Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Pullup Widerstand.


von O. A. (sokrates1989)


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Hallo,

ich habe gerade einen Artikel zum Pullup Widerstand gelesen und dabei 
verstehe ich etwas nicht.

Artikel:
https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/pullr.htm

Zitat aus dem Artikel

> Beim Öffnen des Tasters zieht der Pullup-Widerstand die Spannung am
> Eingang  hoch bis zum Betriebsspannungswert +Ub, was logisch HIGH
> entspricht.

was heißt das  er zieht die Spannung nach oben???
Ich kenne das so. Wenn ein Taster "offen"  dann ist der Stromkreis offen 
und  dann  fließt kein Strom..also kann auch keine Spannung am 
Widerstand abfallen..

Bitte in so einfacher Sprache wie möglich aufklären..Ich danke vielmals.

: )

von O. A. (sokrates1989)


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Ich verstehe das nun so.

Wenn ich den Tater schließe fällt die Spannung vollständig am Widerstand 
ab und am Eingangspin des UND liegt GND Potential an.

Bei dem Pulldown, das gleiche nur dass dann am UND Eingangangspin +Ub 
anliegt.


Das würde bedeuten im ersten Bild (Pullup) ist der Eingangspin LOW.

Im zweiten Bild (Pulldown) ist der Eingangspin HIGH.

Wenn der Taster gedrückt ist.

Ist das korrekt?

von Marco G. (grmg2010)


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Pull-Up: Die per Pull-Up angeschlossene Leitung ist, solange der Taster 
nicht betätigt ist High. Am Und Gatter liegt also ein 1-Signal an. Wird 
der Taster geschlossen, wird das Signal auf Masse gezogen, der 
Eingangspegel am Und-Gatter ist 0.

Pull-Down: Solange der Taster nicht betätigt wurde, ist das Signal am 
Gatter 0. Wird nun der Taster betätigt, ändert sich das Signal in 1.

Pull-Up oder Pull-Down Widerstände sind dafür gedacht, dass die 
Signalleitung einen definierten Pegel bekommt, solange keine 
Auswirkungen stattfinden.

von Holger S. (xenophon)


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Der UNO kann keinen Pulldown. Das geht nur extern.

Wenn INPUT_PULLUP aktiviert ist:

Wenn nichts angeschlossen ist, ist die Spannung  0

Wenn was angeschlossen wird, ist die Spannung 5 V

Sinn macht das, wenn der angeschlossene Geber gegen Masse schaltet. Dann 
fällt die Spannung, wenn der Geber Signal gibt, von 5 V auf 0 V.

Bei einem PNP Schaler macht PULLUP keinen Sinn, weil der nicht gegen 
Masse schaltet sondern HIGH zurückliefert beim Auslösen. Das Signal 
würde untergehen.

Bei einem NPN Schalter macht es Sinn.

von Einer K. (Gast)


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Ostap A. schrieb:
> also kann auch keine Spannung am
> Widerstand abfallen..
Das hast du sehr gut erkannt!!!

Sei: Vcc = 5V
Sei Spannungsabfall = 0V

Spannung am Pin = Vcc - Spannungsabfall


Spannung am Pin  = 5V - 0V
Spannung am Pin  = 5V
5V == HIGH

Also: Zitat voll wahr

Ostap A. schrieb:
> Zitat aus dem Artikel
>
>> Beim Öffnen des Tasters zieht der Pullup-Widerstand die Spannung am
>> Eingang  hoch bis zum Betriebsspannungswert +Ub, was logisch HIGH
>> entspricht.

von O. A. (sokrates1989)


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Marco G. schrieb:
> Pull-Up: Die per Pull-Up angeschlossene Leitung ist, solange der Taster
> nicht betätigt ist High. Am Und Gatter liegt also ein 1-Signal an.

Warum ist sie High wenn der Taster "nicht betätigt" ist.
Ich dachte High bedeutet es liegt Spannung an. Aber Spannung liegt doch 
erst an wenn der Taster "betätigt" wird.

von O. A. (sokrates1989)


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Arduino F. schrieb:

> Spannung am Pin = Vcc - Spannungsabfall
>
>
> Spannung am Pin  = 5V - 0V
> Spannung am Pin  = 5V
> 5V == HIGH
>
> Also: Zitat voll wahr


ok ich habe es jetzt!
Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass wenn der Taster geöffnet ist, gar 
keine Spannug am Pin anliegen kann,(denkfehler)

aber es ist alles sinnig. danke!

von Theor (Gast)


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Man könnte es so schreiben: Da kein Strom durch den Pull-Up-Widerstand 
fliesst, fällt an ihm auch keine Spannung ab. Da keine Spannung abfällt, 
ist das Potential an beiden Enden des Widerstandes gleich hoch - also 
VCC.

In realen Schaltungen gilt das nicht so streng: Aber da die 
Eingangswiderstände von Gattern oder uC-Ports sehr hoch sind, fliessen 
nur geringe Ströme, so das der Potentialunterschied zwischen beiden 
Enden des Widerstandes sehr gering ist - also immer noch nahezu VCC. Die 
Spannung fällt hauptsächlich zwischen dem Eingang und dem 
Bezugspotential von VCC, also Masse, ab.

Etwas abstrakter betrachtet, besteht ein qualitativer Unterschied 
zwischen Spannung und Strom. Die Spannung ist die Ursache für einen 
Stromfluss, aber nicht umgekehrt.

von Stefan F. (Gast)


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> Wenn ein Taster "offen"  dann ist der Stromkreis offen
> und  dann  fließt kein Strom..also kann auch keine Spannung am
> Widerstand abfallen.

Genau so ist es. Da das eine Ende des Widerstandes mit +Ub verbunden ist 
und an ihm keine Spannung abfällt, liegt der Eingang des IC ebenfalls 
auch +Ub, also High Pegel.

Nachtrag: Misst, Theor hat mich überholt.

von Harald W. (wilhelms)


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Ostap A. schrieb:

> ich habe gerade einen Artikel zum Pullup Widerstand gelesen und dabei
> verstehe ich etwas nicht.
>
> Artikel:
> https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/pullr.htm

Frag doch mal beim Forum vom www.elektronik-kompendium.de
Vielleicht antwortet der Thomas Dir dann selbst. :-)

von Joachim B. (jar)


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Ostap A. schrieb:
> was heißt das  er zieht die Spannung nach oben???
> Ich kenne das so. Wenn ein Taster "offen"  dann ist der Stromkreis offen
> und  dann  fließt kein Strom..also kann auch keine Spannung am
> Widerstand abfallen..
>
> Bitte in so einfacher Sprache wie möglich aufklären..Ich danke vielmals.


ich versuche es auch mal :)

wo ist der Sinn eines Tasters ohne Information?
Wie soll ein Taster einen Port auf low schalten wenn vorher kein high 
anwesend war?
Also schafft man ein high durch einen pullup, nur dieses kann auf low 
(GND) gezogen werden vom Taster.
CMOS Eingänge sind üblicherweise hochohmig und haben kein Potenzial, 
also sorgt man für eines.
Würde man den Port direkt an VCC klemmen sorgt der gedrückte Taster für 
einen "Kurzschluß" von VCC, ist also wenig erstrebenswert.
Mit einem definierten pullup begrenzt man den Strom soweit wie der 
Taster es unbeschadet überlebt und gleichzeitig sorgt man dafür das die 
Kapazitäten vom Port und Kabel in angemessener Zeit wieder umgeladen 
werden, das soll ja nicht ewig dauern.

: Bearbeitet durch User
von Winfried M. (win)


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In gut vorstellbarer Sprache: Dein ausgestreckter Arm hängt an einem 
Gummiband und wird so waagerecht gehalten. Das Gummiband ist der Pullup. 
Waagerechter Arm = High.

Ein Schalter ist ein Seil, der deinen Arm blitzschnell nach unten zieht. 
Dort ist Low.

Nach unten ziehen geht, weil das Gummiband nachgibt. Öffnet der 
Schalter, geht der Arm über das Gummiband wieder in die Waagerechte.

Gummiband = Widerstand. Je niederohmiger, um so härter das Gummiband. Je 
mehr Kraft braucht der Schalter zum runterziehen. Kraft = Strom.

: Bearbeitet durch User
von Güntherr (Gast)


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Ostap A. schrieb:
> ok ich habe es jetzt!
> Ich habe die ganze Zeit gedacht, dass wenn der Taster geöffnet ist, gar
> keine Spannug am Pin anliegen kann,(denkfehler)
>
> aber es ist alles sinnig. danke!

Nur zur Erinnerung an die, die ihre eigenen Verschlimmbesserungen so 
gerne lesen.

von O. A. (sokrates1989)


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Güntherr schrieb:

> Nur zur Erinnerung an die, die ihre eigenen Verschlimmbesserungen so
> gerne lesen.

ich danke vielmals. : )


Ich habe eine weitere Frage. Ohne den Pullup widerstand würde doch am 
Eingangspin ebenfalls "high" anliegen (Wenn der Taster offen ist)

Das heißt seine eigentliche Funktion erhält der Pullup Widerstand erst 
wenn der Taster geschlossen wird, erst dann fällt ja Spannug an ihm ab. 
Oder sehe ich das Falsch?



Diese Aussage habe ich hier im Forum gefunden.


"Active Low: Bei dieser Methode wird der Kontakt zwischen den
Eingangspin des Controllers und Masse geschaltet. Damit bei offenem
Schalter der Controller kein undefiniertes Signal bekommt, wird zwischen
die Versorgungsspannung und den Eingangspin ein sogenannter Pull-Up
Widerstand geschaltet. Dieser dient dazu, den Pegel bei geöffnetem
Schalter auf logisch 1 zu ziehen."

Hier heißt es ja, wenn der Taster "offen" ist, wird der Pullup 
geschaltet damit kein undefeniertes Signal anliegt. Aber warum sollte 
ein undefiniertes Signal anliegen? Wenn Vcc am Pin direkt angeschlossen 
wäre, dann ist das doch "high".

Meine Frage ist also, hat der Pullup seine eigentliche Funktion wenn der 
Taster
1: "offen"
2: "geschlossen"

ist???

von Joachim B. (jar)


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Ostap A. schrieb:
> ich danke vielmals. : )

oh bitte, aber nun reichts bald (stellst du dich dumm oder trollst du?):

> Ich habe eine weitere Frage. Ohne den Pullup widerstand würde doch am
> Eingangspin ebenfalls "high" anliegen (Wenn der Taster offen ist)

was genau hast du an offenen Eingang nicht verstanden?
Woher kommt deine falsche Annahme das der PIN offen high sieht?
Woher soll auf einer offenen Leitung high kommen, vielleicht kommt auch 
low oder alles mal so und mal so?

Wusstest du das Radio schon erfunden ist und in der Luft eine Menge 
(Funk)Signale rumschwirren?

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Ohne den Pullup widerstand würde doch am
> Eingangspin ebenfalls "high" anliegen (Wenn der Taster offen ist)

Nein, weil der Eingang dann offen wäre.

Ein digitaler Eingang ist offen, wenn er weder auf Low noch auf High 
gezogen wird. Er würde wie eine Antenne Radiowellen empfangen.

Kleines Experiment dazu: Nimm einen CMOS Inverter aus der CD40xx Serie. 
An dessen Ausgang hängst du eine rote und eine grüne LED. Als Antenne 
dient ein 10cm Stück Draht, dessen anderes Ende lose in der Luift herum 
baumelt.
1
                    ___      +----|<|----[===]---o VCC 3V
2
                   |   |     |
3
   Antenne o-------| 1 |o----+----|>|----[===]---| GND
4
                   |___|         2x LED   470 Ohm

Wenn du mit der Antenne in die Nähe einer Elektrischen Leitung gehst, 
werden beide LED's flackern. Der Chip empfängt elektromagnetische Felder 
durch die Luft.

Genau das will man bei einem offenen Schalter oder Taster nicht haben. 
Jetzt hast du aber einen praktischen Leitungssucher für den 
Bohrmaschinen-Koffer.

> Wenn Vcc am Pin direkt angeschlossen
> wäre, dann ist das doch "high".

Ja sicher, dann ist das 100% High.

von O. A. (sokrates1989)


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Joachim B. schrieb:


> oh bitte, aber nun reichts bald (stellst du dich dumm oder trollst du?):
das erste vermutlich.



> Woher kommt deine falsche Annahme das der PIN offen high sieht?

Ich habe ein Bildchen gezeichnet, siehe Anhang. In beiden Fällen ist der 
Eingang High. Das meinte ich!

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Beide Fälle sind exakt gleich. In beiden Fällen zieht der Widerstand den 
Eingang auf High.

Du verschaukelst uns doch!

Beitrag #4996076 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996079 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Stefan F. (Gast)


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> Beide Fälle sind exakt gleich. In beiden Fällen zieht der Widerstand
> den Eingang auf High.

Ich habe einen Satz vergessen: Im oberen Fall beträgt der Widerstand 
allerdings 0 Ohm.


Das heisst: Dein Eingang ist in beiden Fällen NICHT offen.


Das die obige Schaltung einen bösen Seiteneffekt hast, ist Dir aber 
klar, oder?

Beitrag #4996082 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Einer K. (Gast)


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Ostap A. schrieb:
> Ich habe ein Bildchen gezeichnet, siehe Anhang. In beiden Fällen ist der
> Eingang High. Das meinte ich!

Aber in einem der beiden Fälle raucht dir der Taster bei Betätigung ab.
Gnadenlos.

Beitrag #4996085 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Einer K. (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Beide Fälle sind exakt gleich.
Nein.

Beitrag #4996087 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996088 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996092 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996094 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996097 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996106 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996108 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996110 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996111 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996112 wurde von einem Moderator gelöscht.
von O. A. (sokrates1989)


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Ich will niemanden verschaukeln. Warum regen sich die Leute immer so 
schnell auf. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Alles was mit 
Informatik/Elektronik zu tun hat, gehört absolut zu meinen Schwächen. 
Trotzdem muss ich da durch,...

Meine vorherige Frage ist leider utnergegangen,.,.,.



Meine Frage war, hat der Pullup seine eigentliche Funktion wenn der
Taster
1: "offen"
2: "geschlossen"

ist???

Ich würde sagen, wenn er geschlossen ist.

Bitte beachten hier geht darum ob der TASTER offen/geschlossen ist.
Nicht der Eingangspin

Beitrag #4996117 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996118 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996119 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996120 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996124 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996125 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #4996127 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996128 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #4996129 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Joachim B. (jar)


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Ostap A. schrieb:
> Ich verstehe das nun so.

offensichtlich immer noch nicht, wie wäre es mit anderen Hobbies?

Ostap A. schrieb:
> Ich habe ein Bildchen gezeichnet, siehe Anhang. In beiden Fällen ist der
> Eingang High. Das meinte ich!

Malen ist ein schönes Hobby, aber bitte nicht mehr Elektronik
In deinen Bildchen ist der Port nicht offen und nur deswegen high durch 
pullups sogar mit einem nahe Null OHM.

Wenn du da den Taster drückst :)

: Bearbeitet durch User
von topkek2000 (Gast)


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meddl leude

von Hmmm (Gast)


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Pullup-Widerstand
-> Schalter geschlossen -> es liegt Low an Eingang an.
-> Schalter geöffnet    -> es liegt High an Eingang an.

Pulldown-Widerstand

-> Schalter geschlossen -> es liegt High an Eingang an.
-> Schalter geöffnet    -> es liegt Low an Eingang an.

Die Widerstände werden genutzt, damit definierte Signale an Eingängen 
liegen.

5V
 |
 |
\
 |
 -------µC     // In diesem Beispiel liegt bei geschlossenem Schalter 
zwar
                  5V an, bei offenem jedoch ein "undefiniertes Signal"

5V
 |
 |
\
 |
 -------µC    //Hier liegen bei geschlossenem Schalter definierte 5V an
 |              und bei offenem definierte 0V (GND) an.
| |  //Widerstand
| |
 |
GND

Genau umgedreht ist es bei Pull Up Widerstände.

von VIA (Gast)


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Ostap A. schrieb:
> Bitte beachten hier geht darum ob der TASTER offen/geschlossen ist.
> Nicht der Eingangspin

Wie möchtest du den Eingangspin "öffnen"? Abkneifen?


Ostap A. schrieb:
> Meine Frage war, hat der Pullup seine eigentliche Funktion wenn der
> Taster
> 1: "offen"
> 2: "geschlossen"
>
> ist???
>
> Ich würde sagen, wenn er geschlossen ist.


Deine Frage wurde aber auch schon mehrfach beantwortet:
Der Widerstand erfüllt in beiden Fällen seine "eigentliche Funktion".

- Wenn der Taster offen ist, zieht der Widerstand den Eingang auf ein 
festes Potential, um eine logische "1" zu erzeugen. Würde der Pin in der 
Luft hängen, nennt man das floating (undefinierter Zustand) und man kann 
nicht genau sagen, was da zu welchem Moment anliegt. Das ist allgemein 
zu vermeiden.

- Wenn der Taster geschlossen wird, begrenzt der Widerstand den Strom 
durch den Taster, obwohl am Pin nun 0V anliegen. Ohne Widerstand würde 
der Taster einen Kurzschluss zwischen VCC und GND erzeugen. Je nach 
Quelle fließen dann so hohe Ströme, dass der Taster zerstört wird.

von Patrick (Gast)


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Ostap A. schrieb:
> Meine Frage war, hat der Pullup seine eigentliche Funktion wenn der
> Taster
> 1: "offen"
> 2: "geschlossen"

Der Pullup erfüllt seine Funktion, wenn der Taster offen ist, denn dann 
"zieht" er den uC-Eingang nach oben (deswegen der Name "PullUp"), also 
"zeigt" er über die Verbindung mit der Betriebsspannung dem uC-Eingang 
die logische 1 und somit einen eindeutigen Pegel.

Sobald der Taster gedrückt ist, bauchst du den Widerstand eigentlich 
nicht mehr. Der uC-Eingang wird über den Taster, der sich in diesem Fall 
wie ein 0-Ohm-Widerstand verhält, "hart" nach null Volt, also zur 
logischen Null gezogen. Der Taster funktioniert in diesem Moment im 
übertragenden Sinne wie ein Pull-Down-Widerstand, der aber in seiner 
Wirkung sagen wir mal "stärker" als der Pull-Up-Widerstand ist.

Solange der Taster gedrückt ist, fließt Strom über den Widerstand und 
die gesamte Spannung fällt über ihm ab, was Verlustleistung erzeugt. Das 
wird aber in Kauf genommen. Sobald der Taster wieder losgelassen wird, 
"zieht" der Widerstand den Eingang wieder nach oben - nur so ist eine 
zuverlässige Detektion des "Loslassens" möglich und der Eingang hat 
stets einen eindeutigen und "funkwellenresistenten" Pegel.

Hätte man einen Taster mit einem Wechslerkontakt, könnte man ohne 
PullUp-Widerstand auskommen, da der Eingang dann "hart" zwischen High 
und Low umgeschaltet werden könnte und keine dauerhafte Verlustleistung 
an einem Widerstand anfiele. Da das aber einen erhöhten Aufwand 
darstellt (Kleine 6x6mm-Taster habe ich z.B. bisher nur als Schließer 
gesehen), die Verlustleistung für einen kurzen Tastendruck nicht ins 
Gewicht fällt, zusätzliche Leiterbahnen nötig wären und so weiter, macht 
das aber keiner so.

Ich hoffe, damit bin ich ich Deiner Denkweise weit genug entgegen 
gekommen.

PS: Selbst, wenn du es nicht 100%ig verstehen solltest, nutze 
Pullup-Widerstände an Mikrocontrollereingängen, das funktioniert (hat 
sogar eine eigene Seite beim E-Kompendium!) :)

von Theor (Gast)


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@ Ostap A.

VIA hat die unmittelbare Frage schon beantwortet.

Da ich gerne abstrakte Überlegungen anstelle, meine, dass solche helfen, 
dass sogenannte "Große Ganze" zu sehen und dabei, wiederum Einzelfälle 
sinnvoll zu betrachten, möchte ich gerne noch etwas hinzufügen.

Es geht in der Elektronik, - nicht anders als im sonstigen Leben -, 
darum, bestimmte Gleichgewichtszustände herbeizuführen und dabei Grenzen 
einzuhalten, die sich aus der Physik ergeben.

Insofern ist die Frage nach der "eigentlichen Funktion" interessant. 
Leider schreibst Du nicht, was Du darunter verstehst - das ist bei 
solchen Fragen oft garnicht möglich, weil sie oft "aus dem Bauch heraus" 
gestellt werden.

Idealerweise - im ökonomischen Sinn - tragen die verwendeten Bauelemente 
in jedem Betriebszustand dazu bei, eben diesen herbeizuführen und / 
oder ihn beizubehalten.
Falls das zutrifft, gibt es keine "eigentliche Funktion" eines Bauteils. 
In jedem Betriebszustand trägt jedes Bauteil zur Funktion bei.
Das ist in vielen Fällen nicht ganz einfach zu erkennen. Es gibt 
Schaltungen, die sogar erfahrene Leute erst nach längerem Kaffeekonsum 
vollständig verstehen.
Im übrigen gibt es durchaus eine Reihe Fälle in denen bestimmte Bauteile 
in bestimmten Zuständen keine Rolle spielen.

Aber diese Angelegenheit mit dem Pull-Up ist glücklicherweise recht 
einfach.

Sieh einmal die ganze Anordnung von Pull-Up-Widerstand und Taster als 
einen Fall eines Spannungsteilers.


In dem einen Fall (Taster offen) besteht der Teiler aus einem 
Pull-Up-Widerstand und einem im Vergleich sehr hochohmigen zweiten 
Widerstand - dem offenen Taster. An dem Mittelabgriff liegt im 
wesentlichen VCC, wie wir ja schon festgestellt haben.

Du überlegst vielleicht, aber durchaus richtig, dass die Größe des 
Widerstandes in genau diesem Betriebszustand keine Rolle spielt. Er 
könnte gerade so gut Null Ohm sein oder jeden anderen beliebigen Wert 
haben.
Das ist also scheinbar so ein Betriebsfall in dem ein Bauteil nicht 
"stört". Man könnte also durchaus so schreiben, dass der Widerstand in 
diesem Betriebsfall - aber eben nur dann - keine "eigentliche" Funktion 
als Widerstand hat; wenn das stimmen würde.

Aber der Widerstand hat hier noch eine zweite Eigenschaft, nämlich die 
ein Leiter zu sein.
Ich schrieb ja schon, dass in diesem Fall der Widerstand gerade so gut, 
Null Ohm haben dürfte, ohne das die Funktion (in diesem Betriebsfall) 
gestört würde.  Aber: Wie käme, falls der Widerstand oder ersatzweise 
ein Leiter, nicht da wäre, das Potential am Eingang? Es wäre unbestimmt. 
Der Eingang würde "in der Luft hängen", das Potential würde unbestimmt 
sein, ständig schwanken - und das würde Fehlfunktionen herbeiführen.

Es ist also im Schluss so, dass zwar ein Widerstand, in dem Sinne, dass 
damit ein Bauteil bezeichnet wird, nicht nötig ist, aber ein Leiter ist 
in jedem Fall nötig.


In dem anderen Betriebsfall (geschlossener Taster), besteht der Teiler 
wieder aus dem Pull-Up-Widerstand und einem extrem niederohmigen zweiten 
Widerstande - dem geschlossenen Taster. Dann liegt am Mittelabgriff Null 
Volt.
Aber welcher Strom fliesst eigentlich?
Es fliesst ein Strom von VCC durch den Pull-Up-Widerstand nach Masse.
Wie groß ist der Strom? Er wird nach dem lieben Georg Simon Ohm, durch 
die Gleichung I = U/R beschrieben.
Nun ist es so, dass Stromversorgungen nur in gewissen Grenzen arbeiten. 
Es gibt einen maximalen Strom, den man bei fester Spannung auch als 
maximale Leistung angeben kann.
Es muss also der Pull-Up-Widerstand, damit der Strom nicht überschritten 
wird, eine bestimmte Mindestgröße haben.
In diesem Fall also, reicht es nicht einfach nur einen Leiter zu haben. 
Für den ersten Fall reicht ein Leiter, das ist klar. Aber im zweiten 
Betriebsfall muss dieser Leiter, da er nun mal vorhanden ist, einen von 
Null verschiedenen Mindestwiderstand haben, sonst wird der Strom zu 
groß.

D.h. dass der Widerstand in beiden Fällen eine "eigentliche Funktion" 
hat (es handelt sich also nicht um eine Schaltung, in dem ein Bauteil in 
einem Betriebszustand nicht stört). Nur müsste er theoretisch in dem 
einen Fall (Taster offen) nicht wirklich als Bauteil namens "Widerstand" 
ausgeführt sein. Es ist der andere Fall (Taster geschlossen) der das 
erforderlich macht.


Bemerkung:
Man muss auch beachten, dass in den Eingang dann doch in der Realität 
ein Strom fliesst. Der Widerstand darf also doch nicht beliebig groß 
sein. Sonst fällt nämlich so viel Spannung ab, dass am Eingang eine so 
niedrige Spannung ankommt, die nicht mehr als logisch "High" erkannt 
wird.


Ich hoffe das hilft Dir.

von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

> Woher kommt deine falsche Annahme das der PIN offen high sieht?

Vermutlich aus alten 7400-Zeiten. :-)

von Joachim B. (jar)


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Harald W. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Woher kommt deine falsche Annahme das der PIN offen high sieht?
>
> Vermutlich aus alten 7400-Zeiten. :-)

die sind so lange her, da hätte man schon dazu lernen können :)

ich denke immer noch er trollt oder hat das falsche Hobby.

: Bearbeitet durch User
von CaZi (Gast)


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Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, ich möchte dennoch meinen Input 
dazu geben, da ich mir die selbe Frage wie sokrates1989 gestellt habe.

Nun ist es so, dass nicht sokrates1989 die Antwort immer wieder falsch 
verstanden hat, sondern die Beantworter die Frage nicht verstanden 
hatten.
Erst Theor hat die Frage wirklich und dazu auch sehr gut beantwortet! 
Vielen Dank dafür! Jetzt habe auch ich es geblickt bzw. meine 
ursprüngliche Vermutung wurde bestätigt.

Und Fazit aus der Antwort, sokrates1989 hatte mit seiner Annahme sehr 
wohl recht... das lasse ich gerade so mal stehen.

Woher kommt die ganze Verwirrung (zumindest bei mir)? Das ist die 
Bezeichnung Pullup Widerstand! Denn hochziehen tut er ja gar nichts, 
genau genommen zieht er sogar ganz leicht nach unten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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CaZi schrieb:
> Woher kommt die ganze Verwirrung (zumindest bei mir)?
Ein Tipp: du bist mit dem Nachdenken zum Thema "Pullup" noch nicht ganz 
durch...

> Das ist die Bezeichnung Pullup Widerstand! Denn hochziehen tut er ja gar
> nichts, genau genommen zieht er sogar ganz leicht nach unten.
Ein Pullup sorgt wie ein Pulldown allem voran für einen definierten 
Pegel an einem hochohmigen Eingang.

O. A. schrieb:
> Wenn ein Taster "offen"  dann ist der Stromkreis offen und  dann  fließt
> kein Strom..
Natürlich fließt dann noch ein Strom. Stichwort dazu: "Leckstrom" aka 
"leakage current". Diese Betrachtung ist aber nur in Spezialfällen 
relevant und tut hier nichts zur Sache.

> Wenn ein Taster "offen"  dann ist der Stromkreis offen und  dann  fließt
> kein Strom.. also kann auch keine Spannung am Widerstand abfallen..
Da hat er nur den nächsten Schritt nicht fertig gedacht...
Denn wenn kein Strom fließt und demzufolge wie korrekt erkannt keine 
Spannung am Widerstand abfällt, ist auch an beiden Pins des Widerstands 
die selbe Spannung und damit 5V am µC-Eingang. Jawoll, gewonnen, 
definierter High-Pegel erreicht.

CaZi schrieb:
> Der Beitrag ist zwar schon etwas älter
Richtig.

: Bearbeitet durch Moderator
von O. A. (sokrates1989)


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Da hier jetzt nochmal ein BEitrag gepostet wurde, möchte ich auch noch 
mal kurz was sagen. Und zwar habe ich tatsächlich mit so einem simplen 
Ding wie dem Pullup trotz aller Antworten hier nur BAHNHOF verstanden. 
(trotz hilfreicher Antworten) Erst in einem Buch habe ich gecheckt worum 
es geht.
in diesem hier:
http://shop.myavr.de/index.php?sp=article.sp.php&artID=3

Ich möchte niemandem auf den Schlips treten, aber ich habe gemerkt dass 
man hier im Forum auf 10 mal die gleiche Frage, 10 mal eine 
unterschiedliche Antwort bekommt..mit etwas Glück kann man dann die für 
einen brauchbaren rausfiltern. Am schlimmsten ist es, wenn die Antwort 
mit Fachbegriffen etc. und persönlichen Meinung gespickt ist. Dann merkt 
man dass es vielen gar nicht ums Beantworten der Frage geht, sondern 
eher darum sich vor anderen anonymen Internetnutzern mit seinem "Wissen" 
zu profilieren.
Der Mensch ist halt der Mensch.

Der Pullup ist notwendig, um Störsignale an einem offenen 
Microcontrollereingang zu vermeiden. Weil jeder elektrische Leiter ist 
auch immer eine ANtenne. Ein offener Leiter kann somit ein Signal 
empfangen (z.b durch Induktion) , obwohl gar kein Signal anliegt. Das 
wäre denke ich die Hauptaufgabe des Pullups...und einfachste Erklärung.

Guten Tag. :)

: Bearbeitet durch User
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