Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Möbel selber bauen CNC


von Rainer S. (rsonline)


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Brauche ein einfaches Möbelstück

130 cm Höhe. Bzw. 65cm Höhe.
60cm x 60cm.
1 Tür
Eventuell Lade(n).

8mm Sacklöcher für Bretter im Abstand von (ca.) 3 cm.
http://www.beschlaghandel-online.eu/shop/fachbodentraeger-bodentraeger-bodentraeger-duplo-vernickelt-p-20810.html
1 Querstange für Kleidung.
Holz ohne Schadstoffe.

Das sollen mehrere Möbelstücke werden.

Diese Firma könnte das zuschneiden und CNC bearbeiten.
http://www.segtrop-blaschke.de

Oder kennt hier jemand eine andere Firma oder privat?
Bzw. hat jemand Ideen oder Anregungen hierzu?

Habe jetzt z.B. im Schlafzimmer eine größere Schrankwand. Das ist 
unhandlich im Falle eines Umzugs oder wenn man mal hinter der 
Schrankwand säubern möchte. Oder wenn man einfach eine andere Aufteilung 
haben möchte. Auch ist diese Schrankwand wohl aus Holz mit Formaldehyd 
meiner Meinung nach.

Evtl. wollte ich Rollen unter dem Möbelstück anbringen. Das wäre noch 
flexibler. Das soll dann so eine Art Baukastensystem für die Wohnung 
werden. 130cm Höhe und 65cm Höhe. Stapelbar.

So ähnlich wie die Teile von IKEA. Habe die auch hier. Die sind aber 
praktisch nicht zu gebrauchen.

von Werner H. (pic16)


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deinschrank.de

von Rainer S. (rsonline)


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Gerader Schrank
Mein Schrank vom 05.04.2017, 13:12 Uhr
Anzahl  Gesamtpreis
1       308,47 €

Ist mir zu preisintensiv. Habe jetzt nur eine Tür konfiguriert. Nach den 
Löchern für die Bretter im Innenraum wurde nicht gefragt bei der 
Konfiguration. Die Materialdicke ist mit 1,9mm wohl fest eingestellt in 
der Konfiguration.

Das sind ca. 4 m² Holz.

von Maik .. (basteling)


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Sowas können wohl viele große Holzhändler mit Verabeitung dran.


Hier in der Nähe habe ich mal vor Jahren  bei Holz Luhmann in Celle 
angefragt - die CNC Maschinenstundensätze für solche Untaten lagen bei 
etwa  130-160Euro/h netto. War aber direktes erklären meines Bedarfs vor 
Ort - später dann aber leider nicht beauftragt, da hier dann anders 
gelöst.

von Michael B. (laberkopp)


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Rainer S. schrieb:
> Brauche ein einfaches Möbelstück

Ja, nun,

> So ähnlich wie die Teile von IKEA. Habe die auch hier. Die sind aber
> praktisch nicht zu gebrauchen.

So ist das. IKEA ist übler Ramsch, mindere Materialqualität, zu geringe 
Materialstärke.

Rainer S. schrieb:
> Oder kennt hier jemand eine andere Firma

Tausende.

Rainer S. schrieb:
> Evtl. wollte ich Rollen unter dem Möbelstück anbringen

Das habe ich bei vielen gemacht. Aber Vorsicht: Zwar kann man unter den 
üblichen Schrankkonstruktionen im Sockel sehr gut Rollen verstecken, und 
zwar möglichst keine drehbaren sondern nur 4 Bockrollen, aber der 
Schrank steht dann nur auf 4 winzigen Punkten, und die sind etwas weiter 
innen. Gerade bei Tiefe oder Breite unter 30cm wird das sehr wackelig. 
Und umstürzende Schränke machen wenig Spass.

Rainer S. schrieb:
> Ist mir zu preisintensiv.

Ja nun, machen oder machen lassen. Aus den üblichen stabverleimten 
Brettern, ob Kiefer oder Buche, möglichst verzahnt geklebt, lässt sich 
viel bauen und Dank Massivholz wird das auch stabil, nur natürlicuh 
nicht IKEA-Presspappe-billig. Man kann gesägte Platten aus dem Baumarkt 
nur noch mit Heimwerkerwerkzeug nacharbeiten, das mache ich so weil mir 
die Dukaten nicht aus dem Arsch fallen, oder eben sich schon einen 
IKEA-ähnlichen Bausatz von einer Tischlerei auf deren CNC Maschinen 
fertig machen lassen, aber wer arbeiten lässt, darf nicht über Geld 
jammern.

Rainer S. schrieb:
> 8mm Sacklöcher für Bretter im Abstand von (ca.) 3 cm.

Das System heisst nicht ohne Grund System 32.

von Der Andere (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Ist mir zu preisintensiv.

Es gibt da eine Unschärferelation: Entweder preisintensiv oder billig 
oder arbeitsintensiv.
Preiswert und gut und individuell passend und nix selber machen gibts 
nicht.

Wenn billig geh zu Roller

Wenn Preisintensiv, lass es machen (Schreiner)

Oder mach es selber. Dazu braucht man definitiv keine CNC.
Etwas handwerkliches Geschick und ein paar passende Werkzeuge aber 
schon.
und wundere dich nicht was du privat an Kosten für Holz und 
Plattenwerkstoffe zahlst, da kannst du alleine vom Material nicht mit 
Roller &co und Ikea mithalten.
Übrigens sind Ikea Massivmöbel nicht so schlecht und man kann sie mit 
etas Geschick und Ideen auch abwandeln und seinen Erfordernissen 
anpassen.

Rainer S. schrieb:
> 8mm Sacklöcher für Bretter im Abstand von (ca.) 3 cm.
> http://www.beschlaghandel-online.eu/shop/fachbodentraeger-bodentraeger-

Das sind normalerweise 32mm Lochreihen in 4, 5 oder 6mm.
Da gibts Bohrschablonen dafür.

von Dirk (Gast)


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Das Holz kannst Du doch im Baumark Deiner wahl zu recht schneiden 
lassen.

Da Du schon bei Beschlaghandel warst:
- Bohrschablone Multi Blue Artikelnr.: 351
- und / oder Bohrlehre Blue Jig Artikelnr.: 45150
- oder eine der anderen Schablonen

Mit denen kann man schon viel ausrichten.
Habe damit auch einige Schränke gebaut.


Ich selber habe zwar eine 2,4 * 2,6m Fräse aber die ist gerade defekt.
Sonst würde ich die dir anbieten zum fräsen.

VG, Dirk

von Rainer S. (rsonline)


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Michael B. schrieb:
> Gerade bei Tiefe oder Breite unter 30cm wird das sehr wackelig.
> Und umstürzende Schränke machen wenig Spass.

Bei 60 x 60 cm sollte das gehen, oder?

Michael B. schrieb:
> Das System heisst nicht ohne Grund System 32.

Das hilft mir schon mal weiter. Denn das schwierigste sind diese Löcher 
zu bohren. Ein Schreiner hier vor Ort hat mal davon gesprochen. Dann 
könnte ich praktisch mit den Seitenteilen zu ihm gehen und er macht die 
Löcher, oder?

Hier steht noch was optimal für eine rationelle Fertigung ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/System_32
Hab' ich aber noch nicht 100% verstanden.

http://www.holzwerken.net/Blog/Heiko-Rech/System-32-Segen-oder-Fluch

Der Andere schrieb:
> Übrigens sind Ikea Massivmöbel nicht so schlecht und man kann sie mit
> etas Geschick und Ideen auch abwandeln und seinen Erfordernissen
> anpassen.

Ich mach es eventuell mit 32er System. Von IKEA will ich weg. Mag sein, 
dass es da auch gute Sachen gibt. Was ich gesehen habe ist so dass die 
Qualität tendenziell schlecht ist/schlechter wird. Die 'Fyndige' 
Edelstahlspüle rostet wenn Wasser drauf bleibt.
http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/S09158185

Dirk schrieb:
> Ich selber habe zwar eine 2,4 * 2,6m Fräse aber die ist gerade defekt.
> Sonst würde ich die dir anbieten zum fräsen.

Wo wohnst Du denn?

Meine Internetseite: http://www.klimaregelung.de

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Rainer S. schrieb:
> Denn das schwierigste sind diese Löcher zu bohren.

Dafür gibt es Schablonen, mit denen sich das recht einfach erledigen 
lässt.

Damit bekommt das auch ein Heimwerker hin.

http://designholz-shop.de/werkzeuge/lochreihenbohrschablone-lr-32/

von Heimwerker (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Von IKEA will ich weg. Mag sein,
> dass es da auch gute Sachen gibt. Was ich gesehen habe ist so dass die
> Qualität tendenziell schlecht ist/schlechter wird. Die 'Fyndige'
> Edelstahlspüle rostet wenn Wasser drauf bleibt.

Edelstahl ist keineswegs absolut rostfrei, sondern lediglich korrosions-
arm. Unter bestimmten Bedingungen kann hier durchaus Rost auftreten. Das
betrifft nicht nur Edelstahlspülen von IKEA.

von Sebastian S. (amateur)


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Für einen einfachen Schrank reicht oft das Sortiment eines stinknormalen 
Baumarktes aus.

Die haben viele Holzplatten im Sortiment, umleimen Dir die Teile auch 
noch.

Wie viele Meter Regale mit Beschlägen und sonstigem Zubehör Du dort 
finden kannst, weiß ich nicht.

Auch von den nötigen Werkzeugen haben die so viele, das sie sie schon 
verkaufen können.

Für gerade Möbel brauchst Du keine CNC. Für Möbel mit Bögen und Konturen 
brauchst Du richtig Ahnung.

von Nicht Möbelbauer (Gast)


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Hallo

Möbel sind und bleiben (sehr) teuer wenn es oberhalb von der preiswerten 
(bezahlbaren)Ikea- Roller-... Möbeldicounterqualität sein soll.
Schon allein vernünftiges Sperrholz ist sehr teuer, und bei Möbeln 
kommen leider sehr schnell viel m² zusammen.Von Sachen wie Tropenhözer 
und einheimisches Holz von Obstbäumen braucht man gar nicht erst zu 
reden - die sind unbezahlbar zum Quadrat.

Hochwertige Schaniere und Beschläge sind ebenfalls teuer.
Hinzu kommt diese richtige und wichtige Aussage:
"Auch von den nötigen Werkzeugen haben die so viele, das sie sie schon
verkaufen können.
Für gerade Möbel brauchst Du keine CNC. Für Möbel mit Bögen und Konturen
brauchst Du richtig Ahnung."

Wer all die nötigen Werkzeuge zum Möbelbau besitzt hat auch den 
Notwendigen Platz (Haus) und wer richtig Ahnung hat hat auch oft ein 
gutes Einkommen - er kann sich also eventuell hochwertige Möbel leisten, 
weil er einfach das Geld hat und "nur" noch in das Rohmaterial 
inverstieren muss (was aber eben trotzdem noch sehr teuer ist).

Wenn dir schon:
"Gerader Schrank
Mein Schrank vom 05.04.2017, 13:12 Uhr
Anzahl  Gesamtpreis
1       308,47 €"

zuviel sind (verständlich) bleibt dir wohl nichts anderes überig wie 
wohl über 80% der Bevölkerung in Deutschland auch :
Bleib bei einen Möbeldiscounter, oder auch bei einen etwas besseren 
"richtigen" Möbelhersteller - aber Massivhoz mit guten Schnieren und 
Beschlägen, möglichst noch Optisch wirklich gut designed (nicht dieses 
zwar irgendwie ganz nette - aber letztendlich niemals wirklich 
vollkommen überzeugende Design von Ikea und co.) wird sich selbst der 
gut bezahlte Ingenieur nur im Ausnahmefall leisten können und wollen.

Den unterschied zwischen Wohlhabenden und Normalverdienern erkennt man 
eben  viel weniger am Auto vor der Tür, oder an den Elektronischen 
Geräten die er besitzt - sondern viel mehr am Wohnort und der Möblierung 
der Wohnung oder des Hauses.

Für die Masse bleibt nur der gar nicht mal so schlechte - aber nie 
vollkommen überzeugende (Qualität und Design) "Edeldreck" von Ikea und 
Co - und selbst wenn man sich mal was besseres von einen "richtigen" 
Möbelproduzenten leistet:
Wirklich überzeugend bis ins kleinste Detail ist es nie.

Nicht Möbelbauer

von Matthias L. (limbachnet)


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Rainer S. schrieb:
> Denn das schwierigste sind diese Löcher
> zu bohren.

Im Ernst?? Was ist denn daran schwierig? Auch ohne die von Rufus 
verlinkte - durchaus hilfreiche - Bohrschablone habe ich schon einige 
32er-Lochreihen in selbstgebaute Schränke gebohrt. Dafür reicht ein 
Stahlbandmaß, ein Druckbleistift, ein Vorstecher (auch Ahle genannt) und 
ein 5mm-Bohrer mit einem Tiefenstopp-Ring. Das ganze Material kostet im 
Baumarkt einen Appel und ein Ei, die Lochreihe frisst etwas (gut, etwas 
mehr) Zeit weg, aber schwierig, nee, schwierig ist das nicht.

Da ist das Bohren der Löcher für Topfband-Scharniere und 
Excenter-Verbinder schon anspruchsvoller, die dafür meist verwendeten 
Forstner- oder Kunstbohrer sind nämlich sehr wanderfreudig. Auch dafür 
gibt's aber Bohrschablonen. Ich hab' mir dafür einmal Frässchablonen für 
die Oberfräse mit Anlaufring vorbereitet, jetzt läuft mir nix mehr 
seitlich weg...

von Rainer S. (rsonline)


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Nicht Möbelbauer schrieb:
> Den unterschied zwischen Wohlhabenden und Normalverdienern erkennt man
> eben  viel weniger am Auto vor der Tür, oder an den Elektronischen
> Geräten die er besitzt - sondern viel mehr am Wohnort und der Möblierung
> der Wohnung oder des Hauses.

Dann kenne ich ich mindestens 1 Person in meinem näheren Umfeld auf den 
dieser 'Grundsatz' nicht zutrifft. Allerbeste Möbel im 5-stelligen 
Bereich, aber kaum Einkommen.

Ich denke es ist eine persönliche Einstellung. Wie bei den Autos. Nicht 
jeder braucht ein Mercedes. Für viele reicht ein Ford. Ford hat meiner 
Meinung nach das beste ABS System.

Nicht Möbelbauer schrieb:
> Nicht Möbelbauer

Was denn dann?
Woher hast Du denn Deine oben Aufgeführte Kenntnis?

Matthias L. schrieb:
> Im Ernst??

Ja!

> Was ist denn daran schwierig?

Wenn die Löcher passgenau sein sollten, dann wird es schwierig. Ein, 
zwei Millimeter daneben und das eingelegte Brett ist später schief. Es 
wäre auch das 'erste Mal'. :-)

Ich wollte nicht nur einen Schrank machen. Da bietet sich CNC eigentlich 
gut an.

Hier ist das System 32 ebenfalls nochmal anschaulich erklärt.

https://www.youtube.com/watch?v=Mt20M2VGaf4

Topflöcher können so gebohrt werden.

https://www.youtube.com/watch?v=YV38_XJBG54

von ultra.kick (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Dafür gibt es Schablonen, mit denen sich das recht einfach erledigen
> lässt.

Ganz richtig . Die Schablonen-streifen druckt man sich einfach daheim in 
A4 aus , hauchfeine Überlappungs-striche mit Stanley mittig 
durchschneiden , aneinanderkleben , mit UHU-Stick aufkleben (>Papier 
nicht verziehen) , antrocknen lassen , mit Paketband (50mm-Tesa) so 
überkleben , daß die Schablone am Untergrund nochmal festgeklebt wird , 
bohren fertig .

Das funktioniert wegen der Tesa-Abdeckung auch problemlos auf jedem 
Metall , wo Bohröl , Schneidöl oder Kühlflüssigkeiten eingesetzt werden 
. Nach Fertigstellung Tixo/Tesa herunterreißen , Papier-/Kleber-reste 
lassen sich problemlos rasch mit lauwarmem Wasser abschwemmen . 
Hinterläßt keine Druck-Striche , keine Kratzer , absolut sauberes 
Material .

Bohr-Löcher mit großem Kreuz und mehreren konzentrischen 
(Vorbohr-)Kreisen , wobei der größte Kreis -Loch plus 2mm- sein sollte . 
Je nach gewünschter Genauigkeit mehrmals vorbohren (nur anbohren) , das 
letzte Loch ist dann exakt .

$$$$$
Platten aller Art kriegst günstig im Baumarkt - fertig zugeschnitten , 
wennst Geld sparen willst , nimm >OSB-Verlegeplatten< , die haben eine 
schöne Holz-Oberfläche , die nicht nachbearbeitet werden muß . 
Spanplatten und insb. MDF-Platten haben eine SO STARK saugfähige 
Oberfläche , daß allein der (gesamte) Lackieraufwand höher ist als das 
fertige Möbel .
Hier sind Klebefolien (die nie richtig kleben) oder häßliches Auftackern 
von Möbelbezügen/Filz die Notlösung . Stirnseiten kannst mit zB 
Dispersionsspachtel zuspachteln , abschleifen , drüberlackieren , fertig 
. Oder (nicht ganz billige) Halbrund-Holzleisten aufkleben , je nach 
Plattendicke .

Vom Umändern von Fertigmöbeln rat ich dir selbst dann ab , wenn du eine 
ordentliche lange Tischkreissäge hättest , weil das mit 
Zuschnittmaschinen von Baumärkten oder Tischlern nicht ansatzweise 
mithalten kann ! Überdies sind viele Fertigmöbel meist nur 
'folienkaschiert' , also eine normale Spanplatte mit Klebefolie .

von ultra.kick (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Wenn die Löcher passgenau sein sollten, dann wird es schwierig. Ein,
> zwei Millimeter daneben und das eingelegte Brett ist später schief. Es
> wäre auch das 'erste Mal'. :-)

Die Bretter sind sowieso immer schief ! Bei Fertigmöbeln fällt dir das 
aber nicht auf , weil : ja das wackelt ein bißchen , dann legt man was 
drauf - und vergißt drauf !


Wenn ein Tischler ein Möbelstück macht , dann ist das meist total schief 
, Kanten stehen vor , dort is was zu kurz ,
HandHobel her , kurz drübergehobelt , Lack drauf - fertig ist das schöne 
Stück !

Präzision hat immer dort seine Grenzen , wo es arbeitsintensiv wird .
Das gilt für Handwerk wie Industrie .
Das gilt aber nicht in Forschung und Wissenschaft.

von Michael B. (laberkopp)


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ultra.kick schrieb:
> wennst Geld sparen willst , nimm >OSB-Verlegeplatten< , die haben eine
> schöne Holz-Oberfläche , die nicht nachbearbeitet werden muß .
> Spanplatten und insb. MDF-Platten haben eine SO STARK saugfähige
> Oberfläche , daß allein der (gesamte) Lackieraufwand höher ist als das
> fertige Möbel .

Ich denke, niemand der sich die Mühe macht um ein Möbel selbst zu bauen, 
nimmt den Abfall der als Verpackungsbretter bei Seefracht gedacht waren 
oder bei dem aus der aufgekehrten Sägespäne vom Tischler doch noch was 
zusammengepresst wurde, sondern schon Echtholz entweder als 
(stabvermleimte, dann aber gezackt und nicht stumpf verleimt) 
Massivholzplatte oder Sperrholz.

ultra.kick schrieb:
> Vom Umändern von Fertigmöbeln rat ich dir selbst dann ab
> Überdies sind viele Fertigmöbel meist nur
> 'folienkaschiert' , also eine normale Spanplatte mit Klebefolie .

Nun ja, ein probater Weg ist also, einen solchen IKEA Schrank 
auseinanderzubauen, die Beschläge und Schubladen zu übernehmen und die 
folierten Hohlkammerbretter gegen ordentliches Holz zu ersetzen. Denn 
die Beschläge von IKEA sind nicht schlechter als die Beschläge der 
hochpreisigen Anbieter, oftmals im Gegenteil, egal was Nicht Möbelbauer 
schrieb:

Nicht Möbelbauer schrieb:
> Hochwertige Schaniere und Beschläge sind ebenfalls teuer.
Nicht Möbelbauer schrieb:
> Massivhoz mit guten Schnieren und Beschlägen

von Der Andere (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Ich wollte nicht nur einen Schrank machen. Da bietet sich CNC eigentlich
> gut an.

Wie viele Hundert Schränke passen in deine Wohnung?

Während du noch diskutierst habe ich 10 Lochreihen gebohrt.
Das ist doch kein Hexenwerk.

Ich hab die hier, die ist auch prima für Holzdübelverbindungen:
https://www.hornbach.de/shop/Duebelleiste-Wolfcraft/989582/artikel.html

Noch ein Bohrtiefenbegrenzerring an den Bohrer:
https://www.amazon.de/Bohrtiefe-Tiefenanschlag-Bohrer-Tiefenbegrenzer-Tiefenstop/dp/B00FYNIAKU
Zur Not und mit etwas Gefühl tuts dafür aber auch Isolierband als 
Farbmarkierung um den Bohrer geklebt.

Die Lehre funktioniert auch einwandfrei für längere Lochreihen
Meist braucht man eh keine durchgängigen Lochreihen wenn man sich vorher 
überlegt wo die Fachböden hinsollen.
Bewährt für Regale hat sich ein Standardmaß im 32mm Raster so daß Ordner 
passen.

von Alexander J. (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Oder kennt hier jemand eine andere Firma oder privat?
> Bzw. hat jemand Ideen oder Anregungen hierzu?

Ich habe mir das gesamte Wohnzimmermobilar selber gebaut.

Spanplatte und Holzdübel.

Lediglich die Platten habe ich mir im gewünschten Format sägen lassen, 
ich mag keine sich drehenden Sägeblätter oder vielmehr die nicht meine 
Finger.

Die Verbindungslöcher habe ich mit einer Aluleiste gebohrt, die an den 
zu bohrenden Stellen Löcher hat. So ist jedes Brett passgenau an die 
richtigen Stellen gekommen, wo sie hinsollten.

Den Entwurf habe ich mit Bleistift auf Papier gemacht. Wobei der Teil 
deutlich länger als der Aufbau gedauert hatte.

von Alexander J. (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Zur Not und mit etwas Gefühl tuts dafür aber auch Isolierband als
> Farbmarkierung um den Bohrer geklebt.

Ich habe mit einem schwarzen Edding einen Strich auf dem Bohrer gemalt.

Der hat ca. 200 Bohrlöcher gehalten. :-)

von Alexander J. (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Von IKEA will ich weg. Mag sein,
> dass es da auch gute Sachen gibt. Was ich gesehen habe ist so dass die
> Qualität tendenziell schlecht ist/schlechter wird.

Kann ich bestätigen.

Wir haben bei uns etliche Billy Regale.

Die ältesten sind bestimmt 25 Jahre alt. Die Qualität hat deutlich 
nachgelassen. Beim letzten Nachkauf (vor ca. 6 Monate) war ich entsetzt 
über die Qualität, die die heute liefern. Das war definitiv das letzte 
Regal von denen.

von Jupp (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Denn die Beschläge von IKEA sind nicht schlechter als die Beschläge der
> hochpreisigen Anbieter

Das ist leider nicht mehr durchgängig so. Früher war es nahezu 
ausschließlich Blum, die sind richtig gut, und die Preise waren in der 
Tat oft besser als im Beschlag(groß)handel. Heute ist viel China-Zeug 
und teilweise Hettich dazwischen, beides will man nicht.

von Jupp (Gast)


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von Der Andere (Gast)


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Jupp schrieb:
> Das ist leider nicht mehr durchgängig so. Früher war es nahezu
> ausschließlich Blum, die sind richtig gut, und die Preise waren in der
> Tat oft besser als im Beschlag(groß)handel. Heute ist viel China-Zeug
> und teilweise Hettich dazwischen, beides will man nicht.

Das ist leider wahr. Inzwischen sind mache Teile nicht mal mehr aus 
massivem, Zink(legierung) Druckguss, sondern so gegossen daß sie innen 
hohl sind und gerne auch mal Lunker haben.
Da ist Hettich gut dagegen.
Früher waren diese Teile noch aus Alu oder Stahl.

von Rainer S. (rsonline)


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Jupp schrieb:
> und teilweise Hettich dazwischen

Ist Hettich nicht gut?

von Jupp (Gast)


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Rainer S. schrieb:
> Ist Hettich nicht gut?

Alles eine Frage der Perspektive. Wer wirklich hochwertige Beschläge 
kennt, geht nur noch mild lächelnd an den Baumarkt-"Experten" vor dem 
Hettich-Regal vorbei ;)

von Michael B. (laberkopp)


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Jupp schrieb:
> Wer wirklich hochwertige Beschläge kennt,

Was natürlich eine Definitionsfrage ist.

Das gute alte Klavierband ist ein hervorragender Beschlag: Kompakt, 
stabil und ggf. aus gutem Material. Es gibt viele Möbel, die damit seit 
100 Jahren halten. Und ich habe auch andere über 100 Jahre alte Möbel 
die bewiesen haben wie gut ihre Beschläge sind (bis auf einen 
Küchenschrank dessen Eisengussgriffe einfach zerbrachen, nun sind neue 
aus Messing dran), in denen sicher kein Hettich und kein Blum drin ist.

Ebenso habe ich moderne Möbel die in widriger Atmosphäre stehen (Keller 
bzw. ungeheizter Raum) an denen die "wertvollen" Beschläge schon längst 
Korrosion zeigen. Nicht kaputt, aber ekelig korridierte 
Nickel-Oberfläche.

Manche Leute mögen kein Messing weil das im Laufe der Zeit braun wird, 
und greifen zu goldeloxiertem Alu, was aber nach viele Jahren nicht mehr 
so goldig ist, oder Titannitrid-beschichtetem Stahl was wohl wirklich 
hält.

Aber keine Frage, IKEA mit metallisertem PLastikgriffen die schon nach 1 
Jahr keine Farbe mehr haben, ist natürlich unterste Qualitätsschublade.

von Heimwerker (Gast)


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> Aber keine Frage, IKEA mit metallisertem PLastikgriffen die schon nach 1
> Jahr keine Farbe mehr haben, ist natürlich unterste Qualitätsschublade.

Immerhin nennt IKEA meist genau die verwendeten Materialien ihrer
Produkte. Ich habe gerade mal deren Online-Katalog nach Griffen durchge-
sehen: Die meisten wirkten durchaus wertig (z.B. Stahl oder Aluminium
pulverlackiert, Zink klarlackiert, Edelstahl).

Bei der Qualität von Möbelbeschlägen sollte man generell schon nach dem 
jeweiligen Verwendungszweck differenzieren. Für den privaten Bereich mit 
geringer mechanischer Beanspruchung und angemessenem Handling reichen 
vielfach preiswerte Beschläge völlig aus.

Allerbeste robuste Qualitäten sind natürlich im rauhen gewerblichen
Einsatz angesagt, oder auch bei öffentlichen Einrichtungen wie etwa
Kindergärten, Schulen oder JVAs.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Das gute alte Klavierband ist ein hervorragender Beschlag

Vor allem die Justagemöglichkeiten, die es bietet, wenn mal eine Tür 
schiefhängt - Einzigartig.

von MaWin (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Vor allem die Justagemöglichkeiten

Wozu justieren, wenn von vorneherein garantiert passend ? Ich hatte noch 
nie ein Problem mit Klavierband, aber viele Probleme mit dejustierten 
Klapperscharnieren.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wenn sich der gesamte Schrank verzieht, was im Laufe der Jahrzehnte 
durchaus vorkommen kann, dann ist "garantiert passend" auch garantiert 
klemmend.

Ich habe einen 20er-Jahre-Vitrinenschrank, den ich, um den Verzug zu 
kompensieren, praktisch flächig mit der dahinter befindlichen Wand 
verschrauben müsste.

Die Glasscheibe in der Tür ist halt einfach etwas zu schwer, womit 
belegt sein dürfte, daß auch vor 90 Jahren schon gepfuscht wurde.

Was sind "Klapperscharniere"?

von Heimwerker (Gast)


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> Wenn sich der gesamte Schrank verzieht, was im Laufe der Jahrzehnte
> durchaus vorkommen kann, dann ist "garantiert passend" auch garantiert
> klemmend.
>
> Ich habe einen 20er-Jahre-Vitrinenschrank, den ich, um den Verzug zu
> kompensieren, praktisch flächig mit der dahinter befindlichen Wand
> verschrauben müsste.

In meinem knapp 70 Jahre alten Vitrinenschrank sind ebenfalls durch-
gängig Klavierbänder verbaut. Der Schrank hat sich glücklicherweise
bisher nur minimalst verzogen, obwohl er in der Küche steht (mit einem
eher ungünstigen Raumklima). Alle sechs (teils geschwungenen) Türen
und eine Klappe lassen sich nach wie vor problemlos betätigen.

Es handelt sich hier um ein aufwändig gefertigtes Exemplar der Epoche
"Gelsenkirchner Barock" aus den 50er-Jahren. Allerdings habe ich einige 
allzu schwülstige Details entfernt, wie etwa die beiden Glas-Schiebe-
türen mit den schlimmen hineingeätzten Ziermotiven. Auch die 
Hochglanzoberflächen sind weg. Jetzt wirkt der Schrank eher wie ein 
einfaches, aber gelungenes Stück solider Handwerkskunst.

Für meine Eigenkonstruktionen habe ich dagegen stets Topfscharniere 
verwendet. Die preiswerten Beschläge aus dem Baumarkt sind auch nach
über 20 Jahren Nutzung noch nicht ausgeleiert und funktionieren 
tadellos.

von Michael B. (alter_mann)


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Heimwerker schrieb:
> Die preiswerten Beschläge aus dem Baumarkt sind auch nach
> über 20 Jahren Nutzung noch nicht ausgeleiert und funktionieren
> tadellos.

Leider gibt es in den Baumärkten keine über 20 Jahre alten Beschläge 
mehr. Man kann nur aktuelle Qualität erwewerben.

von MaWin (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Was sind "Klapperscharniere"?

Na, der filigrane Murks den die gierigen Kotzerne heute zur 
Kundenveralberung verkaufen, natürlich nicht ohne in den 
Werbefuzzipräsentationen vollmundig angebliche Vorteile herauszustellen 
"unsichtbar", "schwebend" die in der Praxis nur blöd sind.

von Walter T. (nicolas)


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Michael B. schrieb:
> Das gute alte Klavierband ist ein hervorragender Beschlag:

Dummerweise nicht unbedingt das Klavierband von Hettich. Ich hatte schon 
mehrere in der Hand, bei denen die Bohrungen mehr als 2mm versetzt 
waren.

Da machen Versuche, das sauber ausgerichtet anzuschrauben überhaupt 
keinen Spaß.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Nicht Möbelbauer schrieb:
> Schon allein vernünftiges Sperrholz ist sehr teuer, und bei Möbeln
> kommen leider sehr schnell viel m² zusammen.

wenn man durch "zu verschenken"-Börsen surft kann man
bei vielen Leuten so einiges an wiederverwendbare Holzteilen bekommen.
Die Leute werfen Schränke und überhaupt ganze Einrichtungen weg
wie verschimmeltes Brot.

da hast auch genug Leute dabei, die sich auf ein
"ich brauche aber nur die Spiegel-Türen"
einlassen.

Natürlich ist hier eine vernünftige Transportmöglichkeit nötig.
mit einem Studenten-Polo oder gar Fahrrad wirds halt etwas ungelenk.

von Michael B. (laberkopp)


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Walter T. schrieb:
> Dummerweise nicht unbedingt das Klavierband von Hettich. Ich hatte schon
> mehrere in der Hand, bei denen die Bohrungen mehr als 2mm versetzt
> waren.
> Da machen Versuche, das sauber ausgerichtet anzuschrauben überhaupt
> keinen Spaß.

Hmm, ich nutze das Band selbst als Bohrschablone, da können die Löcher 
sein wo sie wollen, oder auch mal keine Löcher drin sein die man erst 
macht.

Erst das Band passend zusägen, auflegen, an beiden Enden vorbohren und 
festschrauben, und dann die weiteren Löcher erst im Durchmesser des 
Lochs (3mm) nicht tief (1cm) vorbohren, dann kleiner (2mm) in 
Schraubentiefe (3cm) und mit Senkkkopfschrauben festmachen.

von Rainer S. (rsonline)


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Habe mir eine System 32 Schablone zugelegt.

http://designholz-shop.de/werkzeuge/lochreihenbohrschablone-lr-32

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