Ich will einen kleinen Verstärker mit einem RF Transistor bauen. Nun ist es ja eine gute Idee, zuerst einmal die Stabilität des Transistors anzuschauen. Dazu gibt es ja dieses Stabilitätskriterium von Rollet. Das habe ich berechnet, und man findet leider heraus, dass mein Transistor nicht uneingeschränkt stabil ist. Ich habe dann die Stabilitätskreise gemalt, und man kann sehen, dass er bis 500 MHz leicht instabil ist, und darüber ist er dann stabil. Jetzt meine Frage: mein Verstärker soll für 2.2 GHz arbeiten. Was mache ich mit der Instabilität bis 500 MHz? wie kriege ich den stabilisiert? Der Source-Anschluss muss jedenfalls auf Masse sitzen, dort kann ich also keine zusätzlichen Elemente einfügen. Kann man am Gate einen Seriewiderstand einfügen, oder wie macht man das richtig?
Ich habe mal gesehen, das eine Induktivität und dazu parallel ein Widerstand 50Ω direkt an Basis bzw Gate angeschlossen waren. Die Bauteile in 0402 oder kleiner. Allerdings war diese Beschaltung dazu gedacht, eine Oszillation im hohen GHz Bereich zu verhindern. Also würde ich in deinem Fall anstelle der Induktivität einen kleinen Kondensator (so ca. 0.5 bis 1.5pF) verwenden. Hast du ein Symulationsprogramm?
Du must ihn doch bei 2,2GHz an 50 Ohm anmatchen, dann spilen doch die 550MHz keine Rolle?
Wenn ich mir so Deinen Schaltplan und Dein Layout so anschaue, dann ... Ohh - es gibt gar keinen Schaltplan...
Um solche Probleme zu vermeiden, ist man früher mal auf die Ide gekommen, eine Basisschaltung oder Gateschaltung zu benutzen. Also Basis oder Gate HF-mäßig mit Masse kurzschließen, und am Emitter oder Source ansteuern, oder eine Kaskode-Stufe aufbauen. Diese Schaltungstechnik ist schon im Röhrenzeitalter bekannt gewesen.
Marcus H. schrieb: > Wenn ich mir so Deinen Schaltplan und Dein Layout so anschaue, dann ... > > Ohh - es gibt gar keinen Schaltplan... Witzbold! Wegen dir habe ich wieder nach oben gescrollt! ;-(
Du must halt dafür sorgen, dass der Transistor unter 500 MHz ein- und ausgangsseitig nur Impedanzen zu sehen bekommt die im stabilen Bereich liegen. Dann kannst du auf 2.2 GHz treiben was du willst, solange es keine mutwillige Rückkopplung ist.Typisch wären z.B.Basis/Collectordrosseln, die sich unter 500 MHz Richtung Kurzschluss entwickeln. Das kommt drauf an, wo die instabilen Gebiete liegen. Bei einem kapazitiv belasteten Emitterfolger wiederum waere eine kleine Spule von Basis nach Masse das direkte Rezept für einen Oszillator weil sich ein negativer Widerstand und ein Serienkondensator ergibt wenn man in die Basis reinmisst. Da wäre ein ohmscher base stopper schon sinnvoll. Rauscht halt. (Das bezieht sich jetzt nicht auf deine vorgegebenen s-Parameter, weil du ja keinen Folger bauen willst.) Gruß, Gerhard
Beitrag #4956830 wurde von einem Moderator gelöscht.
Meine Erfahrungmit LNAs hat mich gelehrt, dass es keine Patentlösung gibt. Bei Infineon-Transistoren, z.B. BFP640 kann man über die Collector und Emitter einen Widerstand parallel schalten (mit Kondensator als DC-Blocker), das stabilisiert über alle Frequenzen. Bei Leistungsverstärkern bietet es sich an, z.B. am Gate einen Widerstand in Serie zu schalten. Der stabilisiert zunächst bei allen Frequenzen, auch bei den niedrigen. Schaltet man nun zusätzlich eine Kondensator parallel, können die hohen Frequenzen wieder durchgelassen werden, die tiefen bleiben stabil. Wenn der Transistor bei einer Frequenz fern ab der Zielfrequenz instabil ist, lohnt sich auch der genaue Blick auf die Stabilitätskreise. Außerhalb dieser zu liegen bedeutet nicht automatisch, dass die Schaltung schwingt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.