Hallo, ich besitze einen Pioneer SA-606 Vollverstärker von 1978 mit integriertem Phono-Vorverstärker. Ich möchte einen Plattenspieler anschließen und suche nun dafür einen MM-Tonabnehmer, da der Vorverstärker nur für MM ausgelegt ist. Bei der Wahl des MM-Tonabnehmers spielt die Eingangskapazität des Vorverstärkers eine wichtige Rolle. Diese sollte 100 pF möglichst nicht überschreiten, was bei einigen Vorverstärkern aber leider der Fall ist. Eine Angabe des Herstellers ist hierzu nicht zu finden, dafür ist der Verstärker schon zu alt. Kann jemand die Eingangskapazität aus dem Schaltbild herleiten bzw. berechnen? Der Wert des Elkos C1 ist 2,2 uF, der Wert von C9 ist 220 uF. Vielen Dank im Voraus! Andre
Andre N. schrieb: > Kann jemand die Eingangskapazität aus dem Schaltbild herleiten bzw. > berechnen? C3 plus Kabelkapazität.
Andre N. schrieb: > Kann jemand die Eingangskapazität aus dem Schaltbild herleiten Ca. 92pF, also sehr passend, deutlich weniger ist auch nicht gut weil er dann zu empfindlich auf Hochfrequenzeinstreuungen reagieren würde.
Hallo Michael, vielen Dank! Kannst du bitte kurz die Rechnung offenlegen?
Ca. C3 parallel C7. Bei Kleinsignal ist die Versorgung ein Kurzschluss. C1 spielt für die Reihenschaltung mit C3 keine Rolle. C5 in Reihe zu C7 auch nicht.
>> Kannst du bitte kurz die Rechnung offenlegen? > 82pF < 100pF. Früher, als es noch "richtiges HIFI" gab, war die Regel, die Eingangskapazität des MM-Vorverstärkers so zu bemessen, dass dieser mit der Induktivität des Tonabnehmers (siehe Datenblatt) bei ca. 20 kHz in Resonanz kam. Bei manchen (teuren bzw. selbstgebauten) Vorverstärkern konnte man mittels Umschalter unterschiedliche Kondensatoren je nach Tonabnemer bzw. Kabelkapazität auswählen.
Elektrofan schrieb: > Früher, als es noch "richtiges HIFI" gab, war die Regel, die > Eingangskapazität des MM-Vorverstärkers so zu bemessen, dass dieser mit > der Induktivität des Tonabnehmers (siehe Datenblatt) bei ca. 20 kHz in > Resonanz kam. Fast richtig. Die Lastkapazität und auch der Eingangswiderstand ( meist 47Kohm ) wurde vom Hersteller des MM-Tonabnehmersystems angegeben. Wurde sie eingehalten ergab sich automatisch ein linearer Frequenzgang bis ca 20KHz ( oder auch höher ). Ob das dann die Resonanzfrequenz des Tonabnehmers ergeben hat bezweifle ich allerdings. Die Resonanzfrequenz wird wohl ein gutes Stück höher gewesen sein. Bei MC Systemen spielt die Kapazität kaum eine Rolle. Sie sind so niederohmig das die Grenzfrequenz eher im Mittelwellenbereich liegen wird. Der Eingangswiderstand des MM-Vorverstärkers liegt bei nur wenigen hundert Ohm. Ralph Berres
> Ob das dann die Resonanzfrequenz des Tonabnehmers ergeben hat ...
Die ergab sich erst mit dem zusätzlichen Kondensator. -
Ich habe es damals nachgerechnet.
Beim Dual DMS200 war ein Kondensator von ca. 50pF (genauen Wert weiss
ich nicht mehr) theoretisch günstig.
(Beim Hörtest fiel das nicht weiter auf ...)
Andre N. schrieb: > Diese sollte 100 pF möglichst nicht überschreiten, was bei einigen > Vorverstärkern aber leider der Fall ist. karadur schrieb: > Ca. C3 parallel C7. Bei Kleinsignal ist die Versorgung ein Kurzschluss. > > C1 spielt für die Reihenschaltung mit C3 keine Rolle. > C5 in Reihe zu C7 auch nicht. Die Eingangskapazität obiger Schaltung ist nur auf den ersten Blick Cein=C3+C7. Wie groß die wirklich ist, hängt von dem Signal an Pin1 des OPV Q1 ab. Wenn das ein interner Frequenzgangkorrekturpunkt ist, an dem ein intern bereits verstärktes Signal liegt, dann kann C7 durch den Miller-Effekt viel größer erscheinen als 10p.
ArnoR schrieb: > Wie groß die wirklich ist, hängt von dem Signal an Pin1 des > OPV Q1 ab. Um beurteilen zu können, was da passiert, müsste man die komplette Schaltung der Verstärkerstufe kennen (inkl. Typenbezeichnungen)
Andre N. schrieb: > Der Wert des Elkos C1 ist 2,2 uF, der Wert von C9 ist 220 uF. Ich lese 22µF bei C1 im Schaltbild. Das ist aber nur der Längskondensator, der die Gleichspannung abtrennen soll. C9 ist wahrscheinlich Gegenkopplung. Für den Eingang sind die 82pF und die restlichen Kapazitäten von Kabel und IC-Eingang interessant. Also schätzungsweise rund 100pF. WOZU wolltest Du das eigentlich wissen? Bei den üblichen Bauteil-Toleranzen könnten auch 50% Abweichung möglich sein und die Kiste funktioniert trotzdem.
ArnoR schrieb: > Die Eingangskapazität obiger Schaltung ist nur auf den ersten Blick > C3+C7. Ist wohl so. Nicht zu vergessen die Kapazität des Kabels.
Axel S. schrieb: > ArnoR schrieb: >> Die Eingangskapazität obiger Schaltung ist nur auf den ersten Blick >> C3+C7. > > Ist wohl so. Da ich nicht sicher bin wie deine Bemerkung zu verstehen ist, hier mal ein Beispiel mit dem TL070. Da wird die Kapazität um mehr als den Faktor 30 auf über 300pF vergrößert.
Die Impedanz eines MM-Systemes beträgt aber keine 47Kohm eher im einstelligen Kiloohmbereich. Die Impedanz mit der das System belastet werden soll beträgt 47Kohm parallel einige 10 pF Kapazität. Der genaue Betrag sollte vom Hersteller des Systems angegeben sein. Nur bei einer bestimmten Last ist der Frequenzgang auch linear ohne große Ausreißer. MC Systeme haben meist eine Quellimpedanz im ein bis zweistelligen Ohmbereich und werden mit einen Widerstand im einstelligen Kiloohmbereich abgeschlossen. Auch hier gelten die Angaben des Herstellers, um einen linearen Frequenzgang und vor allem ein sauberes Einschwingverhalten zu bekommen. Ralph Berres
Andre N. schrieb: > ich besitze einen Pioneer SA-606 Vollverstärker von 1978 mit > integriertem Phono-Vorverstärker. Ich möchte einen Plattenspieler > anschließen und suche nun dafür einen MM-Tonabnehmer, da der > Vorverstärker nur für MM ausgelegt ist. Bei der Wahl des MM-Tonabnehmers > spielt die Eingangskapazität des Vorverstärkers eine wichtige Rolle. > Diese sollte 100 pF möglichst nicht überschreiten, was bei einigen > Vorverstärkern aber leider der Fall ist. Ein einigermaßen zuverlääsiges Ergebnis könntest Du m.E. nur bekommen, wenn Du mit Hilfe einer Messschaltplatte eine Frequenzkurve aufnimmst und dabei vor allen die hohen Frequenzen beurteilst. Dann könnte man durch Variation des Eingangskondensators eine Optimierung vornehmen.
Ralph B. schrieb: > Die Impedanz eines MM-Systemes beträgt aber keine 47Kohm eher im > einstelligen Kiloohmbereich. Ja und? Die 47k dienen nur dazu, den -3dB-Punkt etwa in die Mitte des Bildes zu verschieben, damit man die Wirkung der Kapazität bzw. der Kapazitätsvergrößerung gut sehen kann, die haben aber auch gar nichts mit dem Abtaster zu tun.
Harald W. schrieb: > Ein einigermaßen zuverlääsiges Ergebnis könntest Du m.E. > nur bekommen, wenn Du mit Hilfe einer Messschaltplatte > eine Frequenzkurve aufnimmst und dabei vor allen die hohen > Frequenzen beurteilst. Dann könnte man durch Variation des > Eingangskondensators eine Optimierung vornehmen. Das wäre zweifellos der optimale Fall. Nur die wenigsten Hifi Freunde haben die notwendige Messtechnik nebst einer entsprechende Messschallplatte um das selbst zu messen. So bleibt einen als Konsument nichts anderes übrig, als sich auf die Angaben des Herstellers zu verlassen, und danach dann auch handeln. Hoffen darf man ja dann mal das die Toleranzen des Systemes klein genug sind und die Hersteller keinen Müll veröffentlicht haben. Ralph Berres
> Ja und? Die 47k dienen nur dazu, den -3dB-Punkt etwa in die Mitte des > Bildes zu verschieben, damit man die Wirkung der Kapazität bzw. der > Kapazitätsvergrößerung gut sehen kann, die haben aber auch gar nichts > mit dem Abtaster zu tun. Relevant ist doch die reale Konfiguration. Dann speist oft (ersatzschaltbildmässig) eine ideale Spannungsquelle mit einer Quellimpedanz aus Induktivität und Widerstand einen Verstärkerwiderstand von 50kOhm (ca., reell) parallel zu einer Gesamtkapazität von z.B. 70pF. Einen Kondensator, wie den C7 mit den 10 pF aus obigem Beispiel, hat man längst nicht immer.
Elektrofan schrieb: > Einen Kondensator, wie den C7 mit den 10 pF aus obigem Beispiel, hat man > längst nicht immer. Hab ich auch nicht behauptet, sondern nur zu bedenken gegeben (und an einem Beispiel verdeutlicht), dass man C7 vielleicht nicht einfach nur zur C3 addieren darf. > Relevant ist doch die reale Konfiguration. Die enthält eben den C7, siehe Bild ganz oben. > Dann speist oft (ersatzschaltbildmässig) eine ideale Spannungsquelle mit > einer Quellimpedanz aus Induktivität und Widerstand einen > Verstärkerwiderstand von 50kOhm (ca., reell) parallel zu einer > Gesamtkapazität von z.B. 70pF. Meinetwegen, was ähnliches hatte schon R. Berres geschrieben. Was hat deine Antwort eigentlich mit dem Zitat zu tun? Verstehst du nicht, dass einfach nur die Kapazitätserhöhung gezeigt wird und kein Zusammenspiel mit dem Abtaster?
ArnoR schrieb: > Axel S. schrieb: >> ArnoR schrieb: >>> Die Eingangskapazität obiger Schaltung ist nur auf den ersten Blick >>> C3+C7. >> >> Ist wohl so. > > Da ich nicht sicher bin wie deine Bemerkung zu verstehen ist Das war zustimmend gemeint. Für meinen persönlichen Geschmack ist die explizite Bürdekapazität mit C3=82pF schon ziemlich hoch, eben weil da ja noch einiges an parasitären Kapazitäten dazu kommt. Mag ja sein, daß das für ein spezifisches Abtastsystem gedacht ist, das eine derart hohe Abschlußkapazität erfordert. Die meisten Systeme liegen aber eher um die 100pF und dann wäre C3 mit 47pF schon ausreichend. Ob man das am Ende noch hört, steht wieder auf einem anderen Blatt. Zum einen ist bei einer Schallplatte um die 16kHz langsam Schluß. Zum anderen hören nur alte Säcke (wie ich ;) überhaupt noch Schallplatten. Und dann läßt das Gehör altersbedingt ohnehin nach ...
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