Hallo,
ich habe eine Frage.
Ganz grob:
Es möge ein Drehmomentsensor vorliegen, der sich auf einer rotierenden
Welle befindet. Der Drehmomentsensor misst die Frequenz und leitet diese
Info an ein anderes System weiter.
Nun kann es sein, dass die Welle abrupt aufhört sich in die eine
Richtung zu drehen, und dann in die andere Richtung dreht.
Kann dieses Vorgehen aufgenommen werden vom Drehmomentensensor und die
Veränderung entsprechend per Info weiter geleitet werden, bzw, kann die
Drehrichtung erfasst werden und darüber eine Info weitergegeben werden?
Danke Euch im Vorraus.
Lisa schrieb:> kann die> Drehrichtung erfasst werden und darüber eine Info weitergegeben werden?
Nein, grundsätzlich nicht. Es ist zwar wahrscheinlich, dass zum
Drehrichtungswechsel ein entsprechendes Drehmoment nötig ist, aber das
kann nicht von anderen Lastwechseln unterschieden werden. Beispiel: von
+100 U/s auf -100 U/s ist ohne Reibung usw. der gleiche
Drehmomentverlauf zu messen wie beim Wechsel von +500 U/s auf +300 U/s,
und auch das hängt noch von anderen Bedingungen ab.
Vom Drehmoment auf die Drehrichtung zu schliessen ist physikalischer
Unsinn.
Georg
Georg schrieb:> Vom Drehmoment auf die Drehrichtung zu schliessen ist physikalischer> Unsinn.
Der Vektor dreht sich um 180°, physikalisch überhaupt kein Problem. Man
braucht nur Sensoren die das erfassen können. Wenn der Sensor natürlich
nur den Betrag des Drehmoments erfasst, geht das nicht.
Das liegt dann aber nicht daran dass es physikalisch unmöglich ist,
sondern nur daran dass der Sensor das nicht hergibt.
THOR schrieb:> Der Vektor dreht sich um 180°, physikalisch überhaupt kein Problem
Das ist ein kapitaler Denkfehler - zum teilweisen Abbremsen ist u.U.
dasselbe Drehmoment erforderlich wie zur Drehrichtungsumkehr. Deine
Behauptung stimmt nur im statischen Betrieb ohne Drehzahländerung, aber
gerade das soll nicht gemessen werden, sondern eine "abrupte Änderung".
Das funktioniert genausowenig wie mit einem Beschleunigungssensor die
aktuelle Geschwindigkeit zu messen. Ein negatives Drehmoment bedeutet
eben nicht sicher eine Drehung rückwärts, sondern nur eine Verringerung
der Drehzahl, und auch das nur wenn man alle anderen Einflüsse wie die
Leistungsabgabe an die Last ausschliesst.
Aber vermutlich ist Lisa sowieso auf einem ganz falschen Dampfer:
Lisa schrieb:> Der Drehmomentsensor misst die Frequenz
Das tut er ganz sicher nicht.
Georg
Lisa möchte alles haben!
Ein Drehzahlerfassungssystem mit Drehrichtungserkennung und einen
Drehmomentsensor um aus der gesamten Sensorik ein genaues Bild vom
augenblicklichen Sachverhalt zu erreichen, der evtl. auch noch graphisch
aufgezeichnet werden kann.
Hi
Wenn der Drehmoment-Sensor unterm Strich die Erdbeschleunigung erfasst,
kann man daraus auf den Winkel der Welle schließen - und dort müsste man
'nur' gucken, 'wie rum' sich der Winkel ändert -> die Drehrichtung.
Anzahl der 'Senkrecht' pro Minute -> Drehzahl
Muß gleich mal Google anwerfen - Drehmoment-Sensor hätte ich so bewusst
noch nicht gesehen/gelesen.
MfG
Man darf sich nicht so auf den Begriff der Frequenz aufhängen. Der
Begriff war etwas unglücklich gewählt.
Natürlich misst er nicht direkt die Frequenz. Die Frequenz wird an
anderer Stelle im Gesamtsystem ausgerechnet. Aber der Drehmomentsensor
ist Teil dieses Systems.
Es ging einfach darum, ob ein Drehmomentsensor Drehrichtungen der Welle
unterscheiden kann, und ob man daraus entsprechend ein Signal zur
weiteren Verarbeitung abfangen kann.
Habe mir schon gedacht, dass dies so einfach nicht geht, aber man fragt
ja dann doch lieber noch mal bei Anderen nach.
Das Gesamtsystem befindet sich in verschiedenen Lagepositionen, daher
evtl. schwierig mit Gravitation oder Winkeln zu arbeiten :(
Patrick J. schrieb:> Muß gleich mal Google anwerfen - Drehmoment-Sensor hätte ich so bewusst> noch nicht gesehen/gelesen.
solltest du vielleicht besser tun bevor du antwortest ;-)
Lisa schrieb:> Es ging einfach darum, ob ein Drehmomentsensor Drehrichtungen der Welle> unterscheiden kann,
Mal ein bischen die ungeliebte Schulphysik nachlernen.
Eine Kraft auf ein Auto resultiert in eine Beschleunigung, du weisst
aber nicht ob bei z.B. einer gemessenen Verzögerung das Auto von 130 auf
100 abbremst, oder ob es von 0 auf -30 (rückwärs) beschleunigt.
Die Drehrichtung ist nichts weiter als das Vorzeichen der
Drehgeschwindigkeit.
Das auf einen Rotationskörper wirkende Drehmoment ist analog zu der
Kraft auf ein linear bewegte Masse und ändert die
Rotationsgeschwindigkeit oder gleicht andere Drehmomente aus die die
Welle sonst beschleunigen oder abbremsen würden.
Also kann man daraus nicht auf die Drehgeschindigkeit oder das
Vorzeichen der Drehgeschwindigkeit (Die Drehrichtung) schließen.
Lisa schrieb:> Es ging einfach darum, ob ein Drehmomentsensor Drehrichtungen der Welle> unterscheiden kann, und ob man daraus entsprechend ein Signal zur> weiteren Verarbeitung abfangen kann.Georg schrieb:> Zum teilweisen Abbremsen ist u.U.> dasselbe Drehmoment erforderlich wie zur Drehrichtungsumkehr. Ein negatives
Drehmoment bedeutet
> eben nicht sicher eine Drehung rückwärts, sondern nur eine Verringerung> der Drehzahl.
Lisa schrieb:> Wenn ich das nicht völlig falsch verstehe gibt es dennoch> Drehmomentsensoren,
Ja das Marketing nennt das dann auch noch einen Drehmomentsensor.
Tatsächlich ist es ein Kombisensor.
Siehe auch in dem Link: Zitat: "Eine integrierte
Drehzahl-/Drehwinkelmessung ist bei fast allen berührungsfreien
Aufnehmern optional lieferbar."
Marketing-Abteilungen aka "Lug und Trug" waren noch nie für viel
physikalisches Verständnis bei ihren Wortschöpfungen bekannt.
Der Andere schrieb:> Marketing-Abteilungen aka "Lug und Trug" waren noch nie für viel> physikalisches Verständnis bei ihren Wortschöpfungen bekannt.
...und Kunden nicht minder.
Die Begriffsnorm VDE hilft vielleicht etwas weiter. Aber wo bitte ist
der Begriff "Kombisensor" definiert?
Lisa schrieb:> gibt es dennoch> Drehmomentsensoren, die (Otional) eine Drehzahl- und Winkelmessung> anbieten
Optional heisst nicht, dass du die Drehrichtung aus dem Drehmoment
berechnen kannst, wenn du das möchtest - optional heisst, du musst da
was zusätzlich kaufen. Und dann kann der ganze bisherige Thread in den
Müll, weil es sich dann nicht mehr um einen Drehmomentsensor handelt.
Georg
Nicht ganz richtig.
Der Drehmomentsensor verfügt optional über eine Inkrementalscheibe, die
mit einem Encoder abgestastet wird. Hierbei werden zwei um 90° versetze
Signale generiert, aus denen sich Drehzahl und Drehrichtung erkennen
lassen. Meist werden diese Signale als TTL zur Verfügung gestellt,
während die drehmomentproportionale Ausgangsspannung ± 10 V beträgt.
Beides wird z. B. bei Schraubautomaten benötigt, wenn Schrauben mit
einem bestimmten Nennmoment angezogen werden, anschließend der
Schraubenkopf um 90° weiter gedreht wird (harter Schraubfall).
Neuere schlauere Produkte mit Schnittstelle bieten auch eine zusätzliche
Weiterverarbeitung im Sensor an, z. B. zur Leistungsmessung
(Moment*Winkelgeschwindigkeit).
ths schrieb:> Nicht ganz richtig.>> Der Drehmomentsensor verfügt optional über eine Inkrementalscheibe
Ach, und die bekommt man umsonst? Das habe ich nicht nachgeprüft, aber
wenn man tatsächlich einen Encoder geschenkt bekommt ziehe ich meinen
Post natürlich zurück. Das hätte Lisa ja aber auch gleich sagen können.
Georg
Entschuldige bitte Georg, dass ich mich nie richtig ausdrücke, und das
alles auf die Goldwaage gelegt wird. Frequenz, Drehmomentsensor etc.
Ich werde daran arbeiten mich besser artikulieren zu können.
Die Aufgabe war, dass ich ein Drehmomentsensor benötige, der auch
Drehzahlen aufnehmen, bzw. die Drehrichtung erfassen kann. Und das mehr
oder weniger in einem Bauteil. Und das scheint es so (Teddy schrieb es
oben auch schon) zu geben. Die Industrie mag das teilweise dennoch
Drehmomentsensor nennen mit optinaler Drehzahl-/Winkelmessung. Also
dennoch ein Bauteil, wie ich das sehe.
Da kann man sich jetzt am Begriff Drehmomentsensor aufhängen, ohne
eigentlich auf die eigentliche Frage bzw. Aufgabe einzugehen. Aber ich
habe die Frage falsch gestellt, das mag durchaus sein.
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