Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welche Kondensatoren ?


von Noroc (Gast)


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Hallo zusammen,

Ich habe Fragen zu dieser Platine.
Was für Kondensatoren sind die gelben auf der Platine, mehrschichtig 
Keramik Kondensatoren?

Sollten dort nicht eher Elkos sitzen, da die Polarität angegeben ist?

Was für Elkos sind die blauen Kondensatoren?

Haben diese Kondensatoren besondere Eigenschaften?

Ich hoffe Ihr könnt mir helfen,
danke!

Gruß
No

von changman (Gast)


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Hallo,

die gelben sind Tantalperlen, im Signalweg sehr brauchbar.

Die blauen sind Elkos.

Gruß

von Thomas E. (picalic)


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Noroc schrieb:
> Was für Kondensatoren sind die gelben auf der Platine, mehrschichtig
> Keramik Kondensatoren?

Nein, das sind Tantal-Kondensatoren. Die gehören auch zu den Elkos.

von Noroc (Gast)


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Ok,

die haben keine Polarität, oder?

von changman (Gast)


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Doch,haben sie.

Gruß

von Manfred (Gast)


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Noroc schrieb:
> die haben keine Polarität, oder?
Selbst mal das Internet sinnvoll nutzen wäre Dir zuviel?

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1011291.htm

von Noroc (Gast)


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Danke erstmal,

woran erkenne ich die max. Spg. und die Polarität?

Gruß

von hinz (Gast)


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Noroc schrieb:
> woran erkenne ich die max. Spg. und die Polarität?

Ist aufgedruckt.

von Thomas E. (picalic)


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von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Thomas E. schrieb:
> http://www.lmdfdg.com/?q=Tantal+Kondensator+Polung

... braucht aktiviertes JavaScript ... noScript gönnt Einem aber auch 
gar Nichts :/

Wir können davon ausgehen, daß das Bild oben wirklich nur ein Bild der 
Platine ist und Diese nachgebaut werden soll - und auf dem Bild steht 
nix drauf :/

MfG

von Gerald B. (gerald_b)


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Tantalkondensatoren sind ebenfalls gepolt, wie normale Aluminium-Elkos. 
Allderdigs gibt es da eine fiese Falle!
Bei Alu-Elkos wird der - Pol gekennzeichnet, bei Tantalelkos der + Pol!
Tantalelkos sollte man wegen seiner politischen Fragwürdigleit möglichst 
meiden. Außerdem gibt es heutzutage genügend Alternativen, z.B. 
hochkapazitive Keramik-Vielschichtkondensatoren. Mit Kapazitäten 
jenseits der 100µF.

von hinz (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> hochkapazitive Keramik-Vielschichtkondensatoren.

Im Audiosignalweg will man die nicht haben.

von Noroc (Gast)


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Patrick J. schrieb:
> Thomas E. schrieb:
>> http://www.lmdfdg.com/?q=Tantal+Kondensator+Polung
>
> ... braucht aktiviertes JavaScript ... noScript gönnt Einem aber auch
> gar Nichts :/
>
> Wir können davon ausgehen, daß das Bild oben wirklich nur ein Bild der
> Platine ist und Diese nachgebaut werden soll - und auf dem Bild steht
> nix drauf :/
>
> MfG

Genauso is das.

Danke für eure Antworten, dann ist doch alles geklärt.

von Ralf (Gast)


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hinz schrieb:
> Im Audiosignalweg will man die nicht haben.

Gerade da will man die haben.

1. kleine Baugröße
2. keine Polarität
3. geeignet für hohe Frequenzen

von Gerald B. (gerald_b)


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hinz schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> hochkapazitive Keramik-Vielschichtkondensatoren.
>
> Im Audiosignalweg will man die nicht haben.

Habe ich eben erst gesehen, das auf der Leiterplatte was von Audio 
draufsteht. Muß man anhand der Schaltung schauen, ob die im Signalweg 
liegen. Im Signalweg - speziell bei sehr geringen Pegeln, würde ich eher 
zu metallisierter Folie greifen. Die sind in den letzten Jahrzehnten 
ebenfalls geschrumpft.

von hinz (Gast)


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Ralf schrieb:
> hinz schrieb:
>> Im Audiosignalweg will man die nicht haben.
>
> Gerade da will man die haben.
>
> 1. kleine Baugröße
> 2. keine Polarität
> 3. geeignet für hohe Frequenzen

4. deutliche Abhängigkeit der Kapazität von der Spannung, und damit 
Verzerrung

von Ralf (Gast)


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Das wusste ich nicht. Wieder was gelernt. Danke!

Dann werde ich gleich mal einen spannungsgesteuerten Schwingkreis damit 
aufbauen (VFO). Dann spar ich mir die Kapazitätsdiode.

von Route_66 H. (route_66)


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Ralf schrieb:
> Dann werde ich gleich mal einen spannungsgesteuerten Schwingkreis damit
> aufbauen (VFO). Dann spar ich mir die Kapazitätsdiode.

Der Mikrofonieeffekt bringt dir auch gleich eine (unschöne) 
FM-Modulation.
Also diese Mini-Wanze nicht irgendwo betreiben, wo nicht jeder mithören 
soll.

von Ralf (Gast)


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Und genau das habe ich früher mal gebaut. Damit konnte ich meine eigene 
Stimme im Radio hören (oder die von der Nachbarin). Allerdings ist eine 
große Mikrofonkapsel verbaut (rechts oben). Diese könnte ich durch den 
Mikofonieeffekt der Vielschichtkondensatoren einsparen.

Die Reichweite beträgt max. 10m.

von Manfred (Gast)


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Ralf schrieb:
> Dann spar ich mir die Kapazitätsdiode.
Wow, lass' Dir direkt ein Warenzeichen "Varisator" eintragen und 
vermarkte diese für teuer Geld.

Ralf schrieb:
> Und genau das habe ich früher mal gebaut. Damit konnte ich meine eigene
> Stimme im Radio hören (oder die von der Nachbarin).
Wow, AF1??, Germane. Und daneben meinen Liebling, Kratz- und 
Aussetzepotis von der Spanischen Plunderbude.

von Ralf (Gast)


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Ich musste sogar 1979 noch Germaniumtransistoren verwenden, wegen der 
geringen Versorgungsspannung von 1,5 Volt.

von voltwide (Gast)


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hinz schrieb:
> Ralf schrieb:
>> hinz schrieb:
>>> Im Audiosignalweg will man die nicht haben.
>>
>> Gerade da will man die haben.
>>
>> 1. kleine Baugröße
>> 2. keine Polarität
>> 3. geeignet für hohe Frequenzen
>
> 4. deutliche Abhängigkeit der Kapazität von der Spannung, und damit
> Verzerrung

Ein ziemlich abgelatschtes Argument aus der audiophilen Ecke ist das.
Nennenswerte Wechselspannung fällt naturgemäß nur bei großer 
Aussteuerung und tiefsten Frequenzen ab, und die dabei entstehenden 
Klirrfaktoren sind eher marginal und fallen auch nicht in den 
psychoakustisch kritischen Frequenzbereich.
Im übrigen gibt es für unsere Goldohren natürlich spezielle Audio-MLCCs.
Ein stichhaltiges Argument gegen MLCCs im Audiosignalpfad ist deren 
piezo-elektrischer Effekt. Dies macht sich bemerkbar als Mikrofonie bei 
hochempfindlichen Verstärkerstufen.
Bei den typischen Leitungspegeln dagegen fällt dies nicht ins Gewicht.

von hinz (Gast)


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voltwide schrieb:
>> 4. deutliche Abhängigkeit der Kapazität von der Spannung, und damit
>> Verzerrung
>
> Ein ziemlich abgelatschtes Argument aus der audiophilen Ecke ist das.

Im Doppelblindversuch getestet, man hört das.

von Thomas E. (picalic)


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hinz schrieb:
> Im Doppelblindversuch getestet, man hört das.

Was hört man bei welcher Versuchsanordnung/Schaltung?
Wie  voltwide ja schon bemerkt hat, sollte über einem Koppelkondensator 
ja eine halbwegs konstante Spannung liegen und sich so keine 
Kapazitätsänderung ergeben, sonst ist er wohl zu klein dimensioniert. 
Und z.B. ein subjektiv wahrgenommener "weicherer" Klang könnte ja auch 
dadurch zustande kommen, daß die höheren Frequenzanteile durch die 
Induktivität des gewickelten Kondis gedämpft werden, während der MLCC 
alles bis in den MHz-Bereich gnadenlos weiterleitet...
In Filterschaltungen (d.h. als Frequenzbestimmendes Bauteil) gehören 
aber natürlich keine spannungsabhängigen Bauteile rein.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Thomas E. schrieb:
> hinz schrieb:
>> Im Doppelblindversuch getestet, man hört das.
>
ein subjektiv wahrgenommener "weicherer" Klang könnte ja auch
> dadurch zustande kommen, daß die höheren Frequenzanteile durch die
> Induktivität des gewickelten Kondis gedämpft werden, während der MLCC
> alles bis in den MHz-Bereich gnadenlos weiterleitet...
> In Filterschaltungen (d.h. als Frequenzbestimmendes Bauteil) gehören
> aber natürlich keine spannungsabhängigen Bauteile rein.

Hast du dich mal damit beschäftigt, wie metallisierte 
Folienkondensatoren aufgebaut sind? Der Wickel ist nicht nur klassisch 
1x kontaktiert, sondern mindestens mehrfach, eher noch über die 
komplette Stirnseite. Oder die kleinen unvergossenen MKT Quader sind 
eigentlich genauso aufgebaut, wie MLCC, nur mit anderen Materialien. Das 
ist sind Folienstapel, die an den beiden Anschlusseiten dann 
kontaktierst sind. Da hast du keine nennenswerten Induktivitäten.

von Thomas E. (picalic)


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Gerald B. schrieb:
> Hast du dich mal damit beschäftigt, wie metallisierte
> Folienkondensatoren aufgebaut sind? Der Wickel ist nicht nur klassisch
> 1x kontaktiert,

Darum ging es mir doch gar nicht - ich habe auch keine spezielle 
Kondensator-Art angegeben (könnte ja auch ein AL-Elko sein). Das sollte 
nur ein Beispiel dafür sein, daß Unterschiede bei Versuchsergebnissen 
auch auf andere Effekte zurückzuführen sein könnten, als die, die man zu 
untersuchen glaubt. Die Röhren-Fetischisten halten den Klang ihrer 
Röhrenverstärker auch für besser, obwohl ein moderner 
Halbleiterverstärker am Ausgang objektiv ein exakteres Abbild der 
Eingangsspannung abgibt. Dann kann man darüber streiten, welches nun der 
"bessere" Verstärker ist.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ok, ich hatte das jetzt auf die MLCC bezogen. Wobei MLCC nicht per se 
schlecht sein muß. Es gibt ja MLCC auch aus low K Materialien, die eben 
nicht die angesprochenen negativen Wffekte haben, allerdings eben auch 
um ein paar Zehnerpotenzen kleinere Kapazitäten.
Ich denke auch, ein klangneutraler Verstärker ist erstmal das Beste. 
Nach persönlichen Vorlieben die Kennlinie "verbiegen" kann man dann 
immer noch :-)

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