Hallo zusammen,
ich entwerfe momentan eine µC Elektronik, die ich einmal in Stückzahlen
>1000 fertigen lassen möchte. Also betrachte ich bei jedem Bauteil die
Kosten. Oft kommen natürlich verschiedene Bauteile in Frage. Jetzt finde
ich z.B. zwei gleichwertige Bauteile bei Mouser und Digikey mit einem
ähnlichen Preis. Welches nehme ich nun? Ich habe schon mitbekommen, dass
die Bestücker teilweise ganz andere Preise bekommen, als die Distris
ausweisen. Meine blöde Frage ist nun: Woher weiß ich, was die Bauteile
am Ende kosten werden oder zumindest welches günstiger sein wird? Ich
habe noch kein eigenes Unternehmen und bezweifle, dass die Hersteller
mir jetzt schon belastbare Angebote geben werden.
Horst schrieb: > Woher weiß ich, was die Bauteile am Ende kosten hierdurch: https://www.google.de/search?q=glaskugel&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwje4tONoLDTAhVKElAKHaajDEkQ_AUIBigB&biw=1920&bih=963#spf=1
Richte dich mal auf eine jahrelange Durststrecke bei Mouser/Digikey oder wem auch immer. Es wird dir nicht gefallen, aber ich sage es trotzdem: du bist dort ein C-Kunde. Wikipedia hilft dir auf die Sprünge, was das ist.
Horst schrieb: > Woher weiß ich, was die Bauteile am Ende kosten werden oder zumindest > welches günstiger sein wird? Das kommt mit der Zeit. Wenn Du tatsächlich eine richtige Fertigung hochziehen solltest, wirst Du irgendwann Deine Bauteile bei Distributoren beziehen, und die wiederum werden Dir mengenabhängige Staffelpreise geben. Wenn Du Kleinstmengen (d.h. bei SMD-Bauteilen z.B. keine vollständigen Rollen) kaufst, gibt es diese Staffelpreise natürlich nicht. Zu den Preisen von Mouser & Co. musst Du natürlich auch die Lieferkosten in Relation bestellen; ein Bauteil, das bei einem Händler ein paar Cent weniger kostet als bei einem anderen Händler lohnt natürlich frühestens dann, wenn der geringere Preis die Lieferkosten kompensiert. Auch Mouser, Digikey & Co. haben Staffelpreise, und die nennen sie Dir sogar. Du kannst ja mal alle Teile, die Du brauchst, in der 1-Stück-Staffel und in der 1000-Stück-Staffel in den Warenkorb packen und Dir die resultierenden Gesamtpreise ansehen.
Was spricht dagegen, den Bestuecker zu fragen ? Alternativ ist ein 1000er Preis bei Digikey nicht so weit daneben. Geh mal von diesem Preis aus.
Horst schrieb: > Woher weiß ich, was die Bauteile > am Ende kosten werden oder zumindest welches günstiger sein wird? Im Endeffekt hast du nur die beiden Möglichkeiten, die du selbst schon genannt hast: - Die Staffelpreise der Distris bei der zu erwartenden Stückzahl - Den Bestücker deines Vertrauens fragen Denn wie du auch schon richtig erkannt hast, wirst du von den Herstellern keine verbindlichen Angebote bekommen. Oder nur zu Stückzahlen, die völlig uninteressant für dich sind. Das klingt aber danach, als würdest du deine "µC Elektronik" verkaufen wollen, da solltest du sowieso ordentlich Marge einrechnen. Bauteile können auch im Preis schwanken. Da solltest du von vornherein so kalkulieren, dass dir das Ding nicht um die Ohren fliegt, sobald ein Widerstand 0,00320€ statt nur 0,00298€ kostet...
1000 ist keine grosse Stückzahl. Den ganzen Hühnerfutterkram (Widerstände, Keramikkondensatoren) kannst du eh vergessen in der Kalkulation, es sei denn es müssen engtolerierte Spezialteile sein. Interessant wird die Beschaffung bei Halbleitern. Da lohnt es sich zu schauen. Aber da gibt es keine festen Preise, Lagerbestände, erwartete Nachlieferung und schwankende Dollarkurse tun ein übriges. Natürlich schlägt ein Bestücker auf seine nackten Einkaufspreise was drauf. Muss er auch, sonst ist das ein Minusgeschäft. I.a. kann man aber seine eigenen Bauteile mit anliefern. Problematisch sind auch die immer grösser werdenden VPEs. Und wenn man einen SOT23-6 nur in 3000er VPE bekommt (ein ordentlicher Distri liefert i.a. nur komplette VPEs) kannst du entscheiden: -lass ich die übrigen 2000 für Jahre oder für immer liegen und vergammeln? -nehme ich wenn möglich doch die vom Bestücker (der die evtl da hat und auch für andere Kunden verbaut) -besorge ich die "passend" aus evtl. zweifelhafter Quelle und versau mir die ganze Serie -Reel-service a la Digikey oder Mouser
H.Joachim S. schrieb: > Natürlich schlägt ein Bestücker auf seine nackten Einkaufspreise was > drauf. Muss er auch, sonst ist das ein Minusgeschäft. I.a. kann man aber > seine eigenen Bauteile mit anliefern. Das ist überhaupt nicht natürlich. Die meisten Bestücker bieten eine Beschaffung der Bauteile bei exakt den vom Kunden gewünschten Distris an und schieben diese Kosten 1 zu 1 durch. Dieser Aufwand ist bereits in den allgemeinen "Bestückungskosten" eingepreist.
Widerstände und Cs gibts i.d.R. direkt beim Bestücker auf Lager. Zumindest die gängigen Werte. Da sind die Bestückungskosten aber oft eh höher als die Kosten für die Bauteile... Den Rest wirst Du in Kleinmengen durchaus oft noch von Digikey/Mouser beziehen (müssen). Bestücker haben Spezialteile nicht auf Lager und selbst wenn die da Sonderkonditionen bekommen, schlagen die selbst ja noch was drauf für den Einkauf - bei kleinen Stückzahlen frisst dass die Einsparung wieder auf...
Cyblord -. schrieb: > Das ist überhaupt nicht natürlich. Die meisten Bestücker bieten eine > Beschaffung der Bauteile bei exakt den vom Kunden gewünschten Distris an > und schieben diese Kosten 1 zu 1 durch. Scheinbar gibt es beide Varianten und meiner Erfahrung nach schlagen die meisten was drauf - ausserdem weisst Du ja nicht, was der Bestücker letztendlich im Einkauf bezahlt ;-)
Bei 1k brauchst du noch nicht viel zu rechnen, das sind Kleinmengen. Interessant wird es dann, wenn mann die Bauteile zu ganzen Reels kaufen kann. Also z.B. ab 3k / Jahr oder so. Dann kannst du dir das Bauteil bei einem richtigen Distributor anbieten lassen. Z.B. Rutronik, Arrow, AVNET und so weiter. Mein Arbeitgeber bezahlt oftmals nur 1/3 des 1k-Preises von Farnell, oder weniger. Je nach Bauteil. Die klassischen Vollsortimenter (Digikey, Mouser, Farnell) sind relativ teuer. Für deine 1k Stück wirst du aber da kaufen müssen. Alternativ geschickter ist: Lass dir Vorschläge von deinem Bestücker machen. Die haben oft eines der Bauteile, welche du verwenden kannst, in eienm anderen Projekt drin. So kannst du von den besseren Konditionen mitprofitieren. Dein Bestücker hat auch was davon, nämlich ein Bauteil weniger in der Lagerhaltung. Lass dir am Besten eine Liste geben. Falls er sie herausrückt. ein weiterer Tipp: Minimiere die Bauteilvielfalt. Das spart Bestückungskosten. Beispiel: Du hast 4x 10k 5%, und 1x 10k 1%. Da ist es billiger 5x 10k 1% zu nehmen.
Rufus Τ. F. schrieb: > Wenn Du Kleinstmengen (d.h. bei SMD-Bauteilen z.B. > keine vollständigen Rollen) kaufst, gibt es diese > Staffelpreise natürlich nicht. Da ist die Farnell-Webseite aber anderer Meinung.
Horst schrieb: > Woher weiß ich, was die Bauteile > am Ende kosten werden oder zumindest welches günstiger sein wird? Hallo Horst, beim Schüttgut ist das ohnehin egal da das nur unerheblich zu den Materialkosten beiträgt. Bei A- und B-Teilen unterliegst Du der Währungsschwankung und das macht mal locker 10% aus. Zudem gibt es da Verknappung, Lieferengpässe, ... die dein Preis munter tanzen lassen. Nimm die A- und B-Teile, schieß Dir eine Kalkulation (die Passiven kannst Du mal grob mit 1EUR/100 schätzen) und schätze mal, dass das etwa 10...20% billiger werden kann durch Großeinkauf beim Bestücker oder ...50% teurer werden kann wenn es Verknappung gibt. Und: das sind nur die Materialkosten. Der Bestücker will auch was für seine Arbeit, Materialbeschaffung und Sein Unternehmenswachstum haben. Wenn Du es genauer haben willst: lass Dir eine angebot bei einem (oder drei) Bestücker machen. Die machen es auch nicht besser, die kalkulieren die Risiken mit rein aber dafür hast Du dann "belastbare" :) Zahlen. rgds
Cyblord -. schrieb: > Das ist überhaupt nicht natürlich. Die meisten Bestücker bieten eine > Beschaffung der Bauteile bei exakt den vom Kunden gewünschten Distris an > und schieben diese Kosten 1 zu 1 durch. Aber nur wenn er das wirklich in Kleinstmengen macht. Dort wo große Mengen laufen muss er Lagern und dann kommen mal schnell Beschaffungsnebenkosten dazu für das Material das auf Lager ist und die können schon mal bei etwa 10% des Materialpreises sein. Das ist beim einer VERNÜNFTIGEN Kalkulation auch drinnen und transparent. rgds
Du solltest dir sowieso den Bestuecker jetzt aussuchen. Der Bestuecker ist kein Item, wo man das Billigste nimmt. Der Bestuecker ist eine Vertrauensbeziehung. Da geht man hin, bespricht den Prozess, die Details. Und nach der Bestueckung laesst man sich die Erfahrungen und Verbesserungspunkte mitteilen. Im persoenlichen Gespraech. Und das ist mehr Wert wie die Arbeit. Denn durch Beruecksichtigung des Feedbacks kann man den Prozess verbessern, guenstiger machen. Denn es gibt viele Details, die der Bestuecker fuer dich loest, die du durch Unwissen verursachst, die du dann auch als Mehrarbeit bezahlst. Bedeutet, der Bestuecker sollte in der Naehe sein, zum Vorbeigehen.
Cyblord -. schrieb: > Das ist überhaupt nicht natürlich. Die meisten Bestücker bieten eine > Beschaffung der Bauteile bei exakt den vom Kunden gewünschten Distris an > und schieben diese Kosten 1 zu 1 durch. Arbeitest du bei einem Bestücker? Oder woher weisst du das? Es wäre die Ausnahme. Als Kunde bekommst du vielleicht den Preis zu sehen, den auch du beim Distri bezahlt hättest, schon als mittelgrosser Abnehmer bekommt man andere Konditionen. Und es stört sich auch niemand an einem Aufschlag. Es ist Aufwand das Zeug zu ordern, Wareneingangskontrolle, Lagerhaltung, Kapitalbindung, bei Teilverbrauch wieder ordentlich verschliessen/vor Feuchtigkeit schützen, max. Lagerfristen im Auge behalten - der ganze Kram, der bei einem zertifizierten Qualitätsmanagment eben so anfällt. Und das willst und bekommst du zum Nulltarif?
H.Joachim S. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Das ist überhaupt nicht natürlich. Die meisten Bestücker bieten eine >> Beschaffung der Bauteile bei exakt den vom Kunden gewünschten Distris an >> und schieben diese Kosten 1 zu 1 durch. > > Arbeitest du bei einem Bestücker? Oder woher weisst du das? Ich bin Kunde bei einigen Bestückern. Daher weiß ich das. > Es wäre die > Ausnahme. Wie bitte? > Als Kunde bekommst du vielleicht den Preis zu sehen, den auch > du beim Distri bezahlt hättest, Ja und darum ging es. Das eben darauf NICHT noch ein Obulus geschlagen wird sondern der Preis vom Distri durchgereicht wird. DAS hatte ich geschrieben. > schon als mittelgrosser Abnehmer bekommt > man andere Konditionen. Aber BESSERE du Schlaubi-Schlumpf. Deine Antwort geht am Thema vorbei. > Und es stört sich auch niemand an einem Aufschlag. Es ist Aufwand das > Zeug zu ordern, Wareneingangskontrolle, Lagerhaltung, Kapitalbindung, > bei Teilverbrauch wieder ordentlich verschliessen/vor Feuchtigkeit > schützen, max. Lagerfristen im Auge behalten - der ganze Kram, der bei > einem zertifizierten Qualitätsmanagment eben so anfällt. Und das willst > und bekommst du zum Nulltarif? Bla Blubb. Es ist (wie schon geschrieben aber von dir wohl nicht verstanden) beim Bestücker eingepreist, aber es wird nicht über einen Aufschlag auf die Teile verrechnet.
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Danke für die ganzen Ratschläge. Das war schon mal sehr hilfreich. Aufgrund einiger Antworten sollte ich wohl noch erwähnen, dass meine Stückzahl noch sehr wage ist. Da ich auch in Spritzgusswerkzeuge investieren muss, sollte die Stückzahl langfristig deutlich über 1000/Jahr liegen. Außerdem ging ich bisher nicht davon aus, dass ich die Einzelteile selbst beschaffe, sondern der Bestücker das übernimmt. Ich gehe nicht davon aus, dass ich bessere Preise bekomme, als der Bestücker. Eine Beistellung dürfte sich also nicht lohnen. Optimal wäre es natürlich, wenn ich jetzt schon einen Bestücker hätte, bei dem ich die Einzelpreise anfragen könnte. Aber einen Bestücker möchte ich erst auswählen, wenn ich Angebote habe, wofür ich wiederum zuerst ein Design brauche. Die Platine ist eine einseitige, rein SMD bestückte Platine ohne Sonderbauteile. Das sollte ja nahezu jeder Bestücker hinbekommen. Ich werde mal mein Glück bei einem „richtigen” Distributor versuchen. Vielleicht sprechen die ja doch mit mir.
Horst schrieb: > Aufgrund einiger Antworten sollte ich wohl noch erwähnen, dass meine > Stückzahl noch sehr wage ist. Da ich auch in Spritzgusswerkzeuge > investieren muss, sollte die Stückzahl langfristig deutlich über > 1000/Jahr liegen. Ja nur machen die Stückzahlen eben viel aus. Kennst du deine Stückzahlen nicht, kennst du den Preis nicht. So einfach. > > Außerdem ging ich bisher nicht davon aus, dass ich die Einzelteile > selbst beschaffe, Das geht zwar (nennt sich Beistellen), aber tut fast niemand. Es geht darum ob du den Bestücker dein Bauteil mit einer (z.B. Digikey) Bestellnummer nennst, oder der Bestücker selber beschafft. DAS ist die Frage. Da gibt's beide Varianten. Aber das schenkt sich bei dir sowieso nichts. Also egal. > Optimal wäre es natürlich, wenn ich jetzt schon einen Bestücker hätte, > bei dem ich die Einzelpreise anfragen könnte. Aber einen Bestücker > möchte ich erst auswählen, wenn ich Angebote habe, wofür ich wiederum > zuerst ein Design brauche. Die Platine ist eine einseitige, rein SMD > bestückte Platine ohne Sonderbauteile. Das sollte ja nahezu jeder > Bestücker hinbekommen. Echt keine Ahnung wo dein Problem liegt. Die Online-Staffelpreise bei den Distris kannst du doch als Grundlage nehmen. Es wird nicht deutlich billiger, bei 1000 Stück schon gar nicht. Deutlich teurer aber auch nicht. Also das ist dein Preis. Fertig. Ende. Aus. Also wo ist dein Problem? Sorry verstehs echt nicht. Und was machst du hier für einen Aufriss, wo du noch nicht mal ein Layout hast? Hast du keine anderen Sorgen als 0,5% Preisschwankung bei deinen Bauteilen?
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Cyblord -. schrieb: > Das geht zwar (nennt sich Beistellen) Ist schon klar: Horst schrieb: > Eine > Beistellung dürfte sich also nicht lohnen. Einen Distri vorgeben werde ich natürlich auch nicht. Cyblord -. schrieb: > Echt keine Ahnung wo dein Problem liegt. Die Online-Staffelpreise bei > den Distris kannst du doch als Grundlage nehmen. Es wird nicht deutlich > billiger, bei 1000 Stück schon gar nicht. Deutlich teurer aber auch > nicht. > Also das ist dein Preis. Fertig. Ende. Aus. > Also wo ist dein Problem? Sorry verstehs echt nicht. > > Und was machst du hier für einen Aufriss, wo du noch nicht mal ein > Layout hast? Hast du keine anderen Sorgen als 0,5% Preisschwankung bei > deinen Bauteilen? Mir sind andere Zahlen als 0,5% zu Ohren gekommen. Darum der „Ausriss”. Hurra schrieb: > Dann kannst du dir das Bauteil bei einem richtigen Distributor anbieten > lassen. Z.B. Rutronik, Arrow, AVNET und so weiter. Mein Arbeitgeber > bezahlt oftmals nur 1/3 des 1k-Preises von Farnell, oder weniger. Je > nach Bauteil.
Horst schrieb: > Woher weiß ich, was die Bauteile am Ende kosten werden Da deine Losgrösse wohl 1000 und keine 10000 beträgt, nimm einfach die Preise von Digikey oder sonst einem von dir ausgewählten Anbieter (die gehen ja meist bis 5000) und erwarte vom Bestücker oder Distri dass er in Summe denselben Preis nimmt. Hatte er günstigere Beschaffungsquellen: Sein Profit. Versucht er mehr zu verlangen: Anbieter wechseln. Achte auf die RoHS Zertifikate der eingesetzten Bauteile.
Horst schrieb: > Mir sind andere Zahlen als 0,5% zu Ohren gekommen. Darum der „Ausriss”. > Hurra schrieb: >> Dann kannst du dir das Bauteil bei einem richtigen Distributor anbieten >> lassen. Z.B. Rutronik, Arrow, AVNET und so weiter. Mein Arbeitgeber >> bezahlt oftmals nur 1/3 des 1k-Preises von Farnell, oder weniger. Je >> nach Bauteil. Bei 1000 Stück aber sicher nicht. Und wenn doch, dann hast du im Vorfeld mal den Worst-Case kalkuliert und freust dich über billigere Preise. Da spricht nichts dagegen. Aber jetzt mit einem fiktiven billigeren Wert zu kalkulieren den du wahrscheinlich nicht bekommst ist völlig sinnlos nur weil jemand von 1/3 brabbelt.
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Hast du überhaupt ein Produkt, wo es auf +- ein paar Euro beim Material ankommt? Beispiel: Wir haben mal Zeiterfassungssysteme gebaut, wo ein Terminal für 5000 Euro verkauft wurde. Da war es erstmal völlig wurst, ob die Bauteile 50 oder 70 Euro gekostet haben. Kosten für mechanische Spezialteile, mechanische Bearbietung und Bestückung haben einige hundert Euro verschlungen, dort kams viel mehr drauf an, zu optimieren. Hast du hingegen ein Gerät, was am Endkundenmarkt für 40 Euro verkauft werden soll, kommts auf jeden Cent drauf an. Da hat man überhaupt erst dann eine Chance, konkurenzfähige Preise zu machen, wenn man extrem günstig einkauft. Was ist denn der anvisierte Verkaufspreis und wie hoch sind im Vergleich dazu die Materialkosten?
Cyblord -. schrieb: > Bei 1000 Stück aber sicher nicht. Und wenn doch, dann hast du im Vorfeld > mal den Worst-Case kalkuliert und freust dich über billigere Preise. Da > spricht nichts dagegen. > Aber jetzt mit einem fiktiven billigeren Wert zu kalkulieren den du > wahrscheinlich nicht bekommst ist völlig sinnlos nur weil jemand von 1/3 > brabbelt. Bin Überzeugt, ich rechne erstmal mit den Farnell & Co. Preisen Winfried M. schrieb: > Hast du hingegen ein Gerät, was am Endkundenmarkt für 40 Euro verkauft > werden soll, kommts auf jeden Cent drauf an. Volltreffer, 40€ ist der Zielpreis, der laut Befragungen noch akzeptiert werden würde. Leider werde ich den bei ganz grob 10€ Materialkosten kaum halten können.
Kalkulation bei 1000 Stück: VK = 4 * (Summe aller Teile incl. Mechanik) Wenn das nicht geht -- vergiss es. Gruss
Horst schrieb: > Volltreffer, 40€ ist der Zielpreis, der laut Befragungen noch akzeptiert > werden würde. Leider werde ich den bei ganz grob 10€ Materialkosten kaum > halten können. Wenn sich die Bauteilpreise wirklich als sehr relevant herausstellen sollten (im vergleich zur Mechanik usw.) müsste man zuerst mal an der Stückliste selber versuchen zu optimieren. Also Recherche, gibt es billigere Teile mit ähnlicher Funktion, teure ICs durch billigere diskrete Aufbauen ersetzen, teure Steckverbinder evt. durch anlöten ersetzen, enge Bauteiltoleranzen hinterfragen, usw. usw.
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40 Euro VK in DE produziert, ist schwierig. Wenn dann auch noch Händler dran verdienen wollen, wirds noch schwieriger. Auf jeden Fall wirst du da den Einkauf gut optimieren müssen. Wenn ein Prozessor von Microchip/Atmel drauf ist, schau mal bei den Preisen bei microchipdirect.com. Da stehen auch Staffelpreise, so dass du einen Eindruck bekommst, wie viel da noch geht.
40 Euro wird sehr schwer wenn die Bauteile alleine schon 10 Euro kosten. Wieviele Bauteile und wieviele verschiedene Bauteiltypen sind denn in etwa auf der Platine drauf? 19% Märchensteuer muss man auch noch bedenken bei Endkundenpreisen. Händler schlagen mind. 20% drauf, oft eher 30 - 100%.
Horst schrieb: > Volltreffer, 40€ ist der Zielpreis Horst schrieb: > Da ich auch in Spritzgusswerkzeuge Du musst einen enorm günstigen Werkzeugbauer haben, wenn das sich rechnen soll. Oder du gehst in der Hoffnung auf 10k per Anno erst einmal heftig in Vorleistung.
Erich schrieb: > Kalkulation bei 1000 Stück: > VK = 4 * (Summe aller Teile incl. Mechanik) > Wenn das nicht geht -- vergiss es. > Gruss Das deckt sich etwa mit meinen bisherigen Annahmen. Wird also eng, aber könnte klappen - zumindest wenn ich den VK anziehe. Cyblord -. schrieb: > Wenn sich die Bauteilpreise wirklich als sehr relevant herausstellen > sollten (im vergleich zur Mechanik usw.) müsste man zuerst mal an der > Stückliste selber versuchen zu optimieren. Also Recherche, gibt es > billigere Teile mit ähnlicher Funktion, teure ICs durch billigere > diskrete Aufbauen ersetzen, teure Steckverbinder evt. durch anlöten > ersetzen, enge Bauteiltoleranzen hinterfragen, usw. usw. Die Platine macht etwa 1/3 der Materialkosten aus. Darum versuche ich gerade genau das, um jeden Cent zu sparen. Die Steckverbinder sind z.B. schon rausgeflogen. Sogar die Taster sind kostenlosen Touchpads gewichen (was auch gleich etwas cooler ist ;) Winfried M. schrieb: > Wenn ein Prozessor von Microchip/Atmel drauf ist, schau mal bei den > Preisen bei microchipdirect.com. Da stehen auch Staffelpreise, so dass > du einen Eindruck bekommst, wie viel da noch geht. Danke für den Tipp. Ich hatte einen Attiny88 eingeplant und auf vorab-Layouts auch schon die SW fertig geschrieben. Leider ist der zwischenzeitig im Preis DEUTLICH gestiegen. Habe zwar keine Lust, die SW zu portieren, aber evtl. fliegt der wieder raus. Zoltan schrieb: > 40 Euro wird sehr schwer wenn die Bauteile alleine schon 10 Euro kosten. > Wieviele Bauteile und wieviele verschiedene Bauteiltypen sind denn in > etwa auf der Platine drauf? Ich habe die Platine bereits auf 44 Bauteile eingedampft. Alles SMD Bauteile, einseitig bestückt. Ein µC, ein LDO, ein SMD Piezo (PKMCS0909E4000-R1 falls jemand einen billigeren in klein und SMD kennt, her damit), eine USB-Buchse, ein paar LEDs, Transistoren, Dioden ... Georg G. schrieb: > Du musst einen enorm günstigen Werkzeugbauer haben, wenn das sich > rechnen soll. Oder du gehst in der Hoffnung auf 10k per Anno erst einmal > heftig in Vorleistung. Gut erkannt. Einen enorm günstigen Werkzeugbauer habe ich leider nicht. Eher einen ganz normalen. Mit den größer 1000 Stück habe ich mich leider nicht so gut ausgedrückt. Das soll nur die Startmenge sein. Tatsächlich muss ich laut meiner sehr vorläufigen Selbstkostenkaltulation mindestens 3000/Jahr absetzen, damit sich das mal armortisiert. Und da Fehlen mir vermutlich noch diverse Ausgaben, die ich noch gar nicht berücksichtige.
Nur für den groben Rahmen hab ich mal gelernt: Katalogpreis der Bauteile in etwa gleich Einkaufspreis der fertigen (ungeprüften) Baugruppe. Allerdings ist damit ein entscheidendes Stichwort bereits gefallen: Aufwand für programmieren, testen, verpacken usw. geht gerne vergessen. Der ist NIE vernachlässigbar klein. Genauso wie bei den Entwicklungskosten gerne Prüfmittelbau, Bedienungs- und Prüfanleitungen vergessen gehen. viel Erfolg hauspapa
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