Hi Leute, für ein Rack mit zwei Strom-Feeds (230V, 16A abgesichert jeweils) suche ich eine Stromleiste mit Einzelabsicherung. Das heißt jede Dose soll eine eigene Sicherung haben. Ich habe in vielen vielen Shops gesucht, aber bin nicht fündig geworden...hat von euch jemand Ahnung, wo ich eine solche beziehen kann? Hintergrund: neulich ist ein Netzteil durchgebrannt und hat die Hauptsicherung von einem der beiden Feeds rausgehauen. Dadurch sind natürlich alle Geräte, die nur an dem einen Feed angeschlossen waren (nicht alle Geräte im Rack haben duale Netzteile), ausgefallen. Das würde ich zukünftig vermeiden. Im Idealfall hat - meiner Meinung nach - jeder Stecker/ Dose eine eigene Sicherung, die schneller auslöst als die Hauptsicherung und somit bei einem Problem wirklich nur die eine Dose - und nicht die gesamte Leiste - ausfällt. Vielen Dank im Voraus und Grüße Peter
Peter B. schrieb: > Hintergrund: neulich ist ein Netzteil durchgebrannt und hat die > Hauptsicherung von einem der beiden Feeds rausgehauen. Normale Netzteile enthalten eine eigene Sicherung. Die hat nicht nur den Vorteil, von der Stromstärke an das Gerät angepasst zu sein, sondern auch selektiv zum Leitungsschutzschalter vorher auszulösen, bevor der LSS reagiert. Das muss also schon ein sehr billiges sehr chinesisches Fake-Netzteil gewesen seinm daß dir dein Rack stromlos haut, und die Lösung ist dann keineswegs sein Geld für nutzlose Sicherungsverteiler auszugeben sondern einfach endlich mal vom Geld ordentliche Netzteile zu kaufen.
Michael B. schrieb: > > Normale Netzteile enthalten eine eigene Sicherung. Die hat nicht nur > den Vorteil, von der Stromstärke an das Gerät angepasst zu sein, sondern > auch selektiv zum Leitungsschutzschalter vorher auszulösen, bevor der > LSS reagiert. > Sollte man meinen, ist aber leider nicht so. Siehe unten. > Das muss also schon ein sehr billiges sehr chinesisches Fake-Netzteil > gewesen seinm daß dir dein Rack stromlos haut, und die Lösung ist dann > keineswegs sein Geld für nutzlose Sicherungsverteiler auszugeben sondern > einfach endlich mal vom Geld ordentliche Netzteile zu kaufen. Das Netzteil, welches den Ausfall verursacht hat, war kein Billig-China-Gerät sondern ein Original Dual-Netzteil von Supermicro (Gehäuse 119TQ-R700WB). Lustigerweise ist der Server natürlich dank Dual-Netzteil weitergelaufen, hat aber halt einen der 2-Feeds komplett lahmgelegt. Sobald das defekte Netzteil eingesteckt wird, haut es die Hauptsicherung (die vom Datacenter, nicht von mir) übrigens wieder raus, es war also kein "Ausnahmeereignis".
Michael B. schrieb: > Normale Netzteile enthalten eine eigene Sicherung. Die hat nicht nur > den Vorteil, von der Stromstärke an das Gerät angepasst zu sein, sondern > auch selektiv zum Leitungsschutzschalter vorher auszulösen, bevor der > LSS reagiert. Selektiv? Wieso sollten sie das sein? Das sind doch meistens eingelötete Schmelzsicherungen, z.B. 3A flink oder so. Die brauchen ne Weile bis sie durch sind. Der 16A LSS in Kategorie B ist da unter Umständen schneller. Um das Ganze selektiv zu bekommen, müssten die verbauten LSS langsamer reagieren. Es ist also ein Umbau in der Installation nötig. Und es ist zu klären ob das überhaupt zulässig ist. Daher sind solche Steckerleisten auch kein gängiges Produkt was man irgendwo fertig kaufen könnte. Auch wenn ich mir sowas auch schon gewünscht habe.
Peter B. schrieb: > Im Idealfall hat - meiner Meinung nach - > jeder Stecker/ Dose eine eigene Sicherung, die schneller auslöst als die > Hauptsicherung und somit bei einem Problem wirklich nur die eine Dose - > und nicht die gesamte Leiste - ausfällt. Eine solche Selektivität ist m.E. nie gewährleistet, solange die "Hauptsicherung" nicht bewusst verzögert auslöst. Vom Gefühl her würde ich aber annehmen, das in den meisten Fällen eine 1...2A Glasröhrchensicherung vor einem 16A-Automaten anspricht. Da es m.W. nach wie vor Steckdosenleiste mit Einzel- steckdosen gibt, könnte man in einer solchen Glasröhrchensiche- rungshalter nachträglich einbauen.
Dein
> Dual-Netzteil von Supermicro
ist Chinamüll, ein ordentliches enthielte eine Sicherung.
Auch zueinander selektive Sicherungen sin nur in einem bestimmten Strom-Zeitbereich selektiv. Möglicherweise war der Defekt-/Kurzschlussstrom so groß, dass die Schmelzsicherung im Netzteil nicht abschalten konnte. Viele flinke Schmelzsicherungen haben z.B. nur 35A Ausschaltvermögen, andere (z.B. Littelfuse 216, hat Keramik- statt Glasrohr) dagegen 1500A.
Michael B. schrieb: > ist Chinamüll, ein ordentliches enthielte eine Sicherung. Das tun billige auch, aber ein B16-Automat ist meist schneller als eine 3A 5x20 Schmelzsicherung. Hatte das nicht grad jemand geschrieben?
Horst schrieb: > Das tun billige auch Seins scheinbar nicht > "Normale Netzteile enthalten eine eigene Sicherung." > Sollte man meinen, ist aber leider nicht so.
Michael B. schrieb: > > Seins scheinbar nicht > Immer diese Trolle.... Allen anderen vielen Dank für die konstruktiven Kommentare soweit. Ich habe mal beim Datacenter nachgefragt, jeder Feed ist wie folgt abgesichert: Die Angaben des Leistungsschutzschalters (LS) sind wie folgt: · Hersteller ABB · Type SMISSLINE S401 M · Klasse C16 Ampére (C = träge) · DC 230 Volt Was für Einzelsicherungen wären da zu empfehlen? Wenn es sowas nicht von der Stange gibt werde ich es mir halt anfertigen lassen, sollte ja nicht die Welt kosten.
Wiki: > Obwohl man den Nachnamen des Namensgebers mit accent grave > schreibt („Ampère“), ...
Zitat: Sobald das defekte Netzteil eingesteckt wird, haut es die Hauptsicherung (die vom Datacenter, nicht von mir) übrigens wieder raus, es war also kein "Ausnahmeereignis". Frage 1: Impliziert das "Wieder" daß das gleiche Netzteil beim Reinstecken immer wieder die "Hauptsicherung" wirft? Frage 2: Ist die "Hauptsicherung" zufälligerweise ein FI ? Wenn beides "JA" dann hast du 1. einen Isolationsfehler im Netzteil und 2. kannst du das nicht mit einfachen "Sicherungen" eingrenzen.
Nichtelektrischer Gast schrieb: > Frage 1: > Impliziert das "Wieder" daß das gleiche Netzteil beim Reinstecken immer > wieder die "Hauptsicherung" wirft? > Als wir den Feed wieder in Betrieb genommen haben, haben wir zu erst alle Geräte ausgesteckt. Sobald wir das genannte Netzteil eingesteckt haben, gab eine kleine Rauchwolke aus dem Netzteil und die Sicherung flog wieder raus. Öfters haben wir es nicht probiert ;). Davor lief es ca. 3 Monate problemlos (der Server ist erst ca. 3 Monate alt). > Frage 2: > Ist die "Hauptsicherung" zufälligerweise ein FI ? > Laut RZ ist der Feed mit dem oben genannten LS abgesichert (SMISSLINE S401 M). Dieser löste raus. > Wenn beides "JA" dann hast du 1. einen Isolationsfehler im Netzteil und > 2. kannst du das nicht mit einfachen "Sicherungen" eingrenzen. Soll ich das RZ noch explizit nach einem FI fragen?
Schukostecker mit integrierter Sicherung gibt es meines Wissens nicht. Man müsste selbst was bauen, z.B. einen Feinsicherungshalter integrieren in einen Zwischenstecker wie diesen (das Gehäuse KÖNNTE gross genug sein) https://www.amazon.de/Rev-Ritter-0512085777-Zwischenstecker-Schalter/dp/B0073TG0V4/ Ich denke, eine 4A träge Sicherung (5x20) wäre angemessen und nicht zu knapp wenn das Netzteil eingeschaltet wird. Die sollte auch eher auslösen als der 16A "C" LS im Problemfall. Ggf. Test mit Kurzschlußstecker durchführen. Die Engländer haben es besser. Da gibt es Stecker mit integrierter Sicherung. Gruss
Vielleicht ist ja doch noch irgend ein Bauteil vor der Sicherung im Netzteil, das kaputt ist. Filter, die direkt in der Kaltgerätebuchse sitzen oder Varistoren gegen Überspannung. Es könnte auch ein elektromechanischer Defekt sein (Leitung lose und liegt am Gehäuse an.) Dann hilft die Sicherung im Netzteil nichts. Varistoren sind meist auch nach PE, insofern könnte es tatsächlich auch der FI sein, der auslöst. Es gibt Steckdosenleisten mit einzelnen Schaltern. Ich könnte mir vorstellen, dass dort genug Platz ist, um noch Glasrohrsicherungen unterzubringen. Müsste man dann aber selbst basteln. Wenn die Hauptsicherung eine vom Typ C ist, könnte man dann eine kleine Unterverteilung bauen und jedes Netzteil mit einem B-Automaten (z.B. 6A) absichern?
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Eine unkonventionelle Lösung wäre, die Steckdosenleiste auf die in UK üblichen "G"-Stecker (BS 1363) umzustellen. Die haben eine Schmelzsicherung im Stecker integriert. Vorteil: Alles Standard, keine Eigenbauten, Kabel verfügbar, Spannung und Strom passen auch. http://www.tme.eu/de/details/sn23-3_07_2bk/computerversorgungskabel-und-universelle/bq-cable/ Nachteil: Die Blicke der Techniker ;-)
Christian S. schrieb: > Es gibt Steckdosenleisten mit einzelnen Schaltern. Ich könnte mir > vorstellen, dass dort genug Platz ist, um noch Glasrohrsicherungen > unterzubringen. Müsste man dann aber selbst basteln. Rechenzentrum und selbstgebasteltes. Passt prima zusammen :-)
Der Andere schrieb: > Rechenzentrum und selbstgebasteltes. Es gibt auch fertige Lösungen, wie ich jetzt gefunden habe: http://www.ibb-boehm.de/produkt.php?WebID=14729 Und falls der Link künftig nimmer arbeitet: Schaltschrank-Steckdose Serie SD 035 2BST-05-S Steckdose BST-05 aufschnappbar auf Hutschiene TS 35 -S bedeutet: Mit Sicherung Gruss
Erich schrieb: > Der Andere schrieb: >> Rechenzentrum und selbstgebasteltes. > > Es gibt auch fertige Lösungen, wie ich jetzt gefunden habe: > > http://www.ibb-boehm.de/produkt.php?WebID=14729 Das ist aber nur die halbe Miete: Du musst dann noch eine Sicherung in 5x20 finden, die 1. schnell genug durchbrennt bevor der C16-Automat kommt (Selektivität) 2. nicht vom Einschaltstrom des Netzteils durchbrennt 3. auch einen harten Kurzschluss trennen kann
Peter B. schrieb: > für ein Rack mit zwei Strom-Feeds (230V, 16A abgesichert jeweils) suche > ich eine Stromleiste mit Einzelabsicherung. Das heißt jede Dose soll > eine eigene Sicherung haben. Ich habe in vielen vielen Shops gesucht, > aber bin nicht fündig geworden... Dafür kommen z.B. Schroff und Knürr in Frage. Das Problem sehe ich trotzdem als schwer lösbar an, Leitungsschutzschalter aka Sicherungsautomaten triggern bei Kurzschluß auf den schnellen Anstieg des Stromes - da selektiv abzuschalten erfordert große Abstände in den Nennwerten. (Wurde schon anderweitig geschrieben). Ebenfalls schon angerissen: Schaltnetzteile haben hohe Einschaltströme, entweder also Sicherungen für großen Strom oder träge Sicherungen.
Peter B. schrieb: > Nichtelektrischer Gast schrieb: >> Wenn beides "JA" dann hast du 1. einen Isolationsfehler im Netzteil und >> 2. kannst du das nicht mit einfachen "Sicherungen" eingrenzen. > > Soll ich das RZ noch explizit nach einem FI fragen? eigentlich brauchst du da nicht mehr fragen, denn der Hersteller sagt bereits dazu: "Mit dem FI/LS Schalter der Baureihe FS401 und FS403 bietet ABB eine neue Generation für das Stecksockelsystem SMISSLINE TP an" d.h. es liegt wohl ein kombinierter FI und LS vor. somit solltest Du den Inhalt des Post von Nichtel. Gast ernst nehmen.
Andrew T. schrieb: > "Mit dem FI/LS Schalter der Baureihe FS401 und FS403 bietet ABB eine > neue Generation für das Stecksockelsystem SMISSLINE TP an" hier: FS Peter B. schrieb: > Die Angaben des Leistungsschutzschalters (LS) sind wie folgt: > · Hersteller ABB > · Type SMISSLINE S401 M hier: S Bei einer derart detailierten Beschreibung des Leistungsschutzschalter würde ich nicht mit einem vergessenen Buchstaben rechnen --> wäre also normaler Schutzschalter.
Wenn man den Aufbau dieses kranken Netzteils kennen würde, wüßte man auch, daß EINE Feinsicherung allein vor einem Netzfilter nicht immer glücklich macht (je nachdem wie herum ein Schukostecker steckt). https://de.wikipedia.org/wiki/Netzfilter Nützlicher scheint mir, nicht ALLE wichtigen Geräte auf EINEN 16er LSS zu hängen. Bein nächsten Stromausfall löst dieser sowieso wegen einem zu hohem Einschaltstrom aus. Der Pessimist ist ein Optimist, der aus seinen Fehlern gelernt hat. :-)
Vieleicht kann man einen Einschaltstrombegrenzer benutzen diese minimieren Ströme von großen elektrotechnischen Verbrauchern zum Zeitpunkt des Einschaltens und verhindert dadurch das Fehlauslösen einer bauseitigen Sicherung. https://www.reichelt.de/diverse/ESG-3/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=100664&GROUPID=4542&artnr=ESG+3&SEARCH=%252A http://www.buerger-electronic.de/einschaltstrombegrenzer-il-wechselstrom.php
Einschaltstrombegrenzer schrieb: > einen Einschaltstrombegrenzer benutzen Später einschalten geht. Falls jedoch die 230V~ zuuu schleichend hochgefahren werden sollTen, lieben das nicht alle Anlaufschaltungen der Schaltnetzteile. Sie laufen dann nicht an.
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