Hallo, wenn in einem Schaltplan steht, 1µF/16V und ich einen Auswahl von Vielschichtkondensator, Tantal Kondensator und Elko habe, woher weis ich, welchen ich da nehmen muss? alle drei sind 1µF/16V Danke im Voraus Frank
Erfahrung! Oder tiefstes langwieriges Studium der Literatur. Oder hier im Forum alte Hasen fragen.
Frank N. schrieb: > woher weis ich, welchen ich da nehmen muss? Die Billig-Methode: Wenn der Kondensator im Schaltplan ein "+" Symbol hat dann ein Tantal oder Alu-Elko.
Was ist denn der Einsatzgebiet des Kondensators in dem ? DC DC, Audio? Alle Technologien haben ihre vor und Nachteile. Welchen man nimmt hängt vom Einsatzfall ab.
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Frank N. schrieb: > wenn in einem Schaltplan steht, 1µF/16V > > und ich einen Auswahl von Vielschichtkondensator, Tantal Kondensator und > Elko habe, woher weis ich, welchen ich da nehmen muss? Der Tantal Kondensator ist ein wenig aus der Mode gekommen. Er ist in einigen Belangen besser als ein Elko, jedoch auch empfindlicher. Beim KerCo ist die Kapazität etwas spannungsabhängig und sollte deshalb bei Filter nicht eingesetzt werden, wenn es auf Konstanz der Filtercharakteristik ankommt. Ansonsten hat der KerKo den kleinsten ESR und ist bis in den HF-Bereich einsetzbar. Den KerKo nimmt man gerne zum Entstören und zum Blocken der Versorgungsspannung. Der Elko hat einen zu beachtenden ESR, je kleiner desto höher der ESR. Datenblätter beachten! Elkos altern mit den Jahren. Tantal sind empfindlich insbesondere gegen Überspannung. Dann explodieren sie gerne. Hier ein paar nützliche Infos von WIMA. http://www.wima.de/DE/technicalinformation.htm http://www.wima.de/DE/applicguide.htm mfg klaus
Frank N. schrieb: > woher weis ich, welchen ich da nehmen muss? Hängt von der Funktion, also von der Schaltung ab. Die Keramiks haben in den letzten Jahren die Elkos und Tantals in vielen Anwendungen verdrängt. Und auch Folie ersetzen sie oft. Es gibt SMD-Keramiks in COG bis 470nF.
Ich habe gesehen das an dem PIN 27 von AT90USB162 ein Elko 1µF/16V angegeben ist. Wäre es egal wenn ich da ein ELKO, Tantal oder einen Vielschicht Kondensator einsetze?
Frank N. schrieb: > Ich habe gesehen Wo? Im Datenblatt ist ein 1µF Kondensator "recommended". > Wäre es egal wenn ich da ein ELKO, Tantal oder einen Vielschicht > Kondensator einsetze? Im Prinzip ja. Aber ich würde einen Kerko mit >10V einsetzen.
Lothar M. schrieb: > Im Prinzip ja. Aber ich würde einen Kerko mit >10V einsetzen. Genau das ist der Punkt, warum würdest du einen Kerko einsetzen und nicht die anderen?
Frank N. schrieb: > Genau das ist der Punkt, warum würdest du einen Kerko einsetzen und > nicht die anderen? Es geht um das Stabilisieren einer Spannung. Die niederfrequenten Störungen schafft auch ein 1µF Elko, der schon mindestens 500mOhm ESR haben kann. Ein 1 µF KerCo hat weniger als 1 mOhm. Vergleicht man die Resonanzfrequenzen beider Kondensatoren mit 1µF, so hat der Elko auch eine wesentlich tiefere Resonanzfrequenz. Ab der Resonanzfrequenz wirkt der Elko mit weiter steigender Frequenz immer schlechter (salopp gesagt). Schau Dir dazu die WIMA - Dokus an. mfg klaus
Hallo Frank Ich würde auch einen ker. Kondensator verwenden anstatt Tantal bzw. Elko. Grund: 1. ker. Kond. sind meines Erachtens billiger als Tantal/Elko 2. ker. Kond. ist vom Gehäuse kleiner 3. Wenn auf der PCB schon SMD-Bauteile sich befinden, sollte man nicht unnotwendigerweise einen bedrahteten Elko verwenden. 4. Bei Tantal-Kon. muss man die doppelte Spannungsfestigkeit verwenden. (Ich hab mal einen Tantal-Kon., mit Beschriftung 20V, an 20V angehängt. welcher zuerst explodierte und dann brannte und wie er brannte, das ging nicht von alleine aus) mfg Mike
Frank N. schrieb: > und ich einen Auswahl von Vielschichtkondensator, Tantal > Kondensator und Elko habe, woher weis ich, welchen ich > da nehmen muss? Es faellt schonmal auf, dass die "besten" Kondensatoren (Kunststofffoliekondensatoren) in der Liste fehlen. Normale Al-Elkos sind eigentlich (d.h. bis auf wenige Aus- nahmen) nur zu zwei Zwecken tauglich: Siebung/Entkopplung der Betriebsspannung, und als NF-Koppelkondensator. Letzteres kommt zunehmend aus der Mode. Als Abblock- und Siebkondensatoren sind sie ohne weiteres tauglich, wenn man ein paar Grundregeln beachtet. Sie haben mMn zu Unrecht einen schlechten Ruf. Groeszter Vorteil war bisher das gute Volumen-Kapazitaets- Verhaeltnis. In bestimmten Anwendungen stoert ggf. der Reststrom. Tantal-Elkos sind elektrisch besser als Al-Elkos, haben aber eine Reihe von Nachteilen (bis hin zu dem Fakt, dass Tantal ein "Konfliktmetall" ist). Ich hatte noch nie Bedarf, welche einzusetzen. Wickelkondensatoren (Kunststoff) werden heutzutage fast ausschlieszlich fuer Leistungsanwendungen hergestellt (was NICHT bedeutet, dass sie auch nur dafuer TAUGLICH sind). Die elektrischen Eigenschaften sind (bis in den unteren MHz- Bereich hinein) gut bis ausgezeichnet; die Nachteile sind: Begrenzte Kapazitaet, fast nur bedrahtet verfuegbar, grosz, teuer. Nur interessant fuer Leistungs- oder Praezisionsanwendungen. KerKos waren klassisch DIE Hochfrequenz-Kondensatoren, sind aber inzwischen aufgrund der Vielschichttechnologie die neuen Shooting-Stars. Klasse-I-KerKos sind elektrisch gut, haben aber naturgemaesz nur begrenzte Kapazitaet. Sie sind (je nach konkretem Typ) bis in den GHz-Bereich hinein tauglich, was sie fuer Sieb- anwendungen nicht besonders geeignet macht (ggf. unerwuenschte Resonanzen). Teilweise als Ersatz fuer Wickelkondensatoren denkbar (Filter). Klasse-II-KerKos sind eigentlich elektrisch Scheisse; sie haben elektrisch fast alle Probleme, die man sich ueberhaupt vorstellen kann: Die Kapazitaet haengt von der Spannung und der Temperatur ab, sie neigen zur Mikrofonie und haben einen schlechten Verlustwinkel (=nicht HF-tauglich). Da sie aber kleiner, temperaturfester (und vermutlich auch billiger) sind als Elkos - und so dem Miniaturisierungswahn weiter Vorschub leisten -, sind sie dabei, die Elkos aus vielen klassischen Anwendungen zu verdraengen. Um eine Betriebsspannung abzublocken, wird man einen Al-Elko oder einen Klasse-II-KerKo (ggf. auch beides) waehlen; wofuer man sich entscheidet, ist z.T Glaubensfrage :)
Klaus R. schrieb: > Ein 1 µF KerCo hat weniger als 1 mOhm. Das hat die "schoene" Konsequenz, dass der Schwingkreis (die Leiterbahn hat eine Induktivitaet) weniger gedaempft ist :) Will man das?
Possetitjel schrieb: > Das hat die "schoene" Konsequenz, dass der Schwingkreis > (die Leiterbahn hat eine Induktivitaet) weniger > gedaempft ist :) Aber wenn man eine Dämpfung benötigt, könnte man sie gezielt einbringen. mfg klaus
Frank N. schrieb: > Genau das ist der Punkt, warum würdest du einen Kerko einsetzen und > nicht die anderen? Also ich verwende Kerkos immer dann wenn sie für den Anwendungsbereich passen. Könnte man in wie in diesem Fall verschiedene verwenden, dann tendiere ich eher Kerkos, weil ich die zu Hauf in allen Variationen hier rumliegen habe. Zudem passt 0805/0603 gut auf RM Platinen. Ansonsten sollte man sich halt darüber im Klaren sein, dass ein 10µF 0805 Kerko bei 5V halt eben nicht mehr die 10µF hat sondern eher die Hälfte oder noch weniger.
Frank N. schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Im Prinzip ja. Aber ich würde einen Kerko mit >10V einsetzen. > > Genau das ist der Punkt, warum würdest du einen Kerko einsetzen und > nicht die anderen? Nimm was du hast. An dieser Stelle ist das wurscht.
Timmo H. schrieb: > Ansonsten sollte man sich halt darüber im Klaren sein, dass ein 10µF > 0805 Kerko bei 5V halt eben nicht mehr die 10µF hat sondern eher die > Hälfte oder noch weniger. Nein, so arg ist es auch nicht. Die Datenblätter sagen etwas anderes. Wenn der besagte Kerko eine Nennspannung von 10V hätte, würden bei 5V noch sicher mehr als 80% der Kapazität vorhanden sein. Aber genaueres sagt eben das Datenblatt. mfg klaus
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