Hallo Platinenprofis, Ich stehe voller Enthusiasmus vor der wunderbaren Aufgabe, 500 Stück 10-polige Kabel mit angespritztem Stecker zu kürzen. Dazu muss das Kabel auf Länge geschnitten werden, der Mantel runter, die 10 Adern etwa 5mm abisolieren, Enden verzinnen. Alles weitere macht glücklicherweise jemand anderes... Jetzt bin ich auf der Suche nach einem passenden, technischen Hilfsmittel für das Verzinnen... Kennt jemand eine Art Mini-Lötbad, in das man die geschnittenen Kabelenden einfach eintauchen kann? Und falls ja, welches Flussmittel nimmt dafür denn optimalerweise? Bin für jeden Tipp äußerst dankbar. Der Harry
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Löttiegel https://www.ersa-shop.de/product_info.php?info=p124_mini-loettiegel-fuer-ersa-i-con-1---i-con-2.html Tauchlöten o.ä. Flussmittel, aufgelöstes Kolofonium Alk, Spritus, mit Temperatur geregelte Platte (so schmelze ich Kolofoniumkrümel wieder zum Block) evtl. gehts auch auf der Kochplatte mit flüssigem Lot im geeignetem Becher kleine Blechschale genügt wenn die Temperatur erreicht wird.
Wenn das Lötbad wirklich nur für diesen einmaligen Einsatz gedacht ist, kann man mit solch einem einfachen Chinakracher nicht allzu viel falsch machen (, sofern das Teil ansatzweise elektrisch sicher ist): http://www.ebay.de/itm/like/121118437516 Ansonsten gibt es bei Weller etliche kleine Ausführungen, z.B. WSB 80 oder W101 H: http://www.weller.de/
Sinnvoller Arbeitsablauf: 1. Kabel abisolieren. Mit Abisolierzange oder Maschine 2. Kabel in Flussmittellösung tauchen (zur Not Kolophonium+Isopropanol) 3. Kabel in Lötbad tauchen. Bei diesem Schritt brauchts kein Flussmittel, Dreck mit einer aufgebogenen Büroklammer aus dem Lötbad rausfischen. In sehr hartnäckigen Fällen ein Kügelchen Wachs oder Kolophonium reinwerfen und anschließend nochmal fischen. Harry schrieb: > Dazu muss das Kabel auf Länge geschnitten werden, der Mantel runter, die > 10 Adern etwa 5mm abisolieren, Enden verzinnen. Alles weitere macht > glücklicherweise jemand anderes... Falsches Konzept. Dafür nimmt man Schneidklemmverbinder. Einfach Kabel auflegen, mit Werkzeug reindrücken und fertig. Abschneiden geht automatisch, abisolieren ist nicht erforderlich, die Kontakte schneiden sich durch die Isolierung. Bei Netzwerkverkabelungen sehr beliebt.
Rufus Τ. F. schrieb: > https://www.reichelt.de/?ARTICLE=97057 Ist das Teil vergoldet?! Ich hab sowas: http://www.ebay.de/itm/Lotbad-3-6cm-Titanium-uberzogen-Lotdraht-Lotkolben-Lotzinn-Zinnwanne-CM360A/151942407861?_trksid=p2047675.c100005.m1851&_trkparms=aid%3D222007%26algo%3DSIC.MBE%26ao%3D2%26asc%3D41819%26meid%3Da26521a5d1b04e539523134cb49ea6fe%26pid%3D100005%26rk%3D2%26rkt%3D6%26sd%3D121118437516 Tut schon seit längerem was es soll und wenn es irgendwann kaputt geht: wegwerfen und neu kaufen
Schreiber schrieb: > Falsches Konzept. Dafür nimmt man Schneidklemmverbinder. Einfach Kabel > auflegen, mit Werkzeug reindrücken und fertig. Wie kommst Du da jetzt drauf? Harry schrieb: > Ich stehe voller Enthusiasmus vor der wunderbaren Aufgabe, 500 Stück > 10-polige Kabel mit angespritztem Stecker zu kürzen. > > Dazu muss das Kabel auf Länge geschnitten werden, der Mantel runter, die > 10 Adern etwa 5mm abisolieren, Enden verzinnen. Also, was willst Du jetzt mit den Schneidklemmen sagen?
Mani W. schrieb: > Also, was willst Du jetzt mit den Schneidklemmen sagen? Dass es nicht nur Verbinder mit Lötmontage gibt? In vielen (nicht in allen) Fällen kann man durch Nutzung von Schneidklemmverbindern Zeit bei der Montage sparen. War nur ein Hinweis das mal zu prüfen.
Hallo Leudde, heissen Danke für eure Tipps. Das chinesische Lötbad > Ebay-Artikel Nr. 121118437516 gefällt mir ganz gut. Das werde ich mal ausprobieren. Schneidklemmverbinder sind hier leider nicht zu gebrauchen. Mal abgesehen davon, dass ich ja keine Kabel verbinden will, wären die viel zu groß und sperrig. Hinzukommt, dass ich den Dingern nicht allzuviel zutraue. Bei massiven Leitern vielleicht (Stichwort Netzwerkdosen, Installation, etc.) Aber bei Litzen die ständig in Bewegung sind? Lieber nicht ;) > Sinnvoller Arbeitsablauf: > 1. Kabel abisolieren. Mit Abisolierzange oder Maschine ... es gibt Maschinen dafür???? Wo krieg ich die? ;)
Unter dem Suchbegriff "Gießheinrich" oder "Gieß-Heinrich" gibt's auch einen elektrischen Zinn-Schmelztiegel, dessen Anschluss auch außerhalb Chinas normkonform sein sollte und der dennoch preisgünstiger ist als die Exemplare von Weller.
Joachim B. schrieb: > mit Temperatur > geregelte Platte (so schmelze ich Kolofoniumkrümel wieder zum Block) OT: Könntest Du uns vielleicht mal mitteilen, mit welcher Teperatur Du da gearbeitet hast?
Harry schrieb: > gefällt mir ganz gut. Das werde ich mal ausprobieren. Falls das nicht so ganz klappt, meiner Erinnerung nach gibt es sowas auch mit Ultraschall zur wirksameren Verzinnung, ist aber sicher nicht billig. Georg BTW ob das Chinabad auch die in China üblichen Eisendrähte mit Cu-Auflage verzinnt?
Georg schrieb: > BTW ob das Chinabad auch die in China üblichen Eisendrähte mit > Cu-Auflage verzinnt? Klar Dem Zinn ist es egal, ob unter den Kupfer noch Eisen steckt - da ist der Zinn dem Menschen sehr ähnlich, hier geht es nur um das Äußere ;) ... man sollte halt von der Temperatur unter dem Schmelzpunkt von Cu (und natürlich auch Fe) bleiben, sonst wird's eng mit dem Verzinnen. MfG
Patrick J. schrieb: > Dem Zinn ist es egal, ob unter den Kupfer noch Eisen steckt - da ist der > Zinn dem Menschen sehr ähnlich, hier geht es nur um das Äußere ;) Gilt das auch für das umgekehrte, nämlich Kupfer unter Eisen? Sowas gibts ja bei vielen Lötspitzen.
Harald W. schrieb: > Gilt das auch für das umgekehrte, nämlich Kupfer unter Eisen? > Sowas gibts ja bei vielen Lötspitzen. Ja. braucht nur mehr Flussmittel. Das Eisen schützt beim Lötkolben das Kupfer (=Kern der Lötspitze) davor, dass es sich im Lötzinn auflöst. Das geht gaaannnz langsam, aber doch merklich und führt zu Lochfraß an der Lötspitze. Früher hat man das Problem gelöst, indem man die Lötspitzen gelegentlich zurechtgefeilt hat. Heute wird meit Eisen beschichtet, damit es erst gar kein Lochfraß gibt. Matthias L. schrieb: > Unter dem Suchbegriff "Gießheinrich" oder "Gieß-Heinrich" gibt's > auch > einen elektrischen Zinn-Schmelztiegel, dessen Anschluss auch außerhalb > Chinas normkonform sein sollte und der dennoch preisgünstiger ist als > die Exemplare von Weller. Das bei den Chinateilen passt schon. Der Schutzleiter ist (zumindest bei meinem) angeschlossen und einen FI hat man ja für den Fall der Fälle am Arbeitsplatz. Unbeaufsichtigt würde ich den aber dennoch nicht betreiben. Harry schrieb: >> Sinnvoller Arbeitsablauf: >> 1. Kabel abisolieren. Mit Abisolierzange oder Maschine > > ... es gibt Maschinen dafür???? Wo krieg ich die? ;) Natürlich gibts da Maschinen für. Etwa sowas: https://rittmeyer-beri.de/kabelbearbeitung/abisolieren-und-verdrillen/av-twist-15/ Die haben so viele davon, dass die die sogar verkaufen...
Harry schrieb: > Dazu muss das Kabel auf Länge geschnitten werden, der Mantel runter, die > 10 Adern etwa 5mm abisolieren, Enden verzinnen. Such doch einen oder zwei Kabelkonfektionierer in deiner Gegend und lass dir ein Angebot machen. Die haben Maschinen für so etwas und können vielleicht günstig anbieten. Als Hausnummer schätze ich mal max. 1 Euro/Stück, bei dicken und schweren Kabeln natürlich auch mehr. Gruß Thomas
Profis löten sowieso keine Drahtenden, der crimpt sie. Löten ist da Pfusch. Wieder mal so ein Thread von einem stinkfaulen Elektroniker der geglaubt hat, der Job würde nie langweilig.
Harry schrieb: > Ich stehe voller Enthusiasmus vor der wunderbaren Aufgabe, 500 Stück > 10-polige Kabel mit angespritztem Stecker zu kürzen. Ich glaub dein Chef mag dich nicht...
Cyborg schrieb: > Profis löten sowieso keine Drahtenden, der crimpt sie. > Löten ist da Pfusch. > Wieder mal so ein Thread von einem stinkfaulen Elektroniker > der geglaubt hat, der Job würde nie langweilig. Hast du beim Mittag eine Gräte verschluckt? Es gibt genug Anwendungen, wo krimpen keinerlei Sinn macht.
Harald W. schrieb: > Joachim B. schrieb: > >> mit Temperatur >> geregelte Platte (so schmelze ich Kolofoniumkrümel wieder zum Block) > > OT: Könntest Du uns vielleicht mal mitteilen, mit welcher > Teperatur Du da gearbeitet hast? hmmm, weiss ich nicht mal mehr, ich nahm einen Stelltrenntrafo (Imax 1,6A) eine 1000W Kochplatte und irgendwo bei 1,2A-1,5A hats dann gut funktioniert. Ohne Qualm und stinkendem Rauch. Ich hatte mich da behutsam rangetastet bis das Kolofonium langsam flüssig wurde, T messen müsste ich noch mal einen Aufbau machen. Wenn schon OT dann richtig: Als junger RFS Techniker mit Bastelhobby bestellte ich 500gr. Kolofonium in der Apotheke -> 5,-DM (da kostete der Block 50gr. im Musikgeschäft noch viel mehr) Leider kam das Zeug in Krümel und ich bat Fräulein Apothekerlehrling um einschmelzen, sie bat mich um etwas Geduld ich sollte in 4 Stunden wiederkommen. Die Zeit war um und kurz vor Ladenschluß überreichte sie mir den Klotz mit den Worten: "der Chef hat fürchterlich getobt" weil die ganze Apotheke blau verqualmt war, tat mir irgendwie leid aber der Klotz war mein und ich habe ihn immer noch über 35 Jahre später, das reicht mir wohl bis an mein Bastelende.
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Joachim B. schrieb: > aber der > Klotz war mein und ich habe ihn immer noch über 35 Jahre später, das > reicht mir wohl bis an mein Bastelende. Dabei ist Kolophonium in Klotzform gar nicht so vorteilhaft - Krümel lösen sich viel besser in Alkohol.
michael_ schrieb: > Es gibt genug Anwendungen, wo krimpen keinerlei Sinn macht. Und die wären? Wenn man Drahtenden anlöten kann, gibt es auch die Möglichkeit Drähte zu crimpen. Crimpen macht immer Sinn.
Cyborg schrieb: > Wenn man Drahtenden anlöten kann, gibt es auch > die Möglichkeit Drähte zu crimpen. Das setzt voraus, daß die Steckverbinder, die man verwenden will, auch in einer Crimp-Ausführung vorhanden sind. Sind sie es nicht, ist Crimpen merkwürdigerweise keine Alternative.
Rufus Τ. F. schrieb: > Sind sie es nicht, ist Crimpen merkwürdigerweise keine Alternative. Wie kannst du cyborg widersprechen, das ist ja todesmutig. Irgendwie kann man alles crimpen, wenn man es drauf anlegt. Beispielsweise kannst du Stückchen von einer leeren Kugelschreibermine absägen, über die Verbindungsstelle schieben und mit einer Zange zusammenquetschen. Georg
Georg schrieb: > Irgendwie kann man alles crimpen, wenn man es drauf anlegt. > Beispielsweise kannst du Stückchen von einer leeren Kugelschreibermine > absägen, über die Verbindungsstelle schieben und mit einer Zange > zusammenquetschen. Das ist nicht das, was ich unter "crimpen" verstehe. Solchen Pfusch bezeichnet man als Afro-Engineering.
Schreiber schrieb: > Solchen Pfusch > bezeichnet man als Afro-Engineering. Natürlich ist das Pfusch, das würde ich nie bestreiten. Ich wollte nur cyborgs Behauptung illustrieren, dass man immer alles crimpen könne. Das mit dem Afro ist allerdings nicht nur rassistisch, sondern schlicht falsch. Wenn unser Fahrer im Tsavo-Nationalpark in Kenia nicht die Stange am Gaspedal des Kleinbusses mit ein paar Steinen zurechtgeklopft hätte, stünden wir heute noch da. Mit einem Auto mit vollelektronischer Steuerung wirst du in vielen Gegenden Afrikas oder Südamerikas nicht weit kommen. Deutschland hat grosse Teile des Weltmarkts für einfach gestrickte Autos oder Maschinen aufgegeben, aber die Haltung, z.B. eine Drehbank ist primitiv und nur eine CNC-Maschine mit Internet ist das Wahre, ist gefährlich überheblich. Am deutschen Wesen muss nicht die ganze Welt genesen. Georg
Georg schrieb: > stünden wir heute noch da. Für so einen klugscheißenden Macher wie dich, aber ein Armutszeugnis.
Georg schrieb: > Deutschland hat grosse Teile des Weltmarkts für einfach > gestrickte Autos oder Maschinen aufgegeben, aber die Haltung, z.B. eine > Drehbank ist primitiv und nur eine CNC-Maschine mit Internet ist das > Wahre, ist gefährlich überheblich. Der Markt wurde nicht aufgegeben, er ist zusammengebrochen. Es lohnt sich einfach nicht mehr diese zu fertigen. Der Chinese liefert eine etwas schlechtere (aber immer noch brauchbare) Drehbank zu einem Bruchteil des Preises. Und wer eine richtig gute Drehbank braucht, der kauft gleich eine mit CNC, die ist auch nicht teurer wie eine gleich gute mechanische (die Elektronik ersetzt viel Mechanik), kann aber viel mehr. Bei den Autos das gleiche: Es lohnt sich einfach nicht eine Fertigungslinie für den W124 mit Dieselmotor am laufen zu halten. Afrikanische Komfortbedürfnisse können auch mit einem Lada befriedigt werden. Georg schrieb: > Das mit dem Afro ist allerdings nicht nur rassistisch, sondern schlicht > falsch. Wenn unser Fahrer im Tsavo-Nationalpark in Kenia nicht die > Stange am Gaspedal des Kleinbusses mit ein paar Steinen zurechtgeklopft > hätte, stünden wir heute noch da. Mit einem Auto mit vollelektronischer > Steuerung wirst du in vielen Gegenden Afrikas oder Südamerikas nicht > weit kommen. Keine Angst, auch in Afrika gibts OBD2-Diagnoseadapter und kompetente Mechaniker. Kann ja nicht sein, dass die örtlichen Oberneger mit einem Gebrauchtwagen vorfahren müssen. Somit kann der Oberneger komfortabel auf der wichtigsten Straße des ganzen Landes (die von seiner Villa zum Flughafen) reisen. Irgendwie müssen die Schmiergeldeinnahmen ja wieder ausgegeben werden... Alternativ gibts noch von Toyota den Landcruiser in der Entwicklungslandversion, mit einem Euro-2 Dieselmotor. Der hat zwar Airbag und ABS, kann aber (nach überbrücken der Wegfahrsperre) auch ohne Elektronik fahren.
Schreiber schrieb: > Alternativ gibts noch von Toyota den Landcruiser in der > Entwicklungslandversion, Und der Hilux erst! Mit denen wurde sogar schon ein Krieg gewonnen: https://en.wikipedia.org/wiki/Toyota_War
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