Hallo, ich habe ein Problem mit einer Gleichtaktdrossel, Schaltung siehe Anhang. Am Stecker KSUPPLY ganz links werden 24 angelegt, L1 ist die Common Mode Choke (CMC), danach folgt eine DCDC Konverter Stufe für +/- 15V. Mit den +/-15V wird ein Block versorgt, der maximal 100mA benötigt. bei ca 1/10 der Platinen tritt folgender Fehler auf: Nach Anschluss der 24V kommt es zu einem Kurzschluss auf der Sekundärseite der CMC (Pins 2 und 3, siehe Bild, durchgängig. 3 auf 4 ist weiterhin durchgängig, 1 auf 2 aber nicht mehr! Wenn ich die CMC austausche, funktioniert es wieder. Auch, wenn ich für die Platine nach dem Austausch dieselbe Versorgungsquelle verwende. Woran kann das liegen? Warum hat die CMC am Ausgang auf einmal einen Kurzschluss und keine Verbindung mehr zwischen 1 und 2? Danke!
:
Verschoben durch Moderator
bau mal eine speziellen Inrush current limiter -NTC ein. Allerdings ist das Teil wirkungslos wenn schon warm ist und man dann nochmals aus und einschaltet.
hinz schrieb: > Inrush Current Bei 100mA???? Ich sehe auch keine Kondensatoren die einen nennenswerten Einschaltimpuls erzeugen können. Ferner kann ich mit auch nicht vorstellen, dass L1 so empfindlich sein kann. mfg klaus
Danke für die Antworten. Ich habe noch eine kleine Info vergessen: Bei der Vesorgung mit 24V (extern, Netzteil unbekannt) wird wie folgt vorgegangen: zuerst wird das Versorgungskabel angesteckt, danach die externe Spannungsquelle eingeschalten. Möglicherweise erzeugt das einschalten der Spannungsquelle kurze Peaks, die dazu führen, was meint ihr? LG
Klaus R. schrieb: > hinz schrieb: >> Inrush Current > > Bei 100mA???? > Ich sehe auch keine Kondensatoren die einen nennenswerten > Einschaltimpuls erzeugen können. Ferner kann ich mit auch nicht > vorstellen, dass L1 so empfindlich sein kann. > mfg klaus Also wenn das eine Drossel mit DRAHT ist, dann kann ich da zustimmen. So schnell wird die nicht kaputt. Wenn es aber ein Multilayer-Ferrit ist, dann kan das schon sein. Die sind sehr anfällig gegen Inrush-Ströme und kaum überlastfähig. Eine Anfrage beim Hersteller kann Klarheit schaffen. Vorher aber: Ich würde mir mal die Ströme beim Einschalten ansehen. Strommesszange ran, und alle Fälle durchprobieren, dann wird man schon sehen, was da an Strömen auftritt. Zugleich gehört die Spannung nach der Drossel gemessen. Was passiert beim Einschalten? Irgendwelche fiesen Peaks, Schwingungen etc? Der Aufbau sollte so realistisch wie möglich sein! Messen, messen, messen, das hilft hier. Eigentlich macht man das bei der Inbetriebnahme der Prototypen...
Moin, Wenns kein reines Ueberstromproblem ist, koennt' ich mir auch ein Problem beim Loeten vorstellen. vielleicht sind die Dinger durch ein falsches Temperaturprofil vorgeschaedigt. Bei "echtem" Spulendraht koennte z.b. die Lackisolierung an den Anschluessen durch zu heisses/langes loeten weiter abschmelzen. Sind aber viele Konjunktive auf einem Haufen. Gruss WK
Werner13 schrieb: > Bei der Vesorgung mit 24V (extern, Netzteil unbekannt) wird wie folgt > vorgegangen: zuerst wird das Versorgungskabel angesteckt, danach die > externe Spannungsquelle eingeschalten. Immer? Bist du dir sicher? Werner13 schrieb: > Mit den +/-15V wird ein Block versorgt, der maximal 100mA benötigt. Auch beim Anlauf? Geschätzt? Gemessen?
Hurra schrieb: > Also wenn das eine Drossel mit DRAHT ist, dann kann ich da zustimmen. So > schnell wird die nicht kaputt. Ist keine mit Draht, sondern SMD. Dergute W. schrieb: > Wenns kein reines Ueberstromproblem ist, koennt' ich mir auch ein > Problem beim Loeten vorstellen. vielleicht sind die Dinger durch ein > falsches Temperaturprofil vorgeschaedigt Das hatte ich auch schon im Kopf, ich sah aber in keine Datenblatt die maximale Löttemperatur. EV, sollte ich wirklich den Hersteller befragen... Lothar M. schrieb: > Werner13 schrieb: >> Bei der Vesorgung mit 24V (extern, Netzteil unbekannt) wird wie folgt >> vorgegangen: zuerst wird das Versorgungskabel angesteckt, danach die >> externe Spannungsquelle eingeschalten. > Immer? Bist du dir sicher? Es passiert während der Erstinbetriebnahme, d.h. es gibt ein bestimmtes Prüfverfahren, nachdem hier gearbeitet wird. Lothar M. schrieb: > Auch beim Anlauf? Geschätzt? Gemessen? Geschätzt... Ich wüsste nicht, wie ich das direkt auf der Platine messen soll... Danke
Das ist ein Problem mit statischen Aufladungen in Verbindung mit einer billigen Drossel. Statische Aufladungen werden beim Schaltvorgang ausgeglichen und gehen kapazitiv auch über galvanische Trennungen. Die Isolationsspannung ist vermutlich zu klein und es gibt einen Durchschlag wegen zu hoher Spannung bzw. zu hohen dU/dt. Die Spannung baut sich nur wegen der Induktivität auf, ohne Drossel nicht. Spannnungen über 1000 Volt kommen da leicht zusammen und das reicht für einen CuL Durchschlag. Vielleicht hilft ein Kondensator am Eingang der Drossel um diese zu schützen. Bei Rückwirkungen in die Versorgung ist sie dann noch immer gut. Wir haben das mal mit einer High-Speed Kamera im Dunkeln gefilmt. Mit dem ESD Generator kriegt man fast jede Drossel kaputt. Das Gerät funktioniert anschliessend noch, die Drossel tut aber nicht mehr ihren Dienst wie sie soll. Beim Anschliessen der Spannungsquelle sieht man den Durchschlag schon optisch. Genau diese Energie soll die Drossel ja (magnetisch) Kurzschliessen. Offensichtlich sind die Kriechstrecken aber viel zu klein bemessen. Gute Ringdrosseln haben sogar Pertinaxblättchen zwischen den Wicklungen als Isolierung. Anm: Hast du den GND deiner Versorgung mit PE verbunden ? (Das könnte die Sache auch entschärfen)
Janvi schrieb: > Anm: Hast du den GND deiner Versorgung mit PE verbunden ? > (Das könnte die Sache auch entschärfen) Interessanter Ansatz mit den Aufladungen... Also wie gesagt, die Versorgungsquelle ist mir leider nicht bekannt, liegt extern in einem Gerät, in dem diese Elektronik eingebaut wird. Es wurde mir aber gesagt, dass GND dieser Versorgung mit PE verbunden ist. Ich werde die aber einmal mit einem Ohmmeter überprüfen.
Werner13 schrieb: > Ist keine mit Draht, sondern SMD. Doch, die ist gewickelt. Sonst würde die niemmals einen Strom von 5A abkönnen. > Lothar M. schrieb: >> Auch beim Anlauf? Geschätzt? Gemessen? > Geschätzt... > Ich wüsste nicht, wie ich das direkt auf der Platine messen soll... Mit einem Messgerät wie man üblicherweise den Strom misst: Leitungen und Strommesszange fürs Oszi rein. Wenn du sowas nicht hast, dann einen Shunt mit 100mOhm und den Spannungsabfall gemessen. > Es passiert während der Erstinbetriebnahme, d.h. es gibt ein bestimmtes > Prüfverfahren, nachdem hier gearbeitet wird. Glück gehabt, dann sollte die Fehlersuche bei 10% Ausschuss ja recht einfach sein. Ich würde einfach mal das Raten beenden und den tatsächlichen Inrush-Strom messen. Janvi schrieb: > Das ist ein Problem mit statischen Aufladungen in Verbindung mit einer > billigen Drossel Diese elektrostatischen Entladungen, von denen du berichtest, hört man aber knallen. Eine drahtgewickelte Drossel habe ich mit realen Körperauf- und -entladungen noch nie kaputt bekommen. Hier geht es vermutlich ganz simpel um Ströme, die höher sind, als Werner13 sich die vorstellt.
:
Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #4961644 wurde vom Autor gelöscht.
Lothar M. schrieb: > Werner13 schrieb: >> Ist keine mit Draht, sondern SMD. > Doch, die ist gewickelt. Sonst würde > die niemmals einen Strom von 5A > abkönnen. Korrekt, da wurde augenscheinlich was verwechselt/mißverstanden. Oberflächenmontage: https://de.wikipedia.org/wiki/Surface-mounted_device Durchstecktechnik/"bedrahtet": https://de.wikipedia.org/wiki/Through_Hole_Technology
Lothar M. schrieb: >> Ist keine mit Draht, sondern SMD. > Doch, die ist gewickelt. Sonst würde die niemmals einen Strom von 5A > abkönnen. ja das stimmt, ist zwar oberflächenmontage, aber die Soule ist natürlich gewickelt... Lothar M. schrieb: >> Lothar M. schrieb: >>> Auch beim Anlauf? Geschätzt? Gemessen? >> Geschätzt... >> Ich wüsste nicht, wie ich das direkt auf der Platine messen soll... > Mit einem Messgerät wie man üblicherweise den Strom misst: Leitungen und > Strommesszange fürs Oszi rein. > Wenn du sowas nicht hast, dann einen Shunt mit 100mOhm und den > Spannungsabfall gemessen. Eine Stromzange habe ich, ich werde mich mal in die 24V Leitung hängen und den Strom beim EInschaltvorgang messen... Danke!
Werner13 schrieb: > Eine Stromzange habe ich Ich meinte eine zum Anschluss ans Oszilloskop. Damit kannst du dann den Inrushstrom messen.
:
Bearbeitet durch Moderator
Zur Messung des Inrush-Stromes wäre schon noch etwas zu sagen: Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob du das Gerät "hart" einschaltest (an eine laufende Versorgung ansteckst, sog. "hot plugging") oder das Gerät anschließt und das Netzteil einschaltest. Das Netzteil hat fast immer eine Art Softstart. Der erste Fall ist bei deiner Platine tödlich, weil bei 24V horrende Ströme fließen. Grund: Deas Netzteil hat Kondensatoren drin, die sind dann geladen. Da flißen hohe Ströme, du hast keinerlei Serienwiderstände zu deinen Kapazitäten. Und zig mOhm und 24V, naja, kannst du selber ausrechnen. Weil dein DCDC eine Eingangskapazität hat, geht ein Teil des Stromes die Drossel. Das könnte möglicherweise ein Problem sein. Drum - messen. Und zwar da, wo der Fehler passiert, nicht am Tisch. Also zur Not im Prüfadapter, oder wo auch immer es knallt. Wenn dir der Prüfmittelbau das Teil mittels Relais auf eine heiße 24V schaltet, würde es mich nicht überraschen, wenn es knallt.
wenn du die Messmöglichkeit nicht hast probier so einen ICL-NTC mal aus.
Lothar M. schrieb: > Ich meinte eine zum Anschluss ans Oszilloskop. Damit kannst du dann den > Inrushstrom messen. Jap, das meinte ich auch. Hab eine Stromzange fürs Oszi. Hurra schrieb: > Der erste Fall ist bei deiner Platine tödlich, weil bei 24V horrende > Ströme fließen. Grund: Deas Netzteil hat Kondensatoren drin, die sind > dann geladen. Da flißen hohe Ströme, du hast keinerlei Serienwiderstände > zu deinen Kapazitäten. Und zig mOhm und 24V, naja, kannst du selber > ausrechnen. Hm, ist ein guter Input. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass es genau umgekehrt sein könnte, nämlich dass wenn die Versorgung schon angeschlossen ist und man das Netzteil einschaltet, das hier ein Peak entsteht, der problematisch wird. Aber wie ihr richtig anmerkt, hilft hier nur eine Messung, die ich bei nächster Gelegenheit durchführen werde. Da kann ich auch die beiden Varianten hard und soft start miteinander vergleichen. Danke
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.