Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welchen Elko nach Gleichrichter verwenden?


von Nils (Gast)


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Wie ist der Elko zu dimensionieren, bei folgendem Fall?: Blocktrafo 
(15V, 75VA), Brückengleichrichter (35VAC, 6A) und dann der Elko. Wie 
berechne ich, wieviel uF dieser haben sollte. Gibts dazu eine Formel? 
Gruß Nils

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Hab noch 1000µF/A im Kopf, findet sich auch hier (ziemlich weit unten):
http://www.bauanleitung.org/elektro/netzteil-selbstbau/

MfG

von Patrick (Gast)


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Kommt auf den Strom an.
siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%A4ttungskondensator

PS: Google ist dein Freund :)

von Harald W. (wilhelms)


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Patrick J. schrieb:

> Hab noch 1000µF/A im Kopf,

Dann solltest Du Deinen Kopf mal neu justieren. Dein Vorschlag ist
genaoso alt wie falsch.

von hinz (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Hab noch 1000µF/A im Kopf, findet sich auch hier (ziemlich weit unten):
> http://www.bauanleitung.org/elektro/netzteil-selbstbau/

Ist aber eine Faustregel aus der Röhrenzeit, mit Anodenspannungen von 
mehreren hundert Volt.


http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

von Mani W. (e-doc)


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Harald W. schrieb:
> Patrick J. schrieb:
>
>> Hab noch 1000µF/A im Kopf,
>
> Dann solltest Du Deinen Kopf mal neu justieren. Dein Vorschlag ist
> genaoso alt wie falsch.

So habe ich das auch noch im Kopf, jedoch habe ich für meine
Trafonetzteile dann 2200µ - 4700µ pro Ampere eingesetzt...

Ohne Berechnung!

von MaWin (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Hab noch 1000µF/A im Kopf

Der richtige Wert hängt von der zulässigen Ripplespannung ab, und 10V 
sind selten passend.
1
                                           Volllaststrom
2
 Siebelkogrösse [in Farad] = -----------------------------------------
3
                             (Trafospannung * 1.4 - 2) * (Ripple in %)

http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm


[MOD: Beleidigungen gelöscht]

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #4972167 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Nils (Gast)


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Unter der Annahme, dass: U=15V, I=4A und Ripple = 20%,

käme ich auf 105266µF. Nehme ich dann 2x 4700µF oder aber mehr?

Zulässige Ripple beträgt laut

http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm

20% bei Standardnetzteilen.

von Mani W. (e-doc)


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Nils schrieb:
> Unter der Annahme, dass: U=15V, I=4A und Ripple = 20%,
>
> käme ich auf 105266µF. Nehme ich dann 2x 4700µF oder aber mehr?

Ich schätze mal, Du hast Deine Berechnung falsch dargestellt, so mit
Komma...

von Nils (Gast)


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Tippfehler, sollte 10526uF lauten.

von Harald W. (wilhelms)


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Nils schrieb:

> Unter der Annahme,
>
> käme ich auf 105266µF.
>
> Zulässige Ripple beträgt...

Im Endeffekt kommt es darauf an, was Du mit der gleichgerichteten
Spannung machen willst.

von Mani W. (e-doc)


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Nils schrieb:
> Tippfehler, sollte 10526uF lauten.

Nimm 3 x 4700µ dann wirds etwas weniger Ripple...

Nils schrieb:
> Unter der Annahme, dass: U=15V, I=4A und Ripple = 20%,

von Heinz (Gast)


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Harald hat völlig recht. Hängt vom Einsatzgebiet ab. Wenn du z.b 
Audioanwendungen im Sinn hast, solltest du ordentlich sieben. Bei meinem 
DAC Netzteil z.B. Nutze ich knapp 25000uF bei nur 12V und ca 500mA. Man 
sollte meinen, da wäre total übertrieben, aber gerade bei Audio ist 
überdimensioniert besser als zu knapp. Gerade was langlebigket angeht, 
sollte man bedenken, dass ein Elko nach einigen Jahren nicht mehr seine 
volle Kapazität ausweist. Auch Snubber am Gleichtichter bringen eine 
schönere Ausgangsspannung. Natürlich ist das alles ziemlich egal, wenn 
du einfach nur eine Halogenlampe betreiben möchtest ;)

von Nils (Gast)


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In diesem Fall geht es um die Spannungsversorgung einer Lötstation. 
Sprich, das Beheizen der Spitze.

von (prx) A. K. (prx)


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Nils schrieb:
> In diesem Fall geht es um die Spannungsversorgung einer Lötstation.
> Sprich, das Beheizen der Spitze.

Für Heizdraht braucht man doch nicht einmal einen Gleichrichter, von 
Elkos ganz zu schweigen.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nils schrieb:
> In diesem Fall geht es um die Spannungsversorgung einer Lötstation.
> Sprich, das Beheizen der Spitze.
Ich würde da mal nach Schaltplänen von kommerziellen Löstationen suchen:
https://www.google.de/search?q=weller+schematic&client=firefox-b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwim45q2p57TAhUG1xQKHU5_B7kQ_AUICCgB&biw=1569&bih=724
Und schauen, wie die Firmen groß geworden sind:
http://remotesmart.wikidot.com/weller-wecp-20

von (prx) A. K. (prx)


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Ein Trafo, der über Gleichrichter und Elko geglättete Gleichspannung 
liefern soll, muss erheblich grösser dimensioniert werden, als einer, 
der bei gleicher resistiver Last nur Wechselspannung liefern muss.

von TDX (Gast)


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Wenn der Trafo sekundärseitig relativ hochohmig ist (ohmscher 
Kupferwiderstand), kann der Elko möglicherweise etwas kleiner ausfallen.

Bei älteren Hifi-Verstärkern sieht man auch schon mal einen R von 0,1 
Ohm vor dem Elko.

Oder ein Pi-Filter, also hinter dem Gleichrichter ein Elko, dann ca. 0,1 
Ohm, dann wieder ein Elko.

Damit wollte man vermutlich aus Kostengründen Elko-Kapazität sparen.
Eventuell waren die Gleichrichter damals auch nur für kleinere 
kapazitive Lasten ausgelegt.

von TDX (Gast)


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PS: wenn du die Möglichkeit hast, kannst du dein NT ja auch mit LTspice 
simmulieren...

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