Hallo, ich habe gestern zum ersten Mal die Platinenherstellung per Tonertransferverfahren ausprobiert. Anfangs mit recht lausigen Ergebnissen (mit Seiten aus Pollin-Katalog bzw. Overhead-Folie); aber sobald ich beschichtetes Geschenkpapier ausprobiert habe, hat es absolut tadellos und super einfach funktioniert, kann ich nur empfehlen. Jedenfalls habe ich gelesen, dass man mit dem Tonertransferverfahren auch einen Bestückungsdruck aufbringen kann, und das würde ich bei der Gelegenheit dann auch gleich mal ausprobieren, sofern es denn geht. Frage: Geht das bei SMD überhaupt, kann ich da direkt auf die frisch geätzten (und ansonsten nicht weiter beschichteten) Leiterbahnen einen Bestückungsaufdruck aufbringen? Ich vermute nein, weil Toner ja angeblich elektrisch leitend ist, und ich dann irgendwelche benachbarten Leiterbahnen kurzschliessen würde. Aber man kann ja mal fragen...
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Wenn Toner leitend wäre, dann hätte man sich die Transfermethode sparen können und die Schaltung direkt drucken. Das wäre schön...
" ... weil Toner ja angeblich elektrisch leitend ist ..." Gerade eine Messung durchgeführt: Strich (5 mm x 2 mm) auf Papier gedruckt, mit 20 MOhm-Bereich an den Enden des Striches gemessen, Ergebnis: keine Anzeige eines Widerstandes (Widerstand > 20 MOhm).
Würde mich auch interessieren. Hält der Tonertransfer auch auf dem FR4 oder einer Lötstoppmaske? Zumindest die gelbe Farbe von einem Farblaser müsste man doch gut lesen können?
Route 6. schrieb: > Joachim S. schrieb: >> weil Toner ja angeblich elektrisch leitend ist, > > Seit wann denn das? Seit Trump POTUS ist. Dessen Wahl-Slogan war bekanntlich "Make Toner leitfähig again!". Aber im Ernst: Ich schätze, da habe ich schlecht gegoogelt. Wenn man nach "toner leitfähig" sucht, erscheint als erster Treffer ein mikrocontroller.net -Thread, die Google-Zusammenfassung suggeriert bereits, dass Toner leitfähig ist, und im verlinkten Thread gibt es kurz hintereinander zwei Beiträge, die genau das behaupten. Leider habe ich an dieser Stelle aufgehört zu lesen und bin einfach davon ausgegangen, dass das schon stimmt. Naja, ich interpretiere eure bisherigen Antworten einfach mal so, dass zumindest meine Angst vor eventuellen Kurzschlüssen offenbar unbegründet ist, und werde es heute Nachmittag einfach mal ausprobieren. Vielen Dank.
Zumindest bei Netzspannung führenden Bereichen würde ich es lassen. Wer schonmal mit Graphitkohlen oder dem guten alten Kohlemikrofon zu tun hatte weiss, dass der Widerstand von Graphit spannungsabhängig ist. Kann sein, dass man mit den 3V vom Ohmmeter nix misst, und die Netzspannung dennoch überschlägt.
Timm T. schrieb: > Zumindest bei Netzspannung führenden Bereichen würde ich es lassen. > > Wer schonmal mit Graphitkohlen oder dem guten alten Kohlemikrofon zu tun > hatte weiss, dass der Widerstand von Graphit spannungsabhängig ist. Kann > sein, dass man mit den 3V vom Ohmmeter nix misst, und die Netzspannung > dennoch überschlägt. Werde den Versuch mit einer Glimmlampe & Widerstand an 230 V wiederholen.
zumindest die umrisse der Bauteile solltest du gut übertragen können Beschriftung ist evtl schon etwas zu klein die geringen Höhenunterschiede zwischen fr4 blank und kupferlage sollte man mit einem Laminiergerät und ordentlichen silikonwalzen auch hinbekommen
Kurzes Feedback, falls zukünftig nochmal irgendwer auf diesen Thread stösst: Mein (erster und voraussichtlich einziger) Versuch, den Bestückungsaufdruck mit dem Bügeleisen aufzubügeln, war letztlich eher unbefriedigend. Ich vermute, dass das grösste Problem tatsächlich der geringe Höhenunterschied zwischen Kupfer und und den weggeätzten Stellen war; wo grössere weggeätzte- oder Kupfer-Flächen waren, hat der Bestückungsaufdruck nämlich eigentlich ziemlich gut funktioniert. Möglicherweise geht das mit einem Laminiergerät wirklich besser, mit Bügeleisen werde ich es aber vorerst wohl nicht mehr probieren.
Hm - wofür braucht man überhaupt Bestückungsdruck? Lass ich eigentlich nie machen, selbst wenn es kostenlos dabei wäre.
Timm T. schrieb: > Wer schonmal mit Graphitkohlen oder dem guten alten Kohlemikrofon zu tun > hatte weiss, Es geht hier um Toner und nicht um Graphit! Da sitzt kein kleiner Chinese im Drucker, der mit Bleistift die Vorlage abmalt.
Route 6. schrieb: > Es geht hier um Toner und nicht um Graphit! Bis auf Weiteres* gehe ich davon aus, dass die "Pigmente" im schwarzen Toner Ruß sind, weil das einfach das billigste scharz färbende Pigment ist. Und Ruß, sprich Kohlenstoff, dürfte sich hier ähnlich verhalten wie Graphitpartikel. *) Hab keine gegenteiligen Angaben gefunden.
Nur eine kurze Anmerkung: Also ich habe keine positiven Erfahrungen mit der Tonertransfermethode gemacht. Seitdem ich mir ein gebrauchtes Belichtungsgerät für 30€ gekauft habe kriege ich 1A Ergebnisse hin. LG
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Bearbeitet durch User
Paul B. schrieb: > Nur eine kurze Anmerkung: > > Also ich habe keine positiven Erfahrungen mit der Tonertransfermethode > gemacht. Seitdem ich mir ein gebrauchtes Belichtungsgerät für 30€ > gekauft habe kriege ich 1A Ergebnisse hin. > > LG machst du deinen Bestückungdruck auch mit dem Belichtungsverfahen oder was?
Joachim S. schrieb: > Ich vermute nein, weil Toner ja angeblich elektrisch leitend ist, und > ich dann irgendwelche benachbarten Leiterbahnen kurzschliessen würde. > Aber man kann ja mal fragen... Warum fragst du nicht Tante Google? Die Aussagen hier sind ohne Referenz doch nicht die Bohne wert. https://de.wikipedia.org/wiki/Toner Schon im ersten Absatz kann man was über die Bestandteile lesen. Wenn man auf Nummer Sicher gehen will, designt man seine Bestückungs-Symbole so, dass mit den Strichen keine Kurzschlüsse möglich sind.
Cyborg schrieb: > Schon im ersten Absatz kann man was über die Bestandteile lesen. Ja toll, Du Schlaufon, da steht "Pigmente". Und nu?
Timm T. schrieb: > Cyborg schrieb: >> Schon im ersten Absatz kann man was über die Bestandteile lesen. > > Ja toll, Du Schlaufon, da steht "Pigmente". Und nu? Pigmente machen so ziemlich den kleinsten Teil aus sind vlt. zwei, drei Prozent. Über 90% PE dann bisl Siliziumbasiertes Zeug um die Rieselfähigkeit zu steuern, "release agents" (Wachs) damit sich das nicht überall festbackt und "charge control agents" Eisen-, Aluminium- oder sonstige Oxide. Vlt. kein idealer Isolator aber elektrisch leitend sollte das nicht sein. Guck mal z.B. bei freepantentsonline Suchbegriff "toner formulations"
Hallo Joachim, fragen zur Leitfähigkeit? Das klingt so als würdest Du den aufgetragenen Toner direkt als Bestückungsdruck verwenden wollen (ich hoffe ich irre mich da...). Tonertransfer funktioniert ja deswegen, weil Du das Zeug mit dem Bügeleisen schon so weich bekommst das es klebrig wird. Ich fürchte dem Toner wird der heiße Lötkolben beim Bestücken überhaupt nicht gefallen... ;-)
Lötpunkt schrieb: > Hallo Joachim, > > fragen zur Leitfähigkeit? Das klingt so als würdest Du den aufgetragenen > Toner direkt als Bestückungsdruck verwenden wollen (ich hoffe ich irre > mich da...). Wollte ich, ja. > Tonertransfer funktioniert ja deswegen, weil Du das Zeug mit dem > Bügeleisen schon so weich bekommst das es klebrig wird. Ich fürchte dem > Toner wird der heiße Lötkolben beim Bestücken überhaupt nicht > gefallen... ;-) Ich verstehe nicht so ganz, wo genau Du da jetzt konkret das Problem siehst. Ja, durch das Erhitzen mit dem Lötkolben wird der Toner vermutlich wieder weich bzw. flüssig werden. Aber zumindest bei der Platine, bei der ich das mal testweise ausprobiert habe, habe ich beim Bestücken diesbezüglich jetzt kein Problem festgestellt...
Joachim S. schrieb: > Mein (erster und voraussichtlich einziger) Versuch, den > Bestückungsaufdruck mit dem Bügeleisen aufzubügeln, war letztlich eher > unbefriedigend. Ich vermute, dass das grösste Problem tatsächlich der > geringe Höhenunterschied zwischen Kupfer und und den weggeätzten Stellen > war; wo grössere weggeätzte- oder Kupfer-Flächen waren, hat der > Bestückungsaufdruck nämlich eigentlich ziemlich gut funktioniert. Ich hab irgendwann mal das gleiche probiert, mit demselben Ergebnis. Lohnt sich wahrscheinlich nicht ...
Lötpunkt schrieb: > Ich fürchte dem > Toner wird der heiße Lötkolben beim Bestücken überhaupt nicht > gefallen... ;-) Dann braucht man den Bestückungsdruck nur noch für die Reparatur, ansonsten hat er doch seinen Job erfüllt.
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