Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 4 x NiMH per USB laden - Schaltungs-/Bauteiletips


von Martin H. (elektrofritz)


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Hallo,

ich möchte einen kleinen Schnellader für 4 x NiMH AA in Serie 
(konfektionierter Akkublock) mit 2800 mAh bauen, der aus einem 
hochstromfähigen (2A) USB-Port gespeist wird, damit ich mein 
iPad-Ladegerät verwenden kann.

Das Gerät soll mit 1000 mAh laden und ein intelligentes Ladeverfahren 
einsetzen, wie es gängige ICs unterstützen. Die Akkus sind als Pack 
konfektioniert (wie RC-Empfängerakkus).

Es gibt so etwas fertig für 3 EUR:

    https://www.voelkner.de/products/308219/VOLTCRAFT-Modellbau-Ladegeraet-5-V-1-A-NiCd-NiMH.html

Leider ist das aber für 5 Zellen = 6 V gebaut. Man könnte das zerlegen 
und schauen, ob sich das verwendete Lade-IC auf 4 Zellen umkonfigurieren 
lässt.

Im Moment tendiere ich aber zu einer Neukonstruktion direkt mit einer 
MicroUSB-Buchse.

Nun meine Frage: Da man mit 5V vom USB-Port zum Laden von 4 Zellen nicht 
auskommt, braucht man einen Step-Up-Wandler, z.B. den hier

SC4503 1.3MHz Step-Up Switching / Regulator with 1.4A Switch
http://www.semtech.com/images/datasheet/sc4503.pdf

Gibt es auch fertige ICs, die Step-Up-Wandler und NiMH-Ladesteuerung für 
vier Zellen übernehmen und mit einer minimalen Anzahl externer 
Bauelemente auskommen?

Gefunden habe ich

    https://www.maximintegrated.com/en/products/power/battery-management/MAX1870A.html

Der ist aber nur in QFN erhältlich, das ist mir zu fein.

Oder würdet ihr ein einfacheres Lade-IC mit einem diskreten 
Step-Up-Wandler von 5 auf ca. 7 - 9 V kombinieren?


Danke für Tips!

Martin

: Verschoben durch Moderator
von Michael B. (laberkopp)


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Martin H. schrieb:
> Da man mit 5V vom USB-Port zum Laden von 4 Zellen nicht
> auskommt, braucht man einen Step-Up-Wandler,

Richtig.

Martin H. schrieb:
> Im Moment tendiere ich aber zu einer Neukonstruktion direkt mit einer
> MicroUSB-Buchse.

So richtig gut ist die für 2A aber auch nicht.

Martin H. schrieb:
> Oder würdet ihr ein einfacheres Lade-IC

Da bleibt ja nur der MAX712, und der kostet mindestens 2 Volt. Finde ich 
ungeeignet. Ein uC mit 10 bit A/D kann ein -DeltaU Ladeverfahren selber 
kontrollieren und einen step up steuern. Ich würde sogar noch einen 
Schritt weiter gehen, und auch den step up mit dem uC aufbauen der einen 
Schalttransistor mit Spule steuert, den Stropm per Komparator überwacht 
und den effektiven Ladestrom ebenfalls per A/D ermittelt. Dann liegt die 
Frequenz zwar deutlich unter den 1.3Mhz des SC4503, aber ich behaupte 
mal, daß du die sowieso nicht in den Griff bekommen würdest. Man kann 
aber leicht eine USB Port Überwachung vom uC vornehmen lassen, also nur 
so viel Strom ziehen wie man zugestanden bekommt.

von JensM (Gast)


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Das Gerät vom Voelkner ist doch auch für 4 Zellen geeignet!

Da steht doch

Geeignet für Max Zellenzahl 5

Geeignet für Min Zellenzahl 1


Gruß JensM

von Martin H. (elektrofritz)


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Hi,
danke für die schnelle Antwort! Das habe ich eben in der Tabelle auch 
gelesen,

ABER:

In der Bedienungsanleitung steht, es sei nur für genau 5 Zellen 
geeignet:

http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/225000-249999/239723-an-01-ml-MODELLBAU_USB_LADEGERAET_BEC_de_en_fr_nl.pdf

"BESTIMMUNGSGEMÄSSE VERWENDUNG
Das Produkt dient zum Laden von NiCd-/NiMH-Akkupacks mit 5 Zellen 
(Nennspannung 6 V). Der
Ladestrom beträgt max. 1000 mA und wird automatisch geregelt. "

Ich habe jetzt mal zwei bestellt und werde eines zerlegen, um 
herauszufinden, was stimmt.

Martin

von Martin H. (elektrofritz)


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Hallo Michael,

wenn der Conrad-Regler mit vier Zellen nicht funktioniert und sich auch 
nicht umbauen lässt, nehme ich wohl dieses Lade-IC:

    http://www.linear.com/product/LTC4060
    http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/4060f.pdf

und einen diskreten Step-Up-Wandler, mit 1.6 - 2 A Eingangsstrom (1.6A, 
wenn der Laderegler mit 7 V auskommt, 2 A, wenn er 9 V braucht, das muss 
ich noch checken).

Z.B. dieser oder Chip daraus:

    https://www.pololu.com/product/791

Oder der hier oder Chip daraus:

    http://www.ebay.de/itm/like/272492985870?lpid=106&chn=ps&ul_noapp=true

Mal sehen, was in dem Conrad-Teil steckt. 3 EUR sind ja ein echtes 
Schnäppchen ;-)

Martin

von Manfred (Gast)


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Martin H. schrieb:
> In der Bedienungsanleitung steht, es sei nur für genau 5 Zellen
> geeignet:
Auf jeden Fall mal zwei Stück von mitnehmen, bei dem Preis wäre schon 
die Weiterverwendung nur des Gehäuses gerechtfertigt. Wenn Du Glück 
hast, ist dort ein übliches Lade-IC drin, welches sich durch Tausch 
eines Widerstandes anpassen lässt.

Martin H. schrieb:
> USB-Port gespeist ...
> Das Gerät soll mit 1000 mAh laden
USB ist unsinnig. Wenn man die Spannung hochwandelt, nimmt der 
Eingangsstrom entsprechend zu. Dieser überschreitet die Spezifikation 
von USB ganz erheblich, damit ist ein Betrieb am PC oder Laptop 
ausgeschlossen.

Wenn dann sowieso ein eigenes Netzteil her muss, kann das gleich die 
passende Spannung ausgeben.

von Martin H. (elektrofritz)


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Manfred schrieb:
> Martin H. schrieb:
>> In der Bedienungsanleitung steht, es sei nur für genau 5 Zellen
>> geeignet:
> Auf jeden Fall mal zwei Stück von mitnehmen, bei dem Preis wäre schon
> die Weiterverwendung nur des Gehäuses gerechtfertigt. Wenn Du Glück
> hast, ist dort ein übliches Lade-IC drin, welches sich durch Tausch
> eines Widerstandes anpassen lässt.

Ja, darauf hoffe ich auch - oder es kann automatisch die Zellanzahl 
erkennen, das können ähnliche Geräte mit integriertem Netzteil, z.B. das 
hier:

    https://www.amazon.de/dp/B016WEOMN8/ref=pe_386171_37038021_TE_3p_dp_1

Das ist übrigens das, welches ich ersetzen möchte ;-)

>
> Martin H. schrieb:
>> USB-Port gespeist ...
>> Das Gerät soll mit 1000 mAh laden
> USB ist unsinnig. Wenn man die Spannung hochwandelt, nimmt der
> Eingangsstrom entsprechend zu. Dieser überschreitet die Spezifikation
> von USB ganz erheblich, damit ist ein Betrieb am PC oder Laptop
> ausgeschlossen.
>
> Wenn dann sowieso ein eigenes Netzteil her muss, kann das gleich die
> passende Spannung ausgeben.

Hi,
danke - das stimmt, nur habe ich immer ein iPad-Ladegerät dabei, das 
klein ist und laut Spec jenseits der USB-Spec 2.1A abgeben kann. 
Außerdem habe ich an vielen Arbeitsplätzen USB-Hubs mit solchen 
2A-USB-Ladeports.

Für mich macht der Ansatz also Sinn ;-)


Martin

von ultra.kick (Gast)


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Martin H. schrieb:
> Leider ist das aber für 5 Zellen = 6 V gebaut.

4 x 1,25V = 5V = USB-Port

Ich will mich wirklich nicht einmischen , aber ich frage mich wirklich , 
was das ganze Ladegeräte-Zeug eigentlich bewirken soll ?
Warum nimmst nicht einfach ein 4x1,5=6V-Netzteil und hängst deine 
dämlichen Batterien dran ? Mit 1,25V kannst eh scho nichts mehr 
betreiben ! Und wenn dann meistens nur ein paar Minuten ... oder 
brauchst 4,8V ?

Ich hab lange mit Netzteil + VA-meter herumgemessen , also 1A kriegst 
vielleicht ein paar Sekunden lang hinein , dann sinkts rapide ab. 
Insbesondere wenn du von 1,1 auf 1,25V aufladest geht gar nix weiter . 
Nimmst 1,5V gehts deutlich schneller .
Die Batterie verliert ja sowieso schnell wieder an Spannung , egal ob 
man mit Netzteil oder Ladegerät ladet . Immer dasselbe mit dem 
Batterieglump . Das Ladegerät schaltet halt ein , dann aus , dann wieder 
ein - und wofür soll das ganze dienen ?
Weder halten die Batterien länger , noch halten sie länger die Spannung 
.

Ich frage mich , ob sich dieser ganze Irrsinns-Aufwand überhaupt lohnt ? 
wegen ein paar 1.- Batterien !

von Martin H. (elektrofritz)


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Hallo ultra.kick,
ich verstehe, dass mein Ansatz aus traditioneller Sicht eher komplex 
wirkt, aber:

1. die Nutzung vin USB-Ports zum Laden von Geräten mit bis zu 2A aus dem 
(modifizierten) USB-Port ist heutzutage Industriestandard - das wird in 
fast allen kommerziellen Geräten so gemacht und es gibt hochintegrierte 
ICs, die die damit verbundenen Herausforderungen übernehmen. Wir reden 
ja nicht mehr vom Laden eines Akkus mit 1/10 C Konstantstrom.

Beispiele ist die folgende gesamte Spart von Linear:
    http://www.linear.com/products/PMIC_*_Multifunction

Man spart Platz und Gewicht, bewegt sich komplett im Niedervolt-Bereich, 
hat weniger Probleme mit regulatorischen Anforderungen in verschiedenen 
Ländern etc.

2. Das Hochwandeln von DC mit Step-up-Wandlern ist heutzutage ebenfalls 
trivial - während man früher einen 9V-Block mit 78L05 auf 5 V für eine 
Digitalschaltung gewandelt hat, nimmt man heute 1 - 2 Zellen einer 
Batterie oder eines Akkus und wandelt diese mit 90 - 98 % Wirkungsgrad 
beliebig auf 3.3, 5, 9 oder 12 V hoch.

Siehe z.B. 
https://www.pololu.com/category/132/step-up-voltage-regulators.

Bei Einwegbatterien kann man damit die Zelle auch bis zum zur letzten 
mAh leersaugen.

3. Power Management bei USB ist nicht trivial (wie überhaupt das ganze 
USB-Protokoll). Man kann aus dafür geeigneten Ports jenseits des 
Standards aber bis zu ca. 2.1 A ziehen - geeignete Kabel und 
Steckverbinder vorausgesetzt.

Für meine konkrete Anwendung möchte ich lieber eine kleine 5 x 2 x 2 cm3 
Box mit mir herumführen als noch ein weiteres Netzteil.

Meine Kernfrage war, ob es ein IC gibt, dass Step-Up und Laderegelung 
bauteilearm  zusammenfasst.

Mal sehen, was nun an ICs in den Conrad-Reglern steckt, die morgen 
kommen sollten.

Martin

von ultra.kick (Gast)


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Martin H. schrieb:
> ich verstehe, dass mein Ansatz aus traditioneller Sicht eher komplex

Ich will dir die Lust am Basteln nicht verderben !
Basteln ist lustig - Basteln macht Freude !
Aber wer lang fragt , den schickt man in die Irre .

Ich hab grade einen nagelneuen Schweißhelm reparieren -müssen- ,
eingepackt-ausgepackt: hin !
Das Obsoleszenz-Teil: 'Fehlende' Schalter-Lötverbindung im Potigehäuse ,
wer denkt an sowas ?
Hat zwei Trimmer (13#/9#) am Poti hängen, mit denen man die DIN 9-13 
verstellen kann . Sprich den oberen und unteren Grauwert .
Lachen Dich ja alle aus , DIN 5-9? , und wer lang fragt ...
hat in der Zwischenzeit schon alles selber eruiert , geprüft , vermessen 
und verlötet !

Ich halte von diesem Forum gar nichts mehr ,


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https://mikrokon-Trolle.net

Wenn wir über jemand herfallen ,
bleibt niemand mehr von uns übrig !

(Werbeeinschaltung)
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Schau mal auf amazon , immer komplett durch die hor.'Vorschlagsleisten' 
durchscrollen , irgendwas Interessantes anklicken - und: immer 
weiterscrollen . Ich garantiere Dir , da entdeckst du Sachen , das 
kriegst NIRGENDS - und schon gar nicht zu diesen Preisen . ebay? Müde 
Veranstaltung . conrad? Out-of-Time . pollin? teurer Gerümpelhaufen .

Alle Genannten tummeln sich dort - überlebt? hat bisher dort keiner .

amazon? Elektronik ? Paradies .
Stichwort eingeben ... scrollen ... scrollen ... scrollen .
Bleibt auch 'nebenbei' viel hängen .

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