Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wofür ist der Pullup, welche Funktion hat der?


von O. A. (sokrates1989)


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Hallo,
jeder sagt mir was anderes, die einen sagen es soll ein Signal 
invertiert werden, jemand anders sagt es soll ein Signal verstärkt 
werden..

Welche Funktion hat Pullup wenn ich eine LED mit einem Taster 
einschalten möchte und der Pullup auf dem EIngang (also dem Taster) sein 
soll,

von Peter II (Gast)


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Ostap A. schrieb:
> jeder sagt mir was anderes, die einen sagen es soll ein Signal
> invertiert werden, jemand anders sagt es soll ein Signal verstärkt
> werden..

ein Pullup ist nur ein Widerstand. Damit sollte dann auch klar sein wie 
er in der Schalung wirkt.

von Hugo (Gast)


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Ostap A. schrieb:
> Hallo,
> jeder sagt mir was anderes, die einen sagen es soll ein Signal
> invertiert werden, jemand anders sagt es soll ein Signal verstärkt
> werden..
>
> Welche Funktion hat Pullup wenn ich eine LED mit einem Taster
> einschalten möchte und der Pullup auf dem EIngang (also dem Taster) sein
> soll,

Nichts von alledem. Ein Pullup hat die Aufgabe, (Nomen est omen) einen 
Eingang nach "oben" zu ziehen (also z.B. gegen VCC), damit der Eingang 
einen definierten Pegel hat und man ihn dann mit einem Taster gegen GND 
schalten kann. So erkennt man z.B. einen gedrückten Taster (durch 
High/Low-Wechsel).

von DraconiX (Gast)


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Ostap A. schrieb:
> jeder sagt mir was anderes, die einen sagen es soll ein Signal
> invertiert werden, jemand anders sagt es soll ein Signal verstärkt
> werden..

Weder noch, ein Pull-Up oder -Down stellt einen definierten Zustand her. 
Es ist ein Wiederstand - welcher entweder beibehalten oder gebrochen 
wird.

von Joachim B. (jar)


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Übersetzte mal pull up nac deutsch dann siehst du klarer.
Nur ein Taster tut ja erst mal nichts, vor allem wenn er offen ist.

von ArminD (Gast)


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Ich nehme an der Taster hängt an einem Mikrocontroller.

Wenn der Pin nicht weiter beschaltet und nur als Eingang konfiguriert 
ist, dann floatet der Pegel wenn der Taster nicht gedrückt ist und liegt 
auf 0V wenn er gedrückt ist.
Floaten ist immer schlecht, darum wird ein Pullup-Widerstand gegen Plus 
geschaltet.

Ist der Taster nicht gedrückt, dann liegt der Pin jetzt über den Pullup 
auf Plus-Potential, ansonsten auf Masse. Es floatet nichts mehr.

von heini (Gast)


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Hugo schrieb:
> Eingang nach "oben" zu ziehen (also z.B. gegen VCC), damit der Eingang

Ich denke eher, daß er den Eingang nach und nicht gegen Vcc ziehen soll.

DraconiX schrieb:
> Es ist ein Wiederstand - welcher entweder beibehalten oder gebrochen
> wird.

und immer wieder.

von Hugo (Gast)


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heini schrieb:
> Hugo schrieb:
>> Eingang nach "oben" zu ziehen (also z.B. gegen VCC), damit der Eingang
>
> Ich denke eher, daß er den Eingang nach und nicht gegen Vcc ziehen soll.
>
Genau das schrieb ich.
>> Eingang nach "oben" zu ziehen
Dafür wird der Widerstand gegen VCC geschaltet.

Krümelkacker :-)

von DraconiX (Gast)


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heini schrieb:
> DraconiX schrieb:
> Es ist ein Wiederstand - welcher entweder beibehalten oder gebrochen
> wird.
>
> und immer wieder.

Jaja, ich hab es dann gesehen als ich es abgeschickt habe :-D Ich dachte 
es sieht niemand :-D

von Jemand (Gast)


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Hallo

Ihr geht eventuell alle von zu hohen Vorwissen beim TO aus.

Für einen vollwertigen ;-) Laien gilt doch:
"Bei einen Normalen Lichtschalter, oder den Taster für den 
Stromstoßschalter ("Der Taster für die Treppenhausbeleuchtung") brauche 
ich doch auch keinen zusätzlichen Widerstand einbauen damit das ganz 
Funktioniert ?!"

Lieber Ostap Antonez die Eingänge eines Mikrocontroller sind so 
Empfindlich das nur extrem geringe Leistungen notwendig sind damit der 
Eingang angesteuert werden kann - die immer vorhandenen Elektrischen 
Felder haben genug Leistung um an einen Eingang als ein "Ein" "HIGH" 
"1"... erkannt zu werden.
Diese Felder schwanken aber und sind in der Praxis zufällig.
Der Pullup-, oder auch Pulldownwiderstand sorgt dafür das ein 
definierter "starker" Pegel auch bei offenen Taster anliegt.
Wenn du dir anschaust wie ein Pullup- Downwiderstand in den Schaltungen 
eingebaut sind, wirst du erkennen das, scheinbar, nur unnütz Leistung 
Leistung "verbraten" wird - dies ist aber notwendig um bei offenen 
Taster einen Definierten Pegel zu haben.
Für diesen Widerstand hat sich ein Wert von 10kOhm eingebürgert, dieser 
hat sich als zuverlässiger Kompromiss zwischen Störunempfindlichkeit 
(Störfelder) und Leistungsbedarf herausgestellt.

Wenn du die Hintergründe und Grundlagen noch genauer verstehen möchtest 
ist es sinnvoll sich mit solchen Begriffen wie "Eingangswiderstand" zu 
beschäftigen - leider ist der Begriff Eingangswiderstand für einen 
Neuling unter Umständen verwirrend.
("Warum soll ein Eingang einen Widerstand haben ?")
Aber keine Angst, wenn es einmal "Klick" gemacht hat werden diese 
Begrifflichkeiten und die Idee dahinter das normalste auf der Welt 
werden.

Jemand

von Brumm (Gast)


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> Es ist ein Wiederstand - welcher entweder beibehalten oder gebrochen
> wird.

also wenn ich meinen widerstand breche dann ist er danach kaputt

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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von Wolfgang (Gast)


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Jemand schrieb:
> "Bei einen Normalen Lichtschalter, oder den Taster für den
> Stromstoßschalter ("Der Taster für die Treppenhausbeleuchtung") brauche
> ich doch auch keinen zusätzlichen Widerstand einbauen damit das ganz
> Funktioniert ?!"

Bei einem "Normalen Lichtschalter" hängt aber auch - wie der Name schon 
sagt, ein Licht (Leuchtmittel) dran - da floatet also nichts, was 
eigentlich am Floaten gehindert werden sollte. Schon bei LED-Beleuchtung 
kann es aber durchaus passieren, dass trotz ausgeschaltetem "Normalen 
Lichtschalter" die LEDs noch glimmen, weil irgendetwas auf die Leitung 
spuckt.

von Teddy (Gast)


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Ostap A. schrieb:
> Hallo,
> jeder sagt mir was anderes, die einen sagen es soll ein Signal
> invertiert werden, jemand anders sagt es soll ein Signal verstärkt
> werden..
>
> Welche Funktion hat Pullup wenn ich eine LED mit einem Taster
> einschalten möchte und der Pullup auf dem EIngang (also dem Taster) sein
> soll,

Ich hatte auch das Problem mit dem Verständnis von Pull Up und Pull 
Down.
Im Internet gibt es sehr sehr viele Beispiele dazu, dennoch wollte ich 
es nicht richtig verstehen.

Am besten lernt und versteht man, wenn man eine Schaltung realisiert, wo 
man einen Pull Up Widerstand oder Pull Down Widerstand einsetzten muss.

Wenn du dir den Ausgang eines LM393 anschaust, dann fällt dir evtl. was 
auf.
Du könntest zb überlegen, wie du den Ausgang beschalten musst um einen 
definierten Pegel zu kriegen.

von Joe F. (easylife)


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Brumm schrieb:
>> Es ist ein Wiederstand - welcher entweder beibehalten oder gebrochen
>> wird.
>
> also wenn ich meinen widerstand breche dann ist er danach kaputt

vielleicht meinte er auch den Widerstand nach versehentlichem 
Verschlucken entweder zu absorbieren oder zu vomitieren.

von Michael_O (Gast)


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Leuchten ob LED oder Entladungslampen leuchten gern mal ein bisschen 
weil die Leitung zum Schalter einen Kondensator bilden, der genug 
Spannung überträgt um etwas Licht zu emittieren.


mfg
Michael

von O. A. (sokrates1989)


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Hallo und danke für die Antworten..die von "Jemand" war schon hilfreich.

und danke für den Hinweis bezüglich meines Vorwissens...das ist nämlich 
sehr begrenzt. "Floaten" ist für mich z.B schon etwas unbekanntes.

Ok. Das heisst der Widerstand ist benötigt um einen definierten Pegel zu 
haben.

Das heißt ich muss IMMER am Eingang einen solchen Widerstand verwenden?
Wenn ich ihn verwende, passiert aber nichts an meiner Schaltung?

Es ist nur dafür dass mein Eingang weiß.
OK. SCHALTER IST NICHT GEDRÜCKT. (WEnn er nicht gedrückt ist)

Durch Verwendung des Pullup wird keine "1" an meinen Eingang gelegt, 
richtig?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ostap A. schrieb:
> Es ist nur dafür dass mein Eingang weiß. OK. SCHALTER IST NICHT
> GEDRÜCKT. (WEnn er nicht gedrückt ist)
> Durch Verwendung des Pullup wird keine "1" an meinen Eingang gelegt,
> richtig?
Kommt drauf an, ob du positive oder negative Logik verwendest...

Der Pullup zieht den Pegel am Pin in Richtung Vcc gezogen. Wenn also nur 
der Pullup am Pin ist, dann siehst du ein "high". Und in allgemein 
üblicher positiver Logik ist das eine '1'.

Und jetzt kannst du unbedenklich den Pin z.B. mit einem Taster nach 
Masse schalten und erhältst dann trotz Widerstand ein "low" und damit 
eine '0'.

Und wenn man den Taster wieder loslässt, "gewinnt" wieder der 
Pullupwiderstand und zieht den Pin nach "high".

Denk das einfach ein-, zweimal durch...

: Bearbeitet durch Moderator
von Joe F. (easylife)


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Ostap A. schrieb:
> Durch Verwendung des Pullup wird keine "1" an meinen Eingang gelegt,
> richtig?

Doch. Ein Pullup legt eine "1" an den Eingang, ein Pulldown eine "0".

Siehe auch:
https://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-GCC-Tutorial#Eing.C3.A4nge_.28Wie_kommen_Signale_in_den_.C2.B5C.29

unter "Taster und Schalter"
https://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-GCC-Tutorial#Taster_und_Schalter

: Bearbeitet durch User
von O. A. (sokrates1989)


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jetzt habe ich es gecheckt.
dann ist es ja doch so dass der pullup wie ein invertierer wirkt.
denn er macht am eingang eine 1 obwohl eine null anliegt.

von René H. (Gast)


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Ostap A. schrieb:
> jetzt habe ich es gecheckt.

Ich glaube nicht, dass Du das hast.

Grüsse,
René

von O. A. (sokrates1989)


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ok...dann muss ich eben weitermachen...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ostap A. schrieb:
> jetzt habe ich es gecheckt.
> dann ist es ja doch so dass der pullup wie ein invertierer wirkt.
Der Pullup tut nur genau das, was sein Name verspricht: er zieht eine 
offene Leitung nach Vcc. Fertig.

Die Invertierung passiert in deinem Kopf, weil du denkst oder willst 
"wenn Taster gedrückt = 1". Das ist aber in der Hardware genau 
andersrum, und deshalb "invertiert" da was und verwirrt dich.

von Georg M. (g_m)


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Ostap A. schrieb:
> jetzt habe ich es gecheckt.
> dann ist es ja doch so dass der pullup wie ein invertierer wirkt.
> denn er macht am eingang eine 1 obwohl eine null anliegt.

Was anliegt – entscheidet der Stärkere. Und der Schalter (Kurzschluss) 
ist stärker als der Pullup-Widerstand.

von HildeK (Gast)


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Ostap A. schrieb:
> jetzt habe ich es gecheckt.
> dann ist es ja doch so dass der pullup wie ein invertierer wirkt.

Wenn es dir leichter fällt:
Mach an den Pin einen Pull-Down (PD = Widerstand nach GND) und den 
Taster schließt du an VCC an.
Ist der Taster offen, dann "zieht" der PD den Pin nach GND=LOW=0.
Wird der Taster gedrückt, dann wird der Pin trotz Widerstand nach 
VCC=HIGH=1 gezogen. Und die gedanklich vorhandene Inversion ist weg ...


Letztlich sind beide Varianten gleichwertig, den in der SW, die den Pin 
abfragt, kann man die 'Inversion' ja wieder aufheben:
Ob im Programm dann steht

   ist (Pin==1) dann tu was        // im Fall mit Pull-Down
oder
   ist (Pin==0) dann tu was        // im Fall mit Pull-Up

ist ja egal.

von Joachim B. (jar)


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HildeK schrieb:
> Letztlich sind beide Varianten gleichwertig

na nicht ganz,

ein pullup begrenzt immer den Strom auch wenn mal ein Draht einen GND 
Schluß macht oder ein irrer Port auf out und low geschaltet wird.

ein pulldown verhindert keinen Kurzschluß nach GND (Taster nach VCC)

Die pullup Beschaltung mit Taster nach low GND abfragen ist immer 
sicherer.

: Bearbeitet durch User
von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Joachim B. schrieb:
> ein pulldown verhindert keinen Kurzschluß nach GND (Taster nach VCC)

Verstehe ich nicht :/
Analog dazu würde ein PullUP keinen Kurzschluß nach Vcc verhindern 
(Taster nach GND).
... und?

Zur Wahl PullUp oder PullDown:
Nimm Das, was vorhanden ist.
In vielen (allen?) µC kannst Du PullUp-Widerstände direkt im IC 
einschalten.
In Einigen wohl auch PullDown, mir wäre noch Keiner wissentlich unter 
die Finger gekommen.
Im Programm selber ist es aber relativ egal, ob hich oder runter gezogen 
wurde.

MfG

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick J. schrieb:
> In Einigen wohl auch PullDown, mir wäre noch Keiner wissentlich unter
> die Finger gekommen.
STM32:
http://electronics.stackexchange.com/questions/156930/stm32-understanding-gpio-settings

von Joachim B. (jar)


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Patrick J. schrieb:
> Verstehe ich nicht :/
> Analog dazu würde ein PullUP keinen Kurzschluß nach Vcc verhindern
> (Taster nach GND).
> ... und?

dein Problem, Taster hinter pullup mit Kabelenden offen oder abgerutscht 
verhindern eher Kurzschlüsse nach meist GND als Tasterkabel direkt an 
VCC

> Zur Wahl PullUp oder PullDown:
> Nimm Das, was vorhanden ist.

externe sind ja meine bevorzugte Wahl, interne sind immer etwas dünne 
und können abgeschaltet werden, gewollt oder ungewollt.

Wer am Cent rummäkelt sollte sehr genau arbeiten, dann kann es gut 
gehen.

von René H. (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> ein pulldown verhindert keinen Kurzschluß nach GND (Taster nach VCC

Was mach der denn sonst?

Grüsse,
René

PS: oder wo ensteht genau der Kurzschluss?

von Toxic (Gast)


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DraconiX schrieb:
> Weder noch, ein Pull-Up.....

.... kann auch folgendes sein:

ein "roadside cafe especially for lorry drivers"

oder

"An arm exercise performed by pulling yourself up on a horizontal bar 
until your chin is level with the bar"

oder

"come to a halt after driving somewhere"

?

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