Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wer weiß was das ist?


von Britta S. (britta)


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Kann mir jemand sagen was das für Teile sind?
Das Material außen ist Messing, auf der Rückseite haben beide Teile ein 
Gewinde. Das Größere wiegt 320g und das Kleinere 81g
Durchmesser 6cm + 3cm

von Bürovorsteher (Gast)


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Schliffbilder eines Kabels?

von Ralf (Gast)


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Das sind Türknäufe von einer Kommode.

Aber warum sind Sägespuren auf der Rückseite zu sehen?

von Björn R. (sushi)


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Ohne es 100% zu wissen, tippe ich auf Abschlusskappen von 
Unterwasserkabeln...Das letzte Bischen vom Kabel steckt noch drin und 
wurde wohl abgesägt und geglättet. Kupferleiter in der Mitte, aussenrum 
Tragseil und jede Menge Isolator

LG, Björn

von DVD/DAK (Gast)


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Björn R. schrieb:
> Ohne es 100% zu wissen, tippe ich auf Abschlusskappen von
> Unterwasserkabeln...Das letzte Bischen vom Kabel steckt noch drin und
> wurde wohl abgesägt und geglättet. Kupferleiter in der Mitte, aussenrum
> Tragseil und jede Menge Isolator
>
> LG, Björn

Mmh Eeher extra gefasste Abschnitte -als Schaustuecke- von Kabeln.

Das Gewinde diente wohl zur Befestignug auf einer Tafel,
 das zoege einen toten Fisch keine 100m weit ...

von eProfi (Gast)


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Oder Trag- und Zugseil einer Seilbahn.
Normal sind die aber viel feiner aufgebaut und haben keine Ummantelung.
Die im Foto gezeigten haben eher größere Biegeradien.
Die Leiter in der Mitte könnten auch Glasfaser sein.

Britta, du musst uns schon so viel Infos wie möglich zukommen lassen.
Woher hast du das? Industrie in der Nähe?
Sind die Stempelungen lesbar?
Bitte nochmal gute Makroaufnahmen davon machen.

von Britta S. (britta)


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Hallo, schon mal vielen Dank für die Infos.
Ich habe die Teile bei einer Haushaltsauflösung gefunden. Sie lagen in 
einem Konvolut Gewichte für Haushaltswaagen. Die Qualität der Bilder ist 
alles was meine Kamera hergibt, ich hoffe die sind jetzt 
aussagekräftiger.

von Der Dreckige Dan (Gast)


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Das sind eindeutig Schliffbilder. Wahrscheinlich uralte 
Telegraphenkabel.

von Britta S. (britta)


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Vielen Dank für die Information
da ich keine Sammlerin bin - kann jemand so etwas gebrauchen?

von Sebastian S. (amateur)


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Für mich sehen die Teile wie Zierdingsbumse aus.

Aus der Zeit, in der das Aussehen wichtiger war als die Arbeitszeit.

Damit die Teile sich nicht dauernd von der Schraube lösen, waren sie 
wohl mal mit Kitt oder Klebstoff gesichert. Reste von Letzterem wurden 
wohl mit einer Feile entfernt.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Britta S. schrieb:
> kann jemand so etwas gebrauchen?

Ich nicht, aber andere wohl schon. Hier wurde ein ganzes Schmuckkästchen
voll von dem Zeugs verhökert:

  http://www.invaluable.com/auction-lot/set-of-transatlantic-telegraph-cable-samples-by-s-131-c-62e49318b0

Damit ist wohl vor 1½ Jahrhunderten der Siemensvertreter hausieren
gegangen :)

Leider kann man nicht sehen, was die Versteigerung erbracht hat.

Sebastian S. schrieb:
> Für mich sehen die Teile wie Zierdingsbumse aus.

Und jedesmal, wenn der Zierdingsbumshändler gerade mal wieder sein Lager
auffüllen musste, gab es wochenlange Unterbrechungen beim Telefonieren
zwischen Europa und Amerika ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Britta S. (britta)


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Vielen Dank! Ihr habt mir sehr geholfen:-))

von Cyborg (Gast)


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Britta S. schrieb:
> kann jemand so etwas gebrauchen?

Wenn die Rubrik "Markt" keinen findet, würde ich es mal bei ebay
versuchen. Da tummeln sich auch Sammler und Jäger nach verlorenen
Schätzen.

von Micha (Gast)


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Ralf schrieb:
> Aber warum sind Sägespuren auf der Rückseite zu sehen?

Aber warum sind Sägespuren auf der Rückseite zu sehen?
So wie die "Spuren" aussehen, könnte das auch die Anwendung einer 
Methode zur Bestimmung des Mittelpunktes gewesen sein, evtl. um das Loch 
zu bohren!?

von Ralf (Gast)


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Micha schrieb:
> Methode zur Bestimmung des Mittelpunktes

Das könnte zwar sein, wird aber meistens mit einem Zentrierwinkel 
gemacht.

von Micha (Gast)


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Ralf schrieb:
> mit einem Zentrierwinkel

Wenn man denn einen hat...

Ansonsten auf einer Unterlage immer ein Stück drehen und einen Strich 
zeichen, dann bildet sich der Mittelpunkt mehr oder weniger ab.

Im Heimwerkerbereich nicht unüblich...

von Dr. Huh? (Gast)


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Ralf schrieb:
> Micha schrieb:
>> Methode zur Bestimmung des Mittelpunktes
>
> Das könnte zwar sein, wird aber meistens mit einem Zentrierwinkel
> gemacht.

Seltsame Ideen.

Ob sich das Loch nun genau in der Mitte befindet oder nicht ist 
vollkommen wurscht. Das ist kein Edelstein den man stundelang auf einer 
Poliermaschine bearbeitet.  Die Einfassung in eine Messingbüchse dient 
alleine dem Zweck das sich die relativ dünne Scheibe sich während 
Bearbeitung und späterer Handhabung nicht in ihre Einzelteile zerlegt. 
Das man da Messing nahm gibt eben zus. einen dekorativen Effekt.

Die Spuren falls alt kommen ggf. vom schlichten aka 'flach-feilen' oder 
viel warscheinlicher 'vom runterpopeln' vom Träger auf dem das 
irgendwann mal vermutlich befestigt war :)

von Ralf (Gast)


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Dr. Huh? schrieb:
> wahrscheinlicher 'vom runterpopeln' vom Träger

So isses.

von Hp M. (nachtmix)


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DVD/DAK schrieb:
> gefasste Abschnitte -als Schaustuecke- von Kabeln.

Ja, ich hatte etwas ähnliches vom Kabelhersteller Felten & Guilleaume 
als Briefbeschwerer.
Laut der (spanischen oder portugiesischen) Gravur auf dem Fuß handelte 
es dabei um das Tragseil eine Brücke über den Rio Cauca. 
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%ADo_Cauca

von Bernd F. (metallfunk)


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Hp M. schrieb:
> DVD/DAK schrieb:
>> gefasste Abschnitte -als Schaustuecke- von Kabeln.
>
> Ja, ich hatte etwas ähnliches vom Kabelhersteller Felten & Guilleaume
> als Briefbeschwerer.
> Laut der (spanischen oder portugiesischen) Gravur auf dem Fuß handelte
> es dabei um das Tragseil eine Brücke über den Rio Cauca.
> https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%ADo_Cauca

Das glaube ich nicht. Das ist ein Unterwasser- Telegraphiekabel.
Wahrscheinlich ist das schwarze Zeug noch Guttapercha.

Grüße Bernd

von Hp M. (nachtmix)


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Bernd F. schrieb:
> Das glaube ich nicht.

Logisch.
Ich wollte damit auch nur ausdrücken, dass die Kabelhersteller derartige 
Dekorationsstücke für bestimmte Kunden anfertigen.
Das Loch in der Rückseite des abgebildeten Exemplars diente vermutlich 
zur Befestigung in einem repräsentativen Fuß.

Daneben machen sie auch noch längs aufgeschnittene Anschauungsstücke, 
z.B. von armdicken Koaxkabeln, an denen man den Aufbau, die Verseilung 
und das gewendelte Dielektrikum betrachten kann.

von ;o) (Gast)


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Die Kratzer sehen aus, als ob jemand das Kabelstück mit der Säge 
geerntet hat ohne zu wissen das es aufgeschraubt ist.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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also ich hätte eher auf Prüfgewichte getippt, dem Aussehen nach aus 
einem Schmuckgeschäft
Aber bis auf "327,45 g (antikes, römisches Pfund zu 12 Unciae)" [Wiki] 
passt nix zu den Massen.
Man kann sich auch irren.

von ;o) (Gast)


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Also weiches Isolationsmaterial eignet sich nicht wirklich als Gewicht.
Das wird viel zu leich abgekratzt bzw. saugt Fremdmaterial an.

Also kein Gewicht, sondern altes Kabel.

von Bernd F. (metallfunk)


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Die Teile sind doch klasse.

Entweder an die Wand schrauben, oder als Knöpfe an der Jacke verwenden.

Das ist wirklich alte Technikgeschichte, die es verdient aufgehoben
zu werden.

Den Aufwand, diese Schnittmuster zu erstellen, hat eine Firma ge-
macht, die von ihrem Produkt voll überzeugt war.

100 Jahre später lässt sich leicht reden.

Grüße Bernd

von DVD/DAK (Gast)


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Bernd F. schrieb:
> Die Teile sind doch klasse.


> Den Aufwand, diese Schnittmuster zu erstellen, hat eine Firma ge-
> macht, die von ihrem Produkt voll überzeugt war.
>

Beim Metzger bekommst du ja auch erstmal eine Scheibe angeboten :)


Versorgungskabel, aber Ähnlichkeiten im Aufbau der Armierung sind nicht 
zu übersehen, zus. noch zwei Lagen Bandstahl:
https://www.nexans.de/eservice/Germany-de_DE/navigate_294752/Schutzende_Bewehrung_fur_Kabel_.html

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