Hi, ich habe folgendes Problem: Ich habe zwei Heizwendeln (Boiler) mit 9A bzw. 14 A die bei erreichen der jeweiligen Solltemperatur abgeschaltet/umgeschaltet werden. Die derzeitige Regelung wird durch ein Flüssigkeitsgefülltes Thermostat durchgeführt, das dann einen mechanischen Kontakt auslöst. Die Schalttemperatur ist mechanisch einstellbar. Der eine Schaltkontakt ist als Wechsler ausgeführt, so daß immer nur ein Heizer gleichzeitig betrieben wird, so daß das ganze 1-Phasig angeschlossen werden kann. Das ganze ist mitlerweile etwas in die Jahre gekommen, so daß die Schaltfunken größer wurden (schaltet wohl nicht mehr so schnell) und es dadurch am Wechsler dazu kam, daß kurzzeitig beide Heizer in Betrieb waren, was die Sicherung just in dem Moment des Umschaltens auslöste (klick--> KLONK) ;) btw: Die Heizer sind i.O. Widerstand OK. Isolation (1000V Testo Prüfgerät) auch OK. Die Schaltfrequenz ist etwa 1x pro Minute oder kleiner. Das Gerät wird nur sporadisch benutzt, sollte aber zuverlässig funktionieren. ;) Ich wollte ganz gerne diesen Thermostaten durch eine uC - Ansteuerung ersetzen. Der Leistungsteil soll so aussehen: Ein Triac schaltet mehr oder minder im Nulldurchgang. Sobald der Triac gezündet ist soll dieser durch ein Relais kurzgeschlossen werden, so daß ich keine ~20 W Verlustleistung (wohl eher mehr) dauerhaft abführen muß. Wenn ich den Leistungs-Triac über einen Optotriac mit Nulldurchgangserkennung ansteuere habe ich nun mehrere Möglichkeiten: 1) ich gebe das Gate-Signal über Optokoppler an den uC zurück und triggere darauf das Relais (dazu muss ich es vorher wohl gleichrichten + Vorwiderstand+Zener) 2) nur Timing: ich schalte das Relais einfach frühestens 10 ms (1 Halbwelle) später als die LED des Optotriac Das Relais braucht etwa 5ms zum Schalten. Im 2. Fall habe ich relativ wenig Aufwand, gehe aber davon aus, daß der Triac bereits durchgeschalten hat. Falle ich in den "Nulldurchgang" schalte ich eventuell 20V oder mehr am Relais, ansonsten ~2V . Im 1. Fall ist die Frage, ob das Gate-Signal überhaupt eine sauber genuge Flanke hat. Der Bauteilaufwand ist größer, allerdings würde ich das Relais dann immer sicher bei 1V Spannungsabfall schalten. Dafür habe ich dann eine LED direkt an Netzspannung, könnte also ausfallen.... Ich will nicht per fettem Schütz schalten. (Halte ich für zu überdimensioniert/teuer und braucht zu viel Platz). Ich würde zu Fall 2) tendieren, da weniger Steuerungs-Aufwand. Da das Steuersignal des uC ja nicht auf den Nulldurchgang synchronisiert ist, muss ich also mindestens eine Halbwelle warten bis der Triac geschaltet haben kann. Muß ich damit rechnen, daß sich der Triac auch mal verschluckt und einfach nicht schaltet so daß ich dann am Relais die volle Last im Schaltvorgang hätte? (Das Relais würde dies natürlich aushalten, aber hätte dann halt eine deutlich geringere Lebensdauer) Wie lange würdet Ihr warten? Habt Ihr vielleicht eine bessere Lösung ? Viele Grüße Martin PS der Triac bekäme natürlich noch einen Varistor mit Vorsicherung und einen kleinen Snubber (ist zwar ohmsche Last, aber Induktivitäten lauern überall...)
Wie wäre es mit Halbleiterrelais? Die können doch ordentlich Leistung.
Martin R. schrieb: > Ich wollte ganz gerne diesen Thermostaten durch eine uC - Ansteuerung > ersetzen. Warum nicht einfach durch einen neuen Thermoumschalter, der alte hat doch offenbar lange funktioniert. Dein uC wird nie so alt (schon das Netzteil nicht). TRIACs sind so unsicher, die müssen nochmal einen echten Schalter haben, der sie vom Stromnetz trennt. Martin R. schrieb: > Ich will nicht per fettem Schütz schalten. Lebt aber lange und hält auch den Kurzschlussstrom bis dsr 16A LSS Automat auslöst aus.
Hi MaWin schrieb: > TRIACs sind so unsicher, die müssen nochmal einen echten Schalter haben, > der sie vom Stromnetz trennt. Dann bräuchten wir zwei Relais - 1x VOR dem Triac und 1x parallel zum Triac. Das Vor-Relais würde zuschalten, sobald der Boiler heizen soll und gibt somit erst Spannung an den Triac. Dieser passt die nächste Halbwelle ab und zündet. Noch eine Halbwelle später brückt Relais 2 den Triac und entlastet Diesen so. Abschalten in umgekehrter Reihenfolge Da zwei Heizleistungen vorhanden sind, müssten Diese, je nach Abstand zur Soll-Temperatur, entsprechend beschaltet werden, wo dann die 2-Relais-Lösung nicht mehr greift. Wenn das Vor-Relais der Wechsler ist, hätten wir nur noch den Triac als Sperre im Stromkreis, was wohl nicht 'Ohne' ist. Unterm Strich wird wohl ein Relais (wenn man's halt haben will) und zwei SSR in Richtung Lösung gehen. MfG
Warum schaltest du nicht das Relais im Nulldurchgang oder besser gesagt x ms vor dem Nulldurchgang. Im einfachsten Fall reicht es, dass Relais 1x zu vermessen. Wenn du etwas mehr Aufwand investieren willst, dann baust du vor und hinter das Relais eine Art Nulldurchgangserkennung und vermisst das Relais bei jeden Schaltvorgang um die Alterung zu berücksichtigen. Dass das System funktioniert, hat zum Beispiel Beckhoff bei den neuen Relaisklemmen (KL2602-0010) bewiesen. Christian_RX7
Danke an alle für die Antworten. Der Gedanke, einfach das Relais im Nullpunkt zu schalten ist wirklich interessant. Werde dies mal für ein anderes Projekt austesten. Ich habe das ganze nun doch wieder mit analogem Temperaturschalter realisiert. (Zeitproblem) cu
Hi Martin R. schrieb: > Der Gedanke, einfach das Relais im Nullpunkt zu schalten ist wirklich > interessant. Werde dies mal für ein anderes Projekt austesten. VOR dem Nullpunkt, da das Relais ja auch etwas Zeit braucht, um die Kontakte zusammen zu bekommen. VOR hat dabei den Vorteil, daß die Spannung eh gerade gegen Null geht und das Prellen wohl nicht weiter störend wirken dürfte. Wenn Du erst IM Nullpunkt ansteuerst, kommen die Kontakte erst bei bereits wieder schnell steigender Spannung zusammen - das Prellen geschieht dann auch bei immer größer werdender Spannung und Funken. Abschalten ist, wenn eine nicht-ohmsche Last vorhanden ist, vll. beim Strom-Nullpunkt interessant (Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom). Bei ohmscher Last wären eh beide Nullpunkte gleich. MfG
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Patrick J. schrieb: > VOR dem Nullpunkt, da das Relais ja auch etwas Zeit braucht, um die > Kontakte zusammen zu bekommen. > VOR hat dabei den Vorteil, daß die Spannung eh gerade gegen Null geht > und das Prellen wohl nicht weiter störend wirken dürfte. > > Wenn Du erst IM Nullpunkt ansteuerst, kommen die Kontakte erst bei > bereits wieder schnell steigender Spannung zusammen - das Prellen > geschieht dann auch bei immer größer werdender Spannung und Funken. Bei ohmscher Last Kasperletheater, Relais schalten und fertig.
Martin R. schrieb: > Der Gedanke, einfach das Relais im Nullpunkt zu schalten ist wirklich > interessant. Werde dies mal für ein anderes Projekt austesten. Das wird aber so nicht (oder nicht wie gewollt) funktionieren. Ein normales Relais braucht etwa 5ms um durchzuschalten. In der Zeit ist die Spannung aber schon auf 100% angestiegen, es wird also bei voller Spannung ein- oder ausgeschaltet. P.S. Prellen kommt noch dazu (auch bei voller Spannung). Bild anbei.
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Ich teste es mal aus. Wenn das Relais eben immer ziemlich genau z.B. 5ms braucht (nachmessen), dann kann man ja getrost im Spannungs/Strom Maximum schalten und bis dann tatsächlich geschalten wird, ist man nahe dem Nullpunkt. Auch das Prellen findet dann um den Nullpunkt statt und ist somit verglichen zur alternative (irgendwo schalten) dann doch besser für die Kontakte. Es war vielleicht unglücklich formuliert, aber es war schon so gemeint, die Ansteuerung des Relais so zu gestalten, daß der Kontakt im Nullpunkt öffnet/schließt mit eben angepasstem Timing für das Signal ans Relais. cu Martin
Ist ja schon lange her, aber ein Gedanke wurde nicht erwähnt, deshalb will ich den kurz auch noch loswerden: Die Wahl von Relaischließers parallel zum Triac und vor (oder hinter) dem Triac ist gut, will ich auch so bei einem anderen Problem einzusetzen. Aber ich würde nicht unbedingt nach Nullstellen suchen, warum nicht einfach ERST den Kontakt schließen der in Reihe liegt, dann den Triac zünden und 10 ms später oder so schließt dann das Relais parallel zum Triac. Das muss ja nicht viel schalten, nur eben die Spannung die am Triac anliegt und den Strom natürlich. Ausschalten in umgekehrter Reihenfolge, so spart man sich dicke Schütze, hat aber sehr hohe Schalthäufigkeit garantiert UND galvanische Trennung erreicht...
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