Hallo zusammen, da ich mich vor kurzem für den Kauf einer ERSA Pico Lötstation entschieden habe, überlege ich nun, wie ich für die heimische Bastelecke am besten ein Abluft- bzw. Filtersystem (für bleihaltiges Lot) auf die Beine stellen könnte. Habe mich in das Thema auch schon grob eingelesen und für mich beschlossen, dass ich den Rauch bzw. die Dämpfe auf jeden Fall filtern/abführen möchte. An erster Stelle wird für den gelegentlichen Gebrauch eigentlich meist ein einfaches Abluftsystem empfohlen, welches den Lötrauch direkt absaugt und aus dem Raum befördert. Da es sich jedoch um einen Heimwerkkeller mit fest verbautem Fenster (leider auch noch auf der Straßenseite) handelt, habe ich da noch so meine Bedenken, ob das überhaupt realisierbar ist. Das Fenster soll vorerst eigentlich nicht bearbeitet werden, weshalb ich mich erstmal nach Filtersystemen umgesehen habe. Bei der Recherche bin ich auf zwei wesentliche Komponenten gestoßen, die - in mehr oder minder komplexer Ausführung - sowohl bei günstigeren Hobby-Geräten als auch bei professionellen Lösungen zum Einsatz kommen: 1. Aktivkohlefilter -> Filterung von Dämpfen und Gasen 2. HEPA-Filter (Schwebstofffilter) -> Filterung von Kleinstpartikeln bis zu 0.3 Mikron Da bei den günstigeren Hobby-Varianten meist nur Aktivkohlefilter eingesetzt werden und damit theoretisch immernoch eine Menge Feinstaub durchgelassen wird, wollte ich nun beide Ansätze miteinander kombinieren und mir ein eigenes Filtersystem zusammenbauen. Zur Belüftung hätte ich noch einen sehr leistungsstarken 140mm-Lüfter aus dem PC-Bereich. Genau genommen handelt es sich um einen Noctua industrialPPC mit bis zu 2000 U/min, der für diesen Zweck eigentlich sehr gut geeignet sein und auch die durch die Filterung hervorgerufenen Luftwiderstände gut überwinden können sollte. Die Leistungsregelung würde ich dann per einfachem Potentiometer an einem 12V-Festplattennetzteil übernehmen. Vom groben Aufbau her würde ich dann folgende Staffelung vornehmen: 1. Griffschutz 2. Lüfter 3. HEPA-Filter (am besten mit Vorfilter für gröbere Partikel) 4. Aktivkohlefilter Das Ganze würde ich dann durch ein simples Holz- oder Alugehäuse einrahmen. Als Griffschutz würde ich einen plumpen "Wire Grill" verwenden, den man parktischerweise auch gleich für die genormte 140mm Rahmenbreite des Lüfters bekommt. Bei den HEPA-Filtern bin ich mir noch etwas ungewiss. Die meisten Suchergebnisse fallen auf Staubsauber-Ersatzteile. Speziell Staubsauger sind ja auch bekannt dafür, Feinstaub gut bis sehr gut zu filtern, weshalb man hier eventuell sogar einen Ersatzfilter nehmen und in das System integrieren könnte. Habe da auf die Schnelle zum Beispiel diverse runde Ersatzfilter für die Dyson DC05 und DC08 Staubsauger gefunden, welche einen Durchmesser von 15cm und eine Tiefe von glaube ich 3cm besitzen. Die sind teilweise auch schon für um die 8-9 Euro erhältlich und damit verhältnismäßig günstig (Ein Beispiel: "Qualtex Pre Motor und Post Motor HEPA Filter für Staubsauger Dyson DC05 und DC08"). Theoretisch müssten die den Feinstaub sehr gut filtern können. Mit entsprechend hoher Drehzahl des Lüfters müsste man durch das Gewebe auch noch ganz gut durchkommen. Aktivkohlerfilter, wie sie etwa in Abzugshauben eingesetzt werden, sind dahingegen ja auch sehr gut als Zuschnitt zu bekommen. Die gibt es sogar im Baumarkt. Da könnte man dann noch ein bis drei Lagen von dahinterklemmen. Wie gesagt auch abhängig davon, wie viel Luft insgesamt noch durchkommt. Am besten wäre es natürlich, für den Aufbau gleich eine Art Schwanenhals oder Stativ zu nehmen, damit man den Filter auch flexibel an die zu belötenden Komponenten heranführen kann. Eventuell schaue ich, dass ich dafür einen erschwinglichen Gelenkarm auftreiben kann, wie er etwa in der Studio-Mikrofonie eingesetzt wird. Das wäre soweit jedenfalls die grobe Idee, wie man sich solch einen Filter auch als DIY-Lösungen zusammenstellen könnte. Ich wollte an dieser Stelle nun fragen, ob schonmal jemand Erfahrungen auf diesem Gebiet gemacht hat und wie sinnvoll dieses Vorhaben insgesamt überhaupt sein kann. Noch eins vorweg: ich bin mir im Klaren, dass man mit solch einem trivialen System nicht an die Leistung einer industriellen Anlage herankommen kann. Bevor ich sämtliche Schadstoffe einamte bzw. unbelüftet im Raum herumschweben lasse, möchte ich jedoch wenigstens den Versuch wagen, wenigstens einen Teil davon zu filtern. Eine direkte Entlüftung ist aufgrund der räumlichen Bedingungen ohne Weiteres wie gesagt nicht möglich. Daher wollte ich es zunächst einmal mit einem Filtersystem probieren. Ich freue mich auf eure Tipps und Ratschläge :) LG, H. Fuchs
Im Anhang hier noch eine kleine Illustration der geplanten Schichtung :)
Mach einen großen Auffangtrichter vorne dran, dann entwischt nichts. Am Ende kann ja ruhig ein kleiner Lüfter saugen.
Wenn sich sowas für 140mm finden lässt... wäre sicher nicht verkehrt :D Hinten würde ich noch einen zweiten 140er dranklemmen, wenn die Leistung nicht mehr ausreicht. Aber da müsste man dann praktisch erstmal experimentieren, wie viel Luft überhaupt durch die Filter kommt. Mich interessiert aktuell vor allem, wie zuverlässig die beiden Filter für sich überhaupt arbeiten.
H. Fuchs schrieb: > da ich mich vor kurzem für den Kauf einer ERSA Pico Lötstation > entschieden habe, überlege ich nun, wie ich für die heimische Bastelecke > am besten ein Abluft- bzw. Filtersystem (für bleihaltiges Lot) auf die > Beine stellen könnte. Ganz einfach: mach's Fenster auf! Im Ernst: Ich habe schon einige Labors gesehen, in keinem war je eine Absaugung und an Bleivergiftung ist auch keiner gestorben. Laß die Kirche im Dorf, wenn Du Zweifel wegen des Bleies hast, dann löte halt bleifrei.
Johann L. schrieb: > nz einfach: mach's Fenster auf! Im Ernst: Ich habe schon einige Labors > gesehen, in keinem war je eine Absaugung und an Bleivergiftung ist auch > keiner gestorben. Laß die Kirche im Dorf, wenn Du Zweifel wegen des > Bleies hast, dann löte halt bleifrei. Ich verkneif mir mal die Polemik und belasse es bei einem Link :) https://www.youtube.com/watch?v=KAaM0z9JjYc Zum Thema "Fenster" siehe meinen Startpost.
H. Fuchs schrieb: > Ich verkneif mir mal die Polemik und belasse es bei einem Link :) > Youtube-Video "A word on soldering and fume extraction" Das dürfte Staub sein denn das kenne ich ... das sieht so aus wenn Luft mit hohem Tempo über eine kleine Filtermatte eingesogen wurde. Dass aber soviel nach nur einem Monat zusammenkommt klingt zwar komisch, ist aber möglich bei hohem Luftdurchsatz.
PC Lüfter...der 1. April ist schon vorbei.... Mal im Ernst..die Teile sind ein schlechter Witz. Leistungstechnisch kannst du mit 150...200Watt Lüftern anfangen..ansonsten kommt quasi nichts durch die Filter. Am einfachsten ist hier eine günstige Dunstabzugshaube aus dem Baumarkt. Aufgrund der Lautstärke wirst du das Ding aber selten benutzen.. Btw. Das aus den meisten Videos ist Staub der durch den Luftstrom augewirbelt wird.
Ich würde etwas in der Art einer Laborabzugshaube konstruieren. Einen geschlossen Kasten, der vorne, eine nach oben verschiebbare Doppelglasscheibe hat. Von hinten wird die Luft abgesaugt (nach draußen oder in einen Filter). Vielleicht reichen große PC-Lüfter? Wer wenig lötet, kann die Dämpfe mit einem alten PC-Lüfter einfach wegblasen. Die verteilen sich dann im Raum und legen sich als Patina nieder - besser als in der Lunge. Das meiste im Rauch dürfte allerdings das verdampfte Kolophonium (Baumharz) der Lötseele sein. Auch nicht gesund ... Ich roch das früher aber immer gerne;-)X:-)
Johann L. schrieb: > Ganz einfach: mach's Fenster auf! Im Ernst: Ich habe schon einige Labors > gesehen, in keinem war je eine Absaugung und an Bleivergiftung ist auch > keiner gestorben. Laß die Kirche im Dorf, wenn Du Zweifel wegen des > Bleies hast, dann löte halt bleifrei. Ein guter Freund ist leider viel zu früh verstorben. Wir beide haben schon in früher Jugend mit Elektronik-Lötereien begonnen. Mich hat dabei schon immer der Rauch und die Emissionen die dabei entstanden sind gestört, weshalb ich mir ein recht primitives, aber wirksames Absaugsystem gebastelt habe: Einfach einen flexiblen Abluftschlauch eines alten Wäschetrockners mit einem In-Rohr-Ventilator mit einem Ende durchs Fenster gehängt. Das soll jetzt aber nicht mein Vorschlag für einen Nachbau sein, sondern ich will auf die gesundheitlichen Aspekte hinweisen. Mein Freund hat zusätzlich auchnoch angefangen Tiffany-Lampen zu bauen, alles handgelötet. Dieses Hobby hat er sehr intensiv betrieben, da man ihm seine Lampen quasi aus der Hand gerissen hat. Als er eines Tages Atemprobleme hatte, wurde eine progressive Lungenfibrose festgestellt. Unheilbar. Nur eine Transplantation hätte ihm helfen können. Erst bekam er ein transportables Sauerstoffgerät, dann wurde ihm ein Konzentrator ins Haus gestellt, dann war es vorbei. Ein Zusammenhang der Erkrankung mit seinen Löttätigkeiten wurde nie untersucht, aber für mich stand fest, dass ich ohne Absaugung niemehr löten werde.
Dein gewünschter Filteraufbau wird einen sehr hohen Druckverlust haben, was mit einem einfachen axialen PC-Lüfter nicht zu schaffen ist. Der PC-Axiallüfter mit dem höchsten Druck, der mir bekannt ist, ist der Scythe Ultrakaze mit 120mm Kantenlänge und 38mm Dicke und knapp 81 Pa statischen Druck bei 3000U/min. Du kannst auch Lüfter in Reihe schalten, jedoch musst du dann darauf achten, dass du den Drallanteil unter Druckgewinn aufrichtest indem du Leitschaufeln/Bleche einsetzt. Sonst können die Schaufeln des nachfolgenden Lüfters aufgrund des Drallanteils die Luft nicht mehr so gut nutzen. Alternativ kann du auch Radiallüfter nehmen, die haben vom Bauprinzip her höhere Drücke. Zweitens würde ich vor dem Lüfter auf der Saugseite ein gröberes Filtervlies anbringen, um größere Staubteilchen abzufangen. Sonst verstopfen diese sehr schnell deinen HEPA-Filter. Drittens: AKF-Matten werden wohl kaum eine nennenswerte Filterwirkung haben. Da brauchst du schon Aktivkohle-Granulat/Stäbchen, welches auch entsprechend durch Rütteln verdichtet sein sollte, damit da keine dicken Luftkanäle übrig bleiben. Fertige Industrie-AKF gibt es abgesehen davon sehr billig bei eBay etc. zu kaufen.
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Der Lötdampf steigt ja immer nach oben, da er viel wärmer als die Umgebungsluft ist. Ich habe mal eine größere Haube aus Folie über Drahtgestell gebastelt und oben in der Mitte einen PC-Lüfter. Das Ende ragte aus dem gekippten Fenster hinaus. Übrigens hatte ich auch ein paarmal im geschlossenen Raum längere Zeit gelötet und einmal wäre ich fast gestorben so schlecht ging es mir - als ob ich mich vergiftet hätte ...
Johann L. schrieb: > wenn Du Zweifel wegen des Bleies hast, dann löte halt bleifrei. ... oder besser gar nicht. Auch die Bauteile nicht anfassen. Alles sehr giftig. Wie viele Kilometer willst du am Tag löten?
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H. Fuchs schrieb: > (für bleihaltiges Lot) Beim Bleiverbot gehts nicht um das Löten sondern um Vermeidung von Blei im Elektroschrott. Aus Wikipedia RoHS-Richtlinien > Die Zielsetzung der Richtlinien ist, problematische Bestandteile > aus dem Elektronikschrott zu verbannen. Bei den üblichen Löttemperaturen gibt es kein Blei im Lötrauch. Was möglicherweise ein Problem ist, sind die Dämpfe des Flußmittels. Und die sind bei den höheren Temperaturen und der schlechteren Benetzung des bleifreien Lots beim Bleifreilöten eher schlimmer. H-G S. schrieb: > Übrigens hatte ich auch ein paarmal im geschlossenen Raum längere Zeit > gelötet und einmal wäre ich fast gestorben so schlecht ging es mir - als > ob ich mich vergiftet hätte ... Ich löte schon immer in geschlossenen Räumen. Und ob ich das Fenster aufmache hängt eigentlich vom Wetter und nicht vom Löten ab. MfG Klaus
Du wolltest doch nur gelegentlich löten? Dein Lötkolben sollte günstig sein deswegen. Was willst du mit einer Absaugvorrichtung? Die brauchen Frauen die im Akkord 8 Stunden am Tag löten. Du mit deinen 100 Lötstellen im Jahr kannst dir das sparen. Stell einen kleinen Propeller auf wenn es dich beruhigt und spar dir ansonsten deine Energy für was gescheites.
Klaus schrieb: > Bei den üblichen Löttemperaturen gibt es kein Blei im Lötrauch. Du bist ja der große Experte. Den Menschenverstand würde es schon etwas verwundern, wenn im Rauch wirklich keinerlei Bleiverbindungen enthalten sein sollten. Na mal sehen was Google dazu meint: http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/bgi790-14.pdf "Aufgrund der verwendeten Produkte können im Lötrauch Blei und seine Verbindungen, Zinn und seine Verbindungen und Pyrolyseproduk- te des Kolophoniums (in der Regel Aldehyde) auftreten."
herbert schrieb: > Was willst du mit einer Absaugvorrichtung? Die brauchen > Frauen die im Akkord 8 Stunden am Tag löten. Du mit deinen 100 > Lötstellen im Jahr kannst dir das sparen. Stell einen kleinen Propeller > auf wenn es dich beruhigt und spar dir ansonsten deine Energy für was > gescheites. .....sagt Herbert der Überflieger! Der, dem man die letzten 8 Jahre der Schule geschenkt hat.
heavybyte schrieb: > Der, dem man die letzten 8 Jahre der Schule geschenkt hat. Ja, ich habe meine Schule geschenkt bekommen, weil woanders muß man dafür bezahlen. Aber ich habe diese umsonstige Zeit genutzt. Manche haben sie auch mit den Füßen getreten und gerade noch mit Mühe in dieser Zeit gelernt, wie man anonym einen Forenbeitrag macht.
Ich will jetzt eigentlich keine Debatte darüber anzetteln, ob Lötrauch schädlich ist oder nicht. Dazu gibt es genügend Literatur im Netz, anhand der sich jeder seine eigene Meinung bilden kann... Für mich und auch die Mitnutzer der Anlage steht jedenfalls fest, dass der Rauch bzw. die Dämpfe entweder direkt abgeführt oder zumindest gefiltert werden sollen. TestX schrieb: > PC Lüfter...der 1. April ist schon vorbei.... > > Mal im Ernst..die Teile sind ein schlechter Witz. Leistungstechnisch > kannst du mit 150...200Watt Lüftern anfangen..ansonsten kommt quasi > nichts durch die Filter. Es handelt sich um keinen "normalen" PC-Lüfter, sondern um eine Industrie-Serie mit immerhin 2000 U/min (auf eine Rahmenbreite von 140mm natürlich). E. S. schrieb: > Dein gewünschter Filteraufbau wird einen sehr hohen Druckverlust > haben, > was mit einem einfachen axialen PC-Lüfter nicht zu schaffen ist... Darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht und ehrlich gesagt auch noch so einige Bedenken. Allein die gängigen HEPA-Strukturen scheinen (vom Gewebe her) nämlich schon relativ dicht zu sein. Insbesondere natürlich bei Billig-Varianten, die in der Hinsicht nicht weiter optimiert wurden. Wenn man dann noch einen Vor- und Zwischenfilter einsetzt, sowie ausreichend dicke Schichten Kohleflies oder gar verdichtetes Granulat dahintersetzt, dürfte schon einiges an Luftwiderstand zusammenkommen. Da wird wahscheinlich auch eine einfache Reihenschaltung nicht viel bringen, weil die Strömung über die Tiefe gesehen nicht konstant genug gehalten werden kann, was sich infolge wieder negativ auf die Filterleistung auswirkt... Ich habe in diesen Belangen gestern nochmal einige Zeit recherchiert und bin zu keinem wirklich zufriedenstellenden Ergebnis gekommen. Im Endeffekt habe ich mir nun einfach mal einen 127mm Schlauch bestellt, den ich probeweise ans Fenster setzen werde. Muss ich zwar an der Scheibe ein wenig hantieren. Das erscheint mir im Endeffekt dann aber doch sinnvoller, als nun auf Verdacht diverse Filter zu bestellen, hintereinanderzusetzen und dabei festzustellen, dass der aufgebaute Druck zuzüglich dem zustandekommenden Volumenstrom nicht hinterherkommt. Von dem besagten Noctua industrialPPC habe ich auch noch zwei 120mm-Varianten mit ebenfalls bis zu 2000 U/min. Werde dann versuchsweise schauen, ob ein saugender am Fenster bereits ausreicht oder ob noch ein zweiter, pustender vorne dran muss. Die Länge des Schlauches wird denke ich mal auf etwa 1,5m hinauslaufen.
H. Fuchs schrieb: > Da es sich jedoch um einen > Heimwerkkeller mit fest verbautem Fenster (leider auch noch auf der > Straßenseite) handelt, habe ich da noch so meine Bedenken, ob das > überhaupt realisierbar ist. Eine Fensterdurchführung für Wäschetrockner montieren. Rohreinschublüfter und Alu-Lüftungsschlauch gibts in jedem Baumarkt. Fertig. Absaugung ist immer gut, es ist ja nicht nur der Lötrauch. Irgendwann kommt der 3D-Drucker (stinkt auch), der Laserschneider (stinkt bestialisch) und die Käsefräse (gibt KSS-Nebel) dazu.
Johann L. schrieb: > Ganz einfach: mach's Fenster auf! Im Ernst: Ich habe schon einige Labors > gesehen, in keinem war je eine Absaugung und an Bleivergiftung ist auch > keiner gestorben. Laß die Kirche im Dorf, wenn Du Zweifel wegen des > Bleies hast, dann löte halt bleifrei. Oder lieber mal nicht das Fenster aufmachen ;o) Ich wohne 200 Meter vom Rhein weg. Und wenn da ein Schiff entlangtuckert ist es bedenklicher, als wenn ich zuhause ein paar Lötstellen setze. Aktivkohlefilter ist vermutlich noch sinnvoll, wenn jemand sehr sensibel auf Löt-Dämpfe reagiert (Gibt es anscheinend wirklich relativ oft). Von Feinstaub beim Löten höre ich jetzt aber zum ersten Mal. Da hilft nur Absaugen und nach draussen ableiten. Bastellösungen mit HEPA-Filter kann ich mir kaum vorstellen. Da sollte man auch noch einwerfen, dass diverse Schadstoffe durch die permanenten Unterdruckverhältnisse durch den Filter durchmigrieren können.
Klaus I. schrieb: > Bastellösungen mit HEPA-Filter kann ich mir kaum vorstellen. Da sollte > man auch noch einwerfen, dass diverse Schadstoffe durch die permanenten > Unterdruckverhältnisse durch den Filter durchmigrieren können. Geht schon. Die Filter kauft man fertig. Auf der einen Seite "dreckige" Luft rein, auf der anderen kommt sie sauber raus. Ist kein Hexenwerk, man braucht nur einen Lüfter, der den erforderlichen Druck erzeugen kann. Große Aktivkohlefilfter und passende Lüfter gibts fertig im örtlichen Grow-Shop.
H. Fuchs schrieb: > Für mich und auch die Mitnutzer der Anlage steht jedenfalls fest, dass > der Rauch bzw. die Dämpfe entweder direkt abgeführt oder zumindest > gefiltert werden sollen.....Werde dann > versuchsweise schauen, ob ein saugender am Fenster bereits ausreicht > oder ob noch ein zweiter, pustender vorne dran muss. Die Länge des > Schlauches wird denke ich mal auf etwa 1,5m hinauslaufen. Oje... Vor langer Zeit musste ich zwangsweise (Vermieterrepressalie) einen Ablufttrockner mit einem längeren Schlauch als dem mitgelieferten versehen...am Luftaustritt gab es nur ein laues Lüftchen und die Feuchtigkeit kondensierte zu 100% im Schlauch ;) 2000 U/min sagen überhaupt nix aus, es interessiert einzig und allein die Fördermenge (l/min) bwz. der erzeugt Unterdruck. Bei 1,5 m ... die Rechnung spare ich mir. Egal ob 120mm oder 140mm, das einzige was Du wirkungsvoll daran pappen kannst ist einn dünne Lage Aktivkohlefilter ( dieser 3-5mm Chinakram), damit sinkt die Durchsatzleistung je nach Filter auf 10% - 30%. Damit kannst Du immerhin den entstehenden Lötdampf wirkungsvoll einfangen, so dass direktes Einatmen vermieden wird. Zumindest bei mir sind auf er Austrittsseite keine Rauchfahnen mehr erkennbar. Wenn Du mehr willst, also stationären Dauertrieb mit Abluftschlauch, dann brauchst Du min. etwas in der Kategorie Dunstabzugshaube mit ensprechender Motorisierung. Schallgedämpft bist dann im höheren 4stelligen Bereich.
bianchifan schrieb: > Wenn Du mehr willst, also stationären Dauertrieb mit Abluftschlauch, > dann > brauchst Du min. etwas in der Kategorie Dunstabzugshaube mit > ensprechender Motorisierung. > Schallgedämpft bist dann im höheren 4stelligen Bereich. Was ein Bullshit. Einen Radiallüfter und einen Schalldämpfer bekommt man für zusammen 200€
H. Fuchs schrieb: > Ich verkneif mir mal die Polemik und belasse es bei einem Link :) > https://www.youtube.com/watch?v=KAaM0z9JjYc ich bin auf deiner seite wenn es um lötrauchabsaugung geht, aber das video ist übertrieben, fast blödsinn. im angehängten bild habe ich mal die filterbox meines saugroboters abgelichtet. das ist der übliche füllstand nach jedem staubsaugen, das gerät geht 3 mal die woche saugen, und ich habe ausschließlich laminat und fliesen - kein teppich. den dreck der im video gezeigt wird ist zum allergrößten teil einfach der staub der in der luft rumschwebt, ein monat kumuliert. zurück zum problem: lötrauch/dampf ist gesundheitschädlich und sollte aufgesaugt oder weggeblasen werden. soweit sollten wir der gleichen meinung sein, richtig? das von dir gezeigte design wird allerdings weder das eine noch das andere leisten können. der "pc lüfter" baut nicht genug druck auf, um luft in ausreichender menge durch die filterschichten zu drücken. wenn du auf "pc-lüfter" bestehst, dann lass die filter weg und lass den luftstrom einfach den qualm wegblasen - am besten bei geöffnetem fenster. wenn du wirklich filtern willst, schlage ich eine luftturbine vor die auch tatsächlich druck aufbauen kann, z.b. eine aus einem staubsauger. geh auf einen flohmarkt, kauf einen billigstaubsauger, und lass die turbine bei 12-24V laufen. als flitersystem 2 ineinander gesteckte rohre (wasser/abfluss aus baumarkt), das innere rohr gelocht und mit flies umwickelt als filter.
Klaus schrieb: > Ich löte schon immer in geschlossenen Räumen. Und ob ich das Fenster > aufmache hängt eigentlich vom Wetter und nicht vom Löten ab. > > MfG Klaus Ich auch. Hahaha!
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H. Fuchs schrieb: > noch so einige Bedenken. > Allein die gängigen HEPA-Strukturen scheinen (vom Gewebe her) nämlich > schon relativ dicht zu sein. Insbesondere natürlich bei > Billig-Varianten, die in der Hinsicht nicht weiter optimiert wurden. > Wenn man dann noch einen Vor- und Zwischenfilter einsetzt, sowie > ausreichend dicke Schichten Kohleflies oder gar verdichtetes Granulat > dahintersetzt, dürfte schon einiges an Luftwiderstand zusammenkommen. Da > wird wahscheinlich auch eine einfache Reihenschaltung nicht viel > bringen, weil die Strömung über die Tiefe gesehen nicht konstant genug > gehalten werden kann, was sich infolge wieder negativ auf die Möglich ist das schon, und ein von mir gebauter Lüfter aus 3 in Reihe geschalteten Billig-120mm-Lüftern (mit 2 Leitschaufelbereichen dazwischen) schafft es spielend durch einen 160m³/h Industrie AKF zu saugen und zu blasen sowieso. Soweit ich mich erinnere gibt es da einen Wert von 25% des Maximalvolumenstromes, die erreicht werden müssen, damit eine ausreichende Filterwirkung erreicht sichergestellt wird. Ich kam laut meiner Messung auf etwa 80m³/h, indem ich die Strömungsgeschwindigkeit gemessen habe und dann mit der Querschnittsfläche des Luftkanals multipliziert habe. Würdest deine beiden schon ziemlich starken Lüfter in Reihe schalten, mit Leitschaufeln dazwischen und am Ende, könntest du da schon durch einiges an Filterschichten blasen. Ich würde mir da lieber einen Industrie AKF für 25 € bei eBay kaufen, und auf diesen dann saugend den Selbstbaulüfter setzen. Den AKF könntest du auf den Tisch stellen, in einer Art Kasten, der direkt vor der Lötstelle eine offene Seite hat, sodass der Rauch gleich abgesaugt wird. Wäre die einfachste Möglichkeit und du weißt, dass der AKF auch wirklich funktioniert. Du könntest ihn natürlich auch anderswo anbringen, aber dann hast du einen konstruktiven Aufwand. Wichtig ist dabei, dass du solche Feinfilter, zu dem auch ein AKF zählt, nicht ohne Grobfilter betreibst, da der Feinfilter sonst sehr schnell verstopft. Das kann auch ein kleines Problem bei den meisten Industrie-AKF sein, die auf saugenden Betrieb ausgelegt sind und das Filtervlies daher auch außen haben.
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Hat schon jemand vorgeschlagen, die Filterfläche zu vergrößern? Soweit ich mich erinnere hat der Druck etwas mit der Kraft pro Fläche zu tun. Wenn man sich eine Blechgarage vor das Fenster schrauben ließe und die Rückwand gegen Filtermaterial austauscht, geht auch der PC-Lüfter problemlos, ist ja quasi ein unendlich großer Raum auf der anderen Seite. Wer keine Garage an der Fassade mag, kann auch eine Plastikdose nehmen, einen Karton von der letzten Elektronikteile-Bestellung oder einen Wassereimer. Zur Festigung nochmal: Kraft je Fläche.
Wie viel Rauch entsteht denn (Volumen) von gesundheitlich bedenklicher Menge in einer Stunde? Wenn man nun das Raumvolumen nimmt, die Verdünnung durch dieses Raumvolumen, den Luftaustausch darf man nicht vergessen. Wenn man das alles berücksichtigt, glaube ich auch ohne das man nachrechnet, dass das nicht so gesundheitsschädlich ist. Wenn man natürlich täglich viele Stunden lötet, dann ist eine Absaugung sicher nicht verkehrt. Ein kleiner, langsam laufender Lüfter, der den Rauch vom Löter wegsaugt, ist sicher mehr als reichlich für den Hobbybastler.
F. F. schrieb: > Wie viel Rauch entsteht denn (Volumen) von gesundheitlich bedenklicher > Menge in einer Stunde? wenn ich die tabelle in o.g. BG-link richtig verstanden habe entsteht an einem handlötarbeitsplatz pro stunde abluft, die ~2µg/m³ blei enthält - neben ca dem 10fachen an z.b. aldehyden aus dem flussmittel. alleine das blei enthalten ist, auch wenn das bei weitem nicht für eine akute vergiftung reicht, sollte man absaugen und filtern oder bei luftzug und offenem fenster arbeiten. da fällt mir ein… was ist eigentlich mit den 100.000en(?) tonnen blei passiert die durchs benzin in die umwelt geblasen wurden?
c.m. schrieb: > da fällt mir ein… was ist eigentlich mit den 100.000en(?) tonnen blei > passiert die durchs benzin in die umwelt geblasen wurden? Dadurch, dass das nicht mehr im Sprit ist, haben den Menschen jetzt mehr Alergien. Also auch nicht besser. Wenn man dann noch an die ganzen Nebenwirkungen der Medikamente denkt, die man gegen diese Alergien einnimmt, ist die Bilanz vielleicht auch nicht besser. ... na ja, essen ist auch nicht gesund und nichts zu essen noch viel mehr.
Wir haben auf der Arbeit ne anständige Lötrauchabsaugung gekauft. Wir haben uns da beraten lassen. Aussage war: Die Blei selbst ist weniger das Problem, das Flussmittel ist kritisch! Blei geht kaum in die Luft, das Flussmittel wird erhitzt und verdampft. Definitiv gesundheitsschädlich das Zeugs. Nach einem Tag Löten gabs gereizte Atemwege + Augen. Reproduzierbar. Offenes Fenster bringt nicht viel, da das Zeug zuerst nach oben geht und dann doch immer wieder im Gesicht ankommt. Seitdem wir die Absaugung haben, gibts keine Beschwerden mehr. Das Ding macht auch nur Umluft. Hat aber nen 3-stufigen Filter drin. Genaue Bezeichnung kenn ich jetzt nicht, ist eine kleinere Anlage von Weller, hat aber <1000€ gekostet. Für zuhause: Nimm einen Ventilator+Rohr, bohr ein Loch in die Wand und schieb die Luft ungefiltert raus. Die Filterwartung wäre nämlich das nächste Problem: Anlagen die nicht nach draussen blasen bzw. Umluft machen, brauchen Spezialfilter die du einmal pro Jahr (höchstens alle zwei Jahre) wechseln musst (fast unabhängig von Benutzung!), da der Luftsauerstoff auch den Filter verbraucht über die Zeit. (zumindest bei den Geräten die ich kenne)
c.m. schrieb: > einem handlötarbeitsplatz pro stunde abluft, die ~2µg/m³ blei enthält - höchstens wenn du in einem chinesischen sweatchop im Akkord lötest. In mancher Stunde mache ich nur ein-zwei Lötstellen, um einen Draht zu versetzen, in manch anderer Stunde ist der Lötkolben zwar an, ich messe aber nur an der Platine. Ich bin halt Hobbyentwickler und nicht Hobbyakkordlöter. MfG Klaus
Klaus schrieb: > c.m. schrieb: >> einem handlötarbeitsplatz pro stunde abluft, die ~2µg/m³ blei enthält - > > höchstens wenn du in einem chinesischen sweatchop im Akkord lötest. die BG wird ihre messungen kaum bei dir zu hause im hobbykeller machen.
Hallo, > H. Fuchs schrieb: > Es handelt sich um keinen "normalen" PC-Lüfter, sondern um eine > Industrie-Serie mit immerhin 2000 U/min (auf eine Rahmenbreite von 140mm > natürlich). hast du ein Datenblatt davon? Fakt ist schon, das Axiallüfter ein winzigen wirkdruck haben. Deshalb wird jeder noch so kleine Strömungswiderstand den Druchfluss stark reduzieren. Ob die Restmenge dann doch noch für eine wirksame Entlüftung ausreichdn sein wird, hängt von der Bauert des Filters mit seinem Strömungswiderstand und der Art der Absaugung ab. Ein kleines Röhrchen direkt an Lötkolben braucht natürlich viel weniger als ein 60mm Absaugrohr und ein Absaugglocke mit 40cm Durchmesser brauch noch mehr. >> Dein Filteraufbau wird einen sehr hohen Druckverlust haben, > Darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht und ehrlich gesagt auch > noch so einige Bedenken. > Allein die gängigen HEPA-Strukturen scheinen (vom Gewebe her) nämlich > schon relativ dicht zu sein. Insbesondere natürlich bei > Billig-Varianten, die in der Hinsicht nicht weiter optimiert wurden. Wenn du eine ordentliche Filterkartusche ab Klasse H12 z.B. ca. 200x200mm oder größer benutzt, so sind die im inneren gefaltet (Z-Filter) und haben eine sehr große Oberfläche. Die sind normal für einen Durchsatz von vielen m³/h gemacht und haben bei niedrigem Durchsatz einen recht kleinen Widerstand. Die sehen z.B. so aus: http://www.ulpatek.com/en/list/75/tavan-tipi-hepa-filtre Ich habe solche Filter mit Klasse H13 und U14, U15 z.B. von der Fa. Kluge_Filtertechnik im Einsatz für spezielle Versuchsaufbeiten in der Partikelmestechnik. http://kluge-luftfilter.de/unsere-produkte/ > Wenn man dann noch einen Vor- Ein Vorfilter ist sicher sinnvoll, um den guten HEPA-/ULPA-Filter nicht schnell zu verdrecken und die groben Flusen wegzufangen. So schlimm wie in dem oben verlinkten Video wird es aber sicher nur werden, wenn man ganz absichtlich seine Ansaugung als Staubsauger zum Reinigen des Arbeitsplatzes mißbraucht. Zumal ist der sichtbare gobe Dreck eh nicht das Problem, sondern der eher unsichtbare Feinstaub, der allerdings beim Löten als feiner Nebel hochkonzentriert in die Nase steigt, wenn man gar keine Maßnahmen dagegen vorsieht. Wenn es aber den ganze staub einfach so aus der Luft ansaugt, dann ist es eh eine elendige Dreckshütte. Da hilt dann auch das bischen Absaugung nicht mehr ;-) > Ich habe in diesen Belangen gestern nochmal einige Zeit recherchiert und > bin zu keinem wirklich zufriedenstellenden Ergebnis gekommen. Die Meinungen dazu sind sicher sehr vielfältig. Die Zusammenhänge mit Partikeln werdfen nur von wenigen Fachleuten wirklich verstanden. Die Anzahl selbst ernannter Spezialisten scheint mir mind. 10mal größer zu sein. Dazu kommen die Bedenkenträger und besorgten Bürger, die mind. 1000mal so zahlreich sind und alle ihre Bedenken und Forderungen im Internet publizieren. > Im Endeffekt habe ich mir nun einfach mal einen 127mm Schlauch bestellt, > den ich probeweise ans Fenster setzen werde. Wenn du den Mulm einfach aus dem Fenster leitest, dann ist das die einfachste und vernünftigste Lösung. D127mm scheint mir aber schon recht groß. 60...80mm sind fexibler zu handhaben. > Muss ich zwar an der Scheibe ein wenig hantieren. Das erscheint mir im > Endeffekt dann aber doch sinnvoller, als nun auf Verdacht diverse Filter > zu bestellen, hintereinanderzusetzen und dabei festzustellen, dass der > aufgebaute Druck zuzüglich dem zustandekommenden Volumenstrom nicht > hinterherkommt. Was ich auch hinterfagen würde, ist die Sinnhaftigkeit des Unternehmens in Verbindung mit dem ursprunglich geplanten Aufbau und der Art der Anwendung. Ich will nicht die Gefährlichkeit von Feinstaub wegdiskutieren, aber Feinstaub ist eh in der Umwelt und in gewissen Maße muß jeder Mensch damit zurecht kommen. Der konzentrierte Lötnebel, der einem sonst direkt in die Nase steigt, ist sicher nicht gesundheitsförderlich. Manche Menschen ziehen sich ja auch jeden Tag vielfach hochkonzentrierte und hochgiftige Aerosolströme ganz absichtlich in die Lunge und "geniessen" das auch noch. Wenn man diesen aber einfach durch so einem Quirl wie hier den Nebel wegzieht und im Raum verteilt, dann hat man die Exposition schon mal um das hundertfache reduziert. http://www.conrad.com/ce/de/product/588661/Loetrauchabsaugung-Edsyn-FXF12-1-12-VDC-10-W-354-mh?ref=list Eine große Filtereffizienz braucht es dazu gar nicht. Dagegen ist eine hocheffiziente filterung mit einem etwas zu geringen Volumenstrom eher schlechter, weil dann nur ein Teil der Lötdämpfe abgesaugt werden. Der Rest geht einfach an der Absaugung vorbei. Es lohnt also eh nicht, sich wegen der Filtereffizienz übermäßig Gedanken zu machen, wenn 10% oder mehr vom Lötrauch daneben gehen. Jeder Luftwirbel, der alleine durch Bewegung im Raum oder etwas Zuluft bei geöffneter Tür oder Fenster kann dazu führen, das der Dampf nicht ins Absaugrohr geht. Dazu wäre eine recht große Absaugmenge und ein rel. hohe Ansauggeschwindigkeit notwendig, um eine stabile Strömung auch über einen gewissen Abstand zu erzeugen. Das macht aber Lärm und der Luftzug kann auch lastig werden. In Folge nervt eine solche Anlage evtl. mehr, als sie nützt. Die Partikel in einem Filter zu binden, ist aber sicher besser, sofern man den Dunst nicht aus dem Raum herus bläst. Selbst wenn der Filter nur Filterklasse F9...E10 hat, ist das schon sehr gut, weil sich der Rest auch wieder auf den ganzen Raum verteilt. https://de.wikipedia.org/wiki/Filterklasse#L.C3.BCftungsanlagen Was der Aktivkohlefilter dann noch soll, ist mir auch unklar. Dieser bindet zwar auch Partikel aber es ist kein Partikelfilter. Das hauptsächlich gefährliche am Lötrauch ist aber das Aerosol mit den Partikeln darin und weniger die gasförmigen Bestandteile, die da in geringerem Maße noch bei sind und auch weggezogen und verdünnt werden. Beim Aktivkohelfilter sollte dir auch klar sein, das dieser regelmäßig gepflegt werden muß, sonst ist er bald wirkungslos, was du aber sicher nicht bemerken wirst. Auch die Behauptung, das im Lötrauch relevante Anteile Blei wären, sind zumindest fragwürdig. Die BG sind da auch eher ín die Kathegorie professionelle Bedenkenträger einzuordnen. Im Zweifelsfall wird eine Gefahr eben als solche Definiert, auch wenn man keine wirklichen Belege dafür hat. Das zeigt dannz.B. auch solche Bemerkung in dem BG-Dokument (S.5) http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/bgi790-14.pdf " Die im Rahmen einer umfangreichen arbeitsmedizinischen Studie gewonnenen Messergebnisse zeigen jedoch, dass sich die Blutbleiwerte von Kolbenlötern nicht von denen der Allgemeinbevölkerung unterscheiden" Gruß Öletronika
Danke für die vielen weiteren und informativen Eindrücke! Bei dem Lüfter handelt es sich um einen Noctua NF-A14 industrialPPC-2000: http://noctua.at/en/nf-a14-industrialppc-2000/specification Hätte auch noch zwei 120mm gleicher Baureihe: http://noctua.at/en/nf-f12-industrialppc-2000/specification Bei der aktuell geplanten Entlüftungs-Variante hätte ich also schonmal bis zu 120 m/³h als Grundlage, wenn man den Laborwerten vertrauen möchte. Hätte unter den 120mm auch noch Alternativen mit bis zu 140-160 m³/h, die allerdings auch ein deutlich druckschwächeres Design besitzen. Mal schauen, wie schlecht sich der Luftstrom über die 1,5m des Schlauches entwickelt. Wenn der Unterdruck vom Fenster ausgehend nicht ausreicht, kann ich ja immernoch den zweiten 120mm vorne an den Einlass setzen. Im schlimmsten Fall legen sich die Partikel dann immernoch IM Schlauch und nicht in der Umgebung ab, sofern man mit der Absaugvorrichtung nah genug herangeht.
F. F. schrieb: > Dadurch, dass das nicht mehr im Sprit ist, haben den Menschen jetzt mehr > Alergien. Hast für diese These Belege? Meines Wissens besteht eher eine Korrelation zwischen zuviel Wischen, Waschen und vor allem Desinfizieren und der Zunahme von Allergien. Daß viele Tausende von Tonnen Blei NICHT mehr auf die Felder neben den Straßen geblasen oder durch Regenwasser eingeschwemmt werden ist eher ein großer Segen, denn das Blei lagert sich durch die Nahrungskette in den Körper ein und sorgt (jahrzehnte) später dann für Immunschwächekrankheiten etc.
Eine Möglichkeit ist auch eine Lösung mit einem Gebläse aus einem alten Gasheizkessel zu realisieren.Gibt es als 32V und 220V.
Wie sehr oft wird der nötige Druck bei der Verwendung von Filtern völlig unterschätzt. Nicht ohne Grund haben Staubsauger so hohe Leistungen. In unserem Labor sind alle Lötarbeitsplätze an ein zentrales Absaugsystem auf dem Dach angeschlossen, die Filter sind lokal zugänglich wegen Service. Da kann man schön fühlen welch heftigen Druckfall ein vernünftiger Filter hervorruft, 100Pa sind da nichts. Und das mit "Computerlüftern"???
Naja, es gibt auch Lüfter aus Blade Centern, habe da auch eine Turbine mit über 900 Watt, die kann was.
Es gibt immer wieder mal bei den Discountern kleine Luftreiniger. Da ist dann ein Kohlefilter und ein Hepafilter eingebaut. Die Dinger sehen so aus wie ein Küchenmülleimer von der Grösse her. Wenn das nicht langt, die nächstpreiswerteste Lösung ist eine UmluftDunstabzugshaube. Heute gibts ja auch welche, die in Herdplattenhöhe nach unten absaugen, aber dazu würden wohl umfangreiche Umbaumassnahmen nötig sein.
Andreas H. schrieb: > Eine Möglichkeit ist auch eine Lösung mit einem Gebläse aus einem alten > Gasheizkessel zu realisieren.Gibt es als 32V und 220V. Ob das 7 Jahre später noch relevant ist?
Uli S. schrieb: > Es gibt immer wieder mal bei den Discountern kleine Luftreiniger. Da ist > dann ein Kohlefilter und ein Hepafilter eingebaut. Die Dinger sehen so > aus wie ein Küchenmülleimer von der Grösse her. Wenn das nicht langt, > die nächstpreiswerteste Lösung ist eine UmluftDunstabzugshaube. Heute > gibts ja auch welche, die in Herdplattenhöhe nach unten absaugen, aber > dazu würden wohl umfangreiche Umbaumassnahmen nötig sein. Angeboten wird viel, aber oft völliger Unsinn. Analog zu den 50.000 Stunden Lebensdauer einer LED, sterben tut der Treiber aber schon nach wenigen 100 Stunden. Im Ernst: wenn man Luft wirklich sauber haben will, hat der erforderliche Filter einen enormen Luftwiderstand (abhängig vom Durchsatz). Auch die kleinsten Teilchen wollen ja "gefangen" werden. Oder funktionieren völlig anders, z.B. durch elektrostatische Filter oder gar UV Bestrahlung gegen Keime. Alles andere ist Augenwischerei. Und ja, ich habe eine BORA mit Abluft nach unten in Umluft mit Aktivkohlefilter. Der ist aber schon nach wenigen Wochen "voll", von wegen "ein Jahr".
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Hi, ich habe mir eine Absaugung gebaut (siehe Bild). Einsatz nur hobbymäßig. Da ist eine Aktivkohlefiltermatte (Zubehör für eine Airbrush-Kabine) und darüber dann 3 BeQuiet-120mm-Lüfter (PureWings2). Beim Löten wird zumindest aller sichtbarer Rauch eingesaugt und oben kommt nichts sichtbares mehr heraus. Auch die Luftqualität im Raum zeigt keine subjektiven Auffälligkeiten. An den Lüftern sieht man, dass hier auch Luft noch von der Seite angezogen wird (Staubablagerungen), aber das stört nicht. Die Matte habe ich jetzt seit einigen Jahren im Einsatz und bisher noch nicht gewechselt. Ausserhalb der Werkstatt löte ich ohne Absaugung - da merke ich durchaus einen riesigen Unterschied. Für den Hobbybereich ist das denke ich völlig ausreichend und mit sehr überschaubaren Materialkosten verbunden (die Lüfter ca. 10 Euro/Stück, die Matte waren glaub auch so 10-15 Euro). Zusammen mit LED-Strips und einer Master-Slave-Steckdose zum automatischen Einschalten mit der Lötstation bin ich da völlig zufrieden. Grüße Micha
JEDE Absaugung ist besser als KEINE! Mein Ausführungen sollten keine Kritik ans DIY sein, nur die Warnung vor überzogenen Erwartungen.
Und meine einfach um halbwegs rasch umsetzbare Lösungen zu zeigen. Nötig ists, wenn man nicht tagelang lötet nicht. Wegen Blei braucht man sich ohnehin keine Sorgen machen, das was da an Nebel auftritt stammt ausschliesslich vom Flussmittel. Klar, dass das den Filter zusetzt, ist ja zum überwiegenden Teil ein Harz.
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Der Siedepunkt von Blei liegt oberhalb 1700°C, das kriegt kein Lötkolben der Welt hin. Es ist also völlig absurd sich vor Bleidämpfen zu fürchten, die Angst hiervor hat ihre Ursachen im verbleiten Benzin der 80er Jahre und in haltlosen, aus dem Zusammenhang gerissener Mediendarstellungen. Was das Blei toxisch macht sind zum einen seine chemischen Varietäten, zum anderen schlicht der feinste mechanische Abrieb beim Verarbeiten. Vor beidem schützt eine Lötrauch-Absauganlage nicht, der wahre Feind sind die Dämpfe des Flussmittels. Es gibt freilich eine ganze Reihe hochtoxischer Metallverbindungen, Farbpigmente bspsws, oder Galvanik-Bäder, Blei ist nicht gleich Blei. Hat mit ordinären 60/40 Lot aber ABSOLUT nichts zu tun, das sind künstlich geschürte Ängste die objektiver Betrachtung nach haltlos sind. DerSchmied
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Cyblord -. schrieb: > Niemand braucht fürs Hobby so einen Unsinn. Da stimme ich ausnahmsweise mal zu. Ich löte seit frühester Jugend und dann später (bis heute) auch im Beruf. Lötrauchabsaugung ist im beruflichen Umfeld erst ab zwei Stunden (Handlöten) täglich empfohlen. Ich gehe mittlerweile stark auf Mitte 50 zu und habe nie Probleme gehabt. Ausserdem bezweifele ich, dass bei bleihaltigem Lot irgendwelche Bleianteile im Lötrauch zu finden sind. Das giftige bei Blei ist nicht das Metall selbst, sondern das (weisse) Bleioxid(!). Das kommt beim Lötzinn aber nicht vor. Lötrauch besteht aus verdampftem Flussmittel. Es gab Zeiten, da habe ich die Lötzinn-Marke am Geruch erkannt. Wenn Lötdämpfe so bedenklich wären, hätte irgendeine EU Kommission den Erwerb bereits für Privatleute verboten... Dass Dein Kumpel verstorben ist, ist traurig. Aber es ist kaum anzunehmen, dass es ursächlich mit Lötarbeiten zu tun hatte. Dann würde wohl fast kein Elektroniker das Rentenalter erreichen. Fußgänger, die Autoabgasen ausgesetzt sind (auch vor dem Katalysator Zeitalter) fallen ja auch nicht nach 14 Tagen tot um. Und die sind sicher bedenklicher als Lötrauch. Übrigens enthalten die Flussmitteldämfe von bleifreiem Lot eher agressive Substanzen als die von bleihaltigem Lot. Man bedenke, dass auch die Hexenverbrennung aus purer Unwissenheit und Hysterie entstanden ist. Das gleiche Thema wie "WLAN Strahlung", "5G", "Erdstrahlen" etc. Die Dosis macht das Gift...
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