Gibt es eine zuverlässige Methode, eine Antistatikmatte auf Funktionsfähigkeit zu prüfen? Konkret, welche Leitfähigkeit kann bzw. sollte man bei einem ableitfähigken Tischbelag erwarten und wie mißt man die mit Bordmitteln eines Bastlers (Labornetzgerät, Multimeter, DSO)? Eine alter schwarzer Antistatikbeutel aus Plastik, der hier rumliegt, hat <100 kOhm/cm. Bei einer neuen Mainboardverpackung (bedampfte Folie) oder einer gerade erworbenen ESD-Matte hingegen kann ich auch bei angelegten 30 V DC keinen Stromfluss messen (0.0 µA), dito im 2000MOhm-Messbereich.
:
Verschoben durch Moderator
Du wirst lachen - ich finde die Aufgabe nicht trivial. Der größte Unsicherheitsfaktor ist die Kontaktierung der Matte. http://www.esd-kunststoff.de/produkte.html -> "Der Oberflächenwiderstand beträgt 10E6 - 10E7Ω/ □ und liegt damit im dissipativ ableitenden Antistatikbereich." Was nimmt man da als Bastler? Wasser und damit ein gerade frisch gekautes Kaugummi kommt mir in den Sinn. Multimeter in niedrige Spannungsmessstellung und in Serie zu Matte und Labornetzteil. Kontaktierung mit den o.g. Spezialelektroden. Spannung aufdrehen. Schauen ob was angezeigt wird. Eine quantitative Aussage erhält man durch Einbeziehen des Multimeter Datenblatts - Eingangswiderstand Spannungsmesser. * Als fortgeschrittener Bastler würde ich einen Elektrometerverstärker, zusammen mit den Spezialelektroden, einsetzen...
Bei uns werden die Bodenmatten mit einem speziellen Gerät geprüft, das der jeweiligen ESD-Norm entspricht: * Es gibt einen stiftlosen Schukostecker, der in die Steckdose gesteckt wird und PE kontaktiert. * Auf den Boden wird ein bestimmtes Gewicht gelegt, somit sind Auflagekraft und Fläche spezifiziert. * Zwischen Gewicht und PE wird mit einem speziellen Messgerät der Ableitwiderstand gemessen. * Für größere Flächen (Werkshalle) muss das Spielchen iterativ alle paar Meter wiederholt werden.
In Krankenhäusern gibt es Räume mit ableitfähigem Fußbodenbelägen. Der Belag unterscheidet sich aber extrem mit der topologie einer Gittermatte!
Marcus H. schrieb: > Du wirst lachen - ich finde die Aufgabe nicht trivial. Trivial finde ich die auch nicht, wobei ich ja gar nicht wirklich messen will, sondern bloß Eckwerte brauche, um zu beurteilen, ob das, was ich da gekauft habe, überhaupt eine Funktion haben kann. > Der größte Unsicherheitsfaktor ist die Kontaktierung der Matte. Nun, da die konkrete Matte zwei Anschlüsse in der Form zweier Druckknopfhälften hat, ist das kein Unsicherheitsfaktor, mich interessiert, welchen Widerstand bzw. welchen Stromm ich bei welcher angelegten Spannung über diese Anschlüsse messen können sollte. > > http://www.esd-kunststoff.de/produkte.html > -> "Der Oberflächenwiderstand beträgt 10E6 - 10E7Ω/ □ und liegt damit im > dissipativ ableitenden Antistatikbereich." 1E6-1E7/Quadrat, nicht 10E.. Also maximal 10 MOhm, wenn man den Widerstand eines beliebigen Quadrats über zwei Kanten misst. Bzw. weniger, wenn https://xkcd.com/356/ berücksichtigt. :-) Bei der Matte, die ich hier habe, messe ich gar nichts, egal ob über die metallischen Druckknöpfe oder über zwei flächig in geringem Abstand flächig aufgedrückte Prüfspitzen. Das Vielfachinstrument müsste 1000 MOhm sicher anzeigen können. > > Was nimmt man da als Bastler? > > Wasser und damit ein gerade frisch gekautes Kaugummi kommt mir in den > Sinn. Was sollte der Vorteil sein, gegenüber einem flächigen metallischen Kontakt? > > Multimeter in niedrige Spannungsmessstellung und in Serie zu Matte und > Labornetzteil. Was wäre der Vorteil zum empfindlichsten Strommessbereich in Serie zu Matte und Labornetzteil auf Maximum? > > Kontaktierung mit den o.g. Spezialelektroden. Bringt verglichen mit Standardprüfspitzen in Minimaldistanz im mm-Bereich nur eine zusätzliche Unsicherheit. Es geht mir darum, überhaupt irgend eine Leitfähigkeit zu detektieren, ohne zu risikieren, daß die dann durch einen Fehler des etwas burschikosen Messverfahrens (Feuchtigkeitsfilm da, wo man ihn nicht haben wollte) verursachtw urde. > > Spannung aufdrehen. 30 V war das Maximum des verwendeten Labornetzgeräts. > > Schauen ob was angezeigt wird. Es wurde, wie bereits erwähnt, nichts angezeigt, daher der Versuch, hier nach einer neuen Idee, einem Standardverfahren oder Erfahrungswerten zu fragen. > > Eine quantitative Aussage erhält man durch Einbeziehen des Multimeter > Datenblatts - Eingangswiderstand Spannungsmesser. Für eine quantitative Aussage muss man aber zunächst mal überhaupt einen Messwert haben. > > * * * > > Als fortgeschrittener Bastler würde ich einen Elektrometerverstärker, > zusammen mit den Spezialelektroden, einsetzen... Hm, ja. Würde ich so etwas häufiger brauchen, vielleicht. Für eine eher qualitative Prüfung ist mir das etwas zu aufwendig, Operationsverstärker habe ich hier nicht rumliegen und auch keine Erfahrung damit. Trotzdem danke für den Tip. Indirekt lese ich da die Botschaft heraus, mit Flächenwiderständen im Teraohmbereich sei bei Antistatikmatten tatsächlich zu rechnen.
Wolfgang S. schrieb: >> Als fortgeschrittener Bastler würde ich einen Elektrometerverstärker, >> zusammen mit den Spezialelektroden, einsetzen... > > Hm, ja. Würde ich so etwas häufiger brauchen, Vor Jahren habe ich als Test mit MOSFET (mit 10 cm Draht am Gate als Antenne) die statische Aufladung mit einem 100µA Instument gemessen. Die Erkenntnisse waren erschreckend. Schon ein Blatt Papier auf dem Schreibtisch verschieben reichte zur Anzeige. Der schlimmste Fall war die statische Aufladung am Arbeitsstuhl. Daraus folgend die Erkenntnis, daß eine Matte allein NICHT ausreicht für hochempfindliche Bauteile!
Mit einem Multimeter ist da nichts zu messen würde ich mal vermuten, daher habe ich mal diesen Link herausgesucht: http://system-flooring.com/wp-content/uploads/2013/08/Messverfahren-Ableitwiderstand.pdf
Ist das eine zweischichtige Matte? Wenn man da Elektronik auf der Matte ausprobiert, möchte man natürlich keine Kurzschlüsse oder unbeabsichtigte Verbindungen. Daher ist die obere Schicht der Matte nur sehr sehr gering leitend. Die Schicht auf der Unterseite leitet dagegen stärker. Schau mal bei Dave Jones im EEVBlog, der hat da glaube ich mal nen Video zu gemacht.
oszi40 schrieb: > Wolfgang S. schrieb: >>> Als fortgeschrittener Bastler würde ich einen Elektrometerverstärker, >>> zusammen mit den Spezialelektroden, einsetzen... >> >> Hm, ja. Würde ich so etwas häufiger brauchen, > > Vor Jahren habe ich als Test mit MOSFET (mit 10 cm Draht am Gate als > Antenne) die statische Aufladung mit einem 100µA Instument gemessen. Na ja, einzelne Ladungsträger aus der Luft fischen ist ja ein nettes Spiel, trägt aber zur konkreten Fragestellung wenig bei, es zeigt weder auf, was gefährlich ist (wäre es dies, so wäre schon ein bloße Entfernen der Schutzverpackung für die betroffenen IC zerstörend), noch läßt sich so ermitteln, ob ein ESD-Schutz funktionsfähig ist oder nicht. Daß bzw. ob ESD-Schutzmaßnahmen zweckmäßig sind, war nicht die Fragestellung, sondern eine offensichtliche Voraussetzung meiner Frage. > Die Erkenntnisse waren erschreckend. Schon ein Blatt Papier auf dem > Schreibtisch verschieben reichte zur Anzeige. Der schlimmste Fall war > die statische Aufladung am Arbeitsstuhl. Ich weiß. Aus diesem Grunde hängt hier in meinem Arbeitszimmer ein Fischer-Haar-Hygrometer an der Wand und gelegentlich im Winter ein nasses Handtuch über der Heizung. > Daraus folgend die Erkenntnis, > daß eine Matte allein NICHT ausreicht für hochempfindliche Bauteile! Tatsächlich reicht die schon mal erwähnte, mit einer Masseleitung verbundene Plastiktüte (<100 kOhm/cm Spitze zu Spitze) sehr wohl, um auch mit Mosfets hantieren zu können, man muß nur diszipliniert genug sein, wenn es darum geht, was man wann und in welcher Reihenfolge anfasst. Trotzdem habe ich natürlich ein solches Armband, ohne das für gesondert erwähnenswert gehalten zu haben. Im Büro habe (bzw. hatte) ich seit Jahrzehnten Armband plus aufrollbarer Antistatikmatte im Materialschrank. Hier geht es aber nicht darum, ob eine Matte allein ausreicht, sondern darum, wie man prüft, ob eine neu erworbene antistatisch ausgerüstet ist oder nicht.
Max707 schrieb: > Mit einem Multimeter ist da nichts zu messen würde ich mal vermuten, > daher habe ich mal diesen Link herausgesucht: > > > http://system-flooring.com/wp-content/uploads/2013/08/Messverfahren-Ableitwiderstand.pdf Danke für den durchaus informativen Artikel, aus dem ich allerdings ableite, daß ich, wäre die gerade erworbene Matte so leitfähig wie die diskutierten Böden entsprechend den Anforderungen, zumindest fallweise hätte etwas messen können müsssen. Denn die dort dargestellten Werte bewegen sich im Bereich von bis max. 100 Megaohm und als Grenzwert wurde dort die Größenordnung von 50 Megaohm benannt. Mein Vielfachmessinstrument hat einen Megaohmbereich bis 2000 Megaohm und zählt auch brav bis dorthin hoch, vmtl. beim Entladen eines Kondensators über die Messtrecke. Selbst wenn man einwendet, daß ich keine flächigen schweren Prüfgewichte benutzte, müsste doch bei eng positionierten Prüfspitzen zumindest irgend etwas zu sehen sein.
Gerd E. schrieb: > Ist das eine zweischichtige Matte? Weiß ich nicht. Sieht wie blaues Plastiktischdecke mit Gewebeeinlage aus. > > Wenn man da Elektronik auf der Matte ausprobiert, möchte man natürlich > keine Kurzschlüsse oder unbeabsichtigte Verbindungen. Daher ist die > obere Schicht der Matte nur sehr sehr gering leitend. Klar. Aber wie gering ist gering? > > Die Schicht auf der Unterseite leitet dagegen stärker. Ober und Unterseite sehen nicht wesentlich verschieden aus. Unter dem Aspekt, daß da, wie bereits erwähnt, zwei Druckknopfhälften eingenietet sind, die durch das ganze Material hindurchgehen, sollte, wenn die Matte damit geerdet werden soll (ein entsprechendes Kabel lag bei), auf dem Wege auch etwas messbar sein. Ich werde aber morgen noch mal auf beiden Seiten separat zu messen versuchen. Mein Problem ist, daß, egal was ich versuche, das Material sich wie ein perfekter Isolator verhält. > > Schau mal bei Dave Jones im EEVBlog, der hat da glaube ich mal nen Video > zu gemacht. Mach ich, danke.
Wolfgang S. schrieb: > Denn die dort dargestellten Werte > bewegen sich im Bereich von bis max. 100 Megaohm und als Grenzwert wurde > dort die Größenordnung von 50 Megaohm benannt. Mein > Vielfachmessinstrument hat einen Megaohmbereich bis 2000 Megaohm und > zählt auch brav bis dorthin hoch, vmtl. beim Entladen eines Kondensators > über die Messtrecke. Selbst wenn man einwendet, daß ich keine flächigen > schweren Prüfgewichte benutzte, müsste doch bei eng positionierten > Prüfspitzen zumindest irgend etwas zu sehen sein. Aber wie sieht es mit der Spannung aus? Du hast nur 30V verwendet, in den meisten der Messmethoden aus dem Link kommen 100V oder 500V zum Einsatz. Das dürfte einen wesentlichen Unterschied machen.
Wolfgang S. schrieb: > Gerd E. schrieb: >> Ist das eine zweischichtige Matte? > > Weiß ich nicht. Sieht wie blaues Plastiktischdecke mit Gewebeeinlage > aus. Vielleicht dann 3-schichtig mit der leitenden Schicht in der Mitte? Dann probiert mal mit ganz spitzen Messspitzen durch die oberste Schicht durchzustechen in die mittlere rein. Vielleicht kannst Du dann was messen.
Gerd E. schrieb: > Wolfgang S. schrieb: >> Denn die dort dargestellten Werte >> bewegen sich im Bereich von bis max. 100 Megaohm und als Grenzwert wurde >> dort die Größenordnung von 50 Megaohm benannt. Mein >> Vielfachmessinstrument hat einen Megaohmbereich bis 2000 Megaohm und >> zählt auch brav bis dorthin hoch, vmtl. beim Entladen eines Kondensators >> über die Messtrecke. Selbst wenn man einwendet, daß ich keine flächigen >> schweren Prüfgewichte benutzte, müsste doch bei eng positionierten >> Prüfspitzen zumindest irgend etwas zu sehen sein. > > Aber wie sieht es mit der Spannung aus? Du hast nur 30V verwendet, in > den meisten der Messmethoden aus dem Link kommen 100V oder 500V zum > Einsatz. Das dürfte einen wesentlichen Unterschied machen. Dazu nicht den Querschnitt der Kontaktfläche der Meßspitze vergessen...
Hallo, > Wolfgang S. schrieb: > müsste doch bei eng positionierten > Prüfspitzen zumindest irgend etwas zu sehen sein. nein, erfahrungsgemäß bringt das wenig. Nimm einen nassen Lappen als Kontaktelektrode. Damit kann man nachweisen, das der Flächenwiderstand messbar ist. Gruß Öletronika
Für die Breite und Länge könnte ein Zollstock gehen, damit könntest Du messen wie groß die Matte ist. Mit einer Küchenwaage das Gewicht.
Gerd E. schrieb: > Wolfgang S. schrieb: >> Denn die dort dargestellten Werte >> bewegen sich im Bereich von bis max. 100 Megaohm und als Grenzwert wurde >> dort die Größenordnung von 50 Megaohm benannt. Mein >> Vielfachmessinstrument hat einen Megaohmbereich bis 2000 Megaohm und >> zählt auch brav bis dorthin hoch, vmtl. beim Entladen eines Kondensators >> über die Messtrecke. Selbst wenn man einwendet, daß ich keine flächigen >> schweren Prüfgewichte benutzte, müsste doch bei eng positionierten >> Prüfspitzen zumindest irgend etwas zu sehen sein. > > Aber wie sieht es mit der Spannung aus? Du hast nur 30V verwendet, in > den meisten der Messmethoden aus dem Link kommen 100V oder 500V zum > Einsatz. Das dürfte einen wesentlichen Unterschied machen. Ja, das ist ein guter Einwand, dass der Strom/Spannungs-Zusammenhang nicht linear, d.h. der Widerstand nicht konstant ist, wurde ja in dem Artikel auch angesprochen. Jedoch war der Faktor (rund 1 Größenordnung, wenn ich mich recht erinnere) nicht so hoch und die Spannung von 10 V kam auch vor. Ich hatte mir von der Frage hier auch versprochen, daß evtl. irgend jemand, der sich in dem Metier auskennt, einwirft, es sei bei manchen ESD-Konstrukten erst ab irgend einer ungefähr eingrenzbaren Durchbruchspannung etwas zu messen. Hätte ich eine regelbare Hochspannungsquelle zur Verfügung, hätte ich natürlich einfach herumprobiert, statt zu fragen. Ich könnte meinen alten Geigerzähler anzapfen, da kommen gut 300 V DC heraus, oder einen alten Piezo-Zünder umbauen, der irgendwo im Keller herumliegen muss. Nur, ist das sinnvoll? Der Einwand bzgl. 30 V läßt sich auch mit 300 V vorbringen ...
:
Bearbeitet durch User
Du bist auf dem falschen Pferd und reitest in die falsche Richtung.
Ich kann hier bei meinen 600x900 mm Antistatik-Matten einen Widerstand von ca. 2MOhm zwischen Knopf und Knopf (Abstand 555 mm) messen. Hast du Referenzwiderstände zum Prüfen deines Ohmmeters? Für die Messung hochohmiger Widerstände schalte ich den Prüfling in Reihe mit einem Spannungsmesser (Ri = 10 MOhm) mit einer Spannungsquelle. Das reicht für die meisten Fälle. Ich hab's eben probiert: DC-Netzteil: HP E3620A Voltmeter: HP 34401A Widerstand: 100 GOhm 5% Eingestellte Spannung: 50 V gemessene Spannung: 5,3 mV berechneter Widerstand: 94,3 GOhm Bei meinen ESD-Schuhen kann ich eine Spannung von ca. 2 V messen. Das entspricht einem Widerstand von 480 MOhm. Gemessen mit 1 kg Gewicht auf einer Cu-Unterlage. Dabei ist der Kontakt natürlich eher schlecht. Steck' ich meine Fuß in den Schuh, dann mess' ich ca. 19 V. Dabei ist es unerheblich, ob die Kontaktstelle zur Messleitung feucht oder trocken ist. Der Ableitwiderstand des Schuhs ist somit 31*10M = 310 MOhm. Fazit: Entsorg deine Matte und kauf dir eine neue mit 2 Kontakten.
Norbert schrieb: > Fazit: > Entsorg deine Matte und kauf dir eine neue mit 2 Kontakten. Wolfgang S. schrieb: > Unter dem Aspekt, daß da, wie bereits erwähnt, zwei Druckknopfhälften > eingenietet sind, die durch das ganze Material hindurchgehen, Hat er doch eine. Das mit dem Messen zwischen den zwei Kontakten bzw. die Mitteilung steht noch aus. Jede ESD-Matte muss prinzipbedingt mehrschichtig sein, wäre sie es nicht würde die Entladung sehr stark abhängig sein an welchem Punkt man die Matte oben anfasst. Die untere Lage bei zweischichtigen, bzw. die mittlere Lage bei dreischichtigen ist sehr viel leitfähiger als die obere Lage.
Wolfgang S. schrieb: > Gibt es eine zuverlässige Methode, eine Antistatikmatte auf > Funktionsfähigkeit zu prüfen? Konkret, welche Leitfähigkeit kann bzw. > sollte man bei einem ableitfähigken Tischbelag erwarten und wie mißt man > die mit Bordmitteln eines Bastlers (Labornetzgerät, Multimeter, DSO)? > Eine alter schwarzer Antistatikbeutel aus Plastik, der hier rumliegt, > hat <100 kOhm/cm. Bei einer neuen Mainboardverpackung (bedampfte Folie) > oder einer gerade erworbenen ESD-Matte hingegen kann ich auch bei > angelegten 30 V DC keinen Stromfluss messen (0.0 µA), dito im > 2000MOhm-Messbereich. http://shop.warmbier.com/de/metriso-b530-basic-mess-kit-inkl-koffer-elektroden-870.html
GeGe schrieb: > Norbert schrieb: >> Fazit: >> Entsorg deine Matte und kauf dir eine neue mit 2 Kontakten. > > Wolfgang S. schrieb: >> Unter dem Aspekt, daß da, wie bereits erwähnt, zwei Druckknopfhälften >> eingenietet sind, die durch das ganze Material hindurchgehen, > > Hat er doch eine. > Das mit dem Messen zwischen den zwei Kontakten bzw. die Mitteilung steht > noch aus. Das war bereits die Mitteilung. Was genau unverständlich ist an der Fortsetzung "... sollte, wenn die Matte damit geerdet werden soll (ein entsprechendes Kabel lag bei), auf dem Wege auch etwas messbar sein. Ich werde aber morgen noch mal auf beiden Seiten separat zu messen versuchen. Mein Problem ist, daß, egal was ich versuche, das Material sich wie ein perfekter Isolator verhält." erschließt sich mir nicht wirklich. Konkret geht es um dieses Produkt hier https://www.amazon.de/Minadax-Antistatikmatte-Handgelenksschlaufe-Erdungskabel-Zübehör/dp/B01AGEMTKI/ref=sr_1_1 welches ich da und so gekauft habe, weil es am selben Tag geliefert werden konnte und ich der irrigen Anname unterlag, damit gleich loslegen zu können. Die Matte ist z.T. als Tasche gearbeitet und hat insgesamt vier Druckknopfhälften. In jeder Paarung messe ich mit meinem Vielfachmessinstrument (M-3650d) im 2000M-Bereich "0L" resp. >2000. > Jede ESD-Matte muss prinzipbedingt mehrschichtig sein, wäre sie es nicht > würde die Entladung sehr stark abhängig sein an welchem Punkt man die > Matte oben anfasst. Die untere Lage bei zweischichtigen, bzw. die > mittlere Lage bei dreischichtigen ist sehr viel leitfähiger als die > obere Lage. Siehe Foto. Ich bekomme mehr und den Eindruck, daß hier jemand eine simple Tasche aus Lkw-Plane mit einem Aufdruck "ANTISTATIC" versieht und teuer verkauft. Das Material meiner alten Ortlieb-Taschen (rot, groß, und aus drei Planenstücken zusammengeklebt) sieht sehr ähnlich aus, halt bloß rot statt blau. Um ein paar weitere Rückfragen hier gleich mit abzuhandeln folgendes. Mit dem Multimeter habe ich probeweise mal eine Handvoll 1.5 MOhm Kohleschichtwiderstände (größere habe ich nicht) durchgemessen und in den anwendbaren Messbereichen Werte von 1.45 bis 1.55 gemessen. Fünf in Serie ergeben 7.5 MOhm im 20M-Bereich und 7 im 2000M-Bereich. Sieht für mich plausibel aus. Zwei Stück 10x10cm-Küchenkrepp, mit Salzlösung angefeuchtet ergeben bei Kontaktierung per Multimetermesskabel über die Diagonale einen Widerstand von ca 0.5 bis max 2 MOhm. Aufgelegt und aufgestrichen auf eine Klarsichtmappe mit ca 3 cm Abstand ergibt sich im 2000MOhm-Bereich die oben erwähnte Anzeige "0L". Dito bei der so genannten Antistatikmatte. Anstechen möchte ich das Material nicht, weil ich das ganze Paket wegen fehlender Funktion zurückgeben können möchte. Soviel für den Moment. Wenn jemand noch Ideen hat, nur zu. Ansonsten danke an alle, die welche geliefert haben. *) https://www.ortlieb.com/de/unternehmen/nachhaltigkeit/verantwortung/produkte/innovation/ "Die ersten ORTLIEB-Packsäcke und Fahrradtaschen nähte unser Firmengründer aus LKW-Plane selbst von Hand und auf Mutters Nähmaschine."
Wolfgang S. schrieb: > Was genau unverständlich ist an der Fortsetzung "... sollte, > wenn die Matte damit geerdet werden soll (ein entsprechendes Kabel lag > bei), auf dem Wege auch etwas messbar sein. Bei meiner Matte messe ich zwischen den beiden Druckknöpfen ca 6 kOhm. Auf der Oberseite messe ich nix, auf der Unterseite mit den Spitzen vorne in 10 cm Abstand eingeklemmt ca 100 kOhm. Agilent 34401A im Zweileiter-Modus. Keine Ahnung von welchem Hersteller die Matte ist. In jedem Fall ist das ein Lieferant wo man bestellen kann ohne seine ISO 16949-Zertifizierung aufs Spiel zu setzen ;-) Das Ableitkabel zur Steckdose hat 1 MOhm und die sollten da auch ganz konkret und real zu messen sein. Das Armband hat ebenfalls 1 MOhm, da messe ich zwischen Carbonfläche und Druckknopf je nach Anpressdruck und Tagesform 2-3 MOhm.
> Wenn jemand noch Ideen hat, nur zu. Man kann da einen netten Versuch machen: Stromkreis aus Stromquelle, Lämpchen (oder LED mit Vorwiderstand) und MOSFET aufbauen. Das Gate in der Luft hängen lassen. Eine 9V-Batterie (z.B.) kurz zwischen Gate und Source halten (bei NMOS Plus ans Gate) => MOSFET leitet, Lämpchen leuchtet. Batterie wegnehmen. Lämpchen leuchtet weiter. Das Gehäusematerial des MOSFET isoliert so gut, dass der MOSFET über Stunden weiter eingeschaltet sein kann. Ein Stück Papier zwischen Gate und Source halten: => das Lämpchen verlischt sofort. Das gleiche kannst du ja mal mit der "Antistatikmatte" machen. Dann weisst du, ob sie mit Papier mithalten kann. Papier hat einen Widerstand Grössenordnung Teraohm.
Wolfgang S. schrieb: > das Material sich wie ein perfekter Isolator > verhält. Hier liegt eine grüne Matte auf dem Tisch, sehr alt und absolut seriöser Herkunft - vermutlich Euzola. Zwei Lagen, Unterseite schwarz. Die Anschlußleitung hat 1MegOhm. Ich schiebe flach die Pinzette unter Druck drüber, zeigt mein Fluke87 DVM unendlich an. Die eine Meßspitze mit der Hand auf der Matte, bekomme ich 10-30 MegOhm. Feuchte ich die Stelle, wo die Pinzette aufliegt, etwas an (Speichel), sind es durchgängig um 2,7 MegOhm. Leitfähigkeit ist nur senkrecht gegeben!
Aus Wiki: Ein Elektroskop ist ein Gerät zum Nachweis elektrischer Ladungen und Spannungen. Seine Funktionsweise beruht auf der Anziehung und Abstoßung elektrischer Ladungen und es zählt zu den elektrostatischen Spannungsmessgeräten. Ein Elektroskop mit kalibrierter Skala nennt man auch Elektrometer. Mit ihm können elektrische Ladungen und Spannungen nicht nur nachgewiesen, sondern auch gemessen werden. Das erste Elektroskop in einer sehr frühen Bauform, bestehend aus einer drehbar gelagerten Nadel auf einer Spitze, das sogenannte Versorium, wurde um das Jahr 1600 von William Gilbert entwickelt.[1] So kann es dann aussehen: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/16/ElectroscopeSimple.png/220px-ElectroscopeSimple.png
Manfred schrieb: > Leitfähigkeit ist nur senkrecht gegeben! So kenne ich das auch. Die mir bekannten Matten bestehen aus 2 Schichten, von denen die untere relativ gut leitfähig ist (ähnlich der schwarzen PE-Beutel) und die obere nur über eine größere Fläche einen messbaren Widerstand produziert. Die blaue Matte des TO hat allem Anschein nach keine ableitende Wirkung.
Hallo, mich würde mal interessieren wie die Geschichte ausgegangen ist. Trivial zu messen sind solche Matten ohne entsprechendes Equipment in der Tat nicht. Aber einen Idikator sollte man schon bekommen. So wie sich das gelesen hat, würde ich auch darauf tippen, dass dieses ServiceKit aus normalen isolierendem Material ist. Generell sind solche Materialien aber auch abhängig von der Luftfeuchte. Je trockener die Luft ist, desto schlechter weden bei günstigen Produkten die Werte. Also wenn der Beitragsstarter mal das Ende der Geschichte schreiben würde, wäre ich ein neugieriger Leser. Beste Grüße Matthias http://www.esd-berater.de
Matthias P. schrieb: > http://www.esd-berater.de > Trivial zu messen sind solche Matten ohne entsprechendes Equipment in > der Tat nicht. > mich würde mal interessieren wie die Geschichte ausgegangen ist. Mich würde eher mal interessieren, warum der ESD-Betrater keine konkreten Hinweise zum Thema gegeben hat.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.