Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik bipolaren Elko durch zwie antiseriell geschaltete ersetzen?


von ChristophK (Gast)


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Es wird behauptet, man könne (z.B. in einer Frequenzweiche) das Problem 
der Unipolarität von normalen Elkos dadurch umgehen, daß man zwei 
unipolare mit Minuspol an Minuspol in Serie schalte. Halber Wert der 
Einzeilkapazität versteht sich. Ist das ohne Einschränkungen machbar?

Ich dachte immer, falsche Polung schade dem Elko. Und bei einer solchen 
Schaltung fließt ja jeweils für einen Elko der Strom in die 
Gegenrichtung für eine Halbwelle.

Grüße

Christoph

von Axel S. (a-za-z0-9)


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ChristophK schrieb:
> Es wird behauptet, man könne (z.B. in einer Frequenzweiche) das Problem
> der Unipolarität von normalen Elkos dadurch umgehen, daß man zwei
> unipolare mit Minuspol an Minuspol in Serie schalte.

Du darfst die gerne auch Pluspol an Pluspol schalten.

> Halber Wert der Einzeilkapazität versteht sich.

Nein. Darüber denk besser nochmal nach.

> Ist das ohne Einschränkungen machbar?

Ein bipolarer Elko ist intern genauso aufgebaut.

> Ich dachte immer, falsche Polung schade dem Elko. Und bei einer solchen
> Schaltung fließt ja jeweils für einen Elko der Strom in die
> Gegenrichtung für eine Halbwelle.

Es ist der dauerhaft fließende Strom in der falschen Richtung, der den 
Elko beschädigt (die Al2O3-Schicht wird elektrolytisch abgebaut). Bei 
Wechselstrom fließt im Mittel aber gerade kein Gleichstrom.

von npn (Gast)


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Axel S. schrieb:
>> Halber Wert der Einzeilkapazität versteht sich.
>
> Nein. Darüber denk besser nochmal nach.

Hätte ich jetzt aber auch gesagt.
Zwei C's in Reihe gibt die halbe Kapazität und doppelte 
Spannungsfestigkeit.

von Michael B. (laberkopp)


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ChristophK schrieb:
> Ist das ohne Einschränkungen machbar?

Im Prinzip ja, bipolare Elkos sind innendrin genau so aufgebaut.

Besser ist es, die Verbindgung der beiden Elkos hochohmig an eine höhere 
Spannung anzulegen:
1
         +50V
2
          |
3
         100k
4
          |
5
  --Elko--+--Elko--
6
       +     +

von Der Andere (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Besser ist es, die Verbindgung der beiden Elkos hochohmig an eine höhere
> Spannung anzulegen:

Guter Hinweis, danke wieder was gelernt :-)

von Old P. (Gast)


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Michael B. schrieb:

> Besser ist es, die Verbindgung der beiden Elkos hochohmig an eine höhere
> Spannung anzulegen:

.... die in einer Lautsprecherbox (dem typischen Wohn- und Arbeitsort 
einer Frequenzweiche) selten anzutreffen sind. ;-)

Old-Papa

von ChristophK (Gast)


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Doppelte Spannungsfestigkeit gilt nur bei Serienschaltung und dabei muß 
man noch dafür sorgen (durch parallelgeschaltete Widerstandsteiler), daß 
die gleiche Spannung an jedem Elko abfällt.
Bei der antiseriellen Schaltung ist ein Elko ja sehr niederohmig 
leitend, so daß der volle Hub der Wechselspannung an dem anderen Elko 
abfällt.

Aber den Einwurf, die Reihenschaltung zweier gleicher Kapazitäten ergebe 
nicht die halbe resultierende Kapazität, kann ich jetzt nur so deuten, 
daß diese Regel dadurch ausgehebelt ist, daß jeweils nur eine Kapazität 
bei dieser Schaltung voll zu Bucheschlägt und die jeweils andere "außer 
Betrieb" ist.

Grüße
Christoph

von ChristophK (Gast)


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Man könnte sich vorstellen, diese Hilfsspannung von der Weiche selbst 
durch "Aufpumpen" erzeugen zu lassen, oder? (Pat. pend.) :)

Grüße
Christoph

von Old P. (Gast)


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ChristophK schrieb:

> Aber den Einwurf, die Reihenschaltung zweier gleicher Kapazitäten ergebe
> nicht die halbe resultierende Kapazität, kann ich jetzt nur so deuten,
> daß diese Regel dadurch ausgehebelt ist, daß jeweils nur eine Kapazität
> bei dieser Schaltung voll zu Bucheschlägt und die jeweils andere "außer
> Betrieb" ist.
>
> Grüße
> Christoph

Ich hätte jetzt aber auch "halbe Kapazität" gesagt.

Old-Papa

von Holm T. (Gast)


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Der TO hat sich etwas verdrückt ausgekehrt, richtiger wäre Die 
Reihenschaltung hat die halbe Kapazität jedes Einzelelkos..aber das wird 
wohl nicht ganz stimmen. Warum? Weil sich in dieser Reihenschaltung eben 
die Aufladung nicht gleichmäßig über beide Elkos verteilt, die Dinger 
funktionieren ein Stück weit wie eine Diode und haben deutliche 
Restströme wenn sie verpolt werden, weswegen sich der richtig gepolte 
Elko weiter auflädt als der verkehrt gepolte.. wie sich das genau 
verhält wird wohl nur eine Messung verraten. Die Sache mit der 
Vorspannung wäre die ideale Lösung weil es dann klare Verhältnisse gibt 
und keiner der Elkos verpolt betrieben wird.

Gruß,

Holm

von Michael B. (laberkopp)


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Holm T. schrieb:
> aber das wird
> wohl nicht ganz stimmen. Warum? Weil sich in dieser Reihenschaltung eben
> die Aufladung nicht gleichmäßig über beide Elkos verteilt,

Ui Ui, wegen dir müssen physikalische Naturgesetze neu geschrieben 
werden.

Diodenwirkung erstens über 1M Ohm und zweitens nur ein mal am Anfang bei 
Aufladen der Zwischenschicht.

: Bearbeitet durch User
von npn (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Diodenwirkung erstens über 1M Ohm und zweitens nur ein mal am Anfang bei
> Aufladen der Zwischenschicht.

Einmal? Du meinst sicher "einmal pro Halbwelle".

von R. M. (Gast)


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ChristophK schrieb:
> Man könnte sich vorstellen, diese Hilfsspannung von der Weiche selbst
> durch "Aufpumpen" erzeugen zu lassen, oder? (Pat. pend.) :)
>
> Grüße
> Christoph

Patent abgelehnt: genau das passiert bei der Anti-seriell-Schaltung auch 
so schon ;-)
mfG

von Michael B. (laberkopp)


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npn schrieb:
> Du meinst sicher "einmal pro Halbwelle".

Nee, so schnell entlädt sich das nicht.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Hallo Namensvetter
https://de.wikipedia.org/wiki/Ein_Mann,_der_sich_Kolumbus_nannt

Ich habe mal eine Schaltung gesehen, in der jeder Elko mit einer Diode 
überbrückt war.

von Old P. (Gast)


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Christoph K. schrieb:

> Ich habe mal eine Schaltung gesehen, in der jeder Elko mit einer Diode
> überbrückt war.

In einer Frequenzweiche?
Glaube ich nicht!

Old-papa
PS: In einem Netzteil beim Ladeelko aber fast Bedingung ;-)

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Holm T. schrieb:
> Der TO hat sich etwas verdrückt ausgekehrt, richtiger wäre Die
> Reihenschaltung hat die halbe Kapazität jedes Einzelelkos

Hmm. Jetzt wo du das sagst ... kann sein, daß er das gemeint hat.
Und ja, das ist so. Vollkommen egal wie sich die Ladung verteilt.

von Homo Habilis (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Besser ist es, die Verbindgung der beiden Elkos hochohmig an eine höhere
>> Spannung anzulegen:
>
> Guter Hinweis, danke wieder was gelernt :-)

Dito. Danke, Michael.

von Einspruch (Gast)


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ChristophK schrieb:
> Man könnte sich vorstellen, diese Hilfsspannung von der Weiche selbst
> durch "Aufpumpen" erzeugen zu lassen, oder? (Pat. pend.) :)

Schöpfungshöhe! Schöpfungshöhe!

von Harald W. (wilhelms)


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ChristophK schrieb:

> diese Hilfsspannung durch "Aufpumpen" erzeugen zu lassen,

Genau. Man baut eine Luftpumpe in die Box und betreibt deren Motor
als Generator. :-)

von Manfred (Gast)


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ChristophK schrieb:
> Aber den Einwurf, die Reihenschaltung zweier gleicher Kapazitäten ergebe
> nicht die halbe resultierende Kapazität, kann ich jetzt nur so deuten,
> daß diese Regel dadurch ausgehebelt ist, daß jeweils nur eine Kapazität
> bei dieser Schaltung voll zu Bucheschlägt und die jeweils andere "außer
> Betrieb" ist.

Mein LCR-Meßgerät meint, dass zwei Elkos in Reihe die halbe Kapazität 
ergeben, egal, wie herum ich die pole.

von MM (Gast)


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Wenn man den Eingangspost nochmal langsam liest, kann man im Einwand von 
Axel nachfühlen - obwohl er selbst nachfolgend falsch verstanden wurde.

ChristophK schrieb:
> daß man zwei
> unipolare mit Minuspol an Minuspol in Serie schalte. Halber Wert der
> Einzeilkapazität versteht sich.

Axel scheint zu verstehen, daß 2 Elkos halber Kapazität in Reihe zu 
schalten sind. Ersteller könnte meinen (so habe ich ihn verstanden), daß 
die Reihenschaltung nur die halbe Kapazität der verwendeten Elkos 
ergibt.

Also ein "stille Post" Problem: denke - schreibe - lese - denke - hähh?

 :)

von Kuno (Gast)


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Kann denn niemand mal zwei Elkos hernehmen und die Reihenschaltung mit 
einer RLC-Messbrücke ausmessen? Dann hätte das Rätselraten ein Ende und 
man wüsste, ob sich die Kapazität halbiert oder nicht...
Also ich tippe: 2x 100µ antiparallel in Reihe ergibt 50µ.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Manfred schrieb:
> Mein LCR-Meßgerät meint, dass zwei Elkos in Reihe die halbe Kapazität
> ergeben, egal, wie herum ich die pole.

Hat Er doch gemacht, oder?

von batman (Gast)


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Nur um ganz sicher zu gehen. :)

von Mani W. (e-doc)


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Michael B. schrieb:
> Besser ist es, die Verbindgung der beiden Elkos hochohmig an eine höhere
> Spannung anzulegen:
          +50V
>           |
>          100k
>           |
>   --Elko--+--Elko--
>        +     +

Wozu?

Wenn schon irgendein Ausgleich, dann hochohmige Widerstände parallel
zu jedem Elko...

Christoph K. schrieb:
> Ich habe mal eine Schaltung gesehen, in der jeder Elko mit einer Diode
> überbrückt war.

Sicher war es eine Spannungsversorgung mit +/-/Masse für OpAmps...

von Mani W. (e-doc)


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Manfred schrieb:
> Mein LCR-Meßgerät meint, dass zwei Elkos in Reihe die halbe Kapazität
> ergeben, egal, wie herum ich die pole.

No na!


Schon vergessen?

Ein Kondensator besteht aus 2 Platten...

Schaltet man zwei Kondensatoren in Serie (Reihe), dann hat man
2 Plattenabstände hintereinander, folglich halbe Kapazität bei
zwei gleichen Kondensatoren...

Bei Parallelschaltung verdoppelt sich die Fläche der Platten,
also doppelte Kapazität...

von Lachender Eskimo (Gast)


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ChristophK schrieb:
> Man könnte sich vorstellen, diese Hilfsspannung von der Weiche selbst
> durch "Aufpumpen" erzeugen zu lassen, oder? (Pat. pend.) :)

Anbei mal der bisher geheime Plan von ChristophK's genialer 
Hilfsspannungs-Aufpumpschaltung.

Übrigens funktioniert sie besonders gut, wenn man ein Gerät anschliesst, 
das einen ordentlichen Einschalt-Plopp macht.
Viele Selbstbau-Projekte können das.
Dann kriegen die Elkos gleich am Anfang unmissverständlich mitgeteilt, 
wo der Hammer hängt, bzw. wo Plus und wo Minus ist.

Übrigens hat die Funktion nichts zu tun mit luft pump, sondern eher mit 
charge pump.
:-)

Einspruch schrieb:
> Schöpfungshöhe! Schöpfungshöhe!

Die Schöpfungshöhe in Volt ist ungefähr proportional dem peak der 
differentiellen Wechselspannung abzüglich eines Dioden-Drop abzüglich 
des Spannungsabfalls am Widerstand verursacht durch Leck- und 
Ladeströme.

Die genaue Formel ist leider noch komplizierter als die Schaltung 
selbst.

Ein weiterer Vorteil dieser Schaltung ist übrigens, dass 
unterschiedliche Leute für die Gesamtkapazität je nach Messverfahren 
irgendwas zwischen C/2 und C herausbekommen.
Das sorgt für einen unterhaltsamen Thread, in dem so richtig die Fetzen 
fliegen.

;-D

von Axel S. (a-za-z0-9)


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MM schrieb:
> Wenn man den Eingangspost nochmal langsam liest, kann man im Einwand von
> Axel nachfühlen - obwohl er selbst nachfolgend falsch verstanden wurde.
>
> ChristophK schrieb:
>> daß man zwei
>> unipolare mit Minuspol an Minuspol in Serie schalte. Halber Wert der
>> Einzeilkapazität versteht sich.
>
> Axel scheint zu verstehen, daß 2 Elkos halber Kapazität in Reihe zu
> schalten sind.

Nein. Das war, was ich aus dem Post des TE herausgelesen und als falsch 
markiert habe.

> Ersteller könnte meinen (so habe ich ihn verstanden), daß
> die Reihenschaltung nur die halbe Kapazität der verwendeten Elkos
> ergibt.

Was richtig ist. Nur daß der TE es (wenn er es gemeint hat) auf sehr 
merkwürdige Weise formuliert hat.

Eine Reihenschaltung zweier gleich großer Kapazitäten hat die halbe 
Kapazität der Einzelkapazitäten. Das gilt (selbstverständlich) auch für 
Elkos und unabhängig von deren Polung.

von nachtmix (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Besser ist es, die Verbindgung der beiden Elkos hochohmig an eine höhere
> Spannung anzulegen:         +50V
>           |
>          100k
>           |
>   --Elko--+--Elko--
>        +     +

Kann man machen, braucht man aber nicht, da die Elkos die Gleichrichtung 
selber besorgen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ventilmetall
Früher hat man sogar Gleichrichter nach diesem Prinzip gebaut:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichrichter#Elektrolytischer_Gleichrichter

von batman (Gast)


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Also wird immer etwas DC von der Kathode zur Anode geleitet, richtig?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Kuno schrieb:
> 2x 100µ antiparallel in Reihe ergibt 50µ.
          ^^^^^^^^^^^^ ^^^^^^^^
Die Schaltung musst Du mir mal aufzeichnen ;-))

von Kuno (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Kuno schrieb:
>> 2x 100µ antiparallel in Reihe ergibt 50µ.
>           ^^^^^^^^^^^^ ^^^^^^^^
> Die Schaltung musst Du mir mal aufzeichnen ;-))

Stimmt, musste auch gerade lachen :-)
Antiseriell meinte ich natürlich. Sorry!

von Peter R. (pnu)


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Bei Umpolung an einem Elko ändert sich die Kapazität zuerst nicht.

Beim Elko ist die Al2O3-Schicht ja das Dielektrikum, das die Kapazität 
bestimmt und durch Elektrolyse erzeugt bzw. aufrechterhalten wird.

Elektrolyse ist aber ein langsamer Vorgang, besonders bei den geringen 
Leckströmen von ordentlichen Elkos.

Bei verschiedenem Leckstrom in beiden Elkos, kann es zur Unsymmetrie der 
Schaltung führen. Dann stimmmt auch der Wert C/2 nicht.

Die Paralleldioden sind eine Lösung, die andre besteht in der extern 
zugeführten Sperrspannung. Bei dieser gibt es halt beim Einschalten 
Probleme mit dem Einschalt-Spannungssprung während des Aufladens über 
den Einspeise-Widerstand.

Allerdings, auch bei MIL-zertifizierten Elkos gibt es die Version zweier 
antiseriell geschalteter Elkos.

von npn (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Die Paralleldioden sind eine Lösung, die andre besteht in der extern
> zugeführten Sperrspannung. Bei dieser gibt es halt beim Einschalten
> Probleme mit dem Einschalt-Spannungssprung während des Aufladens über
> den Einspeise-Widerstand.

Wenn der C in einem Filter (wie beim TO) eingesetzt wird, ist es dann 
wirklich eine gute Idee, Paralleldioden am Elko anzubringen?

von Old P. (Gast)


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npn schrieb:
>
> Wenn der C in einem Filter (wie beim TO) eingesetzt wird, ist es dann
> wirklich eine gute Idee, Paralleldioden am Elko anzubringen?

Nö, sogar eine saublöde. Es sei man möchte einen VerzerrerAmp draus 
machen.

Old-Papa

von Lachender Eskimo (Gast)


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npn schrieb:
> Wenn der C in einem Filter (wie beim TO) eingesetzt wird, ist es dann
> wirklich eine gute Idee, Paralleldioden am Elko anzubringen?

Paralleldiode + hochohmiger Serienwiderstand

Ist in Elkos bereits serienmässig eingebaut:

nachtmix schrieb:
> da die Elkos die Gleichrichtung
> selber besorgen.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Ventilmetall

Da fliesst aber nur Leckstrom drüber.
Also alles halb so wild.

von Bernd K. (prof7bit)


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Mani W. schrieb:
>> Spannung anzulegen:
>           +50V
>>           |
>>          100k
>>           |
>>   --Elko--+--Elko--
>>        +     +
>
> Wozu?
>
> Wenn schon irgendein Ausgleich, dann hochohmige Widerstände parallel
> zu jedem Elko...

Nein, das ist kontraproduktiv. Man will ja die Spannung die sich mühsam 
(von selbst, ohne die externen +50V) aufgepumpt hat nicht wieder 
entladen.

Also einfach in obiger Zeichnung "+50V" und das "100k" ersatzlos 
weglassen und gut ist es.

von Bernd K. (prof7bit)


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Old P. schrieb:
> npn schrieb:
>>
>> Wenn der C in einem Filter (wie beim TO) eingesetzt wird, ist es dann
>> wirklich eine gute Idee, Paralleldioden am Elko anzubringen?
>
> Nö, sogar eine saublöde. Es sei man möchte einen VerzerrerAmp draus
> machen.
>
> Old-Papa

Nö, mitnichten. Sobald beide Elkos auf jeweils Vspitze aufgeladen sind 
fließt über die Dioden kein Strom mehr, die Dioden haben dann quasi für 
den Rest des Abends Freizeit und tun gar nichts mehr. Da verzerrt also 
gar nix.

von Old P. (Gast)


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Bernd K. schrieb:
>
> Nö, mitnichten. Sobald beide Elkos auf jeweils Vspitze aufgeladen sind
> fließt über die Dioden kein Strom mehr, die Dioden haben dann quasi für
> den Rest des Abends Freizeit und tun gar nichts mehr. Da verzerrt also
> gar nix.

Also, mein erster Reflex sagt: Niemals!
Aber vielleicht muss ich das mal verhirnen oder noch besser: aufbauen.

Old-Papa

von R. M. (Gast)


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Könnte mir schon vorstellen, das bei völlig entladenen Elkos, und einem 
ersten, völlig unangekündigtem satten Bass-Hieb, einige wenige 
Halbwellen durch die Dioden fließen, was auch zu Verzerrungen führen 
könnte. Da die Elkos diese Spannung aber nur durch Selbstentladung 
wieder verlieren, war es das dann auch für einige Zeit: die Spannung 
bleibt stehen. Das Gleiche würde auch bei Ausnutzung der "internen 
Diode", wie bisher vieltausendfach praktiziert, passieren. Wer mit 
diesem kleinen Makel nicht leben kann, muss dann wohl auf MKT- oder 
andere Kondensatoren ausweichen.
mfG

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich habe mal gelesen, es gäbe eine Vorzugsrichtung die beiden Elkos 
aneinander auszurichten. Bekomme es aber nicht mehr zusammen. Vielleicht 
war das auch nur für die Herstellung in einem einzigen Gehäuse wichtig, 
also nicht bei zwei Elkos. Wohlmöglich noch in Zeiten als die in 
Metallbechern saßen.

Beitrag #4958517 wurde vom Autor gelöscht.
von Bernd K. (prof7bit)


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Habs mal simuliert, siehe Anhang.

von andrer (Gast)


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Old P. schrieb:
> ChristophK schrieb:
>
> Aber den Einwurf, die Reihenschaltung zweier gleicher Kapazitäten ergebe
> nicht die halbe resultierende Kapazität, kann ich jetzt nur so deuten,
> daß diese Regel dadurch ausgehebelt ist, daß jeweils nur eine Kapazität
> bei dieser Schaltung voll zu Bucheschlägt und die jeweils andere "außer
> Betrieb" ist.
> Grüße
> Christoph
>
> Ich hätte jetzt aber auch "halbe Kapazität" gesagt.
>
> Old-Papa

7

von Kappes (Gast)


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andrer schrieb:
> 7

sieben?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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mal Sechs

von Peter Steier (Gast)


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Ja, aber ein verkehrt gepolter (Aluminium-)Elko hat nicht dieselbe 
Spannungsfestigkeit und Kapazität. Die Kathodenoxidschicht (~1 nm) ist 
viel dünner als die Anodenoxidschicht. Daher hat er im verkehrten 
Betrieb nur eine Spannungsfestigkeit von 1V, aber eine viel größere 
Kapazität: ein 60V Elko mit 1 uF könnte verkehrt 60 µF haben (wenn die 
Kathodenfolie die gleiche Oberfläche wie die Anodenfolie hätte), ist 
aber typischerweise kleiner.
Daher ist die Kapazität der Summe nicht die Summe der Kapazitäten, 
sondern näher (etwas kleiner) an der einfachen "richtig herum" 
Kapazität.
Ein bipolarer Elko hat zwei identische Folien und Oxidschichten, also in 
beide Richtungen gleiche Kapazität und Spannungsfestigkeit. Schaltet amn 
davon zwei in Serie, hat man die Halbe Kapazität.

Durch die größere Kapazität in verkehrter Richtung fällt dort auch 
weniger Spannung ab. Im obigen Beispiel, und bei idealer 60 facher 
Kapazität, erreicht der richtig gepolte Kondensator bei 61 V 
Gesamtspannung sein 60 V Limit gleichzeitig wenn der verkehrte 1 V 
erreicht. Da die verkehrte Kapazität aber meist kleiner ist, findet der 
Durchbruch (samt Nebelwerfer) schon bei kleinerer Spannung statt. Schaue 
ich mir die niedrigere spezifizierte Lebensdauer von bipolaren Elkos an, 
scheint dieser Betrieb auch die Lebensdauer zu verkürzen.

LRC Brücken etc. messen nur lineare Elemente richtig, haben wir aber 
nicht. Da hilft nur Funktionsgenerator und Oszi (und Schutzbrille).
Sorry an alle die's gerne einfach hätten.

von Homo Habilis (Gast)


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Peter Steier schrieb:
> Daher ist die Kapazität der Summe nicht die Summe der Kapazitäten,
> sondern näher (etwas kleiner) an der einfachen "richtig herum"
> Kapazität.

Wie bitte? (Meine Verwirrung resultiert nicht aus:
"Kapazität der Summe nicht die Summe der Kapazitäten".

Sondern daraus, daß imho sowieso niemand behauptet hatte, die gesamt-C
sei die Summe der Cs beider Cs. Sondern daß bei 2 Cs in Reihe die Hälfte 
an C(einzel) herauskäme (es wurde auch noch nichts anderes 
nachgewiesen).

(Meine "C"s sind übrigens die Rache für Deine "Summe"n...)

Ansonsten will ich nicht widersprechen - ich komm da nicht mehr mit.

von Elektrofan (Gast)


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> bipolaren Elko durch zwie antiseriell geschaltete ersetzen?

Obiges Problem fand ich mal in einer Lautsprecherbox rein
kaufmännisch gelöst:
Der 5µF-Elko im Hochtonzweig hatte 35V und war ganz normal gepolt.

Sein "Plus" war selbstverständlich mit dem "richtigen" Anschluss
des Kabels verbunden ...

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Nur mal interessehalber. Macht es Sinn, oder besser, kann man den MP 
Kondensator(130uF 50VAC) für den AC-Motor mit antiparallelen Elkos 
nachbauen?

Das Schaltbild zeigt einen Antennenrotor.

von Joachim B. (jar)


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Dietmar P. schrieb:
> kann man den MP
> Kondensator(130uF 50VAC) für den AC-Motor mit antiparallelen Elkos
> nachbauen?

kann man sicher, aber ob den Elkos 50Hz an 230V genügt? ...
es könnte klappen oder knallen :)
Netzspannung != || <> Audio üblicherweise!

: Bearbeitet durch User
von Der schreckliche Sven (Gast)


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Dietmar P. schrieb:
> Macht es Sinn,

Sinn ist kein Gegenstand, den kann man nicht machen.

Dietmar P. schrieb:
> kann man den MP
> Kondensator(130uF 50VAC) für den AC-Motor mit antiparallelen Elkos
> nachbauen?

Man kann.
Ob es Sinn hat(te), wird sich nach ? Betriebsstunden zeigen.

von Karl B. (gustav)


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Der schreckliche Sven schrieb:
> Ob es Sinn hat(te), wird sich nach ? Betriebsstunden zeigen.

Hi,
warum nimmt man dann überhaupt MP-Kondensatoren?
Weil der schleichende Kapazitätsverlust nicht eintritt.

ciao
gustav

von Carl Mikael B. (Firma: Held der Arbeit) (lochball)


Angehängte Dateien:

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Meine Erfahrung: Wenn man einen Kondensator mit hoher Kapazität für 
wenig Geld braucht und weil der alte Kondensator sein Lebensende 
überschritten hat, dann bietet sich die Reihenschaltung von zwei Elkos 
unter Zuhilfenahme von zwei Schottky-Dioden geradezu an. So habe ich das 
mit der Reparatur meines in die Jahre gekommenen Antennenrotors gemacht 
- und er dreht sich jetzt wieder wie neu. Siehe hierzu Fotos und Link. 
P.S. Der Größenvergleich zwischen alt und neu ist schon sehr 
überzeugend...

https://forums.qrz.com/index.php?threads/rotator-part-needed.640596/page-3#post-5701644

: Bearbeitet durch User
von Carl Mikael B. (Firma: Held der Arbeit) (lochball)


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Dietmar P. schrieb:
> Nur mal interessehalber. Macht es Sinn, oder besser, kann man den MP
> Kondensator(130uF 50VAC) für den AC-Motor mit antiparallelen Elkos
> nachbauen?
>
> Das Schaltbild zeigt einen Antennenrotor.

Ja, man kann. Siehe meinen Beitrag weiter oben. :-)

Beitrag #6611225 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6611258 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6611274 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #6611304 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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@DK7AL, danke. Warum nimmst du Schottkydioden? Hat das einen tieferen 
Hintergrund?
(Das Poti vom CD45 habe ich gerade repariert, Kommt noch als Bericht ins 
CQ-DL, wahrscheinlich erst nächstes Jahr.)

- Mit dem "Sinn" nehme ich gern zur Sprachpflege an.
- Zum Journalisten, vielleicht hiess der früher Goldstein oder so.

Beitrag #6611400 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Dietmar P. schrieb:
> Schottkydioden?

Das ist schonender für die Elkos, wenn diese 0,5V statt 0,8V in der 
falschen Polaritätsrichtung sehen.

Spart den Hochohmwiderstand für die Sicherheitsentladung, damit man sich 
keinen Stromschlag fängt trotz üblicher Wartepause.

: Bearbeitet durch User
von Debreziner (Gast)


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Der schreckliche Sven schrieb:
> Sinn ist kein Gegenstand, den kann man nicht machen.

GuckstDu hier und lernsDu gut Deutsch!

https://www.duden.de/rechtschreibung/Sinn

unter 4. Originalzitat Duden:
etwas macht [k]einen Sinn (umgangssprachlich; etwas ergibt [k]einen 
Sinn, ist [nicht] verständlich, sinnvoll; nach englisch something makes 
sense)

Akzeptier einfach die Duden-Authorität für Deutsch und gut ist;) ,[oder 
geh in den Keller und schau die Wand an]

von Percy N. (vox_bovi)


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Debreziner schrieb:
> Akzeptier einfach die Duden-Authorität

Erst müsstest Du meine Weltherrschaft akzeptieren.

: Bearbeitet durch User
von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Der Rotormotor läuft übrgens mit knapp 30V, nicht 230V.
-------
Was den "Sinn" angeht, ob der es nicht "macht" oder sich "nicht ergibt" 
macht eigentlich vom Sprachgebrauch gar keinen Unterschied.

Da gibt es andere "Bugs" in der Umgangssprache wie beispielsweise "das 
Einzigste".

von Der schreckliche Sven (Gast)


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Debreziner schrieb:
> GuckstDu hier und lernsDu gut Deutsch!

> nach englisch something makes
> sense)

Von den Engländern Deutsch lernen??

von Theor (Gast)


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Debreziner schrieb:
> Der schreckliche Sven schrieb:
>> Sinn ist kein Gegenstand, den kann man nicht machen.
>
> GuckstDu hier und lernsDu gut Deutsch!
>
> https://www.duden.de/rechtschreibung/Sinn
>
> unter 4. Originalzitat Duden:
> etwas macht [k]einen Sinn (umgangssprachlich; etwas ergibt [k]einen
> Sinn, ist [nicht] verständlich, sinnvoll; nach englisch something makes
> sense)
>
> Akzeptier einfach die Duden-Authorität für Deutsch und gut ist;) ,[oder
> geh in den Keller und schau die Wand an]

Ich widerspreche Dir.

Der Duden sagt nicht aus, dass der fragliches Ausdruck einen 
sinnvollen Gehalt hat. Nur das er in der deutschen Umgangssprache (also 
nicht in der Standard- oder Hochsprache) verwendet wird um einen 
anderen tatsächlichen Sinngehalt auszudrücken.

Man muss dazu wissen, dass der Ausdruck im Englischen durchaus einen 
Sinngehalt hat, in dem in diesem Kulturkreis (so nahe er dem deutschen 
auch ist) ein Sinn durchaus "gemacht" werden kann, und zwar so, dass 
eine Sinneswahrnehmung im Denken eine Bedeutung "erzeugt". Dieser 
Zusammenhang  existiert als Begriff im Denken der Deutschen nicht; er 
muss umschrieben werden.

von Percy N. (vox_bovi)


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Theor schrieb:
> Dieser Zusammenhang  existiert als Begriff im Denken der Deutschen
> nicht; er muss umschrieben werden.

Dafür gibt es im Deutschen die Redewendung "sich einen Reim darauf 
machen". Völlig deckungsgleich sind die jeweiligen Begriffe jedoch 
nicht, da das Machen des Reimes eine aktive Reflexion voraussetzt.

Btw: wenn im Duden "umgangssprachlich" stehr, dann ist das die höfliche 
Umschreibung für populären Fehlgebrauch. So etwas geschieht insbesondere 
bei zunächst fachsprachlichen Bezeichnungen, deren Sinn mitunter in der 
sog. Umgangssprache umgekehrt wird, wie etwa bei "grundsätzlich" oder 
"Quantensprung".

: Bearbeitet durch User
von Experte (Gast)


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Nach einigen Experimenten und Messungen habe ich folgendes gelernt:

Ohne Dioden oder Bootstrapping zieht sich der Mittelpunkt der 
antiseriellen Kondensatoren hoch oder runter (je nach Polung eben). 
Allerdings ist dieser Effekt langsam und auch noch Frequenzabhängig. Je 
höher die Frequenz, desto langsamer.

Offensichtlich ist die Elektrolyse im Vergleich eine recht lahme 
Geschichte. Bei 50Hz und 33uF, 15Vpp, braucht es für 0,1 Volt anstiegt 
ca. 8 Stunden... Mit 10 Megaohm-Messgeräten misst man da nix mehr.

Konsequenzen:

Auf jeden Fall muss der Mittelpunkt auf eine entsprechende Spannung 
gebracht werden, damit die Kondensatoren (langfristig) nicht beschädigt 
werden. Hat man keine Hilfsspannung, kann man nur Dioden nehmen. 
Schottky sind zu bevorzugen, da kleine Vorwärtsspannung und somit 
kleinere Verpolungsspannung.

Innerhalb einer Schaltung würde ich aber zusätzlich noch einen 
Bootstrap-Widerstand zu einer hohen Spannung einbauen. Damit spielt die 
Diodenspannung keine Rolle mehr und Verzerrung werden vermieden. Der 
Widerstand kann auch entsprechend hochohmig sein.

Die Dioden stellen sicher, dass beim Einschalten etc. kein Kondensator 
zu negativ aufgeladen wird, und das Bootstrapping bringt den Mittelpunkt 
der Antiseriellschaltung auf ein sicheres Spannungsniveau.

Widerstände im Diodenpfad wären natürlich kontraproduktiv, denn die 
sorgen ja für eine negative Spannung an den Kondensatoren. Gar nicht 
gut.

von 2aggressive (Gast)


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Experte schrieb:
> Nach einigen Experimenten und Messungen habe ich folgendes gelernt:
>
> Ohne Dioden oder Bootstrapping zieht sich der Mittelpunkt der
> antiseriellen Kondensatoren hoch oder runter (je nach Polung eben).
So soll das sein.

> ...Bei 50Hz und 33uF, 15Vpp, braucht es für 0,1 Volt anstiegt
> ca. 8 Stunden...
Hast du nasse Becherelkos benutzt?

Eben mit Kleinstspannung (FG war gerade griffbereit) probiert, zwei 
uralte (NOS) Becherelkos je 100uF (ergibt 50uF Bipolar) an 
50Hz/150mVeff, schon nach wenigen Sekunden messe ich an beiden Elkos 
>0,2V Gleichspannung.

> Mit 10 Megaohm-Messgeräten misst man da nix mehr.
Kein Problem: Elko laden lassen, DMM dranhalten, ablesen, DMM abklemmen. 
Wenn du die 10MOhm dauerhaft (aka 8 Stunden) angeklemmt lässt," ärgerst" 
du den anderen Elko, bei deinen 15Vpp, also etwa 10Veff, bekommt der 
permanent 1uA (10V/10MOhm) "Strom in die falsche Richtung" aufgebrummt 
(im wahrsten Sinne des Wortes).

> Konsequenzen:
>
> Auf jeden Fall muss der Mittelpunkt auf eine entsprechende Spannung
> gebracht werden, damit die Kondensatoren (langfristig) nicht beschädigt
> werden.
Milliarden von billig funktionierenden Frequenzweichen für Höchtöner 
sprechen eine deutliche Sprache; die Dioden sind sozusagen schon in die 
Elkos eingebaut.

HTH

von Beleuchter (Gast)


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Experte schrieb:

> Offensichtlich ist die Elektrolyse im Vergleich eine recht lahme
> Geschichte. Bei 50Hz und 33uF, 15Vpp, braucht es für 0,1 Volt anstiegt
> ca. 8 Stunden... Mit 10 Megaohm-Messgeräten misst man da nix mehr.

Solch eine pauschale Aussage ist überhaupt nicht möglich.
Wie viele Elko Pärchen, wie vieler Hersteller und Baureihen wurden denn 
in diese empirische Studie einbezogen?


2aggressive schrieb:

> Eben mit Kleinstspannung (FG war gerade griffbereit) probiert, zwei
> uralte (NOS) Becherelkos je 100uF (ergibt 50uF Bipolar) an
> 50Hz/150mVeff, schon nach wenigen Sekunden messe ich an beiden Elkos>>0,2V 
Gleichspannung.

Das ist jetzt aber ganz doof!
Mit derartigem Verhalten, also daß sich jemand vom Rechner entfernt um 
etwas auszuprobieren, damit rechnet hier niemand. Passiert ja auch 
selten genug..
Nur deshalb können so viele arme Schwätzer hier ungestraft den 
"Experten" miemen.

von Experte (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Hast du nasse Becherelkos benutzt?

Nope. Ganz stink langweilige 33uF, 16Volt.


> Wenn du die 10MOhm dauerhaft (aka 8 Stunden) angeklemmt lässt

Habe ich ja nicht. Hab ja "High-Z", d.h. über 1 GOhm...


> Kein Problem: Elko laden lassen, DMM dranhalten, ablesen, DMM abklemmen.

Stimmt, das könnte man auch machen. Dabei sollte ich aber noch den 
Aufbau ändern, so dass der Mittelpunkt wirklich hochohmig in der Luft 
floated. Die Leckströme sind anscheinend doch recht klein.


> Milliarden von billig funktionierenden Frequenzweichen für Höchtöner
> sprechen eine deutliche Sprache; die Dioden sind sozusagen schon in die

Hmm, weiß nicht. Ich hab im Anschluss die beiden Elkos vermessen, 
Kapazität war unauffällig, aber Verlustfaktor war bei dem richtigen 
gepolten 0,07 und beim ca. 12 Stunden falsch gepolten etwa 0,12. Das ist 
schon ein Unterschied.

Könnte mir vorstellen, dass der falsch gepolte Elko im Laufe der Zeit 
(etwas) degeneriert, aber wie will man das schon hören? Vor allem, wie 
oft wird diese Frequenzweiche dann von einem anderen Verstärker 
bespielt? So lange die gleiche Endstufe auf die Weiche einwirkt, bleiben 
die DC-Verhältnisse ja gleich.


Beleuchter schrieb:
> Solch eine pauschale Aussage ist überhaupt nicht möglich.
> Wie viele Elko Pärchen, wie vieler Hersteller und Baureihen wurden denn
> in diese empirische Studie einbezogen?

Bla, bla.

Wieviel Elkos hast Du denn in Deinem Experiment schon vermessen?

von Beleuchter (Gast)


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Experte schrieb:

> Beleuchter schrieb:
>> Solch eine pauschale Aussage ist überhaupt nicht möglich.
>> Wie viele Elko Pärchen, wie vieler Hersteller und Baureihen wurden denn
>> in diese empirische Studie einbezogen?
>
> Bla, bla.
>
> Wieviel Elkos hast Du denn in Deinem Experiment schon vermessen?

Das ist kein BlaBla, das war eine Frage!
Wenn jemand in Zweifel zieht, daß ein millionenfach praktisch bewährter 
Aufbau fehlerhaft ist und diese abwegige Meinung versucht durch 
angebliche Messungen zu untermauern, dann sollte die Faktenlage nicht zu 
dünn sein.

Also: Bei wie vielen Elko-Pärchen, wie vieler Hersteller und Baureihen 
wurden das von die beschriebene Verhalten beobachtet?

von 2aggressive (Gast)


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Experte schrieb:
> 2aggressive schrieb:
>> Hast du nasse Becherelkos benutzt?
>
> Nope. Ganz stink langweilige 33uF, 16Volt.
Leider kann ich für "stink langweilige" kein aktuelles Datenblatt finden 
:D

>> Wenn du die 10MOhm dauerhaft (aka 8 Stunden) angeklemmt lässt
>
> Habe ich ja nicht. Hab ja "High-Z", d.h. über 1 GOhm...
Irgendwas ist mit deinen Elkos anders, so scheint es. Hier (trotz 10M) 
ist "sofort" eine Gleichspannung an jedem Elko erkennbar.


>> Kein Problem: Elko laden lassen, DMM dranhalten, ablesen, DMM abklemmen.
>
> Stimmt, das könnte man auch machen. Dabei sollte ich aber noch den
> Aufbau ändern, so dass der Mittelpunkt wirklich hochohmig in der Luft
> floated. Die Leckströme sind anscheinend doch recht klein.
Naja, bei "High-Z" biste normalerweise >>1 GOhm, das ist hier nicht die 
Diskrepanz zwischen unseren Messungen.


>> Milliarden von billig funktionierenden Frequenzweichen für Höchtöner
>> sprechen eine deutliche Sprache; die Dioden sind sozusagen schon in die
>
> Hmm, weiß nicht. Ich hab im Anschluss die beiden Elkos vermessen,
> Kapazität war unauffällig, aber Verlustfaktor war bei dem richtigen
> gepolten 0,07 und beim ca. 12 Stunden falsch gepolten etwa 0,12. Das ist
> schon ein Unterschied.
Hmm.


> Könnte mir vorstellen, dass der falsch gepolte Elko im Laufe der Zeit
> (etwas) degeneriert, aber wie will man das schon hören? Vor allem, wie
> oft wird diese Frequenzweiche dann von einem anderen Verstärker
> bespielt? So lange die gleiche Endstufe auf die Weiche einwirkt, bleiben
> die DC-Verhältnisse ja gleich.
Die DC-Verhältnisse an jedem Verstärkerausgang: immer (zumindest sehr 
nahe an) 0V. Ansonsten hat der Tieftöner etwas degegen.


> Beleuchter schrieb:
> Wieviel Elkos hast Du denn in Deinem Experiment schon vermessen?
Trolle bitte nicht füttern.

von 2aggressive (Gast)


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Zurück zum Thema:
ChristophK schrieb:
> Ist das ohne Einschränkungen machbar?
Nein. Aber:
Beitrag "Re: bipolaren Elko durch zwie antiseriell geschaltete ersetzen?"
löst die Einschränkungen.

> Ich dachte immer, falsche Polung schade dem Elko. Und bei einer solchen
> Schaltung fließt ja jeweils für einen Elko der Strom in die
> Gegenrichtung für eine Halbwelle.
Bei symetrisch hochgeschaukelten Audiosignalen (dein Beispiel 
Frequenzweiche) gibt es keinerlei Probleme, kein Elko muss langfristig 
eine negative Spannung (bei gleichzeitig hohem Strom) ertragen. Mal 
sehen welche Kondensatoren Experte bei seinen Messungen verwendet hat.

von Experte (Gast)


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2aggressive schrieb:
> Eben mit Kleinstspannung (FG war gerade griffbereit) probiert, zwei
> uralte (NOS) Becherelkos je 100uF (ergibt 50uF Bipolar) an
> 50Hz/150mVeff, schon nach wenigen Sekunden messe ich an beiden Elkos
> 0,2V Gleichspannung.

Hmm. Hast Du mal mit größere Spannung probiert?

Ich habe auch noch zwei gut abgelagerte Siemens, 470uF, 40V probiert. 
Stellte sich auch nur 0,1 Volt ein und bleibt stehen.

Habe auch mal mit dem Trenntrafo 1 Ampere durch gejagt. Gleiches 
Ergebnis...

Bin etwas ratlos. Konnte Deine Beobachtungen nicht replizieren. Habe 
aber auch nicht mit 150mVeff getestet. Ich lass das jetzt erst mal sein, 
vielleicht morgen oder so nochmals...

Komisch, komisch...

von Nassir Abedi (Gast)


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Unipolare habe ich schon antiseriell geschaltet. Sie funktionieren. Die 
Kapazität bliebt und die Spannung auch gleich. Der Gleichstrom in 
umgekehrter Richtung schadet den Elko. Da aber Wechselstrom nur kürzer 
Zeit in umgekehrter Richtung fließt schadet nicht. Meine Schaltung 
funktioniert seit Jahren.

von Percy N. (vox_bovi)


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Nassir Abedi schrieb:
> Unipolare habe ich schon antiseriell geschaltet.

Hast Du dazu mal einen Schaltplan? Und vielleicht zur Unterscheidung 
nochceinen dazu, in dem die bipolaren Elkos gleichsinnig seriell 
geschaltet sind?

Hast Du letztgenannte Kombination auch schon ausprobiert?

von Wolf-Dietmar P. (wodipo)


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Noch eine Erfahrung aus der Praxis, fernab vom PC.

Echte bipolare Elkos halten anscheinend länger als Normale.

Es gibt ein verbreitetes elektronisches Gerät wo nebem dem Netztrafo ein 
200uF Bipolar und ein 470uF Siebelko platziert sind.
Nach ca. 20 Jahren ist der Siebelko fertig, schlechtes ESR / ca. 40% 
Kapazitätsverlust.

Ich weiss aber nicht wie der Bipolare an dieser Stelle betrieben wird.

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