Mag schon x mal durchgekaut worden sein aber hey, die Welt dreht sich und die einen kommen und müssen Erfahrung sammeln und die andern haben sie und gehen. Daher nicht über das für manche bekannte Programm meckern. Die frage richtet sich eh an alte erfahrene, die das halbwegs beantworten können, weil sie diesbezüglich auf allen Schienen Erfahrung gesammelt haben und somit eine gewichtige Meinung haben. Auf welche IDE und welchen ARM Mikrocontroller sollte man, als Neueinsteiger in die ARM Welt, setzen? Wo ist der Support am größten. Wo findet sich die größte Community und die meisten Beispiele?
STM32F0-Reihe IDE je nach Gusto, ich verwende z.B. die kostenlose Version von Keil Wasnu schrieb: > Wo ist der Support am größten. Wer Datenblätter und User Manuals lesen kann, der braucht kein Support :-) Wasnu schrieb: > Wo findet sich die größte Community und die meisten Beispiele? STM32
Wasnu schrieb: > welche IDE.. > welchen ARM Mikrocontroller.. > Wo ist der Support am größten.. > Wo findet sich die größte Community.. > wo die meisten Beispiele? Was willst du eigentlich? Dich in irgend einer "Community" tummeln? Aus der Sicht eines Erfahrenen sag ich dir: Das Arbeiten mit µC ist weitgehend ein einsamer Job. Zum Lesen der Dokumente braucht man allenfalls seine Brille, aber keine Community. Zum tatsächlichen Einsetzen von µC braucht man das zuvorige Erlernthaben von Schaltungstechnik. Zum Programmiern braucht man ebenso seine Erfahrung und seine Toolchain und zum Brennen der Chips eben das zum Brennen erforderliche Geschirre. Eine IDE braucht man nicht. Das weiß ich mit endgültiger Gewißheit. Der Support durch kompetente Leute in den Herstellerfirmen hängt davon ab, WER man denn ist. Wenn man ABB oder Zeiss oder Heckler oder dergleichen ist, dann geht's heidewitzka, sonst eher mäßiger und für nen Bastler haben die kein Ohr. Der Support durch die Community läuft auf das Diskutieren des gemeinsamen Nichtwissens hinaus. Die meisten Beispiele findet man überall im Internet - und in "Überall"-Qualität. Konkret gesagt: mindestens 99% ist Müll. Also, was willst du denn eigentlich? Dich orientieren? Und in welcher Beziehung? Wo man das meiste lernt oder wo man am ehesten schmarotzen zu können vermeint? Mein Ratschlag: Guck dir einige Hersteller und deren Chips im Inet an, guck auch bei den üblichen Verdächtigen (Distributoren) nach deren Portfolio und deren Preisen, guck, ob der Hersteller einen Onlineshop betreibt und du dort überhaupt kaufen kannst, guck überhaupt ob und wo du welche Chips kaufen kannst, lies dir dann die diversen Manuals zu den Chips durch, die dir am interessantesten erscheinen und dann entscheide selber, was dir am ehesten gefällt und mit welchem Referenzmanual du ohne fremde Hilfe klarkommst. Und erwarte nicht, daß du ohne eigenes Studium der vorhandenen Quellen klüger wirst oder gar die Community deinen Chip programmiert. Also: selbst ist der Mann. Gilt immer. W.S.
Louis schrieb: > STM32F0-Reihe Wobei ich mich nicht auf die F0 Reihe festlegen würde. STM32 generell hat grosse Unterstützung (auch hier) und es gibt sehr preisgünstige Evaluationsboards in Form der Discovery- und Nucleoboards von STM. Das grösste Problem dürfte nicht die Beschaffung der Hardware sein, sondern eine Programmierumgebung, die auch funktioniert und einem nicht allzu grosse Steine in den Weg legt.
Meine Empfehlung lautet STM32F1, wenn man einen guten Kompromiss aus Preis und Leistung sucht. Genauer gesagt das STM32F103C8T6 BluePill-Board, plus irgendein STM32-Discovery als Programmer (was alle immer mit ihrem Segger J-Link haben, werde ich wohl nie verstehen...). Ich würde persönlich auch die Finger von Eclipse lassen, die Einrichtung kann wirklich grausam sein, je nachdem, ob dubiose Fehler auftreten weil das Tutorial nicht aktuell ist oder irgendein Mist nicht/falsch installiert ist (ich sage nur SSL Handshake Failure-Problem). Aber das ist Geschmackssache, manche tun sich das halt an, weil sie entweder Eclipse sowieso benötigen, besonders gut finden oder beruflich brauchen. Ich nicht. (Darunter fällt auch SW4STM32) Mein Rat wäre in dem Fall, mal einen Blick auf EmBitz und Atollic zu werfen, beide kostenlos und meiner bescheidenen Meinung nach deutlich besser als Eclipse. Für Anfänger war CooCox genial, allerdings gibt es das wohl nicht mehr.
Ich würde NXP nehmen. Da gibt es eine richtig schöne IDE auf Eclipse basierend. Man kann sogar Windows oder Linux wählen. Programmiert wird über USB, dafür ist kein extra Gerät notwendig.
PittyJ schrieb: > Da gibt es eine richtig schöne IDE auf Eclipse basierend. Mittlerweile sogar zwei, hat hier schon jemand das MCUXpresso getestet? Ok, habe wenig Hoffnung auf eine positive Antwort weil hier kaum jemand NXP oder Kinetis nutzt und IDE ist bäh und Eclipse doppel-bäh :-( Trotzdem kann ich mbed empfehlen (auch wenn 'Base64 Urandom' das würg findet), das unterstützt nicht nur die vielleicht beliebteren STM und LPC sonden auch viele andere von M0 bis M7 und viele Exoten (wenn man die denn braucht). Es ist in der mbed lib natürlich erstmal einiges durch C++ abstrahiert, aber ein Programm fängt sofort bei main() an (oder den globalen Konstruktoren für die genauen hier) und man kann sofort loslegen mit paar Programmierkenntnissen. Wenn man genauer wissen will wie es geht exportiert man seinen Code in eine offline IDE und steppt da mit dem Debugger durch, dank offener Quellen ist alles transparent.
W.S. schrieb: > > Eine IDE braucht man nicht. Das weiß ich mit endgültiger Gewißheit. > Klar, brauchen tut man sie nicht, es braucht auch Niemand einen Wischmopp zum Küchenboden reinigen, eine Zahnbürste tut es auch. Allerdings spart ein Wischmopp eine Menge Zeit bei der Reinigung gegenüber einer Zahnbürste. Eine IDE hilft z.B. dann gegenüber einem Zeichenbasierten Debugger, wenn man Stack Call Chains verfolgen will, da braucht man in der Regel nur eine Combo Box runterklappen und sieht die Frames untereinander. Oder um SFRs anzusehen, gibts in der Regel eine graphische Baumstruktur, durch die man sich durchklicken kann. Klar, wenn man schon 20 Jahre mit demselben gdb geschafft hat, findet man sein SFR in fast derselben Zeit, hat aber Netto mindestens 2 Jahre gebraucht, um die Kommandos zu verinnerlichern. Selbstverschuldetes Vendor Lock-In. @Wasnu: Ich habe recht gute Erfahrungen mit WinIdeaOpen gemacht, die hat mal als nur professionelle IDE angefangen, ist also auch in der Open Version weitaus besser als so manches Wald-und Wiesen Open Source Produkt. Die STM32F Serie ist in der Tat die im Markt am stärksten Vertretene, und damit wirst Du auch am Meisten OS/PD "Support" finden (wobei ich mit W.S. übereinstimme, das da ein sehr hoher Prozentsatz Müll dabei ist). Allerdings ist ja die Cortex Philosophie gerade, dass der Kern Standard ist, also kannst Du mit demselben Compiler identischen Code erzeugen, und das konkrete POD abhängig von deinen Peripheriewünschen wählen. WinIdea unterstützt sehr viele Cortex basierte Prozessoren; falls der Typ nicht dabei ist, sogar generische M0-M4 Kerne (da gibt's natürlich Abstriche bei so Dingen wie SFR Ansicht).
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Bearbeitet durch User
> Klar, brauchen tut man sie nicht
du solltest zwischen einer IDE und einem vernünftigen Debugger
unterscheiden. WinIdeaOpen ist kein schlechter Tipp wenn man sowieso
Windows möchte. Läuft übrigens auch mit dem Segger-Jlink-Edu Kabel (im
Gegensatz zu den iSystem eigenen Kabeln welche bei mir nicht tun). Wenn
wir schon bei Segger sind, habe die auch einen ganz netten Debugger zum
freien Download und für den Rest braucht man dann nicht wirklich eine
Klicki-Bunti IDE Oberfläche. Wenns irgendwo hakt oder ich eine andere
Speicheraufteilung/neues Chipmodell brauche, frickle ich das auch ganz
gern selbst am Link und Makefile rum. Bei Projekten mit IDEs die nicht
mehr weitergepflegt werden oder die man jedes Jahr neu kaufen muss
(Leidige Erfahrungen mit Hitex Hitop) sind Bestandsprojekte dann eben
Schrott und man muss es hinterher sowieso selbst "gescheit" machen.
Man kann es auch so aufsetzen daß das Projekt nicht von der IDE abhängt. Dann kann man an ungeraden Tagen mit Vim, Konsole und Makefile arbeiten und an geraden Tagen mit Emacs und bei Vollmond mit Eclipse (oder 3 Leute arbeiten auf dem selben Repository und jeder bevorzugt ne andere IDE) und es kommt sich dennoch keiner in die Quere. Weil das Projekt nicht von der IDE abhängt. So hab ich das bei mir eingerichtet. Das Projekt selbst hängt nur von Make, gcc und den GNU-Tools ab. Arbeiten tu ich damit aber zu 99% über Eclipse + GNU-Arm Plugin (Eclipse ruft das Makefile auf wenn ich "build" drücke und es parst den Output um sich Include-Pfade und Defines automatisch reinzuziehen). Und wenn ich irgendwann keinen Bock mehr auf Eclipse habe nehm ich kurzerhand einfach ne andere. Eclipse weiß das und ist deshalb immer sehr nett und zuvorkommend mir gegenüber.
Wasnu schrieb: > Auf welche IDE und welchen ARM Mikrocontroller sollte man, als > Neueinsteiger in die ARM Welt, setzen? > > Wo ist der Support am größten. > Wo findet sich die größte Community und die meisten Beispiele? Es ist egal. Zu mehr als 98% wirst Du in C programmieren, vielleicht noch mit einem Doppelplus dahinter. Assembler ist die absolute Ausnahme. Normalerweise portierst Du kein Betriebssystem, und Code für Interrupts können die Compiler inzwischen auch so generieren. Daraus folgt, dass es für Deine tägliche Arbeit gar nicht so wichtig ist, ob Du auf einem ARM, MIPS, PPC oder was auch immer arbeitest. Der C-Compiler egalisiert das alles. IDE ist auch egal. Im Job hast Du ohnehin wieder was anderes. Wichtig sind exzellente C-Kenntnisse - die kannst Du Dir auch auf nem PC erarbeiten, und wichtig ist das Verständnis, wie die üblichen seriellen Busse, Speicher, Flash, Interrupts etc funktionieren, und wie Du Datenblätter liest und daraus die erforderlichen Informationen extrahierst. Du musst lernen zu lernen. Fang einfach an. fchk
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