Hallo, mir fällt sehr oft auf, dass in sehr vielen Häusern sehr viele Siemensbauteile in den Schaltschränken verbaut werden. Da diese Bauteile im Vergleich zu Konkurrenzprodukten sehr teuer sind, frage ich mich, warum so viel von dem Zeug verbaut wird. Ich sehe da zwei Möglichkeiten. 1. Die Planer wissen es nicht besser und man nimmt halt das was jeder nimmt. 2. Hintenrum fliessen jede Menge Kickbacks an die Planer, damit die auch bitte die teuren Siemensgeräte verwenden. Was meint ihr?
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Ist mir auch ein Rätsel! Mir gefallen z.B. die LSS/RCD von Moeller oder Hager viel besser. Ich vermute Siemens spielt da einen auf "Systemlieferant". Z.B. kommen bald verpflichtend Brandschutzschalter in öffentlichen Gebäuden. Soweit ich weiß gibt es die Dinger momentan nur von Siemens, man darf jetzt raten wer die Gesetzesvorlage geschrieben hat.. Da werden viele Planer wohl einfach alles von denen einkaufen, bzw. passt das Zeug ja nicht beliebig zusammen.
Darn! schrieb: > Da diese Bauteile im Vergleich zu Konkurrenzprodukten sehr teuer sind, > frage ich mich, warum so viel von dem Zeug verbaut wird. "Nobody has ever been fired for buying IBM." Eine Abweichung von der Norm musst du begründen und trägst dafür dann das Risiko.
Brandschutzschalter hat Eaton auch schon im Angebot, eine vierpolige Ausführung habe ich allerdings noch nirgendwo gesehen.
Darn! schrieb: > Ich sehe da zwei Möglichkeiten. > > 1. Die Planer wissen es nicht besser und man nimmt halt das was jeder > nimmt. > > 2. Hintenrum fliessen jede Menge Kickbacks an die Planer, damit die auch > bitte die teuren Siemensgeräte verwenden. > > Was meint ihr? Die Planer werden das nicht entscheiden, sondern der Elektriker. Der entscheidet sich ja auch für Jung und nicht Kopp als Schaltermaterial. Manche Produkte, z.B. ABB verwenden absichtlich inkompatible Stromschienen damit kein Konkurrenzprodukt daneben passt. Auch Siemens hat den Weg gewählt beim Übergang von 5SX2 auf 5SY4 und sich damit eigentlich selbst disqualifiziert, man kann alte Siemens-Anlagen nicht elegant nachrüsten. Zumal ABB mit seinen FI Schaltern und Siemens mit den H Automaten solchen Pfusch abgeliefert haben, dass sie nicht als Qualitäts sondern Billigmarke gelten müssen. Selbst Hager hat sich so was nicht erlaubt. Und der AFDD Brandschutzschalter, seit 15 Jahren in den USA etabliert, ist gut, aber die Siemens-Lösung 5SM6 die 2 Teileinheiten durch die nebengekoppelte Sicherung erfordert und noch einen extra FI ist natürlich unbrauchbar. Hoffentlich kommt bald jemand, der Sicherung und FI und AFDD in eine Teileinheit presst, Hager und Doepke und Eaton haben zwar inzwisc?hen auch AFDD, aber auch 2TE. Siemens ist zwar teurer, Strassenpreis 2,25 statt 1,60 für den 16A LSS, der Listenpreis liegt mit 7 EUR aber deutlich drüber, so dass es Spielraum für Bestechungskickback gibt.
Darn! schrieb: > Hallo, > > mir fällt sehr oft auf, dass in sehr vielen Häusern sehr viele > Siemensbauteile in den Schaltschränken verbaut werden. > > Da diese Bauteile im Vergleich zu Konkurrenzprodukten sehr teuer sind, > frage ich mich, warum so viel von dem Zeug verbaut wird. > > Ich sehe da zwei Möglichkeiten. > > 1. Die Planer wissen es nicht besser und man nimmt halt das was jeder > nimmt. > > 2. Hintenrum fliessen jede Menge Kickbacks an die Planer, damit die auch > bitte die teuren Siemensgeräte verwenden. > > Was meint ihr? Als Planer von Bauten nach VOB darf ich kein Fabrikat oder Produkt vorschreiben, sondern lediglich Eigenschaften und Funktionen verlangen. Selbst das "wie Fabrikat xyz Modell ABY" ist nicht zulässig und gegen die Vergabe kann dann geklagt werden. Wenn der Konkurrent klagt (und glaub mir das tun die laufende Meter), dann hätte ich als Planer vor dem Bauherrn ein RIESENPROBLEM. Wenn du dir die Einkaufspreise und üblichen Rabattsätze der gängigen Grossisten anschaust, wirst du ein andere Wahrnehmung vom Preisgefüge bekommen. Darüberhinaus geben einige Hersteller den Handwerkern so guten Support (z.B. Angebotsberechnung direkt aus ARRIBA), dass der Lieferant viel Zeit und Lehrgeld spart. Es gibt einige Hersteller, die ihre Produkte lieber im reinen B2B Vertrieb sehen. Tupperware ist da das Gegenteil.
Naja, es gibt immer Möglichkeiten, die Spezifikation genau so zu formulieren, dass das gewünschte Produkt die einzige - oder zumindest billigste - Variante wird. Dann schreibt man halt nicht "Siemens xyz", sondern das Datenblatt von "Siemens xyz" da rein. Ist bei anderen Ausschreibungen auch nicht anders.
Sebastian L. schrieb: > Als Planer von Bauten nach VOB darf ich kein Fabrikat oder Produkt > vorschreiben, sondern lediglich Eigenschaften und Funktionen verlangen. Dafür gibt es bei vielen Produkten Eigenschaften, die nur Hersteller X bietet ...
Rufus Τ. F. schrieb: > Sebastian L. schrieb: >> Als Planer von Bauten nach VOB darf ich kein Fabrikat oder Produkt >> vorschreiben, sondern lediglich Eigenschaften und Funktionen verlangen. > > Dafür gibt es bei vielen Produkten Eigenschaften, die nur Hersteller X > bietet ... Dafür gibt es Normen und Standards. Das 08/15 Schaltschrankmaterial ist sowas von durchgenormt, da bleiben den Herstellern kaum Differenzierungschancen.
Vielleicht ist es überall verbaut, weil es Sinn macht, gerade diesen Hersteller für bestimmte Aufgaben zu nutzen... Wie Sebastian L. ja auch bereits gesagt hat.. Sebastian L. schrieb: > Das 08/15 Schaltschrankmaterial ist sowas von durchgenormt, da bleiben > den Herstellern kaum Differenzierungschancen.
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