Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Maximale Drehzahl?


von Bernd F. (metallfunk)


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Wo ist eigentlich der Rekord?

Maximale erreichbare Drehzahl mit mechanischen Komponenten?
Also Elektromotor mit Übersetzungsgetriebe.

100 000 U/ min oder deutlich schneller?

Mir ist schon klar, dass die Teile irgendwann durch die Fliehkraft
zerbröseln, aber was geht so?

Und: Wie wird das gemessen?

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von wendelsberg (Gast)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Turbine_%28Zahnmedizin%29 sagt z.B.:
>Turbinen erreichen je nach Bauart und Betriebsdruck Drehzahlen von etwa 
>150.000-450.000/min,

wendelsberg

von Heinz V. (heinz_v)


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von Kolja L. (kolja82)


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wendelsberg schrieb:
> wendelsberg

Turbine != Elektromotor

von Jemand (Gast)


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Hallo

in etwa passt die zweite Antwort, aber erstens ist die Meldung schon aus 
Ende 2008 und, wichtiger eben von einer ETH also Forschungseinrichtung 
(Labormuster).
Mich würde ergänzend interessieren was denn die höchsten Drehzahlen bei 
praktisch, im produktiven Einsatz eingesetzten Elektromotoren, bzw. 
daran angeflanschten Getrieben sind?
Einschränkend sollten die Motoren und(oder) Getriebe auch eine gewisse 
Mindestgröße und Leistungsvermögen haben.
Mindestgröße sei mal ein kleiner Modellbaumotor (besser aber deutlich 
größer) und mechanisches Leistungsvermögen irgendwo bei 1Watt.

Was ist bei 10W, 100W, 1kW, >1kW im Praktischen Einsatz (nicht spezielle 
Einzelanfertigungen für Exotische Zwecke) die maximale Drehzahl?

Jemand

von Thomas B. (thombde)


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Ich meine unsere Fräse (Röders) schafft schon mal 90000.
Aber dann hält man es auch von dem Lärm in der Bude nicht mehr aus.
Da wird man krank von.

Edit:
Sind doch nur 50000, sorry. (dental)
Standart sind eigentlich 24000.
Aber der Lärm ist trotzdem ätzend.

: Bearbeitet durch User
von Johannes (Gast)


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Schau mal unter Turbopumpen fürs Hochvakuum.

von Marc E. (mahwe)


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2230/5 Lehner Motoren Modellbau 30V Innenläufer 118380U/min ....

von Georg (Gast)


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Thomas B. schrieb:
> Standart sind eigentlich 24000.
> Aber der Lärm ist trotzdem ätzend.

Bohr- und Frässpindeln für Leiterplatten gehen so etwa bis 100 000. 
Leiterplatten halten auch mehr aus als Zahnarztpatienten.

Wegen der Niederhalter und Absaugvorrichtungen hört man sowieso kaum 
etwas.

Getriebe gibt es nicht, die Spindeln sind i.A. luftgelagert.

Georg

von Dussel (Gast)


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Georg schrieb:
> Bohr- und Frässpindeln für Leiterplatten gehen so etwa bis 100 000.
> Leiterplatten halten auch mehr aus als Zahnarztpatienten.
Meinst du jetzt speziell Spindeln oder die Antriebe allgemein? Gibt es 
da einen Unterschied?
Leiterplattenbohrmaschinen gibt es bis mindestens 350.000 U/min. Das 
sind aber meines Wissens wieder keine Elektromotoren.

von Dieter J. (fossi)


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Schau halt mal unter dem Begriff HF-Spindel nach. Die haben allerdings 
kein Getriebe, das geht auch ohne.
Die laufen aber nicht mehr mit 50Hz!

z.B. http://www.gmn.de/de/spindeln/grundlagen/technische-merkmale.html

Die gehen bis 250 000 U/min lt. Datenblatt

Gruß
fossi

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Und: Wie wird das gemessen?

Du kannst beispielsweise die Anzahl der Umdrehungen pro Sekunde zählen 
oder du misst die Dauer einer Umdrehung und rechnest auf die Drehzahl 
um.

Oder wie meinst du die Frage?

von MiWi (Gast)


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Bernd F. schrieb:

>
> Und: Wie wird das gemessen?
>

Oberfläche an einer Stelle mit anderen optischen Eigenschaften, 
Lichtstrahl drauf, Reflexion gemessen, Drehzal ausgerechnet.

Einfacher geht es wenn Du dem FU, der das ansteuert vertraust daß die 
angeforderte Drehzahl auch korrekt gemessen wird.

Wir arbeiten gelegentlich mit Spindeln, die entspannt mit 80k rotieren, 
die haben eigene Luftanschlüsse zur Lagerkühlung (nein, die sind nicht 
Luftgelagert)

MiWi

von Der Dreckige Dan (Gast)


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Heinz V. schrieb:
> Rekord: 1Million 1/min

Bei YT existiert irgendwo ein Video mit einem Magneten, der ebenfalls 
auf dieser Drehzahl läuft. Von der fehlenden Welle mal abgesehen, ist 
das immerhin ein Elektromotor.

Ansonsten gehen die Drehzahlen natürlich erheblich rauf, wenn man nach 
sehr kleinen Motoren sucht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bernd F. schrieb:
> Maximale erreichbare Drehzahl mit mechanischen Komponenten?

300.000.000 U/min (stabil) bzw. 600.000.000 U/min (kurzzeitig):

  https://www.nature.com/articles/ncomms3374

Das ist nach Angaben der Autoren der schnellste, von Menschen in
Drehbewegung versetzte Körper.

> Also Elektromotor mit Übersetzungsgetriebe.

Da müsstet du die Begriffe "Elektromotor" und "Übersetzungsgetriebe"
definieren. Bei obigem Experiment wird elektrische Leistung (die
Versorgung des Lasers) in eine Drehbewegung (Rotation des Kristalls)
umgesetzt. Erfüllt das für dich die Voraussetzungen für einen
Elektromotor?

wendelsberg schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Turbine_%28Zahnmedizin%29 sagt z.B.:
>>Turbinen erreichen je nach Bauart und Betriebsdruck Drehzahlen von etwa
>>150.000-450.000/min,

Kolja L. schrieb:
> Turbine != Elektromotor

Die Turbine stellt zusammen mit dem Kompressor das (fluidmechanische)
Getriebe dar, das die Drehzahl des (den Kompressor antreibenden)
Elektromotors hochsetzt. Das ganze ist also durchaus ein Beispiel für
einen vom TE nachgefragten "Elektromotor mit Übersetzungsgetriebe".

: Bearbeitet durch Moderator
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Was machen denn Ultrazentrifugen zur Isotopentrennung?
"bis zu 500.000-mal in der Minute" sagt Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Ultrazentrifuge

von Harald W. (wilhelms)


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Bernd F. schrieb:

> Also Elektromotor mit Übersetzungsgetriebe.
>
> 100 000 U/ min oder deutlich schneller?

Es ist schon schwierig genug, Kugellager für solche Geschwindigkeiten
zu finden. Zahnräder würden da wohl schnell verschleissen.

von Michael (Gast)


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Elektrodirektantriebe mit >>100.000 Umin und gröseren Leistungen haben 
wir Anfang der 90er schon gemacht.

Das Problem sind nicht so sehr die Fliehkräfte sondern die Lagerungen.

Man kann die Vorspannungen nicht mehr aufbringen die notwendig sind und 
dann gerät das System ins Schwingen und zerstört zunächst das hintere 
Stützlager und dann die Lastlager.

Aktive Magnetlager haben das Problem bei einem Kunden beseitigt, das 
geht aber in Preisbereiche die niemand zahlen will.

Fettdauergeschmiert : 50-60.000 Umin, 0,6-1,1 kW ist Standard.

Öl Luft Lager 40.000 10kW oder 80.000 4kW ist Standard

Magnetlagerung (aktiv) keine wirkliche Grenze.

Beitrag #4978954 wurde vom Autor gelöscht.
von Thomas B. (thombde)


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Michael schrieb:
> Aktive Magnetlager haben das Problem bei einem Kunden beseitigt, das
> geht aber in Preisbereiche die niemand zahlen will.
>
> Fettdauergeschmiert : 50-60.000 Umin, 0,6-1,1 kW ist Standard.
>
> Öl Luft Lager 40.000 10kW oder 80.000 4kW ist Standard
>
> Magnetlagerung (aktiv) keine wirkliche Grenze.

Bei hohen Leistungen über 10 KW ist eigentlich Hydrostatisch Standart.
Hat fast jede moderne Werkzeugmaschine

: Bearbeitet durch User
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