Hallo, warum laufen CPUs und GPUs oft mit so kleinen Spannungen um 1V? Ist das nicht ungünstig, weil dann Leitungswiderstände stärker zum Tragen kommen wegen der höheren Ströme?
So erreicht man höhere Frequenzen, ein Potential kann nicht unendlich schnell ansteigen. Von 0 auf 1V gehts schneller als von 0 auf 5V.
AxelX schrieb: > Hallo, > > warum laufen CPUs und GPUs oft mit so kleinen Spannungen um 1V? > > Ist das nicht ungünstig, weil dann Leitungswiderstände stärker zum > Tragen kommen wegen der höheren Ströme? Welche höheren Ströme? Die Spannungen macht man unter anderem so niedrig, damit auch die Ströme niedriger werden und so die Leistungsaufnahme sinkt.
Außerdem wird so die Verlustleistung minimiert. Bei jedem Schaltvorgang wird ein Kondensator umgeladen. Der Strom der dabei fliest erzeugt wärme, da die Leitungen immer noch einen gewissen Widerstandswert haben. Des weiteren kann der Abstand zwischen den Leiterbahnen kleiner werden. Da geringe Spannungen weniger Isolation brauchen. Anders sind die winzigen Strukturen in den Prozessoren gar nicht mehr möglich. Die würden sonst sofort wegbrennen.
Weiterhin können durch die geringere Spannung die Strukturen kleiner werden, da die Isolation zwischen den Transistoren geringer ausfallen kann.
Seit Jahren ist die CPU/GPU-Leistung hauptsächlich von der maximal sinnvoll möglichen Wärmeabfuhr des Gehäuses begrenzt. Die Verlustleistung wächst aber mit dem Quadrat der Betriebsspannung.
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Rolf M. schrieb: > Welche höheren Ströme? Die Spannungen macht man unter anderem so > niedrig, damit auch die Ströme niedriger werden und so die > Leistungsaufnahme sinkt. Weshalb sinkt der Strom?
AxelX schrieb: > Hallo, > > warum laufen CPUs und GPUs oft mit so kleinen Spannungen um 1V? Ein wichtiger Anteil an den Verlusten ist: Umladen der Gates der MOS. Das sind näherungsweise Kondensatoren. Schaltverluste eben. Und die Verluste betragen: Pv = f C U² Damit ist die geringere Spannung die Effektivste Möglchkeit Strom zu sparen.
Hurra schrieb: > AxelX schrieb: >> Hallo, >> >> warum laufen CPUs und GPUs oft mit so kleinen Spannungen um 1V? > > Ein wichtiger Anteil an den Verlusten ist: Umladen der Gates der MOS. > Das sind näherungsweise Kondensatoren. Schaltverluste eben. > > Und die Verluste betragen: > Pv = f C U² > Damit ist die geringere Spannung die Effektivste Möglchkeit Strom zu > sparen. Moment mal, jetzt wird hier rumgemixt. Das Gate des MOS repräsentiert nicht die Schaltverluste. Schaltverluste sind per Definition die Überlappung zwischen Drain-Source Strom und Drain-Source Spannung während des Schaltmoments. Dafür gilt die obige Gleichung nicht. Das Umladen des Gates ist lediglich eine zusätzliche Form der Verluste am Transistor. Das Umladen des Gates hängt in erster Näherung vom zugeführten Strom ab. Ein hoher Peak Strom lädt/entlädt das Gate schneller als ein niedriger Peak Strom. Der Peak Strom hängt von der Treiberspannungsversorgung ab und von dem im Gate-Pfad zugeführten Gate-Widerstand. Bei gleichem Gate Widerstand und niedrigerer Spannung schaltet der MOS wesentlich langsamer, weil es längere Zeit dauert, bis das Gate geladen ist -> höhere Schaltverluste.
Ob die Erklärung nun stimmt oder nicht, die Gleichung selbst kann so falsch nicht sein. Denn die findet sich auch bei Intel.
AxelX schrieb: > warum laufen CPUs und GPUs oft mit so kleinen Spannungen um 1V? Weil es Vorteile hat. Sie werden so schneller, kleiner (billiger herzustellen) und verbrauchen weniger Leistung. (Nicht: Strom!) > Ist das nicht ungünstig, weil dann Leitungswiderstände stärker zum > Tragen kommen wegen der höheren Ströme? Deiner Frage nach scheinst du zu glauben, eine CPU würde weniger Strom brauchen wenn sie mit höherer Spannung laufen würde. Dieser Glaube ist falsch. Grundfalsch.
Alexander schrieb: > Weshalb sinkt der Strom? Weil zum Umladen der parasitären Kapazitäten bei geringerer Spannung weniger Ladung erforderlich ist.
Als der Pentibumm™ 4 herunterskaliert wurde, wurde er kaum schneller, aber die Ruhestromaufnahme stieg gewaltig. Und, herunterskaliert wurde er, damit Intel mehr CPUs pro Wafer verkaufen konnte. So sieht das nämlich aus! Kleiner muss also nicht immer besser sein.
Boner Big Boner schrieb: > Als der Pentibumm™ 4 herunterskaliert wurde, wurde er kaum schneller, > aber die Ruhestromaufnahme stieg gewaltig. > Und, herunterskaliert wurde er, damit Intel mehr CPUs pro Wafer > verkaufen konnte. So sieht das nämlich aus! > > Kleiner muss also nicht immer besser sein. Die "Fehlströme" stiegen durch die dünneren Isolierschichten mehr als die "Schaltströme" sanken. Du solltest dich besser informieren. Das hat mehr mit den Nanometern zu tun und weniger mit den Volt, um die es hier geht.
Dazu hätte ich noch zwei Fragen... 1) Was wäre die minimal mögliche CPU-Spannung, ca. 0,7V? 2)Welche Kernspannung hat ein AVR?
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> 1) Was wäre die minimal mögliche CPU-Spannung, ca. 0,7V? Innovative Halbleiterhersteller wie z.B. TI haben sowas im Programm. MSP430LO92 fällt mir spontan ein. Ist allerdigns nicht gerade das neueste. > 2)Welche Kernspannung hat ein AVR? Das was an VCC liegt.
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Beitrag #4983297 wurde von einem Moderator gelöscht.
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AxelX schrieb: > 1) Was wäre die minimal mögliche CPU-Spannung, ca. 0,7V? Wie kommst du gerade auf 0,7V? Prozessoren werden seit Jahrzehnten in CMOS aufgebaut.
Wolfgang schrieb: > Wie kommst du gerade auf 0,7V? > > Prozessoren werden seit Jahrzehnten in CMOS aufgebaut. Auch bei CMOS Prozessoren gibt es pn-Übergänge und da ist 0.7 V bei Silizium ein realistischer Wert. Beispielsweise befinden sich die p-Kanal Transistoren in einer sog. p-Wanne im umgebenden n-Substrat -> pn-Übergang.
CMOS schrieb: > Auch bei CMOS Prozessoren gibt es pn-Übergänge und da ist 0.7 V bei > Silizium ein realistischer Wert. dann sollten wir zu Germanium MOS wechseln :-)
Joachim B. schrieb: > dann sollten wir zu Germanium MOS wechseln :-) Ge liegt mir in dem Zusammenhang auch auf der Zunge. Ich habe mal einen AMV mit zwei Ge-Transistoren aufgebaut, der selbst mit 0,1V noch sicher angelaufen ist bei Raumtemperatur. Dann könnte man über eine Kernspannung von 0,1V nachdenken. Wahrscheinlich lassen sich aber mit Ge-Substraten schlecht kleine Strukturen aufbauen, weil Ge mit der Zeit Kristallstrukturen ausbildet. (deshalb funktionieren unbenutzte Ge-Transistoren nach ein paar Jahren bis Jahrzehnten nicht mehr)
AxelX schrieb: > (deshalb funktionieren unbenutzte Ge-Transistoren nach ein paar Jahren > bis Jahrzehnten nicht mehr) Si u.U. auch nicht mehr wenn Sauerstoff an den Anschlüssen eindiffundiert, alles schon dagewesen, ich wunderte mich über einen "spratzenden" Vorverstärker und dachte an Schalter- Poti- Kontakte, nein es war ein BCxxx.
Joachim B. schrieb: > Si u.U. auch nicht mehr wenn Sauerstoff an den Anschlüssen > eindiffundiert Getter künftig nicht nur für Röhren, sondern auch für Transistoren!!! ;) > ich wunderte mich über einen > "spratzenden" Vorverstärker und dachte an Schalter- Poti- Kontakte, nein > es war ein BCxxx. Kann es sein, dass auf diese Weise Rauschtransistoren entstehen? (ich wundere mich immer wieder, warum es unter BC...-Chargen regelmäßig 1% bis 3% Rauschexemplare gibt)
War da nicht auch noch das Problem der elektrischen Feldstärken in den immer enger werdenden Strukturen?
AxelX schrieb: > Kann es sein, dass auf diese Weise Rauschtransistoren entstehen? der Fehler trat nach ca. 20 Jahren auf und hörte sich wirklich an wie Kontaktprobleme, mal mehr, mal weniger und mal ganz in Ordnung, so das ich immer wenn es auftrat sofort an Potis und Stecker gewackelt hatte. Wenn dan Ruhe war dachte ich Fehler lokalisiert, aber Fehlanzeige, irgendwann war mir das zu doof und ich bin mit dem Oscar ran bis zum Trasi!
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Manfred schrieb: > War da nicht auch noch das Problem der elektrischen Feldstärken in den > immer enger werdenden Strukturen? Bei hohen Frequenzen kann es da sicher zu kapazitiven Übersprechungen kommen. Joachim B. schrieb: > und hörte sich wirklich an wie > Kontaktprobleme, mal mehr, mal weniger Erstaunlich. Das sollte man mal näher untersuchen. Bei Rauschtransistoren ist mir aufgefallen, dass manche Exemplare das Rauschen zeitweilig einstellen. Erst wenn die Spannung weggenommen wurde, rauschen sie beim nächsten Einschalten wieder. Oder sie haben das Rauschen eingestellt und rauschen auch nicht beim Neueinschalten des Rauschgenerators. Erst wenn man sie kurz über eine höhere Spannung ansteuert, beginnen sie wieder zu rauschen.
AxelX schrieb: > Joachim B. schrieb: >> und hörte sich wirklich an wie >> Kontaktprobleme, mal mehr, mal weniger > > Erstaunlich. Das sollte man mal näher untersuchen. och der Fehler ist seit 10 Jahren behoben den Trasi habe ich nicht mehr und leider auch nicht den Kollegen der als Phyiker Ausfälle von Transistoren durch Plasmaöffnung untersuchte. So ein Fehler in meinem 45 Berufsjahren gab es nur einmal für mich.
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