Hallo liebes Forum, zur Zeit schreibe ich meine Examensarbeit in der Experimentalphysik, deren erstes Ziel es ist einen "Beam-Profiler" für ionisierende Strahlung zu entwickeln. Der Aufbau steht bereits, ist vakuumdicht und fertig verkabelt. Um den Strahl zu charakterisieren werden Fotoplatten über Mikrometerschrauben in den Strahl geschoben und dann zwischen den Fotoplatten und dem Rest des Aufbaus ein Strom (vermutlich im unteren Nanoamperebereich) über ein Keithley (fragt bitte nicht nach dem Modell) gemessen. Das Problem was sich ergibt ist, dass mir nur ein Keithley zur Verfügung steht um vier Abnehmer (Oben, unten, rechts, links) zu messen. Nun bin ich seid längerer Zeit auf der Suche nach geeigneten Schaltern, die für jene Kleinstströme und Spannungen ausgelegt sind. Ich hoffe ihr werdet mir zustimmen, dass Reed-Relais die richtige Wahl sind. Nach erster Suche bin ich auf folgende Relais gestoßen: Pickering 109 - Serie Ein Pickering-Mitarbeiter meinte, diese Relais wären für Elektrometer geeignet. Tatsächlich heißt es im Datenblatt auch, dass sie für "kleine Ströme geeignet" wären. Er hat mir auch direkt eins davon zukommen lassen aber ich zögere noch es zu verwenden, da ich nicht sicher bin wie sehr ich einem "Verkäufer" vertraue und ich nicht der sein will, der beichten muss das Keithley gebraten zu haben. Standex-Meder CRF - Serie Standex-Meder hat direkt eine PDF in der es heißt, dass die CRF-Reihe in Elektrometern verwendet wird. Beide Datenblätter der Relais haben zwar Angaben zu den maximalen Belastungsgrenzen, sagen aber nichts über den für mich relevanten Bereich aus. Habt ihr alternative Ideen/Vorschläge zu Schaltern für den Nanoamperebereich? Und kann ich das Keithley mit falschdimensionierten Schaltern überhaupt braten? Liebe Grüße & entschuldigung für die Wall of Text
Hallo Maik, schön, dass du den Marketing-Angaben aus Datenblättern mit gesundem Misstrauen begegnest. >Beide Datenblätter der Relais haben zwar Angaben zu den maximalen >Belastungsgrenzen, sagen aber nichts über den für mich relevanten >Bereich aus Frag' doch den Hersteller an, ob er eine konkrete Aussage über die dir fehlenden Parameter machen kann. Ich habe das bei anderen Bauteilen schon öfters mit Erfolg gemacht (habe aber auch >1000 Stk. verbaut)
Pickering hat bestimmt keinen schlechten Ruf. Und Nanoampere sind nicht weit vom Starkstrom entfernt. Um Dich in die Probleme einzuarbeiten, arbeite http://www.tek.com/document/handbook/low-level-measurements-handbook durch. Aber, falls Du nicht breitbandig messen musst, bis Du noch einige Dekaden ueber den esoterischen Problemen. Ein vernuenftiger Aufbau mit Schirmung und passender Masse ist natuerlich trotzdem noetig. Auch mit elektronischen Schaltern, z.B. ADG659, kommst Du auch in den Picoampere Bereich.
@Maik Morow (Firma: Uni Kassel) (elmorow) >Ich hoffe ihr werdet mir zustimmen, dass Reed-Relais die richtige Wahl >sind. Aber bitte mit Goldkontakten! >sehr ich einem "Verkäufer" vertraue und ich nicht der sein will, der >beichten muss das Keithley gebraten zu haben. Da wird nix gebraten, schlimmstenfalls hast du höhere Übergangswiderstände oder Leckströme. >Beide Datenblätter der Relais haben zwar Angaben zu den maximalen >Belastungsgrenzen, Goldkontakte sollte man nur mit sehr kleinen Schaltleistungen und Strömen belasten, sagen wir im Bereich von 100mW und weniger, denn sonst werden sie durch den Schaltlichtbogen zerstört. In Idealfall schaltet man lastfrei. >Und kann ich das Keithley mit falschdimensionierten Schaltern überhaupt >braten? Nein.
Maik M. schrieb: > Ich hoffe ihr werdet mir zustimmen, dass Reed-Relais die richtige Wahl > sind. Na ja, nicht jedes hab einen Mindeststrom von 0. Auch Goldkontakte brauchen einen Mindeststrom. Nimm quecksilberbenetzte. Sind aber ncht RoHS. Für Experimente wohl egal. Auch ist fraglich, wie sehr die kapazitive Einkopplung der Spulensteuerspannnug in das hochohmige Eingangssignal stört. Man sollte also Relais mit Abschirmung nehmen. Ich würde wegen der Einstreuung der Spule und dem Kontaktproblem ggf. über mechanische Drehschalter nachdenken. Die schleifen, säubern die Konkate also auch ohne Strom, und der mechanische Antrieb (Motor) kann weit weg sein, und das ganze kann ausreichend gekapselt werden.
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