Hallo, was passiert eigentlich, wenn man einen kleinen Li-Ion Akku außerhalb der Spec betreibt? In der Regel sind ja max 45 °C beim Laden und max 60 °C beim entladen angegeben. Was passiert, wenn ich diese Temperaturen überschreite? Altert der Akku einfach schneller oder passiert da was explosives? Wenn man sein Handy im Sommer im Auto hat und lädt, wird der Akku meines Erachtens auch wärmer als 45 °C und nichts explodiert. Weiterhin: Entladestrom wird oft als 1C angegeben, kurzzeitig (< 2 s) 2C. Wenn ich nun 100 ms lang 10C bräuchte... Folgen? Vielen Dank. Karl
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Kann man so nicht beantworten, weil es von der bauart des akkus abhängt. Aber hier etwas allgemeines zu dem thema: http://www.elektromodellflug.de/lipo-leitfaden-faq.html Kurzschlüße mögen Li garnicht gerne, es kann zum durschlagen der ,,Isolationsschichten" führen, die dann widerum zum abbrennen des akkus führen. Bei sehr kurzen Impulsen lindert ein kondensator das problem.
Hallo Karl, Li-Ion ist nicht gleich Li-Ion. Es gibt hochtemperatur Zellen und es gibt hochstomfähige Zellen. Wähle die richtige Zelle für deine Anwendung. Wenn Du jedoch Zellen außerhalb der Specs. betreiben willst, kann dir keiner garantieren, dass nichts schiefgeht. Probier es aus. Sei aber auf die Gefahren hingewiesen. Explosion, Brand, Alterung, Kapazitätsverlust..... Manche Zellen haben Sicherheitseinrichtungen, die bei Überlastung dauerhaft den Akku abschalten.
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Da wirst du wohl kaum verlässliche Daten zu finden. Kannst ja mal ausprobieren und hier berichten. Wenn du schon dabei bist, kannst du ja auch andere Dinge ausserhalb der Specs versuchen. Was passiert wenn man z.B. statt auf der Autobahn mit 130km/h, auf dem Acker neben der Autobahn fährt ? Altert das Auto dadurch schneller oder passiert vll auch was explosives ?
Karl schrieb: > Wenn man sein Handy im Sommer im Auto hat und lädt, wird der > Akku meines Erachtens auch wärmer als 45 °C und nichts explodiert. Genau, der Akku wird wärmer, einfach aufgrund der Umgebungstemperatur. Hier macht die Schutzbeschaltung aber Schluss und lädt den Akku nicht (für den Nutzer erstmal nicht sichtbar - aber die %-Anzeige geht eben nicht nach oben). Dieses Problem hatte ich bei einem Handy welches als Motorrad-Navi im Tankrucksack gebunkert war. Das Teil wurde im schönen Südtirol so warm, dass der Akku trotz angeschlossenem Ladegerät immer leerer wurde.
Michael F. schrieb: > Kann man so nicht beantworten, weil es von der bauart des akkus > abhängt. > Aber hier etwas allgemeines zu dem thema: > http://www.elektromodellflug.de/lipo-leitfaden-faq.html > > Kurzschlüße mögen Li garnicht gerne, es kann zum durschlagen der > ,,Isolationsschichten" führen, die dann widerum zum abbrennen des akkus > führen. > Bei sehr kurzen Impulsen lindert ein kondensator das problem. Danke. Weißt Du zufällig worin sich die Bauart dann unterscheidet. Habe z. B. Hochtemperaturzellen gefunden, die bei der höchsten Temperatur auch nur noch 30 Zyklen können und bei 45 Grad die üblichen 500 bis 1000 Zyklen. Daher der Verdacht, dass es einfach auf die Lebensdauer gehen könnte. Außerdem gibt Renata (http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1200000) für zwei Sekunden erinnern höheren zulässigen Strom an. Winne Z. schrieb: > Wähle die richtige Zelle für deine Anwendung. > Das würde ich gerne, finde aber nicht so viele Quellen außer vielen vielen Chinesen. Und das ist mir auf Dauer zu wackelig. Brauche einen möglichst kleinen Akku ca 1x2x0,5 cm für Backup bei Spannungsunterbrechung kurz einige 100 mA und dann RTC < 10 uA. Temperatur kann auch mal über 60 Grad sein, da würde Ich aber nicht laden. Wenn ich mein Handy im Sommer im Auto lasse wird es auch heißer als 60 Grad. > Wenn Du jedoch Zellen außerhalb der Specs. betreiben willst, kann dir > keiner garantieren, dass nichts schiefgeht. > > Probier es aus. Sei aber auf die Gefahren hingewiesen. Explosion, Brand, > Alterung, Kapazitätsverlust..... Habe ich vor. Klimaschrank steht ja herum. > > Manche Zellen haben Sicherheitseinrichtungen, die bei Überlastung > dauerhaft den Akku abschalten. OutOfSpec schrieb: > Da wirst du wohl kaum verlässliche Daten zu finden. Kannst ja mal > ausprobieren und hier berichten. Habe ich vor. > Wenn du schon dabei bist, kannst du ja auch andere Dinge ausserhalb der > Specs versuchen. Was passiert wenn man z.B. statt auf der Autobahn mit > 130km/h, auf dem Acker neben der Autobahn fährt ? Altert das Auto > dadurch schneller oder passiert vll auch was explosives ? Hältst du dich für besonders witzig? Ist an meiner Frage irgendetwas so lächerlich, offensichtlich oder dämlich? Andreas I. schrieb: > Karl schrieb: > Wenn man sein Handy im Sommer im Auto hat und lädt, wird der Akku meines > Erachtens auch wärmer als 45 °C und nichts explodiert. > > Genau, der Akku wird wärmer, einfach aufgrund der Umgebungstemperatur. > Hier macht die Schutzbeschaltung aber Schluss und lädt den Akku nicht > (für den Nutzer erstmal nicht sichtbar - aber die %-Anzeige geht eben > nicht nach oben). > Dieses Problem hatte ich bei einem Handy welches als Motorrad-Navi im > Tankrucksack gebunkert war. > Das Teil wurde im schönen Südtirol so warm, dass der Akku trotz > angeschlossenem Ladegerät immer leerer wurde. Das kenne ich. Liegt manchmal auch daran, daso die 500 mA vom billig Ladegerät nicht für Navigation mit voller Display Helligkeit reichen. Sonst dürfte der Akku ja nicht leer werden.
Link zum Datenblatt geht oben nicht http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/1200000-1299999/001214022-da-01-en-LITHIUM_POLYMER_AKKU_ICP341018PM.pdf
Karl schrieb: > Was passiert wenn man z.B. statt auf der Autobahn mit >> 130km/h, auf dem Acker neben der Autobahn fährt ? Altert das Auto >> dadurch schneller oder passiert vll auch was explosives ? > Hältst du dich für besonders witzig? > Ist an meiner Frage > irgendetwas so lächerlich, offensichtlich oder dämlich? Ja!
Lass es mich so ausdrücken, die specs der hersteller sind eine bibel und eine abweichung bedeutet strafe. Kleine abweichungen werden zwar toleriert , aber alles andere wird teuer bezahlt.
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Hallo Karl, im Datenblatt wird angegeben das ein Safety Circuit vorhanden ist. Schutz vor Kurzschluss, Über- und Unterladung sollte damit abgedeckt sein. Temperaturbereiche sind auch angegeben, werden diese auch durch das Safetyboard mittels Temperatursensor geprüft und ggfs. der Ausgang abgeschaltet? Sollte, müsste, könnte, ist hier das Problem. Gefahren wie Abbrand durch zu hohe Temperaturen sind durchaus realistisch. Nimm Kontakt mit Renata auf, als Hersteller werden die dir konkrete Anworten für deine Anwendung geben können. Gruß, Michael
>was passiert eigentlich, wenn man einen kleinen Li-Ion Akku außerhalb >der Spec betreibt? In der Regel sind ja max 45 °C beim Laden und max 60 >°C beim entladen angegeben. Was passiert, wenn ich diese Temperaturen >überschreite? Altert der Akku einfach schneller oder passiert da was >explosives? Wenn man sein Handy im Sommer im Auto hat und lädt, wird der >Akku meines Erachtens auch wärmer als 45 °C und nichts explodiert. Was soll schon passieren? Der Hersteller garantiert einfach nur die Kennwerte, wenn die Grenzwerte eingehalten werden. Je nach Grad der Überschreitung hält er also irgendwelche Kennwerte nur nicht richtig ein, oder er "explodiert" (seit wann explodieren Akkus eigentlich - die machen doch nur puff, oder buff ...). Akkus altern also eigentlich nur schneller, solange man es nicht zu sehr mit der Verletzung der Spacs übertreibt, und solange man nicht ausgerechnet eine "empfindliche" Spec überfordert, wie z.B. die Ladeendspannung bei LiPo's. Der Akku (wie eigentlich jedes Bauteil) kennt gerade bei der Temperatur keine feste Grenzen - er geht also nicht gleich kaputt, wie auch ein 150°C-Transistor bei 200°C nicht unbedingt gleich kaputt geht. Er altert eben nur deutlich schneller, und macht alsbald dann eben doch irgendwann mal vorzeitig das Licht aus. Solche Grenzwerte sind also oftmals bzw. häufig nur Kompromißangaben, deren Überschreitung nicht unbedingt den sofortigen vorzeitigen Ausfall bewirken, aber zumindest den Ausfall (idR. überproportional) näher rücken lassen
Wir reden hier von Li Ion Akkus. Die haben es nicht wirklich gerne, wenn man die falsch belastet. Bei Überladung gehen die meist in Rauch auf, bei zu starker Entladung tretten recht schnell Gase aus. Wenn du unbedingt Akkus ausserhalb ihrer Spezifikation betreiben willst, nimm Lifepo4 Akkus. Die sind gegenüber Missbrauch recht unproblematisch. Die kannst du dann auch mit zig A entladen ohne das was passiert. Bei LiIon und LiPo würde ich es dringends abraten. Kannst ja mal bei Samsung nachfragen, die haben da Erfahrungen mit gemacht. Die Smartphones sind ja nicht beim Laden, sondern beim Entladen draufgegangen.
Karl schrieb: > was passiert eigentlich, wenn man einen kleinen Li-Ion Akku außerhalb > der Spec betreibt? Moin Was ist ein "kleiner LiIon-Akku"? Das sollte geklärt sein eher über Feuerchen geredet wird? Gute 18650 Zellen in Werkzeugakkus können locker mit 10 - 15C belastet werden. Diese erreichen dann aber auch schon mal bis über 80°C. Ohne Feuer und und sofortigem Ausfall. Die Lebensdauer dürfte sich aber zweifelsohne verkürzen. Zellenhersteller wie Sony geben bei Einhaltung der Specs nach 300 Entladezyklen noch etwa 70% Restkapazität an. MfG
Also ich habe nicht vor den Akku durch Spannung zu grillen. Es kommt ein Laderegler rein und ich würde eher 4.1 V als Ladeschluss verwenden als 4.2 V. Unterspannung ist auch kein Thema. Was passieren wird ist kurzzeitige Entladung mit ca 5 bis 10 C. Ca 100 ms lang. Das kann auch passieren, wenn der akku wärmer als spezifiziert ist. Ladung kann ich bei großen Temperaturen unterbinden, würde aber gerne über 45 °C mit kleinem Strom laden. 1 mA oder so. Zur Not könnte ich beides unterbinden. Die Lagerung bei 80 °C bzw einige uA Entladung werden trotzdem auftreten. Da ich nirgends derating Angaben finden konnte, und ich mir sicher bin, dass der Akku nicht bei 61 Grad in Flammen aufgeht, wollte ich halt wissen ob sich einer auskennt.
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