Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OPV gegen OPV


von Kai (Gast)


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Was passiert, wenn zwei OPVs (LM2904 als nichtinvertierende Verstärker) 
gegeneinander arbeiten?
Konkret: einer sollte 10 V "ausgeben" und einer 0 V.

Im der angehängten Simulation mit idealen Bauteilen und gleichen 
Leitungswiderständen passiert das Erwartete: mittlere Spannung.

Der reale OPV kann aber mehr "sourcen" als "sinken"; leider weiß ich 
nicht, ob/wie das zu simulieren ist.

In der echten Schaltung ergeben sich offenbar ca. 10 V - liegt das an 
der Asymmetrie oder muss es eine andere Ursache haben?

LTSpice
  http://www.linear.com/designtools/software/#LTSpice

Datenblatt
  http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm158.pdf
  http://www.st.com/resource/en/datasheet/lm2904a.pdf

von Michael B. (laberkopp)


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Kai schrieb:
> Was passiert, wenn zwei OPVs (LM2904 als nichtinvertierende Verstärker)
> gegeneinander arbeiten?

Einer wird gewinnen.

Die Fertigungsstreuungen werden bei einem die Strombegrenzung schon bei 
kleineren Strömen zuschlagen lassen als beim anderen, das kann bei 
'sink' auch anders sein als bei 'source'.
Diese Fertigungsstreuung gibt es bei LTSpice nicht, daher ist die 
Simulation solcher Sachen Quatsch.
Der stärkere wird gewinnen, möglicherweise erreicht er aber nicht mehr 
den durch die Rückkopplung vorgesehenen Spannungspegel.

Es ist also eine blöde Idee, 2 Ausgänge parallel zu schalten.

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Das ist genauso sinnlos wie die Frage: "Was passiert wenn ich meinen 
Golf und meinen Audi-A3 gegenüberstelle und dann die zwei Fahrer den 
ersten Gang einlegen und Vollgas geben".

In der Simulation ist einer stärker, in der Realität sind danach beide 
kaputt.

Was also soll diese sinnlose Frage?
Man hängt zwei OP Ausgänge nicht einfach parallel, sondern wenn über 
eine 3. OP Schaltung oder ein Widerstands (und oder Dioden) Netzwerk.

von karadur (Gast)


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Wenn du das simulieren willst teile den Lastwiderstand auf in 2 Stränge 
und schalte vor jeden Widerstand eine ideale Diode in unterschiedlicher 
Sperrrichtung.

von Helmut S. (helmuts)


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Die Opamp-Modelle sind bezüglich Ausgangstreiberfähigkeit oftmals gar 
nicht modelliert. Deshalb machen solche Simulation erst dann Sinn, 
nachdem man durch eine  Analyse(Simulation) die Treiberfähigkeit des 
Modells überprüft hat.
Die Modelle werden meistens nur anhand des Datenblattes gemacht. Da 
steckt also kein Insiderwissen in den Modellen. Da im Datenblatt aber 
vieles nur ganz grob und typisch spezifiert ist, sollte man die 
Eigenschaften der Modelle nicht überbewerten. Am Ende zähllen nur die 
garantierten Spezifikationen.

: Bearbeitet durch User
von Kai (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Es ist also eine blöde Idee, 2 Ausgänge parallel zu schalten.

Ja, aber es hat "funktioniert". Ich konnte es mir nicht erklären.

Die versuchte Demonstration des "Kurzschlusses" mit zwei Labornetzteilen 
(älteren Baujahrs) hat leider auch nicht den gewünschten Effekt gehabt - 
kein Strom, aber die höhere Spannung auf beiden Voltmetern... offenbar 
nicht als Senke ausgelegt.

Danke auch für die Hinweise zur Simulation.

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