vielleicht noch heraus, aber woher weiß man
> jetzt, ob das ein EMV-Material mit hohen Kernverlusten hat, oder eines
> für Schaltregler?

Rhetorische Frage? Wenn man kein Datenblatt hat, muß man es bei Bedarf 
halt messen. Was im Zweifelsfall sogar genauer/zuverlässiger sein kann, 
als Werte/Diagramme aus dem Datenblatt.

> Summa Sumarum:
> - Man weiß nichts über Sättigung
> - Man hat keine Ahnung, für welche Frequenz das taugt
> - Wie groß die Kernverluste sind
>
> Die Unterschiede können gewaltig sein...

Ja. Und?

Sicher wird man für eine Serienfertigung oder bei besonderen 
Anforderungen an die technischen Daten keine Kerne von Pollin kaufen, 
bei denen man als einzigste Angabe die mechanischem Maße hat.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Apropos: meine Angaben zu T68-52A von oben sind aus dem Katalog von 
Micrometals. Der T68-52A hat bei denen

OD = 0.69" = 17.5mm
ID = 0.37" = 9.4mm
Ht = 0.25" = 6.35mm
AL = 54nH

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