Forum: Platinen Layoutversatz bei doppelseitigen Platinen


von Daniel P. (peini7)


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Hallo zusammen,

ich bräuchte mal euren Rat.
Und zwar ätze ich immer wieder mal doppelseitige Platinen und drucke 
dazu beide Layer mit einem Laserdrucker auf Transparentpapier. Das ist 
günstig und funktioniert auch soweit einwandfrei.

Mein Problem ist allerdings, dass ich die zwei Blätter dann einfach 
deckungsgleich übereinanderlege und an einer Seite mit Tixo 
zusammenklebe.
Dann schiebe ich die Platine dazwischen und das ganze kommt ins 
Belichtungsgerät. Belichtet werden beide Seiten auf einmal.

Allerdings weichen mir die zwei Layer oft (nicht immer) um ein paar 
Zentel ab, was sich vorallem bei den Vias bemerkbar macht.
Ich habe auch schon versucht die Blätter nicht direkt zusammenzukleben, 
sondern ein kleines Stück Platine dazischen zu kleben, die als 
Abstandshalter dient. Aber das Ergebnis war auch nicht viel besser.

Wie macht ihr das so? Hättet ihr vielleicht Tipps für mich?
Danke.

Lg. Daniel

von Philipp K. (philipp_k59)


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Ich kenne das nur aus Anleitungen da ic hnur Singlelayer benutze..

man befestigt 1 Folie, bohrt durch das Papier 2 Vias als Referenzpunkte 
und Justiert danach das zweite zu den Bohrungen oder man steckt was 
durch.

EDIT.. oder im Layout 2 Ecken/Platinenkanten zum Ausrichten mit 
Aufdrucken.

: Bearbeitet durch User
von Georg (Gast)


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Daniel P. schrieb:
> Wie macht ihr das so?

Im Prinzip macht man das in der industriellen Fertigung auch so, sofern 
überhaupt noch mit Filmen belichtet wird und nicht mit Laser direkt. Das 
genügt auch heutigen Genauigkeitsanforderungen, wenn das Filmmaterial 
stabil genug ist. Bei Feinleitertechnik wird z.B. der Film nicht mehr 
aufbewahrt, weil der Verzug über die Lagerzeit zu gross werden kann, die 
Filme werden für jeden Auftrag neu ausgeplottet. Klimatisierung 
einschliesslich konstanter Luftfeuchtigkeit ist Pflicht.

Daniel P. schrieb:
> drucke
> dazu beide Layer mit einem Laserdrucker auf Transparentpapier

Wahrscheinlich ist das Butterbrotpapier nicht verzugsfrei genug. Bei uns 
im Büro hat mal jemand versehentlich Kaffee über so eine Vorlage 
gegossen, da waren die Fehler anschliessend im mm-Bereich. Es kommt 
übrigens auch drauf an, dass beim Spannen des Rahmens bzw. beim 
Evakuieren keine seitlichen Kräfte auf den Film/das Papier ausgeübt 
werden.

Georg

von Baendiger (Gast)


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Denke auch das es am Transparentpapier liegt.

von Christian M. (Gast)


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Ich mache immer Taschen, die auf 3 Seiten zu sind. Dann verrutscht 
nichts gegeneinander. Und gleichzeitig belichten!

Ein anderes Problem ist wenn der Drucker parallelogramm verzieht, dann 
kannst Du Ausrichten wie Du willst, auf einer Seite stimmts nie.

Gruss Chregu

von Richard B. (r71)


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Daniel P. schrieb:
> und drucke dazu beide Layer mit einem Laserdrucker auf Transparentpapier

Welche Folie?

von herbert (Gast)


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Zum einen solltest du überprüfen ob Verzug die Ursache ist,das lässt 
sich ja leicht feststellen.
Du solltest aber richtige Folie verwenden die für deine Drucker gedacht 
ist. Dann kommt bei mir eine Vorgehensweise die etwas länger dauert aber 
sicherer und genauer ist.
Ich belichte und ätze jede Seite nacheinander. Wenn die erste Seite 
fertig geätzt ist bohre ich einige Löcher und richte die zweite Folie 
danach aus.
Nach dem belichten und entwickeln muß man die schon geätzte Seite mit 
Tesafilm oder anderer Folie abkleben, damit beim zweiten ätzen nix mehr 
passiert. Diese Methode ist genauer als die klassische "Tasche".

von Olaf (Gast)


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> Ich habe auch schon versucht die Blätter nicht direkt zusammenzukleben,
> sondern ein kleines Stück Platine dazischen zu kleben, die als
> Abstandshalter dient. Aber das Ergebnis war auch nicht viel besser.

Ich mache das im Prinzip genauso wie du. Ich klebe immer einen Winkel 
aus Platinenmaterial dazwischen und vorher beide Folien genau 
deckungsgleich uebereinander.

Ich habe damit keine Probleme. Zumal man ja auch vorher sieht da es 
richtig uebereinander liegt. Wichtig ist vielleicht der Winkel weil man 
nacheinander belichtet und man die Platine nach dem umdrehen wieder an 
genau dieselbe Stelle bekommen muss.


Allerdings achte ich darauf immer beide Seiten zusammen auf eine Folie 
zu drucken und schnibbel die dann auseinander, also ein Druck ist 
spiegelverkehrt! Sehr wichtig ist es auch das die Orientierung der 
Platinen immer gleich ist. Also niemals eine Seite 90Grad verdreht 
drucken weil die Drucker schonmal einen leichten Verzug haben. Ich hatte 
sogar mal einen Laserdrucker da konnte man 96polige Pfostenleisten oder 
68000er nur in einer Richtung drucken weil sie sonst nicht mehr in die 
Platine gepasst haetten. :-)

Meine Durchkontaktierungen sind Eagle-Standard mit 0.6er Loch. Keine 
Ahnung was das jetzt fuer ein Aussendurchmesser ist.

Olaf

von Daniel P. (peini7)


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Erstmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.

Christian M. schrieb:
> Ich mache immer Taschen, die auf 3 Seiten zu sind. Dann verrutscht
> nichts gegeneinander. Und gleichzeitig belichten!

Hmm, diese Idee gefällt mir, das werde ich das nächste mal probieren.

Das Papier selbst macht mir keinen Verzug, da ich die Blätter nach dem 
Ausdrucken übereinander legen kann und die passen exakt übereinander.
Das Problem ist eher, dass mir die zwei Blätter dann beim 
Dazwischenschieben der Platine verutschen, glaub ich. Oder durch das 
Luft-absaugen im Belichtungsgerät.

Von dem her werde ich mal probieren, die Blätter an 2 oder 3 Seiten 
zusammenzukleben. Dann kann eigentlich nix mehr verutschen.

> Ich belichte und ätze jede Seite nacheinander. Wenn die erste Seite
> fertig geätzt ist bohre ich einige Löcher und richte die zweite Folie
> danach aus.

Ich wusste gar nicht, dass das geht. Auch wenn man die zweite Seite 
zuklebt, bin ich davon ausgegangen, dass das Ätzmittel da Tixo trotzdem 
angreift.
Man lernt nie aus :)

von Georg (Gast)


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Daniel P. schrieb:
> Dann kann eigentlich nix mehr verutschen.

Ganz so einfach ist es nicht, weil der Film (nenn ich so, egal ob 
Papier, Folie oder echter Film) nicht ohne weiteres eben bleibt: ohne 
Abstandshalter (Streifen aus LP-Material) biegt sich der Film um die 
Kanten der LP, daneben liegen die beiden Filme direkt aufeinander, und 
mit Abstandshaltern passiert das auch, wenn zwischen den Streifen und 
der zu belichtenden LP ein Abstand verbleibt.

Belichtet man zwischen 2 Glasplatten ohne Vakuum, passiert das nicht, es 
ist also durchaus möglich, dass das Vakuum mehr Probleme schafft als 
beseitigt. Jedenfalls kann man mal Versuche in der Richtung machen.

Prinzipiell sollte der Film auf der LP plan und ohne Abstand aufliegen, 
daneben aber frei schweben und nicht zusammengepresst werden - nicht 
ganz einfach. Hilfreich ist in jedem Fall eine Punktlichtquelle.

Georg

von herbert (Gast)


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Daniel P. schrieb:
> Ich wusste gar nicht, dass das geht. Auch wenn man die zweite Seite
> zuklebt, bin ich davon ausgegangen, dass das Ätzmittel da Tixo trotzdem
> angreift.
> Man lernt nie aus :)

Wenn man das mit guter Klebefolie macht geht das schon. Es ginge auch 
mit Tesa- Film aber da muß man halt einige Streifen kleben. Mit Tesa 
klebe ich hauptsächlich "Abfallkupfer" ab damit ich mein Atzmittel 
länger benutzen kann und es nicht so schnell gesättigt wird.
 Die unbedingte Vorrausetzung für meine Methode ist natürlich, dass man 
die Bohrungen die man setzt auch wirklich mittig bohrt.
 Auge mal PI ist nix...
Ein sogenanntes Lichtpult wie man es ua. auch früher zum Dias sortieren 
hergenommen hat, ist beim ausrichten sehr hilreich und wäre auch ein 
lohnendes Bastelprojekt.

von Christian M. (Gast)


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herbert schrieb:
> Lichtpult

herbert schrieb:
> Bastelprojekt

Etwa so!

Gruss Chregu

von Olaf (Gast)


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Hier mal ein Beispiel fuer eine kleine Platine die ich gerade gemacht 
habe.
Belichtet habe ich mit einem Rahmen aus Platinenmaterial. Folie ist 
dort, wie ich oben beschrieben habe, aufgeklebt. Belichtet ist es mit 
dem Roehrenbelichter von Reichelt.

Wie man sieht liegen meine Probleme eher im genauen Treffen der 
Bohrloecher als darin die Vorlage deckungsgleich hinzubekommen.
Es reicht aber aus, die Schaltung laeuft schon. Jetzt muss nur noch der 
LCD-Rahmen aus dem Drucker kommen. :-)

Die beiden Bilder sind leider etwas groesser. Ich hab sie aber schon 
verkleinert und ich wollte es nicht uebertreiben weil man sonst die 
Loecher nicht mehr sieht.

Olaf

von Olaf (Gast)


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Hier noch mal ein Bild der fertigen Platine, dann kann man sich besser 
vorstellen was es wird.
Oh..und die Durchkontaktierungen sind mit 0.6mm gebohrt und zwar von 
Hand. .-)

Olaf

von herbert (Gast)


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Olaf schrieb:
> Wie man sieht liegen meine Probleme eher im genauen Treffen der
> Bohrloecher als darin die Vorlage deckungsgleich hinzubekommen.

Du hast Platz ohne Ende,warum plagst du dich mit so mikrigen Lötpads 
herum? Schätze die vorlage war schon fertig? Wenn dem so ist, dann hätte 
ich die mit Sprint-Layout noch etwas "frisiert". Da kann man die größe 
und günstigste Form der Pads noch bequem anpassen.

von Olaf (Gast)


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> Du hast Platz ohne Ende,warum plagst du dich mit so mikrigen Lötpads
> herum?

Weil ich normalerweise Platinen mache die erheblich kleiner sind und mir 
daher solche Pads als vollkommen normal vorkommen. Ausserdem war das eh 
nur ein kleiner Test um ein Display an den Raspi zu bekommen. Kann sein 
das das ich da die naechsten Tage noch mehr Huehnerfutter drauf streue.

Olaf

von Michael (Gast)


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In Ami Foren fixieren sie teilweise nicht, sondern lassen einen Tropfen 
Öl auf die Platine richten auf dem Öl die Folie aus, belichten und 
drehen um für die andere Seite.

Ganz ohne Tasche  am Platinenrand oder zwei Bohrungen ausgerichtet.

Durch das Öl braucht man kein Vakuum und der Vorlagefilm lässt sich 
genau an die Stelle schieben auf dem Ölfilm.

Das Öl wird vorm Emtwickeln abgewaschen.

Primitiv (geht mit Pflanzenlampe ohne Belichterrahmen, Andruckvakuum 
u.ä. aber mit guten Ergebnissen.

von Richard B. (r71)


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Michael schrieb:
> Ganz ohne Tasche am Platinenrand oder zwei Bohrungen ausgerichtet.

Das mache ich auch so.

von Olaf (Gast)


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> Ganz ohne Tasche  am Platinenrand oder zwei Bohrungen ausgerichtet.

Dann muesste man aber jedes mal zwei genau passende und gut entgratete 
Bohrungen in die Platine machen. Da scheint mir aber dann der Aufwand im 
vergleich zu einem Winkel groesser zu sein.

> Durch das Öl braucht man kein Vakuum und der Vorlagefilm lässt sich
> genau an die Stelle schieben auf dem Ölfilm.

Also Vakuum brauch ich auch nicht. Ausserdem hab ich den Eindruck als 
wenn meine Folie wenn sie aus dem Laserdrucker kommt so aufgeladen ist 
das sie das haften auch alleine koennte. :)

Olaf

von herbert (Gast)


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Olaf schrieb:
> Dann muesste man aber jedes mal zwei genau passende und gut entgratete
> Bohrungen in die Platine machen. Da scheint mir aber dann der Aufwand im
> vergleich zu einem Winkel groesser zu sein.

Wenn du mit einem Hartmetallbohrer das machst gibt es kaum einen 
Grat.Zum entgraten benutze ich Hartmetall Kugelfräser wie es sie von 
Proxxon gibt. Die braucht man nur zwischen den Fingern drehen.
Bohren mit Hartmetall natürlich nur in einer Ständerbohrmaschine weil 
sie sonst leicht abbrechen. Das bohren geht relativ flott.
Das optische ausrichten von Markierungen an Kanten bereitet mir immer 
große
Probleme weil ich diese milchigen Folien benutze welche die Sicht 
einschränken.
Das ausrichten von zwei Folien übereinander welche gleich groß sind kann 
man vergessen. Deshalb versuche ich die oberste Folie kleiner zu halten 
, damit der Bereich der Markierungen nur einseitig ist.

Michael schrieb:
> Primitiv (geht mit Pflanzenlampe ohne Belichterrahmen, Andruckvakuum
> u.ä. aber mit guten Ergebnissen.

Die beste Belichtungsmethode überhaupt für zu Hause. Die Osram Vitalux 
300 ist jeden Cent wert. Früher habe ich das mit einer Nitraphot gemacht 
aber die waren leider sehr kurzlebig und sind oft wärend einer 
Belichtung dunkel geworden.

von fpga (Gast)


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1. Der Abstand der später zwischen den Folien durch die Platine 
entsteht, muss auch schon beim Taschenbau herrschen. 2. Deswegen immer 
die Tasche aus Folie vor dem Zusammenkleben füllen. 3. Beidseitig 
belichten muss nicht sein, wenn man die Tasche geschickt drehen kann.
Ich mach immer noch einige Markierungen neber die Platine um die Folien 
ausrichten zu können.
4. Immer alles schön vorbereiten, ich gehe den ganzen Ablauf immer 
nochmal durch vorher, man macht das ja nicht jede Woche. Immer frische 
Ätze anmischen, die diffudiert (heisst das so?) mit der Zeit. 5. Üben.

Viel Spass :D

von Richard B. (r71)


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fpga schrieb:
> Ich mach immer noch einige Markierungen neber die Platine
> um die Folien ausrichten zu können.

Das mache ich auch so. 100% Deckungsgleich ist es trotzdem nie.

fpga schrieb:
> Beidseitig belichten muss nicht sein,
> wenn man die Tasche geschickt drehen kann.

Die Frage ist: Geht das überhaupt?

von fpga (Gast)


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>Das mache ich auch so. 100% Deckungsgleich ist es trotzdem nie.

Das stimmt schon. Wenn ich eine Platine layoute, beachte ich dabei die 
spätere Verwendung / Herstellung. Wenn ich das Ding in China fertigen 
lasse  komm ich mit 0,15mm max. Strukturbreite gut hin, zu hause wird 
das schwierig, da auch der Drucker gerne mal schief druckt...
Außerdem Durchkontaktierungen macht man auch nicht gerne per Hand, die 
versuche ich dann natürlich auch auf ein Minimum zu reduzieren und wenn 
es geht mit großem Durchmesser zu designen, dann ist das 
Übereinanderlegen wesentlich einfacher...

Gruß J

von Uhu U. (uhu)


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herbert schrieb:
> Das optische ausrichten von Markierungen an Kanten bereitet mir immer
> große
> Probleme weil ich diese milchigen Folien benutze welche die Sicht
> einschränken.

Ich setze mit kicad immer 2 Passmarken ca. 2 cm unter die lange Seite 
der Platine. Den fertigen Film klebe ich dann mit der den Passmarken 
abgewandten Seite mit Tesafilm an einen Streifen FR4 mit einem ca. 1 cm 
langen 90° Winkel an einem Ende.

Dann wird die ganze Chose umgedreht und der Film für die Rückseite über 
die Passmarken zur Deckung gebracht und ebenfalls auf den FR4-Streifen 
geklebt.

Damit hat die Platine einen festen Anschlag und Vorder- und Rückseite 
passen exakt.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard H. (ghf)


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Ich montiere den Film für die Unterseite mit Tesa
auf einer Glasplatte mit dem Toner nach oben. Dann
klebe ich auf 3 Seiten abgeätztes Platinenmaterial
auf den Unterseitenfilm damit der Abstand der Filme
schon mal stimmt.

Dann kommt der Oberseitenfilm drauf und kann im
Durchlicht problemlos justiert werden. Wenn es passt,
mit Klebstreifen fixieren.

Dann wird die Platine in die Tasche geschoben, mit
einer 2. Glasplatte gedeckelt und mit noch mehr
Klebstreifen zu einem festen Paket verschnürt.

Dadurch liegt der Film überall fest auf der Platine
auf und es gibt kein Unterstrahlen.
Abgeätztes Platinenmaterial, damit der Druck auf die
eigentliche Platine wirkt, sonst stört die Dicke des
Klebstreifens.

Mit Bungard-Material und Laserfolie geht das problemlos
mit 6 mil-Leiterbahnen. Wenn es extra genau sein soll
für Mikrowellenkram lasse ich einen Offset-Film in
der nächsten Druckerei machen. DIN-A4-Übergröße kostet
unter €10. Übergabeformat ist .pdf mit 2400 dpi.
Damit kommt man auch noch deutlich unter 6 mil.

Ich habe mir 2 dicke Glasscheiben machen lassen, die
biegen sich nicht so wie Bilderrahmenscheiben. Schlucken
aber spürbar UV-Licht.

Gruß, Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Richard B. (r71)


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Gerhard H. schrieb:
> Ich habe mir 2 dicke Glasscheiben machen lassen, die
> biegen sich nicht so wie Bilderrahmenscheiben. Schlucken
> aber spürbar UV-Licht.

Ja, das habe ich auch (6mm Glas).
Heute werde ich ein paar Tests durchführen.

von dr.felix.schmitt@smk-tec.de (Gast)


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ich hatte ähnliche Probleme, bis ich im Baumarkt zwei Baustrahler 
gekauft (5€ das Stück) und die beiden Glasscheiben ausgebaut habe.

- Dicke 5mm, keine nennenswerte Lichtabsorption (gleiche 
Belichtungszeit, wie vorher.

- Das Layout drucke ich mit Epson WF-2510 Tintenstrahldrucker auf Folien
- die eine Seite klebe ich mit Tesa auf die untere Platte (Druckseite 
nach oben
- Die obere Folie mit Druckseite nach unten ebenfalls mit Tesa auf die 
untere Platte, natürlich ausgerichtet (ohne Abstandshalter). Zum 
Ausrichten drucke ich immer den Platinenrand mit (meistens ein Viereck). 
Damit ist das Ausrichten einfach und sehr genau.

- am Glasrand habe ich jeweils links und rechts einen Abstandshalter aus 
Bungardplatine, wobei auf einer Seite die Folie abgezogen wurde (Dicke 
1.7mm). Dadurch ergibt sich der obtimale Abstand(Abstandshalter).

- In die Tasche schiebe ich die Platine.

- Die zweite Glasplatte wird obendrauf gelegt und außen auf beien Seiten 
jeweils mit einem Al-U-Profil mit Gewinde und M3-Schraube 
festgeschraubt. Damit werden die beiden Platten auf die Platine gedrückt 
und nichts kann sich mehr verschieben.

Durch den Andruck und die dicke Scheibe habe ich seitdem keine Probleme 
mehr. Leiterbahnbreite und Abstand von 0.2 mm können problemlos 
herstellt werden. Meine Dukos haben einen Durchmesser von 0.6mm.

von Daniel P. (peini7)


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Das mit dem Lichtpult ist sicher eine gute Idee, ich werde mir wohl auch 
eines bauen. Ist eigentlich eh recht simpel.

Danke euch allen für die vielen Ideen :)

von Georg (Gast)


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Daniel P. schrieb:
> ich werde mir wohl auch
> eines bauen

Nimm das:

http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/80221352/

kleb eine mattweisse Folie unter das Glas und stell eine Lampe drunter - 
ein unschlagbar günstiger Profi-Arbeitsplatz. Ich hatte für meinen 
Leuchtisch mit Zeichenmaschine mehrere tausend DM bezahlt (den gibts 
nicht mehr, weil sowas nicht mehr gebraucht wird).

Kleine Leuchtpültchen (A4) aus dem Fotobedarf gibts übrigens auch unter 
50 EUR. Aber Basteln macht ja auch Spass.

Georg

von Daniel P. (peini7)


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Danke für die tolle Idee.
Also die kleinere Version davon wäre ja echt cool, aber leider fehlt mir 
der Platz dafür.
Ich werde mir wohl einen kleineren Rahmen bauen, und einfach ein paar 
weiße Led-Streifen reinkleben.

von Werner H. (pic16)


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Als ich noch keine CNC hatte:

Beide Filme direkt aufeinander legen, passgenau ausrichten und mit Tesa 
fixieren. Basismaterial drauflegen und diagonal ausserhalb des Layouts 2 
Bohrungen (durch Basismaterial und Filme) setzen und entgraten. 
Aufpassen das ihr nicht ins "Schwarze" trefft;-) Nun die Filme 
voneinander trennen und schon könnt ihr mit hilfe eines Leuchtpults die 
Filme sehr genau auf beiden Seiten ausrichten, ganz ohne Tasche und 
garantiert deckungsgleich.

Edit: Alternativ zum Leuchtpult mit zwei Kleinen Stöpseln(Bohrer) 
ausrichten.

: Bearbeitet durch User
von FM S. (smktec)


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Daniel P. schrieb:
> Danke für die tolle Idee.
> Also die kleinere Version davon wäre ja echt cool, aber leider fehlt mir
> der Platz dafür.
> Ich werde mir wohl einen kleineren Rahmen bauen, und einfach ein paar
> weiße Led-Streifen reinkleben.

Ich habe mir eine LED Deckenleuchte 30cm x 30cm x 3cm aus dem Baumarkt 
geholt. Ist sehr praktisch.

von Uhu U. (uhu)


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herbert schrieb:
> Ein sogenanntes Lichtpult wie man es ua. auch früher zum Dias sortieren
> hergenommen hat, ist beim ausrichten sehr hilreich und wäre auch ein
> lohnendes Bastelprojekt.

Mit Passmarken geht das auch auf einer weißen Unterlage.

von herbert (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> herbert schrieb:
>> Ein sogenanntes Lichtpult wie man es ua. auch früher zum Dias sortieren
>> hergenommen hat, ist beim ausrichten sehr hilreich und wäre auch ein
>> lohnendes Bastelprojekt.
>
> Mit Passmarken geht das auch auf einer weißen Unterlage.

Wenn jemand dazu neigt Ausdrucke gerne zu "doppeln" wird er die Vorzüge 
eines Lichtpultes zu schätzen wissen.Da kann man sich dann wunderbar an 
den Bohrungen orientieren.Die untere Folie wird mit Tesa angeheftet und 
die obere so lange verschoben bis alle Löcher passen. Zum verbinden 
nehme ich immer Sekunden Kleber. Vier Tröpfchen, an jeder Seite zwei 
genügen.Außerdem kann man damit noch fertige Platinen nach Haarrissen 
und haarfeinen Kurzschlüssen untersuchen wobei man da mit einer Lupe 
arbeiten kann.

von Richard B. (r71)


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herbert schrieb:
> wird er die Vorzüge eines Lichtpultes zu schätzen wissen.

Bei unter 8/8 mil geht ohne Lichtpult IMHO nichts mehr.

Haarrisse habe ich zwar nie aber dafür hat jede
~10 Platine ohne Leuchttisch haarfeine Kurzschlüsse.
Kleine Fusseln oder Staubkörner können so leicht entdeckt werden.

Daniel P. schrieb:
> Allerdings weichen mir die zwei Layer oft (nicht immer) um ein paar
> Zentel ab, was sich vorallem bei den Vias bemerkbar macht.

Das könnte zB auch wegen Schattenbildung, mangels Leuchttisch kommen.
Immer senkrecht von oben daraufschauen, sonst hast du
eben diesen Versatz. Kaum da, trotzdem sichtbar.

von Uhu U. (uhu)


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herbert schrieb:
> Wenn jemand dazu neigt Ausdrucke gerne zu "doppeln" wird er die Vorzüge
> eines Lichtpultes zu schätzen wissen.

Filme von http://www.cadgrafik-bauriedl.de/leiterplattenfilme.html 
bekommt man innerhalb von 24 Stunden zu vernünftigen Preisen und dann 
hat man keine Probleme mehr mit unzureichend lichtdichten Vorlagen mehr.

von herbert (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Filme von http://www.cadgrafik-bauriedl.de/leiterplattenfilme.html
> bekommt man innerhalb von 24 Stunden zu vernünftigen Preisen und dann
> hat man keine Probleme mehr mit unzureichend lichtdichten Vorlagen mehr.

Normalerweise führen auch einfache Vorlagen, wenn das 
Belichtungsprozedere stimmt zu brauchbaren Ergebnissen. Das doppeln aber 
vermeidet gerade bei großen Masseflächen Löcher die beim Laserausdruck 
schon vorkommen können, da Fehlstellen nie an der selben Stelle 
auftreten. Außerdem stabilisiert sich damit auch die Qualität bezüglich 
der Belichtung von schon abgelaufenen Platinenmaterial.
Klar ein Reprofilm ist was schönes, kannst beim belichten Kaffee trinken 
gehen, aber bei 10Euro irgendwas Mindestbestellwert ist es für "ohne 
Not"nicht wirklich günstig. Wer mit Platine Geld verdient kann den 
Aufwand ja kalkulieren.

von Uhu U. (uhu)


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herbert schrieb:
> da Fehlstellen nie an der selben Stelle auftreten.

Das ist nicht alles. Mangelde lichtundurchlässigkeit ist auch ein Grund 
für derartige Krücken.

M.A. vermeidbarer Murks, den man auch mit Hilfsgeräten nicht besser 
macht.

von herbert (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Das ist nicht alles. Mangelde lichtundurchlässigkeit ist auch ein Grund
> für derartige Krücken.

Aber nur wennst mit einer Höhensonne belichtest und vor dem abschalten 
eingeschlafen bist. Das Thema Leiterplatte machen ist eigentlich ein 
narrensicherer Prozess wenn man Bungard benutzt, eine UV-Quelle hat die 
GEICHMÄßIG auch eine doppelte Europlatine belichten kann und wenn die 
Chemie nach Herstellerangaben angesetzt und benutzt werden. Die meisten 
der verwendeten UV -Quellen schaffen das nicht....und das ist das größte 
Problem.
Wer eigenmächtig aus kostengründen das Backrezept für eine Sachertorte 
in weiten Bereichen abändert muß sich nicht wundern wenn das Teil weder 
optisch noch geschmacklich mit dem "Original" mithalten kann. Alle die 
willig sind und sich an Rezepte halten können werden keinen Grund zum 
jammern haben.
Das gilt auch bei Platinen.
Ich habe noch nie Klooreiniger aus dem Baumarkt zum entwickeln 
hergenommen. Ich nehme das wo ich weiß , dass es keine Probleme macht 
und immer funktioniert.

von Uhu U. (uhu)


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herbert schrieb:
> Aber nur wennst mit einer Höhensonne belichtest und vor dem abschalten
> eingeschlafen bist.

Außer Frechheiten kannst du wohl nichts...

Mit Passmarken, wie sie z.B. KieCad bereitstellt, ist die exakte 
Ausrichtung von zwei Filmen auch auf einer weißen Unterlage ein 
Kinderspiel.

: Bearbeitet durch User
von herbert (Gast)


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Uhu U. schrieb:
> Außer Frechheiten kannst du wohl nichts...

...findest du? Nur weil ich die Probleme beim Namen nenne? Ich wette 90% 
aller Fehler kommen durch über oder Unterbelichtung oder bei einer 
untauglichen UV-Quelle sogar beide Fehler zusammen auf einer einzigen 
Platine. Ich mache das ja auch schon lange genug,habe früher sogar 
selber beschichtet.
 Komme einfach wieder"runter" und nein, rauche keine HB das ist giftig. 
Mach dir ein Tässchen Kaffee, dann schaut die Welt wieder ganz anders 
aus.;-)

von Uhu U. (uhu)


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herbert schrieb:
> Nur weil ich die Probleme beim Namen nenne?

Du spekulierst wild in der Gegend rum, sonst nichts.

von HF-Papst (Gast)


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Hallo,

die Thematik doppelte Vorlage zur lichtdichten Belichtung möchte ich mal 
entkräften. Ein guter Tintenstrahldrucker mit hoher Auflösung reicht, um 
Auflösungen von 0,15mm problemlos zu erzeugen. Dabei ist die Folie nicht 
100% lichtdicht, aber der Kontrast zwischen schwarz und durchlässig sehr 
hoch.

Mittlerweile hat ja wohl jeder verstanden, dass das Ätzen von 
Leiterplatten ein Prozess mit mehreren Parametern ist. Stimmen die 
Parameter, dann ist es wie Kuchen backen.

Gruß
HF-Papst

von herbert (Gast)


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HF-Papst schrieb:
> Mittlerweile hat ja wohl jeder verstanden,

Ist nur ein frommer Wunsch. Es gibt immer wieder welche die meinen auf 
wichtige andere Dinge verzichten zu müssen, wenn sie sich an dieses 
"Rezept" halten. Da wird das Netz nach billigen Ersatzlösungen 
durchforstet. Naja immerhin will der Wirt am Abend 4 Euro für die Halbe 
und 15 Euro fürs Schnitzel.
 Wird bezahlt und erschreckt kaum jemanden.
Im übrigen ist ein Lichtpult eine tolle Sache, und ein weißes Blatt 
Papier kann da leider nicht ganz mithalten.
Ansonsten müßte man ja die Reprofirmen für dumm halten, wenn sie 
tausende für große Leuchttische ausgeben obwohl ein Blatt Papier auch 
reichen soll...

von fpga (Gast)


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>Ein guter Tintenstrahldrucker mit hoher Auflösung reicht, um
>Auflösungen von 0,15mm problemlos zu erzeugen.

Kann ich bestätigen. Canon Pixma 3600 (glaub ich) auch ein Tintenpisser, 
macht super Ergebnisse, wenn man den mal die richtigen Einstellungen 
gefunden hat ;)
Laserdruckerausdrucke musste ich leider im doppeln, allerdings sind da 
die Folien auch billiger und der Druckvorgang viel schneller.

Gruß J

von herbert (Gast)


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fpga schrieb:
> Kann ich bestätigen. Canon Pixma 3600 (glaub ich) auch ein Tintenpisser,
> macht super Ergebnisse, wenn man den mal die richtigen Einstellungen
> gefunden hat ;)

Hab mal gehört, die Tinte braucht ziemlich lange zum trocknen. Bei 
großen Masseflächen kann das ein Problem sein ebenso die Reichweite der 
Tintenpatrone. Bei mir ist doppeln ein Luxus den ich mir einfach leiste. 
Ach ja, ich drucke auf diese milchigen Folien fällt mir gerade ein noch 
zu erwähnen. Da kann man nur mit Leuchtpult arbeiten sonst kann man da 
nicht durchschauen. Ich bin mit meinem HP Laserjet 1005 ganz 
zufrieden.Mein alter Tintenpisser Epson 880 hat die Kanntenschärfe bei 
weitem nicht ist aber schon 12 jahre alt mindestens.

von Dr. Google (Gast)


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Ich hatte die Nase voll. Doppelseitig mache ich indem ich 2 dünne 
einseitige getrennt belichte und bohre. Kleben tue ich die nicht. Sie 
werden von Durchkontaktierungen (dünne drähte) zusammengehalten. Man 
kann UHU-Plus verwenden.

Die Ungenauigkeit kommt beim Bohren nochmal zustande und ist ebenso 
schlimm.

Meistens komme ich auch mit einseitigen Layouts hin. Bei der 
erreichbaren Packungsdichte mit einseitig und mit Drahtbrücken ist es 
schon extrem was man erreichen kann.

Ist aber nur eine Idee.

Momentan stört mich bei den Dienstleistern, dass das Kupfer nur 
auflaminiert ist.

...

von Uhu U. (uhu)


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herbert schrieb:
> Ansonsten müßte man ja die Reprofirmen für dumm halten, wenn sie
> tausende für große Leuchttische ausgeben obwohl ein Blatt Papier auch
> reichen soll...

Du hast aber auch überhaupt keine Ahnung, wozu die einen Leuchttisch 
brauchen...

> Naja immerhin will der Wirt am Abend 4 Euro für die Halbe
> und 15 Euro fürs Schnitzel.

Ein A4 Reprofilm ist billiger...

: Bearbeitet durch User
von olaf (Gast)


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> Laserdruckerausdrucke musste ich leider im doppeln, allerdings sind da
> die Folien auch billiger und der Druckvorgang viel schneller.

Ich musste da noch niemals zwei Folien uebereinander legen und hab ueber 
die Jahre auch schon 3-4verschiedene Laserdrucker gehabt.

Olaf

von Werner H. (pic16)


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Dr. Google schrieb:
> Momentan stört mich bei den Dienstleistern, dass das Kupfer nur >auflaminiert 
ist.

Schlimm wenns nicht so wäre.

Kleiner Test für Verwender von Laserdruckern, druckt mal ein Layout im 
Euroformat, einmal Normalpapier und einmal auf Folie. Nun mal die Folie 
deckungsgleich auf den Normalpapierausdruck auflegen.

von D. Broheid (Gast)


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Ich habe gute Erfahrungen mit Tintenstrahlern von HP und Canon gemacht.
Ich stelle dabei als Papierart das normale Standardpapier mit 
Standardqualität ein. Dadurch wird die Schwarzpatrone für Textdruck 
eingesetzt, was ein gleichmäßigeres Druckbild zur Folge hat.

Gedruckt wird doppelt auf die selbe Folie mit einer kleinen Wartezeit 
von wenigen Minuten bis der erste Druck etwas getrocknet ist. Ich 
verwende die Overhead-Folie von Real (Papyrus Optistyle Overhead-Folie). 
Da sie klar ist
kann man sie relativ gut ausrichten.

Für doppelseitige Platinen wende ich das bekannte Taschenprinzip an. Das 
Layout wird mit ca. 5mm Übermaß ausgeschnitten, ausgerichtet und 
dreiseitig mit Tesaband verklebt.

Wenn die Platine in der Tasche zu sehr rutscht, nehme ich den Hefter und 
tackere die Tasche an den Rändern so, dass die Platine fixiert wird.
Belichtet wird in einem billigen Bilderrahmen von IKEA mit 
Kunststoffscheibe in einem Tussibelichter jeweils 6 Minuten pro Seite.

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