Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bleiakku richtig lagern


von Paul H. (powl)


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Hi,

ich habe hier einen 100Ah AGM Blei-Akku. Ein Deep-Cycle Typ, den ich 
zwei drei Mal im Jahr nutze, um ihn jeweils komplett leer zu machen und 
danach gleich wieder aufzuladen. (Wir versorgen damit mobile 
Musikanlagen)

Den Rest des Jahres steht er eigentlich nur rum und wartet darauf, 
wieder zum Einsatz zu kommen. Ich halte ihn über ein Netzteil konstant 
auf 13,7V. Jedoch habe ich nun schon öfters gehört, dass der Akku somit 
mit der Zeit hochohmig wird.

Entspricht das der Tatsache? Gibt es hierfür weiterführende 
Informationen/Quellen? Um wie "hochohmig" sprechen wir denn, ausgehend 
von einigen zehn Milliohm Anfangs-Innenwiderstand? Und wie kann man 
dieses Phänomen zuverlässig verhindern?

lg Paul H.

von Michael O. (michael_o)


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13,7V sind je nach Temperatur etwas viel. Bei 20-15 Grad sollte die 
Gegenspannung bei 13,2-13,5V liegen 13,7V sind eher etwas für unter Null 
Grad.
Hochohmig wird der Bleiakku wenn Du genau das nicht tust. Sulfat 
entstehet bei weniger als 13V und wächst und wächst...


mfG
Michael

von badbatt (Gast)


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Paul H. schrieb:

> ich habe hier einen 100Ah AGM Blei-Akku. Ein Deep-Cycle Typ, den ich

Schau doch am besten beim Hersteller dieses Akkumulator nach dessen 
Lade- und Lagerempfehlungen, nicht?

----
Dann wirst du dort fuer deinen Akku solche Angaben finden:

ähnlich oder gleich dieser, des Herstellers Exide.
Aus dessen charge6storage specs.

Trickle Charging
charge maintenance during extended storage

Charge voltage on point - 12.75V
Charge voltage off point - 13.5V   Gel
Charge voltage off point - 13.6V   AGM  Typen
Limit current to 0.4 times I20


RTFM

von Paul H. (powl)


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Klar, die Ladespannung ist Temperaturabhängig.

badbatt schrieb:
> Schau doch am besten beim Hersteller dieses Akkumulator nach dessen
> Lade- und Lagerempfehlungen, nicht?

Der gibt hierfür leider nur sehr spärliche Informationen an. Die 
Broschüre hat ein Marketing-fuzzi erstellt, kein Techniker.

Michael O. schrieb:
> Hochohmig wird der Bleiakku wenn Du genau das nicht tust. Sulfat
> entstehet bei weniger als 13V und wächst und wächst...

Ich habe jedoch nun schon immer wieder gelesen, dass der Akku zwar bei 
13,7V nicht sulfatiert aber irgendwann dennoch "hochohmig" wird. Ergo 
das ganze Jahr über einfach nur auf CV halten ist wohl eher suboptimal.

Ist das nur ein Mythos und brauche ich mich da gar nicht weiter drum 
kümmern?


badbatt schrieb:
> Dann wirst du dort fuer deinen Akku solche Angaben finden:
>
> ähnlich oder gleich dieser, des Herstellers Exide.
> Aus dessen charge6storage specs.

Das hier beschreibt also ein Erhaltungsladeverfahren, bei dem der Akku 
immer wieder per CCCV bis 13,6V geladen wird, und dann nicht mehr, bis 
er sich von alleine auf 12,75V entladen hat. So was habe ich bisher noch 
auch noch nie gelesen.

Warum genau soll das denn nun die "richtige" Methode sein? Immerhin 
fällt der Akku hier immer wieder auf unter 13V wodurch ich doch wieder 
Sulfatierung habe, oder?

http://bilder3.eazyauction.de/bp/auktionsbilder/6664_0NS_6325_800x800_25284f67.jpg

Hier z.B. bei diesem Ladegerät sieht man am Ende auch ein 
Impulsladeverfahren, welches allerdings sogar bis zu 14,9V läd.

: Bearbeitet durch User
von Pit (Gast)


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Das Grundproblem, daß sich mir aus meiner Beschäftigung mit dem Thema 
ergibt ist die Divergenz zwischen der Anzahl möglicher Zyklen und dem 
"Memory-Effekt" (= Kapazitätsverlust durch Nichtnutzung)

Wenn eine Batterie nicht regelmäßig ihre gesamte Kapazität nutzt, dann 
wird die Chemie träge, aber wenn man ständig die gesamte Kapazität 
nutzt, dann stirbt die Batterie auch früher wegen Abnutzung.

Ich glaube daher der beste Weg ist das Teil ab und an mal richtig zu 
nutzen und zwischendurch immer "passiv" im geladenen Zustand zu halten 
(12,5V-12,9V).

Meine KFZ-Ersatzbatterie halte ich ohne Dauerladung und lade sie nach 
monatlicher Prüfung immer wieder voll, wenn die Leerlaufspannung 
runtergegangen ist, bzw. wenn ich sie nutzen will kurz vorher.

Sie ständig bei 13,7V halten würde ich nicht, da mir zu nah an der 
Gasungsspannung und das dauerhaft und da die AGM wohl 
höchstwahrscheinlich eine "wartungsfreie" ist, lässt sich nichts 
nachfüllen.
Dazu kommt noch wie genau das Ladegerät funktioniert und die Chemie sich 
auch an die Grenzwerte hält.

Das Problem mit der Sulfatierung ist nicht, daß sie da ist, sie hat 
sogar einen positiven Effekt, weil sie die Bleiplatten schützt, nur wenn 
die Batterie zu lange bei niedriger Ladung (Grenzwert: 12,4V) rumsteht, 
dann sollen sich große Kristalle bilden, die schwerer wieder gelöst 
werden können beim Aufladen (-> Ostwald Reifung).

Für "Pulsladung" zur Behebung einer "Sulfatierung" konnte ich keinen 
einzigen wissenschaftlichen Beweis finden, ist zunächst nur 
Heilpraktiker-Kram.

von Ronny S. (loetwolf)


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Also das Thema Bleiakku, die verschiedenen Typen und deren korrekte 
Ladung etc. pp ist eine unendliche Geschichte - da gibt es 1001 
Hinweise, Ratschläge und halb-hochwissenschaftliche Abhandlungen.

Aus meiner Beschäftigung mit Akkus hier meine Erfahrung(en) ohne 
wissenschaftliche Begründungen:

1. Todsünde - Voll- bzw. Tiefentladung

Den Akku unbedingt mit einer Verbrauchsabschaltung versehen, die ihn bei 
Unterschreiten der Minimalspannung vom Verbraucher abtrennt! DeepCycle 
hin oder her ... ein Akku ist nicht dafür gemacht, dass man ihn total 
leersaugt. Euer Typ wird nur etwas unempfindlicher für die Folgen dieses 
Treibens sein; wahrscheinlich mit Cobalt(II)Chlorid aufgesetzt, das die 
Alterung innerhalb gewisser Grenzen hinauszögert.

2. Todsünde - Laden ohne Regler

Akkus nie mit einem ungeregelten Ladegerät laden; immer 
U/I-Kennliniensteuerung nutzen. Nahezu jedes moderne Ladegerät für etwas 
um die 20 bis 30 EUR sollte dies können. Saito-Regler sind recht 
preiswert und auch gut.

3. Todsünde - längere Zeit ohne Anschluss an ein Ladegerät stehen lassen

Hierdurch kommt es zu chemischen Trenn-Vorgängen im Akku, die ihn 
"schwach" werden lassen. Platten-Sulfatierung ist nur ein Aspekt davon.

4. Todsünde - Akku in praller Sonne

Immer im Schatten platzieren oder in einer Box/Kiste/Einhausung. Wärme 
steigert zwar bis zu einem gewissen Grad die chemische 
Leistungsfähigkeit, aber wenn es zu heiß wird, ist das schlecht für die 
Platten. Was da genau passiert habe ich noch nicht durchschaut, aber es 
ruiniert jeden Akku.


Ob ein Akku hochohmig wird oder nicht kannst du weder direkt überprüfen 
noch voraussagen, dass dieses oder jenes ein solches herbeiführt. Bei 
100 Ah sollte zudem dieser Punkt vernachlässigt werden können. Selbst 
ein Test mit einem Kapazitätsprüfer ist immer nur eine hochgerechnete 
Sache, da hier weder Temperaturen noch Lastzustände in die "Analyse" mit 
einfließen.

von Pit (Gast)


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Hi Ronny,

Ronny S. schrieb:
> Also das Thema Bleiakku, die verschiedenen Typen und deren korrekte
> Ladung etc. pp ist eine unendliche Geschichte - da gibt es 1001
> Hinweise, Ratschläge und halb-hochwissenschaftliche Abhandlungen.

Das Grundproblem ist ja, daß keiner je "weiß" wie die Batterie genau 
gebaut ist und selbst dann gäbe es Varianzen, deshalb lassen sich wie Du 
es gemacht hast nur Extrema ausschließen.


> 1. Todsünde - Voll- bzw. Tiefentladung

Genau!
Das "fatale" ist ja, daß eigentlich niemals die gesamte Kapazität 
genutzt werden kann, wenn man die Batterie länger nutzen will.
In der Literatur wird stets darauf hingewiesen, daß lieber öfters wenig 
entnimmt und dann wieder auffüllt, als ständig alles auf einmal.


> 2. Todsünde - Laden ohne Regler

Eben! Die Ladegeräte sind so "billig" geworden. Ich benutze eins vom 
LIDL, das sowas um die 18 Euro gekostet hat, habe die Ladeweise 
durchgemessen und bin zufrieden damit. Ich besitze noch andere, aber die 
gefallen mir nicht so, am wenigsten welche mit Spannungsanzeige, da ist 
man genauer mit eigenem Voltmeter, daß sich kalibrieren lässt.


> 3. Todsünde - längere Zeit ohne Anschluss an ein Ladegerät stehen lassen

Hier ist die Frage wie lang es ist, das Problem ist hier meist, daß die 
Batterie völlig vergessen wird und sich dann tiefentlädt.
2-4 Wochen dürften aber i.d.R. kein Problem darstellen.


> 4. Todsünde - Akku in praller Sonne

Zum Lagern mit Sicherheit!
Im Winter beim Auto wenn es kalt ist aber eher nicht, hier tut Wärme 
ganz gut, nur stört da immer die Motorhaube. ;-)


> Ob ein Akku hochohmig wird oder nicht ...

Ich glaube, daß "hochohmig" allgemein auch eher pauschal für 
"Leistungsverlust" verwendet wird.

von Pit (Gast)


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> 3. Todsünde - längere Zeit ohne Anschluss an ein Ladegerät stehen lassen

Zur Differenzierung:
Ich selber stehe nicht darauf Geräte im Dauerbetrieb zu haben, deshalb 
mag ich es persönlich einfach nicht ständig ein Ladegerät laufen zu 
haben, aber wem es gefällt, der kann es natürlich machen.

Wenn es ein ordentlich geregeltes Gerät ist, dann wird auch nicht 
kontinuierlich die Spannung auf 13,7V gehalten, sondern das Gerät prüft 
und lädt dann nach bis kurzzeitig auf 13,7V als Ladeschluss-Spannung.

Wenn man einen Eigenbau nimmt (nur zur Erhaltung!), dann sollte es nicht 
bei 13,7V Dauerspannung arbeiten, sondern im Bereich einer gesunden 
Batterie-Leerlaufspannung, also irgendwo so um 12,7V.

von Paul H. (powl)


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Pit schrieb:
> Wenn man einen Eigenbau nimmt (nur zur Erhaltung!), dann sollte es nicht
> bei 13,7V Dauerspannung arbeiten, sondern im Bereich einer gesunden
> Batterie-Leerlaufspannung, also irgendwo so um 12,7V.

Aber warum?

Es wird immer viel geschrieben aber leider wenig begründet. Wie soll 
sich ein Leser nun ein Urteil darüber bilden, ob das geschriebene auch 
eine Korrektheit aufweist?

von Praktiker (Gast)


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Hallo

deine Frage zeigt überdeutlich das Problem für den "normalen" Anwender 
auf:

Entweder setzt man sich tief gehend mit der Akkuchemie auseinander - 
dafür braucht es aber wohl erst mal fundierte Grundkenntnisse in der 
Chemie allgemein - also für  99% der Nutzer nicht wirklich Praktikabel, 
oder es müssen gute und ausführliche Datenblätter und App Notes 
vorliegen - leider gibt es so etwas für "einfache" Consumer Blei Akkus 
höchst selten - und schon gar nicht von den "Herstellern" wo man nicht 
gefühlt 80% nur für den Markennamen bezahlt.

Wenn der Preis der "normlen" Bleiakkus nicht so "extrem" (lol) gering im 
Vergleich zu viel besseren Technologien (Kapazität, Innenwiderstand), 
leichteren und dazu noch klareren und vorhersagbaren Lade- und 
Entladeverhalten wäre, wäre diese mimosenhafte Diva unter den 
Akkumulatoren wohl schon längst verschwunden.

Das traurige ist das mit "richtigen" Bleiakkus durchaus einiges möglich 
ist - nur ist der Umtauschkurs Ah zu Euro dort gerne mal bei 3Euro und 
deutlich mehr...:-(

Praktiker

von badbatt (Gast)


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Paul H. schrieb:

>
> Hier z.B. bei diesem Ladegerät sieht man am Ende auch ein
> Impulsladeverfahren, welches allerdings sogar bis zu 14,9V läd.


Hi, der macht das doch so wie beschrieben. :

"Startet neu wenn Spannungseinbruch > 2V"

von Pit (Gast)


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Paul H. schrieb:
> Pit schrieb:
>> Wenn man einen Eigenbau nimmt (nur zur Erhaltung!), dann sollte es nicht
>> bei 13,7V Dauerspannung arbeiten, sondern im Bereich einer gesunden
>> Batterie-Leerlaufspannung, also irgendwo so um 12,7V.
>
> Aber warum?
>
> Es wird immer viel geschrieben aber leider wenig begründet. Wie soll
> sich ein Leser nun ein Urteil darüber bilden, ob das geschriebene auch
> eine Korrektheit aufweist?

Die Begründung steht weiter oben:

> Sie ständig bei 13,7V halten würde ich nicht, da mir zu nah an der
> Gasungsspannung und das dauerhaft und da die AGM wohl
> höchstwahrscheinlich eine "wartungsfreie" ist, lässt sich nichts
> nachfüllen.
> Dazu kommt noch wie genau das Ladegerät funktioniert und die Chemie sich
> auch an die Grenzwerte hält.

13,7V sind grenzwertig und nicht nötig!

Beim Laden braucht es mehr Druck, aber bei der Erhaltung muss man 
zunächst nur die Normal-Spannung halten.

Ich würde (insofern ich eine Dauer-Erhaltungsspannung anstrebe) die 
Batterie z.B. an einem Labornetzteil mit genereller Strombegrenzung (auf 
max. Ladestrom) und einer Spannungsbegrenzung auf 12,7V halten.

Wenn ich weiß, daß ich die Batterie benötige, dann kann ich sie immer 
noch kurz an ein ordentliches Ladegerät hängen, aber die wird dann nur 
sehr kurz brauchen bei wenig Strom.

Aber das ist alles gar nicht nötig und kostet nur Strom.

Die Batterie kann kühl geladert werden, sollte aber regelmäßig mal 
gemessen werden und wenn die Leerlaufspannung in Richtung 12,4V fällt, 
dann würde ich einfach mit nem ordentlichen Ladegerät aufladen.

Das ist alles keine Glaubensfrage, die Eckpunkte sind bekannt und schon 
genannt, genauer geht es einfach nicht, da im Prinzip jede Batterie 
"einzigartig" ist.

Das Grundproblem heute ist die "Wartungsfreiheit", einfachere (auch 
ungefährlichere) Nutzbarkeit auf Kosten der Leistungsfähigkeit.

Früher ließen sich die Dinger generell öffnen, nachfüllen, durchspülen 
(entschlacken, prophylaktisch gegen Kurzschluss-Tod) und höher laden 
(bessere Sulfat-Lösung)

von Eieiei (Gast)


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Frag nach bei Fernmeldenetz von der Deutschen Bundespost, da im deren 
Batteriekellern hunderte Zellen herumstehen, wie die es machen. Die 
verstehen was davon!

von Pit (Gast)


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Eieiei schrieb:
> Frag nach bei Fernmeldenetz von der Deutschen Bundespost, da im deren
> Batteriekellern hunderte Zellen herumstehen, wie die es machen. Die
> verstehen was davon!

Archäologie finde ich immer gut!
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Bundespost

Aber ich glaube die haben die Batterien auf Paletten gestapelt!

Konsequent wäre es bei dem jeweiligen Hersteller zu fragen, aber da 
schließt sich dann wohl der Kreis:

Praktiker schrieb:
> es müssen gute und ausführliche Datenblätter und App Notes
> vorliegen - leider gibt es so etwas für "einfache" Consumer Blei Akkus
> höchst selten - und schon gar nicht von den "Herstellern" wo man nicht
> gefühlt 80% nur für den Markennamen bezahlt.

von batman (Gast)


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Die Hochohmigkeit durch Dauerladen ist meist nur temporär aber man muß 
sie gar nicht erst riskieren. Wen man den Akku randvoll kühl lagert und 
alle paar Monate mal nachlädt, ist die Sulfatierung normalerweise kein 
Problem.

von thlm (Gast)


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Paul H. schrieb:
> ich habe hier einen 100Ah AGM Blei-Akku. Ein Deep-Cycle Typ, den ich
> zwei drei Mal im Jahr nutze,
>>um ihn jeweils komplett leer zu machen

Ich glaube, das haben die nicht so gerne. Besser nur auf 50% oder so 
entladen.

von Pit (Gast)


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Was hier noch gut Sinn macht ist ein kleiner Batteriewächter, der bei 
Mindestspannung eine kleine (low current) Led leuchten lässt.
Geht prima mit einem TL431!

Es gibt aber auch gute/brauchbare LED oder LCD-Voltmeter, mit einem 
Zwischenschalter müssen die auch nicht immer Strom saugen.

z.B.:
https://www.amazon.de/gp/product/B0098TGV4S/
https://www.amazon.de/gp/product/B00E9QCZ22/
https://www.amazon.de/gp/product/B009LTWCKW/

das erste/blaue sollte kalibrierbar sein, so auch anscheinend die hier:
https://www.amazon.de/gp/product/B01LZ29NIL/
https://www.amazon.de/gp/product/B01LZ29O7H/

von badbatt (Gast)


Angehängte Dateien:

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Paul H. schrieb:

> er sich von alleine auf 12,75V entladen hat. So was habe ich bisher noch
> auch noch nie gelesen.
>

Das gibts schon immer, s.A. lt. DIN 41722


> Warum genau soll das denn nun die "richtige" Methode sein?
> Immerhin  fällt der Akku hier immer wieder auf unter 13V wodurch ich doch wieder 
Sulfatierung habe, oder?

12,8V @ 25 °C  +/- 100mV  entspricht 100% Ladung.

 Mehr wirds eben nicht, alles darüber erzeugt permanente zusaetzliche 
Verluste. Welchen Grund sollte es geben permanent einen Strom < 100mA 
fliessen zu lassen der idh. Abwärme erzeugt, die Gasung beginnt ja auch 
nicht erst ab 13,8V Warm / 14,4V Kalt (14,2/14,8 Kalzium) sondern 
startet wenn die Zellen keine Ladung mehr aufnehmen, die Angaben sind ja 
die Grenzen die man nicht überschreiten soll da das dann exzessive 
Ausmaße annimmt. Bleibt man drunter können das die gschlossenen Typen 
zwar gut ohne Elektrolytverlust handlen, die Selbstentladung welche man 
auszugleichen gedenkt ist ja auch weder genau bekannt noch über die 
Lebensdauer konstant. Andere Methoden machen eben Kompromisse.
Laden, abschalten, prüfen, warten prüf... ,
so wie man es ja auch 'zu Fuß' machen würde.

---
Bosch gibt für den Ladungszustand neuer geschlossener wartungsfreier AGM 
Kalziumzellen an, Lagerung 6 Monate 90% nach 18 Monaten 65%

konventionelle, 65% nach 6 Monaten

von Manfred (Gast)


Angehängte Dateien:

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badbatt schrieb:
> Methoden.pdf
Ein nettes Pamphlet, aber mit Aussagen, deren Sinn ich heftig 
anzweifele:

"Normal charging
Generally speaking, normal charging takes
place using a battery charge current of I10"

Im Regelbetrieb lädt man deutlich höhere Ströme, und übliche 
Datenblätter lassen stets deutlich mehr als I/10 zu.

Das Panasonic VRLA-Handbook sagt z.B.
"at 0.4CA and controlling the voltage at 2.45V/per cell at a room
temperature of 20°C to 25°C."

"Trickle charging
To compensate for the self-discharge
losses in stored batteries (for instance
when caravan or mobile-home batteries
are stored during the winter), the battery
is left connected to a battery charger for
an extended period of time, whereby
charging current is limited to 1 mA/Ah."

1 mA/Ah wird sogar genügen, aber bei Blei gibt es keinen Grund, den 
Strom dermaßen hart zu begrenzen.

von batman (Gast)


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Manfred schrieb:
> 1 mA/Ah wird sogar genügen, aber bei Blei gibt es keinen Grund, den
> Strom dermaßen hart zu begrenzen.

Es sei denn, man hat was gegen hochohmige Bleiakkus.

Die Lade- wie Entladeströme sind natürlich nicht als Vorschriften, 
sondern als Richtlinien zu verstehen.

von badbatt (Gast)


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Manfred schrieb:

> Ein nettes Pamphlet,

Beschwer dich bei der Fa. Bosch :)

"Ein Pamphlet oder eine Schmähschrift ist eine Schrift, in der sich 
jemand engagiert, überspitzt und polemisch zu einem wissenschaftlichen, 
religiösen oder politischen Thema äußert. Die sachliche Argumentation 
tritt dabei in den Hintergrund;"


die drucken das in Bücher und verkaufen es zum Preis einer Batterie.

aus
BOSCH Automotive Electrics and Electronics
System Components Networking and Hybryd Drive

wird auch eine dt. Ausgabe geben.

> aber mit Aussagen, deren Sinn ich heftig
> anzweifele:

> 1 mA/Ah wird sogar genügen, aber bei Blei gibt es keinen Grund, den
> Strom dermaßen hart zu begrenzen.

Zum erhalten der Ladung einer Batterie overkill.

>>> deep-Cycle Typ, den ich zwei drei Mal im Jahr nutze

Sagen wir mal das Ladegerät habe eine Leistungsaufnahme von 10W, macht 
20+ Euro pro Jahr für einen Akku der 100-150 .- kostet um dessen 
Lebensdauer von vlt. 5-8 auf 8-10 Jahre vlt. auch mehr zu steigern?

---

auf dritter Seite:


The I1U1I2aI3aI3... charging characteristic (Fig. 2f) starts like IU 
charging. As soon as the battery charge current drops below a certain 
limit in the U-phase, the system switches to recharging with I2. This is 
for a limited time and with a limited voltage. Batteries with defined 
electrolyte (mat or gel technology) are fully charged, and normal 
starter batteries with free electrolyte (wet batteries) undergo a 
defined gassing phase with electrolyte mixing. The final trickle charge 
(I3aI3a...) charges at approx. 1A/100 Ah until an upper limit stress is 
reached, and then shuts off. As soon as the battery voltage has 
reached a lower limit stress by means of self-discharging, the 
recharging current I3 starts again.


Das kommt auf das gleiche raus wie bspw. Exide f[r das Erhaltungsladen 
einer gelagerten Batterie angibt, von Varta/Sonnenschein gibts 
aehnliches zu deren Dry-Fit, frag mich aber jetzt nicht wo man das 
findet.

von Pit (Gast)


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Bei aller "Kopfwichserei" bleibe ich bei meiner unnötigen Gasung:

---
Paul Ruetschi
Aging mechanisms and service life of lead–acid batteries
Journal of Power Sources 127 (2004) 33–44

6.2. Valve-regulated batteries
Valve-regulated batteries are expected to be totally
maintenance-free, over their entire service life. During
charge, oxygen evolved at the positive electrode is being reduced
at the negative electrode. This is the so-called oxygen
cycle. Inevitably, some hydrogen will, however, evolve at
the negative electrode, even under open-circuit conditions,
and more so under charge conditions. Hydrogen cannot
be re-oxidized to water at the PbO2 electrode, at least not
at significant rates, unless special means such as auxiliary
electrodes or catalyst plugs are employed. Without such
means, hydrogen must thus be vented from the battery.
This represents a loss of water. Water may also be lost by
evaporation and diffusion of water vapor across the battery
container walls, especially when batteries are operated at
elevated temperature.
Water loss must be kept as small as possible, in order
to avoid an undue increase of acid concentration, with the
mentioned adverse effects. This again shows, how much the
aging factors may be inter-dependent.
---

Daher tendiere ich weiter dazu Batterien kühl zu lagern und zu 
überwachen und erst bei Bedarf nachzuladen.

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