Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil: Einschaltstrombegrenzung 800VA Trafo


von Edgar T. (eddy95)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,
ich hoffe erstmal, ich habe das richtige Unterforum gewählt. Bin nicht 
so oft in Foren unterwegs.
Habe zur Schaltung die sich im Anhang befindet ein paar Fragen zur 
Einschaltstombegrenzung.
Vorab: Ich möchte kein NTC verwenden, wenn er erst mal Warm ist, dauert 
es eine Weile bis er wieder abkühlt. Schaltet man in diesem Moment das 
Netzteil aus und wieder ein Fliegt die Sicherung durch zu geringem 
NTC-Widerstand.

Das verwendete Relais hat folgende Nennwerte:
Nennspannung: 12VDC
Widerstand: 660Ohm

1. Macht die Einschaltstrombegrenzung so sinn und würde es 
Funktionieren?
2. Wenn ja: Wie muss der Widerstand R11 gewählt werden?
Nach meiner Logik begrenzt der Widerstand den Ladestrom des Kondensators 
C39 und nicht den Strom durch das Relais. Richtig?

Zum Rest der Schaltung könnt ihr gerne auch euren Senf dazu geben. :D
(Verbesserungsvorschläge? oder evtl. Fehler?)

LG

: Verschoben durch User
von rs (Gast)


Lesenswert?

Na klar begrenzt R11 den Strom durch das Relay (Kondensator hat DC 
technisch nur einen minimalen Leckstrom).

Jedoch wird der Kondensator dafür sorgen, dass die Spannung am Relay 
langsam steigt (liegt parallel dazu). Das für zu der 
Einschaltverzögerung.

Wieso arbeitest du nicht mit einem NPN Transistor als Low-Side-Switch? 
Dann kann C39 kleiner ausfallen und du hast eine steilere Schaltflanke 
für das Relay (Snubber nicht vergessen).

Zu der Frage der Dimensionierung:

Ich gehe davon aus, dass die anderen Kondensatoren nach 10 Perioden 
(50Hz) aufgeladen sind, dann musst du nach 200ms das Relay einschalten.

Willst du die jetzige Schaltung nehmen und bleibt dein C39 bei 470uF, 
dann sollte R11 ca. 330 Ohm liegen. Das ergibt ein Tau von 155ms -> 
jetzt weiß ich nicht wann dein Relay (Schaltspannung) einschaltet und 
wie hoch die Versorgungsspannung ist.

Wenn du die beiden Werte hast, dann kann man auch genau sagen nach 
wieviel Zeit das Relay anzieht.


Viele Grüße
rs

von tommy (Gast)


Lesenswert?

Edgar T. schrieb:
> Zum Rest der Schaltung könnt ihr gerne auch euren Senf dazu geben. :D
> (Verbesserungsvorschläge? oder evtl. Fehler?)

Hallo Edgar,

der Trafo TR1 liefert 2x30V bei Nennlast, im Leerlauf also mehr.
Selbst mit den 5,6V Zener-Dioden bekommen die 7815 und 7915 eine
Eingangsspannung, die über den Absolute Maximum Ratings liegen.
Wie wäre es mit einem weiteren Transformator?

Für LED1 wäre eine low-current LED (2mA) besser, dann könnte R6
hochohmiger sein und müsste nicht ca. 1,3 Watt verbraten.

von Sebastian S. (amateur)


Lesenswert?

Das ist wohl die Super-Hyper-Luxus-Ausführung!

'ne eigene Wicklung für fast nix! Alle Achtung!

'nen eigenen Glättkondensator noch dazu! Sehr Professionell!

'nen eigenen Brückengleichrichter, mit eigenen Filterkondensatoren, wo 
Relais ja so empfindlich auf höher frequente Störungen reagieren und mit 
gepulster Spannung ja gar nichts anfangen können...

Übrigens große Kondensatoren können auch helfen Dein schnelles Ein/Aus 
(auf keinen Fall: NTC) zu überbrücken.

Also ich weiß ja nicht.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Edgar T. schrieb:
> Zum Rest der Schaltung könnt ihr gerne auch euren Senf dazu geben

40-5.6V sm 7815 ? Das wird bei +10% Netzspannung im leerlauf (weitere 
+8%) zu viel. Mehr Z-Dioden.

Ich würde die Relaischaltung mit einem Transistor aufbauen, dann kann 
der Elko viel kleiner werden. Man braucht aber keine lange Verzögerung, 
1/10 Sekunde reicht schon. Und extra eine Wicklung nur für dieses Relais 
?

: Bearbeitet durch User
von Edgar T. (eddy95)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Danke erstmal für die Antworten. Ging ja schneller als gedacht. (:

@rs
ja aber das ist doch genau das was ich gemeint habe. Des Kondensators 
Ladestrom wird vom Widerstand begrenzt. Früher oder später ist der 
Kondensator aber auf volle Spannung geladen und somit hat der 
Widerstand(bezogen auf das Relais) keine Wirkung mehr oder habe ich da 
noch einen Denkfehler?
Im Anhang befindet sich noch eine Schaltung. Meintest du das, als 
Low-Side-Switch mit Snubber?
Die Schaltspannung lässt sich aus dem Datenblatt des Relais leider nicht 
ermitteln. Dort steht nur Spannungsbereich = 8,5V bis 27V aber ob das 
Relais schon bei 8,5V Schaltet ist die Frage. Bauteil leider noch im 
Warenkorb und nicht in der Schublade, sonst hätte ich es grade mal 
getestet.
Als Einschaltverzögerung für dicke Trafos nimmt mal also ca. 200ms? Das 
war mir vorher nicht bekannt. Danke für die Info.

@tommy
Vielen dank für diesen Hinweis. Mir wäre es erst aufgefallen nachdem der 
1/4 Watt Widerstand abgebrannt wäre. :D

Edit: Das mit der Leerlaufspannung habe ich nicht bedacht einen weiteren 
Trafo möchte ich ungern dazu nehmen. Es werden wohl 2x 5,6V Z-Dioden in 
Reihe werden.
Das ist keine extra Wicklung, sondern ein Mini-Trafo mit 1,5VA. Ich war 
mir halt unsicher, welche Spannung ich nach dem Gleichrichter bekommen 
würde (am dicken Trafo mit den 30 Ohm in Reihe)und ob es ausreichen 
würde um das Relais zu schalten.

: Bearbeitet durch User
von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Moin,

Mal so allgemein wuerd' ich getrennte Trafos fuer die "dicke" 
Stromversorgung der Endstufe(n) und fuer die nicht so dicke 
Stromversorgung der Vorstufen (oder fuer was sonst die +/-15V, 5V sind) 
und fuer die Relais (z.b. ein weiteres Relais, um die 230V fuer den 
dicken Trafo zu schalten und 1-2 weitere Relais um die Lautsprecher an 
die Endstufe zu schalten nachdem der ganze Einschaltzauber rum ist, und 
keine Gleichspannung an den Ausgaengen der Endstufe liegt) nehmen. Diese 
Relais dann definiert der Reihe nach schalten.
Und beim Ausschalten dann das ganze rueckwaerts.
Guenstigerweise dann auch eher Relais mit 24V...36V Spulenspannung, so 
dass die gut zu dem Vorstufentrafo passen und den symmetrisch belasten.

Gruss
WK

von tommy (Gast)


Lesenswert?

Edgar T. schrieb:
> @tommy
> Vielen dank für diesen Hinweis. Mir wäre es erst aufgefallen nachdem der
> 1/4 Watt Widerstand abgebrannt wäre. :D

30 Jahre Berufserfahrung ;-)

Was wird's denn?
PA-Endstufe im Eigenbau?

von Edgar T. (eddy95)


Lesenswert?

@tommy
Die Erfahrung hätte ich auch gerne. :D
Ja, soll eine Endstufe werden. Jedoch mit TDA's. Traue mich noch nicht 
so ganz an die Transisor-Endstufen ran. Will erst mal mit etwas 
leichteren Schaltungen Erfahrungen sammeln. (Habe auch erst von 
Einschaltverzögerungen erfahren, nachdem ich gegoogelt habe wieso die 
Sicherung fliegt, wenn ich den 800VA Trafo an Netzspannung hänge. :D)

@Dergute Weka
Wie du sicherlich oben gelesen hast, wird es eine Endstufe mit TDA's.
Ich denke nicht das der TDA 7293 Gleichspannung auf den Lautsprecher 
Ausgang gibt?

von Dergute W. (derguteweka)


Lesenswert?

Edgar T. schrieb:
> Wie du sicherlich oben gelesen hast, wird es eine Endstufe mit TDA's.

Nee, hab' ich nicht oben gelesen. Aendert aber nix.

> Ich denke nicht das der TDA 7293 Gleichspannung auf den Lautsprecher
> Ausgang gibt?

Ja, mei. Wenn's im Ernstfall hilft (also das Denken, nicht die 
Gleichspannung). :-)

Gruss
WK

von tommy (Gast)


Lesenswert?

Der TDA 7293 liefert max. 100 Watt.

Mit Deinem 800VA Trafo willst Du wahrscheinlich mehrere davon betreiben.

Heimkino? 5.1? 7.1?

Im Einschaltmoment hat eine Endstufe immer undefinierte 
(Gleich-)spannung
am Ausgang.
Deshalb braucht's noch eine Einschaltverzögerung der Lautsprecher per 
Relais.

von dolf (Gast)


Lesenswert?

Edgar T. schrieb:
> Ich denke nicht das der TDA 7293 Gleichspannung auf den Lautsprecher
> Ausgang gibt?

falsch gedacht.
im fehlerfall tut er das und deine lautsprecher rauchen ab.
ne gleichspannungsüberwachung mit einschaltverzögerung
verhindert das.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.