Hi, ich hab mal bei der Bundesnetzagentur gefragt ob man Karten mit Richtfunkstrecken bekommen könnte. Wozu? Braucht man doch gar nicht - das ist natürlich Richtig aber bitte solche Beiträge einfach nicht verfassen. Über Sinn und Unsinn von manchen Beiträgen wird immer diskutiert aber das ist ja nicht was der Fragende will - das nur mal so zur Info weil ich das immer in Foren sehe ;) Man sieht überall diese Trommeln hängen, manche Türmchen platzen regelrecht vor Richtfunk Antennen. Da fragt man sich natürlich schon, wie sind die miteinander verbunden, wie weit ist die Gegenstelle und was läuft dort? Bei Mobilfunk ist klar, die Vernetzung der Basisstationen untereinander. Wobei auch hier interessant ist, ob die mit der direkt nächsten verbunden sind oder eben nicht. Die haben ja nicht immer 5 Richtfunkantennen zu den nächsten benachbarten Basisstationen sondern vielleicht 1 oder 2. Bei Rundfunksendern ist auch klar, dass vom Sendestudio aus das Radioprogramm per Richtfunk an Türmchen auf Bergen weitergeleitet wird und von dort aus per Yagi ausgestrahlt und weiterverteilt wird. Jedenfalls war die Antwort von der Netzagentur negativ, sonst würde ich das hier nicht verfassen: "Voraussetzung für eine Einsichtnahme ist die Beteiligung an einem konkreten Breitbandausbauprojekt. Zu den Einsichtnahmeberechtigten zählen beispielsweise Planungsbüros, Netzbetreiber und Gebietskörperschaften." Das ist deren Antwort. Weiß jemand wie man ansonsten an solche Karten kommen kann? Hat vielleicht schon irgendwo jemand solche Karten erstellt? Bei OpenStreetMaps wurde das Thema auch diskutiert (dass man Richtfunkstrecken einzeichnen könnte) aber das ist wohl im Sande verlaufen. Also einfach mal aus Interesse und Neugierde Bin gespannt auf die Antworten :)
Naja es gibt die Karte mit den Basisstationen und ein paar Infos zur jeweiligen Station. Mehr wirst du da nicht finden, da es vermutlich nicht unbedingt im Interesse der Betreiber ist, dass jeder alles darüber weiß. Bringt dem Ottonormalverbraucher ja auch kaum was... http://emf2.bundesnetzagentur.de/karte/default.aspx
> Man sieht überall diese Trommeln hängen, manche Türmchen platzen > regelrecht vor Richtfunk Antennen. An fast allen Fernmeldetürmen verschwanden in den vergangenen 20 Jahren die meisten grösseren Richtfunkantennen, da man auf Glasfaser mit weitaus grösserer Kapazität setzte. > Bei Rundfunksendern ist auch klar, dass vom Sendestudio aus das > Radioprogramm per Richtfunk an Türmchen auf Bergen weitergeleitet wird > und von dort aus per Yagi ausgestrahlt und weiterverteilt wird. Die Progammzuführung an die einzelnen Senderstandorte erfolgt schon seit langem in aller Regel per Satellit oder auch LWL. Der herkömmliche Richtfunk spielt hier keine Rolle mehr. Als Sendeantennen dienen keine Yagis, sondern nahezu auschliesslich Dipolfelder, die in der Vertikalebene sehr stark bündeln.
Zu Sendetürmen auf Bergen wird das Programm eben doch noch per Richtfunk gesendet. Erklär mir mal was Du auf folgendem Bild siehst: https://www.google.de/maps/place/SWR+Studio+Mannheim-Ludwigshafen/@49.476713,8.496079,3a,75y,90t/data=!3m8!1e2!3m6!1s-Ervh5ybjFHo%2FVqy7Cdw2G2I%2FAAAAAAAAHik%2FuJCfSEyhQvM8WfXdPDuRK3gaKe4tonXIQCJkC!2e4!3e12!6s%2F%2Flh3.googleusercontent.com%2F-Ervh5ybjFHo%2FVqy7Cdw2G2I%2FAAAAAAAAHik%2FuJCfSEyhQvM8WfXdPDuRK3gaKe4tonXIQCJkC%2Fw203-h130-k-no%2F!7i1200!8i769!4m5!3m4!1s0x4797cebed721a133:0xe8b0ba28cd8f4558!8m2!3d49.4765249!4d8.4963913!6m1!1e1 Das ist der Sender beim SWR Studio Mannheim. Siehst Du hier nicht auch 2 Trommeln und Yagi Antennen? Auf den Fernmeldetürmen haste Recht, da sieht man manchmal einen auf dem vielleicht 2 Trommeln installiert sind. In Mannheim seh ich übrigens 2 Türmchen die voll mit Richtfunkantennen bestückt sind und ich glaube nicht, dass das alles nur für Mobilfunk sein soll
Hier beispielsweise haben wir ein Türmli mit einem haufen Trommeln https://www.google.de/maps/place/Mallaustra%C3%9Fe+49,+68219+Mannheim/@49.453063,8.518376,3a,75y,49.3h,121.94t/data=!3m7!1e1!3m5!1s9V_WTKyo2PXDeEbLQ9BxJA!2e0!6s%2F%2Fgeo1.ggpht.com%2Fcbk%3Fpanoid%3D9V_WTKyo2PXDeEbLQ9BxJA%26output%3Dthumbnail%26cb_client%3Dmaps_sv.tactile.gps%26thumb%3D2%26w%3D203%26h%3D100%26yaw%3D98.5842%26pitch%3D0%26thumbfov%3D100!7i13312!8i6656!4m5!3m4!1s0x4797c9297ffd52ef:0xfa57356bd071fd2c!8m2!3d49.45423!4d8.51533!6m1!1e1 Kann mir vorstellen, dass das Firmeninterne Verbindungen sind also jemand verbindet zwei Standorte mit Richtfunk und ist vom Internet quasi unabhängig... Also Richtfunk gibt es durchaus noch
Irgendwie wird nicht ganz klar weswegen du die Daten haben willst. Oeffentliche Infrastruktur auf Verwundbarkeit abklopfen ? Ich wuerd die Informationen auch nicht rausgeben, wir sind im Jahr 2017, nicht mehr im 2000.
Na, wenn man was verwunden will, geht man zu so einem Türmchen hin und macht Schnipp Schnapp Kabel ab, dann sendet da auch nichts mehr. Das ist einfach aus Neugierde um zu sehen wie die Vernetzung aussieht und wie groß die Funkstrecken sind
Zwölf M. schrieb: > Ich wuerd die Informationen auch nicht rausgeben, wir sind im Jahr 2017, > nicht mehr im 2000. Was hat das damit zu tun?
Ham schrieb: >> Man sieht überall diese Trommeln hängen, manche Türmchen platzen >> regelrecht vor Richtfunk Antennen. > > An fast allen Fernmeldetürmen verschwanden in den vergangenen 20 Jahren > die meisten grösseren Richtfunkantennen, da man auf Glasfaser mit > weitaus grösserer Kapazität setzte. Dafür kamen tausende kleine Richtfunkstecken dazu. Zur Anbindung der vielen Handy-Basisstationen. Glasfaser ist zu teuer, DSL zu langsam (nur als Backup nutzbar)
Andreas schrieb: > Kann mir vorstellen, dass das Firmeninterne Verbindungen sind also > jemand verbindet zwei Standorte mit Richtfunk und ist vom Internet quasi > unabhängig... > Also Richtfunk gibt es durchaus noch ich arbeitete mal in einer Fa. die machten eine Gebäudenetzwerkverbindung mit Laser.
Per Richtfunk kommt man auf einige hundert MBit/s das reicht um ein größeres Dorf mit schnellem Internet zu versorgen. In ländlichen Gegenden durchaus eine gängige Lösung, wenn es schnell gehen und wenig Kosten soll. Alternativ noch bei Firmen als DSL-Verlängerung, Standortvernetzung oder um eine redundante Anbindung zu sicherzustellen. Richtfunk kann auch ein Baggerfahrer nicht stilllegen...
Schreiber schrieb: > Richtfunk kann auch ein Baggerfahrer nicht stilllegen... Du kennst die falschen Baggerfahrer... Wenn so ein 974 (Liebherr, 74t ohne Löffel) den Turm umhaut ist nix mehr mit Richtfunk ;) Wenn er mit dem Löffel die Antenne abrupft ist auch duster.... Löffel vor der Antenne... Wenn er die Stromleitung zum Turm kappt.... https://m.youtube.com/watch?v=tHNezroO0E8
Zwölf M. schrieb: > Oeffentliche Infrastruktur auf Verwundbarkeit abklopfen ? kann man auch ohne einen Datenservice in Anspruch zu nehmen. 5 Leute, 5 LKW und ganz Norddeutschland steht still. einfach nur an geeigneter Stelle "parken". Jeder LKW-Unfall zeigt es einem, wie verwundbar Deutschland ist.
Da finde ich sowas hier interessant: https://youtu.be/Er9Nv_uE4gw?t=1m21s Hier werden die Antennen justiert. Interessanter wäre, ob man die Gegenstelle von dort aus sehen kann, evtl. mit einem Fernglas. Muss ja theoretisch eine Sichtverbindung zwischen den beiden Antennen herrschen. Ericsson Mini-Link kann bis zu 4GBit/s übertragen. Da wird schon mit hochfrequenten Mikrowellen gearbeitet. Das ist also durchaus konkurenzfähig zu Glasfaser und ist relativ schnell errichtet. Ganz im Gegensatz zu eben Glasfaser. Was ich mich auch frage ist, ob Vögel in der Nähe der Antenne gebraten werden :D
Andreas schrieb: > Hier werden die Antennen justiert. Und für jede Schraube die passende Zange..... Vollidioten bei der Arbeit.
Zwölf M. schrieb: > Irgendwie wird nicht ganz klar weswegen du die Daten haben willst. > Oeffentliche Infrastruktur auf Verwundbarkeit abklopfen ? > > Ich wuerd die Informationen auch nicht rausgeben, wir sind im Jahr 2017, > nicht mehr im 2000. Der TE kann sich ja mit einem Kompass an den Turmfuß stellen und die Gradzahlen/Marschrichtungszahlen erfassen, wo die Antennen hinzeigen. Damit kann man dann auf einer Landkarte die Berge der Gegenstellen ermitteln und dort die Gegenprobe machen.
Einfach mal Gugel befragen, hier sind zumindest zwei historische Karten: http://www.bayern-online.com/v2261/artikel.cfm/203/Karte-Richtfunknetz-Deutschland.html http://fesararob.de/HTML_RF/Histo_Rifu_netze.html
Du gehst davon aus, das es ja quasi ein Richtfunkstreckenmonopol gibt. Dem ist ja nicht so. Telekom aka Media Broadcast hat noch enige. Teilweise auch noch aus Postzeiten. Altanlagen werden werden natürlich aufgrund des großen Audwands nicht zurück gebaut. Oft sind die Planen ziemlich zugemodert. Wenn sie nicht gereinigt werden ist die ein indikator für den eingestellten Betrieb https://www.kdz-ws.net/index.phtml?La=1&sNavID=1748.62&mNavID=1748.27&object=tx,1748.77.1&kat=&kuo=1&text=&sub=0 Und oft vergessen.... https://www.qsc.de/de/produkte-loesungen/internet-telefonie-vernetzung/internetzugang/richtfunk/y Du könntest natürlich versuchen wie FragdenStaat an weitere Informationen zu kommen. Das könnte aber aus den von der BNetzA genannten Gründen schwierig werden.
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Phil J. schrieb: > Du könntest natürlich versuchen wie FragdenStaat an weitere > Informationen zu kommen. Das könnte aber aus den von der BNetzA > genannten Gründen schwierig werden. Nun das wäre doch mal eine Frage sowie dies sicherlich auch vom CCC Interesse hätten ;) Aber da das ganze Sicherlich als Geheim eingestuft wird da leider unsere Infrastruktur sehr Verwundbar und so schon offen ist..... Nur mal so als Info.. bei uns haben die mal in ein Schalthaus eingebrochen und haben dort Kupfer geklaut (nur das was Rumlag um keine Störung zu verursachen) was erst so 2 Tage später Bemerkt wurde... Kannst ja denken was da Los war... Zudem hätten die da auch durch den Versorgungstunnel in das Umspannwerk gelangen können und so ne halbe Stadt lahmlegen können... Und selbst nach den Vorfall wurde nicht wirklich in mehr Sicherheit Investiert....
Hallo Phil, Parabolspiegel und Richtfunkeinrichtungen werden abgebaut, um die Miete für die Plätze einzusparen. Gruß Jochen
Beitrag #4978282 wurde vom Autor gelöscht.
Andreas schrieb: > Muss ja > theoretisch eine Sichtverbindung zwischen den beiden Antennen herrschen. Nein. Bei langen Verbindungen hat man idR keine Sichtverbindung. Weil der Funkstrahl sich auf die Erde zu krümmt.
> Weil der Funkstrahl sich auf die Erde zu krümmt. ;-) Bei fehlender Sichtverbindung bieten sich andere Übertragungswege an: https://de.wikipedia.org/wiki/Troposcatter
Bei Richtfunkverbindungen brauch man sogar mehr als nur die Sichtverbindung. Stichwort Fresnelzone. Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Fresnelzone
Nicht zwingend. Ragt was in die 1.Fresnelzone rein, dann hat die Strecke nur mehr Dämpfung. Radiooptische bzw. quasioptische Sicht reicht sogar bis hinter den Horizont.
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Soweit ich weiß folgen Mikrowellen (welche Richtfunk ja nutzt) eben NICHT der Erdkrümmung. Bei Lang- und Mittelwellen ist das duirchaus der Fall aber ansonsten könnte man doch keine Verbindung mit Satelliten aufnehmen...
Kommt immer darauf an, in welchem Winkel zur Erdoberfläche man die gebündelten Wellen abstrahlt. Übrigens werden auch Lichtwellen an der Erdoberfläche gekrümmt. Das war das mit dem Sonnenuntergang am Meer oder mit dem Schiff am Horizont.
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