Forum: HF, Funk und Felder 75Khz Sender zum Uhren stellen


von Stefan02 (Gast)


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Hallo,

ich wurde von jemandem der Uhren Sammelt gefragt, ob ich ihm einen 
Sender bauen könnte, mit dem er seine Funkuhren einstellen kann.

Das Problem ist, das diese Uhren die Frequenz von 75Khz empfangen und 
der dazu passende Sender vor einiger Zeit abgeschalten wurde.

Es soll also nun ein Sender gebaut werden, welcher im minimalistischten 
Fall eine Feste Uhrzeit herausgibt (z.b. 12:00 Mittags).

So könnte er seine Uhren um "Punkt 12" Einstellen.

Natürlich wäre ein Transmitter besser, der über ein Display verfügt, 
jedoch soll der Aufwand gering gehalten werden.

Ich mache mir etwas Gedanken über die Digitaltechnik dahinter, er 
meinte, die Uhren würden das DCF77 Signal verstehen, aber die Frequenz 
passt nicht.

Könnte man also einen µC Sender bauen, welcher das Signal bereitstellt, 
und statt 77,5Khz  gibt dieser Sender 75Khz aus?

Meine Hauptfrage bezieht sich hier auf "Verstehen die Uhren DCF77"? Ich 
weis nicht wie versiert der Sammler ist - welche technischen Kenntnisse 
er hat - jedoch ist "Uhrenfunk" auch nicht mein Spezialgebiet.

Der Sender sollte nach Verfügung 1/2014 legal sein, es handelt sich um 
eine Induktive Übertragung über kurze Distanz. Man kann den Schwingkreis 
so auslegen, das er wenig Leistung aussendet, und die Oberwellen 
brauchbar unterdrückt sind (in Relation zu der eh geringen Leistung).

Wie gesagt, es soll nur ein Sender gebaut werden, welcher in die Nähe 
der Funkuhr gebracht wird (10...20cm Reichweite) und diese dann stellt.

Ich habe ja viel Erfahrung (siehe meine Beiträge) mit AM Sendern auch 
induktiv, doch das ist komplettes Neuland für mich.

Hätte jemand vielleicht sogar ein fertiges Projekt, das man "einfach 
nachbauen kann"? Ich weis ja, das man als Entwickler stolz ist, wenn die 
eigene Arbeit von anderen nachgebaut und entsprechend positiv bewertet 
wird.

Da es hier in der Vergangenheit (ich hab nachgeschaut) viele Beiträge zu 
dem Thema gab kam mir diese Idee - nach einer kompletten Schaltung zu 
fragen.

von radiostar (Gast)


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DCF77 empfangen und mit 75kHz wieder aussenden? Aber wie willst Du 
verhindern, daß die Bundesnetzagentur davon Wind bekommt?

von radiostar (Gast)


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Ah tschuldigung, man solte sich schon den ganzen Text durchlesen...

von Max D. (max_d)


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Welcher Sender soll den "imitiert" werden?

von pegel (Gast)


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Ich habe leider keine Ahnung was so zulässig ist.
Darum habe ich mich schon vor einiger Zeit gefragt wie es sich wohl mit 
dem verhält:

http://cappels.org/dproj/minmassrfbase/minmassrfbu.html

Wäre dann für diesen Zweck ja nur eine Software Anpassung.

von Helmut K. (hk_book)


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vermutlich der (bezieht sich auf Max D):

https://de.wikipedia.org/wiki/HBG_(Zeitzeichensender%29

: Bearbeitet durch Moderator
von ?? (Gast)


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Welcher Sender soll den "imitiert" werden?

Ich denke mal der Schweizer Zeitzeichensender HBG.
https://de.wikipedia.org/wiki/HBG_(Zeitzeichensender%29

: Bearbeitet durch Moderator
von pegel (Gast)


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Noch Details zum link oben:

http://cappels.org/dproj/minmassrf/Min_Mass_Wireless_Coupler.html

Braucht ja nur die Sender Seite.

von opa (Gast)


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DCF77 Empfängermodul: 
https://www.conrad.de/de/dcf-empfaenger-modul-641138-passend-fuer-serie-c-control-641138.html

An den geschalteten Ausgang ein 75kHz Oszillator (NE555, ..) und dann 
auf eine kleine Spule. Leistung über Vorwiderstand so runter regeln, 
dass die Uhr gerade das Signal empfängt.

DCF77 Empfänger in ausreichender Entfernung platzieren, damit die 75kHz 
nicht rückkoppeln.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Für eine Umsetzung kommen zwei Frequenzen infrage: ein LO von 2,5 kHz 
oder einer von 152,5 kHz. Beim ersten entsteht eine Spiegelfrequenz von 
80 kHz, beim zweiten von 230 kHz, die ist einfacher zu unterdrücken.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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DCF77: Lt Wikipedia entspricht das gesendetes DCF77-Signal ("Protokoll") 
dem des zu emulierenden nicht. Es wird deutlich aufwändiger.

Nebenbei: Obwohl die Links oben richtig sind, funktionieren sie bei mir 
nicht. "Dieser Artikel existiert nicht"... ???

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Ich korrigiere:

"Das Format (HBG-Code) der ausgestrahlten Zeitzeichen war seit 1. Januar 
2001 kompatibel mit dem deutschen Zeitzeichensender DCF77. Zuvor waren 
geringfügige Unterschiede wie die Sekunde 59 vorhanden. Die käuflichen 
Empfangsmodule waren meist in der Lage, sowohl den alten wie den neuen 
Code zu decodieren."

von Sven D. (Gast)


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von Kuno (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> DCF77: Lt Wikipedia entspricht das gesendetes DCF77-Signal
> ("Protokoll")
> dem des zu emulierenden nicht. Es wird deutlich aufwändiger.
>
> Nebenbei: Obwohl die Links oben richtig sind, funktionieren sie bei mir
> nicht. "Dieser Artikel existiert nicht"... ???
Füge einfach die schließende Klammer an, dann geht's.

Zum Format (Zitat):
1
Das Format (HBG-Code) der ausgestrahlten Zeitzeichen war seit
2
1. Januar 2001 kompatibel mit dem deutschen Zeitzeichensender DCF77.
3
Zuvor waren geringfügige Unterschiede wie die Sekunde 59 vorhanden.
4
Die käuflichen Empfangsmodule waren meist in der Lage, sowohl
5
den alten wie den neuen Code zu decodieren.

So viel zum Thema "wird deutlich aufwändiger".

von Sven D. (Gast)


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Einfach mal nach dcf77 simulator googeln :-)

von Kuno (Gast)


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P.S.: Du hast es schon selbst bemerkt.

Aber zu den Links: Schließende Klammer anhängen, dann klappt's.
Das ist ein Fehler, den die Forensoftware schon lange macht...

von Lutz H. (luhe)


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Ein Soundfile wav   (Audacity zum Frequenzändern geeignet?) mit der 
benötigten Information herstellen( nur Mittags 12,00Uhr). MP3 Player,
Entmagnitisierungsspule vom alten Fernseher und sehr guten NF- 
Verstärker zusammenschalten.
Power on und  play.

von ztrewq (Gast)


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Nimm das hier:
https://blog.blinkenlight.net/experiments/dcf77/dcf77-generator/

und ändere die Frequenz von 77.5 auf 75kHz:
1
    // 16000000 / 75000 = 213 + 1/3
2
    const uint8_t ticks_per_period = 213;
3
    // fractional ticks
4
    const uint8_t nominator = 1;
5
    const uint8_t denominator = 3;

von Kuno (Gast)


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Lutz H. schrieb:
> Ein Soundfile wav   (Audacity zum Frequenzändern geeignet?) mit
> der
> benötigten Information herstellen( nur Mittags 12,00Uhr). MP3 Player,
> Entmagnitisierungsspule vom alten Fernseher und sehr guten NF-
> Verstärker zusammenschalten.
> Power on und  play.

Du willst mit einem MP3-Player 77,5kHz (oder auch 75kHz) aufnehmen und 
wiedergeben? Toll! So einen will ich auch :-)

von Lutz H. (luhe)


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Ich brauch für diese Anwendung keinen Sinus. Und die A/D Wandler sind 
ganz schön flott. Eine durchlaufende Uhr ist besser.

von Kuno (Gast)


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Lutz H. schrieb:
> Ich brauch für diese Anwendung keinen Sinus. Und die A/D Wandler
> sind
> ganz schön flott. Eine durchlaufende Uhr ist besser.

Und das wenige, was zum Eingang des MP3-Players noch reinkommt, wird 
dann vom MP3-Codec zur Schnecke gemacht. Was ich mir noch vorstellen 
könnte, wäre vielleicht ein hochwertiger WAV-Recorder (das heißt ohne 
jegliche Komprimierung). Und selbst da wäre ich mir nicht sicher, ob der 
was auswertbares bringt...

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Kuno schrieb:
> Du willst mit einem MP3-Player 77,5kHz (oder auch 75kHz) aufnehmen und
> wiedergeben? Toll! So einen will ich auch :-)
Er hat nix von MP3 geschrieben, aber mit Audacity und einer 
192kHz-fähigen Soundkarte 77.5 kHz aufnehmen und auf 75 kHz 'runter 
skalieren geht tatsächlich. Ich hab's mal probiert.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Der Zahn der Zeit (also ich selbst) schrieb:
> und auf 75 kHz 'runter skalieren geht tatsächlich.
Von 'runter skalieren hat er auch nichts geschrieben...

von Der Zahn der Zeit (Gast)


Angehängte Dateien:

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Wenn man zu viel Langeweile hat...

Ein mit Audacity gebasteltes 75 kHz-Signal, entsprechend DCF77 
moduliert.

von Wolfgang (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Nebenbei: Obwohl die Links oben richtig sind, funktionieren sie bei mir
> nicht. "Dieser Artikel existiert nicht"... ???

Die Links sind nicht richtig.

Die Forensoftware schafft es nicht, die schließende Klammer mit in den 
Link einzubeziehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/HBG_(Zeitzeichensender%29

: Bearbeitet durch Moderator
von Wolfgang (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Ein mit Audacity gebasteltes 75 kHz-Signal, entsprechend DCF77
> moduliert.

Früher (tm) hätte man zur Signalerzeugung einfach einen XR2206 genommen. 
Die Amplitudenmodulation durch Wackeln im Sekundentakt mit einem Pin, 
der wiederum einen Widerstand an Masse legt, kann jeder kleine 
Mikrocontroller im Halbschlaf erledigen.

Beitrag #4957223 wurde vom Autor gelöscht.
von Kuno (Gast)


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Der Zahn der Zeit schrieb:
> Er hat nix von MP3 geschrieben,

Doch!

Lutz H. schrieb:
> MP3 Player,

von gsss (Gast)


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>Früher (tm) hätte man zur Signalerzeugung einfach einen XR2206 genommen.
>Die Amplitudenmodulation durch Wackeln im Sekundentakt mit einem Pin,
>der wiederum einen Widerstand an Masse legt, kann jeder kleine
>Mikrocontroller im Halbschlaf erledigen.

Heute (tm) kann jeder kleine Mikrocontroller sogar den Träger per PWM 
erzeugen. Da braucht man keinen XR2206 mehr.

von Lutz H. (luhe)


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Kuno schrieb:
> Lutz H. schrieb:
>> MP3 Player,

https://www.amazon.de/iBasso-DX50-Tragbarer-Musik-Player/dp/B00HQL9GTC
iBasso DX50 Tragbarer Musik Player
Auflösung: 24Bit/192kHz
Formate: FLAC, WAV, WMA, OGG, APE, MP3, AAC, AIFF, ALAC

geht doch.

Das ein Player aufnehmen kann, wusste ich bisher nicht.
Klar würde ich mir die Ausgangsbeschaltung anschauen,
wenn ich Frequenzen außerhalb des hörbaren Bereich nutzen möchte.

von pegel (Gast)


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gsss schrieb:
> Heute (tm) kann jeder kleine Mikrocontroller sogar den Träger per PWM
> erzeugen. Da braucht man keinen XR2206 mehr.

Sag ich doch.
Siehe 12:47 Uhr.

von Wolfgang (Gast)


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gsss schrieb:
> Heute (tm) kann jeder kleine Mikrocontroller sogar den Träger per PWM
> erzeugen. Da braucht man keinen XR2206 mehr.

Ein PWM-Signal, sagen wir 8 Bit, mit 32 Stützstellen für die Sinusform, 
müsste dafür einen Basistakt von über 600 MHz haben. Selbst bei 6 Bit 
braucht man noch 150 MHz. Ich bezweifle jetzt mal einfach, dass jeder 
kleine µC über die dafür erforderliche Hardwareunterstützung verfügt. 
Und filtern muss man das Zeugs trotzdem noch.

Ein XR2206 erzeugt den Sinus direkt, ohne dass man noch filtern muss.

von Lutz H. (luhe)


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Wir benötigen keinen Sinus, einfach 50% H/L  irgendwie ein- und 
ausgeschaltet als Takt.
Wie sieht es aus mit Morsetaste und R-C Generator? Ist der Takt der 
Codierung langsam genug?

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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ztrewq schrieb:
> Nimm das hier:

Genau. Ein uC alleine, ohne weitete Hardware, kann die 75kHz erzeugen. 
Schön, dass das schon jemand gemacht hat. Perfekte Lösung.

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Kuno schrieb:
> Der Zahn der Zeit schrieb:
>> Er hat nix von MP3 geschrieben,
>
> Doch!
>
> Lutz H. schrieb:
>> MP3 Player,
Ähhh - tatsächlich. Ich habe nur .wav gesehen - aber ich finde auch die 
Butter im Kühlschrank nicht, wenn sie woanders steht. MP3 geht natürlich 
nicht. MP3 ist für höhere Abtastraten nicht definiert und wird 
sicherlich von keiner Software unterstützt.

gsss schrieb:
> Da braucht man keinen XR2206 mehr
Der wäre sowieso viel zu ungenau. Die Zeitempfänger sind sehr 
schmalbandig. Dafür dürfen die Empfangsfeldstärken sehr klein sein, so 
dass
> Entmagnitisierungsspule vom alten Fernseher und sehr guten NF-
> Verstärker zusammenschalten.
ganz und gar nicht notwendig sein wird. Die Ohrstöpsel am 
Kopfhörerausgang (bzw. deren magnetisches Streufeld) nicht allzu weit 
vom der Empfangsantenne platziert sollte reichen. Ich habe einen DCF77 
Zeitempfänger, also keine Uhr, die ohne Empfang weiter läuft, sondern 
nur eine Anzeige der innerhalb der letzten Minute empfangenen Zeit. Wenn 
ich den Fernseher einschalte und dessen CCFL-Wandler beim warm werden 
einen bestimmten Bereich durchlaufen, wir nur noch Müll empfangen.

> jeder kleine Mikrocontroller sogar den Träger per PWM
Das müsste für 75 kHz gut klappen. 75 kHz * 256 = 19,2 MHz - da ist ein 
Quarz leicht zu bekommen. 9,6 und 4,8 MHz vielleicht auch.

von OM Waldheini (Gast)


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Ja, da gab es auch mal eine möglichkeit über einen "Röhren" Monitor
das Zeitsignal zu Senden (!).

Hier der Link:
https://github.com/mazzoo/dcf77

Und hier im Forum gab und gibt es noch einen Sehr guten Thread mit 
Software (für DCF77) unter anderem auch einen Simulator.
Den kannst du auch für deine Zwecke modifizieren.

https://github.com/mazzoo/dcf77

von OM Waldheini (Gast)


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ups, da hab ich wohl schon geschlafen...
hier der Link:
Beitrag "DCF77-Signal generator"

o\

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Aber aus dem XR2206 kommt ohne weiteren Aufwand keine stabile Frequenz 
heraus.

von Lutz H. (luhe)


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Stefan02 schrieb:
> ich wurde von jemandem der Uhren sammelt gefragt

Wenn er eine mechanische Bastelei möchte.
Ein 75 kHz Generator (555) oder das WAF File und eine große Scheibe 
läuft mit einer Kontaktbahn 1x pro Minute. Die codierte Zeit wird mit 
Kontakten aufgeschraubt. Die gesendete Zeit wird durch Umschrauben der 
Kontakte eingestellt.


https://github.com/mazzoo/dcf77
Geht möglicherweise am besten mit Röhrenbildschirmen, könnte modifiziert 
werden, um das Signal auf der Soundkarte auszugeben.

: Bearbeitet durch User
von Aber nicht nachmachen! (Gast)


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von Martin O. (ossi-2)


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Wenn man hier nachschaut:
https://de.wikipedia.org/wiki/HBG_(Zeitzeichensender%29
scheint der Sekundenpuls 0 beim HBG75 anders codiert zu sein als beim 
DCF77.

Ich würde per PWM die Frequenz 75 kHz erzeugen.
Dann würde ich eine Interruptroutine alle 100ms starten,
diese erzeugt die Bits und schaltet die PWM ein und aus.

Das PWM Signal gibt man vom Output-pin direkt auf einen
Schwingkreis mit Ferrittstab als L.

: Bearbeitet durch Moderator
von npn (Gast)


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Martin O. schrieb:
> scheint der Sekundenpuls 0 beim HBG75 anders codiert zu sein als beim
> DCF77.

Du meinst sicherlich den Mehrfachimpuls für die Kennzeichnung einer 
neuen Minute/Stunde/Tag. Das stimmt zwar, aber das Format ist kompatibel 
mit DCF77-Dekodern, weil die den Mehrfachimpuls nicht auswerten.

von Lutz H. (luhe)


Angehängte Dateien:

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http://bastianborn.de/funkuhr-hack
http://bastianborn.de/sdr-empfaenger-dcf77

Erzeugt wav- File einer gewünschten Uhrzeit,
dann mit audacity Frequenz ändern.

: Bearbeitet durch User
von Stefan02 (Gast)


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Hallo an alle

Vielen Dank für die extrem vielen Antworten, ich hätte so mit 2...5 
Antworten gerechnet, aber das gleich so enorm viel Hilfe angeboten wird 
ist echt spitze.

Die Idee mit dem DCF 77 Signal empfangen und über ein paar Meter Draht 
weiterleiten, und wieder aussenden habe ich mir auch schon gedacht, auch 
das ganze anders zu lösen, nämlich, das Signal von einer art "aktiven 
Ferritantenne" zu empfangen (die den HF Anteil des DCF Signals empfängt) 
dann über ein RG174 o.ä. Kabel weiterleiten, auf einen NE612 Mischer 
o.ä. der an seinem Ausgang dann eben das Signal auf 75Khz bereitstellt. 
Das wäre die Ideallösung, so ist die Zeit immer Akkurat usw usv.

Von der HF Seite her könnte ich so etwas bauen, ich müsst halt gucken, 
wie ich so einen präzisen LO hinbekomme (was mich eh wundert ist das 
diese Uhren so extrem selektiv sind, 2,5Khz Frequenzunterschied macht ja 
normalerweise nichts) - aber derjenige, der den Uhrensteller benötigt 
sagte, er wohnt gut 600km vom DCF77 Sender entfernt (was ja noch in 
Reichweite sein müsste) und die Pegel bei ihm seien ggf nicht so toll.

Das Problem ist auch das ich keine Uhr hab an der ich das testen kann, 
ich kann zwar Empfänger bauen, mit denen ich die 75Khz empfangen kann 
(Einen Längstwellen Superhet, der mir DCF77 sehr gut empfangen konnte 
habe ich schonmal mit NE612 und co aufgebaut) - ich könnte also nur 
testen, ob meine Schaltung ginge, aber sie nicht an einer Uhr in echt 
testen, und wenn ich dann diese Schaltung auf "gut Glück" verschicken 
muss - da entstehen nur unnötige Kosten...

Zudem frage ich mich woher ich den präzisen LO bekommen soll, ein 4060 
mit Quarz der dann runterteilt? Oder würde es reichen wenn ich den 
internen Oszillator des 612ers nehme und ihn so einstelle, das er von 
aussen verstellbar ist (im groben auf 75khz + 77,5Khz schwingt und per 
Poti +/-5Khz gezogen werden kann)

Von den Programmen habe ich auch schon gehört (ich habe ja gegoogelt 
bevor ich hier gepostet habe) aber die Meinungen bezüglich der Funktion 
gehen stark auseinander... Außerdem sind die Programme ja auch für 
77,5Khz ausgelegt.

Das µC Projekt (Link) oben habe ich angeschaut, ich habe auch selber 
diverse Projekte gesehen...

Vom Uhrensammler selber kam ja der Vorschlag, das Conrad DCF Modul zu 
kaufen, und das Signal von dem Modul dann auf 75Khz wieder auszusenden.

Wie ist denn das? Das Modul gibt ja dann ein Rechtecksignal aus, gibt es 
dann auch bei der Pegelabsenkung weniger Spannung raus?

Jemand den ich kenn der hat mal am WEBSDR DCF77 empfangen, und dann über 
einen AM Sender (der immer 100% Trägerleistung macht) wieder 
ausgesendet. Die Uhr hat das Signal seines Senders zwar empfangen, und 
auch erkannt, hat sich aber nicht darauf eingestellt...

...

Könnte ich also das mal versuchen, mit dem NE612, das ich eine "aktive 
Ferritantenne" baue (quasi ein Geradeausempfänger mit HF Verstärker) das 
Signal dann in einen NE612 leiten, und auf 75Khz wieder aussenden 
lassen? Das sich das nicht selber Stört realisiere ich einfach so, das 
ich das Kabel lang genug mach, das sich ein und Ausgang nicht sehen...

Oder wäre das ohne Kontroll Uhr verschwendete Zeit?

Gruß: Stefan

von Der Zahn der Zeit (Gast)


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Stefan02 schrieb:
> mit dem NE612, das ich eine "aktive Ferritantenne"
Das halte ich für durchaus aussichtsreich. Als Träger würde ich 2,5 kHz 
nehmen, wie oben schon einmal vorgeschlagen. Die kannst du auf ein paar 
Hz genau mit einfachen Mitteln erzeugen, und das wird auch notwendig 
sein. Das Mischprodukt 80 kHz wird niemanden stören, es ist ja ein 
extrem kleiner Pegel. Auf der der Spiegelfrequenz von 72,5 kHz würde ich 
auch keine Störungen erwarten. Also eine komplett filterlose Schaltung.

Aber bauen und ohne Kontrolle aus der Hand geben würde ich es nicht. 
Spektral ansehen würde ich mir das Ein- und Ausgangssignal auf jeden 
Fall. Mit einer 192 kHz-fähigen Soundkarte geht das.

von R. M. (Gast)


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Stefan02 schrieb:
> Könnte ich also das mal versuchen, mit dem NE612, das ich eine "aktive
> Ferritantenne" baue (quasi ein Geradeausempfänger mit HF Verstärker) das
> Signal dann in einen NE612 leiten, und auf 75Khz wieder aussenden
> lassen? Das sich das nicht selber Stört realisiere ich einfach so, das
> ich das Kabel lang genug mach, das sich ein und Ausgang nicht sehen...

Das käme auf den Vorschlag von Christoph hinaus:
Beitrag "Re: 75Khz Sender zum Uhren stellen"
Den NE612 mir einer Oszillatorfrequenz von 152,5 kHz versorgen, dann 
sollte das Gewünschte herauskommen. Wäre, meiner Meinung nach, durchaus 
einen Versuch wert.

von Lurchi (Gast)


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Das Zeitsignal per µC direkt zu erzeugen sollte einfacher sein als per 
Mischer in der Frequenz zu verschieben. Mit dem ggf gestörten Signal als 
Ausgangspunkt wird man mehr Leistung brauchen und das 75 kHz Signal wir 
dann ggf. auch noch mit empfanden. D.h. wenn man nicht extra filtert hat 
man einen ganzen Frequenzkamm mit 75 kHz, 72,5 kHz, 70 kHz ... bis halt 
der DCF77 Empfänger dicht macht.

Selbst wenn der µC erst noch DCF77 empfängt um die richtige Zeit zu 
haben und dann nach ein paar Minuten auf 75 kHz sendet dürfte dass noch 
relativ einfach sein. Code für den Empfänger dürfte man ja finden und 
senden ist noch einmal einfacher. Irgend so etwas wie ein 6 oder 12 MHz 
Quarz sollte reichen um genügend genau 75 kHz zu treffen.

Die Oberwellen müsste man halt filtern - je mach Leistung ggf. auch 2 
Stufen, um sicher zu gehen.

Einfach aufnehmen und mit langsamerer Rate wiedergeben dürfte in der 
Regel nicht gehen - da passt dann der Sekundentakt nicht. Zumindest muss 
das nicht jeder Empfänger akzeptieren.

von Lutz H. (luhe)


Angehängte Dateien:

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Lurchi schrieb:
> Einfach aufnehmen und mit langsamerer Rate wiedergeben dürfte in der
> Regel nicht gehen


Lutz H. schrieb:
> http://bastianborn.de/funkuhr-hack

Bilder von audacity

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